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Drei Generationen reichen ...

***is Mann
2.127 Beiträge
Was weiter immer vergessen wird: Hitler ist ja nicht durch einen Umsturz an die Macht gekommen, sondern ganz legal und demokratisch.
Richtig, das wird heute oft vergessen. Gesprochen wird ja hauptsächlich von "Machtergreifung", was mehr nach Putsch als nach Wahlerfolg klingt. Das trifft es aber nicht wirklich.

Dass solche Filme kommen, ist ja nicht neu. Das Thema interessiert, und die zeitliche Distanz erlaubt es, die Zeit auch satirisch zu betrachten. Dass die noch lebenden Zeitzeugen damit teilweise etwas Mühe haben, kann ich aber nachvollziehen. Ich denke, Filme wie "Er ist wieder da" sind einfach nur ein weiteres STück Vergangenheitsbewältigung. Kennst Du den Film "Mein Führer", mit Helge Schneider (!) als Hitler. Der Film ist unerwartet gut, erst recht gemessen daran, dass Schneider eigentlich kein Schauspieler ist. Der Film ist auch nicht wirklich komisch, sondern zeigt Hitler als einen gebrochenen, kranken Mann, der sich aus dem KZ einen jüdischen Schauspieler kommen lässt, um ihm zu helfen. Wie gesagt, das ist keine wirkliche Komödie...

Aber wie gesagt, ich sehe noch nicht, dass wir nur 3 Generationen später wieder da sind, wo wir schon einmal waren. Dazu ist diese üble Epoche noch viel zu tief in allen verankert und die vehemente Opposition dazu zu zahlreich...
**********lover Mann
5.354 Beiträge
zuweilen bemerken wir nicht...
Aber wie gesagt, ich sehe noch nicht, dass wir nur 3 Generationen später wieder da sind, wo wir schon einmal waren. Dazu ist diese üble Epoche noch viel zu tief in allen verankert und die vehemente Opposition dazu zu zahlreich...

...dass unsere Blickrichtung nicht stimmt.

Die meisten von uns kennen den Satz: "im nachhinein sind alle schlauer.".
Bevor sich berechtigter Widerstand regt, ist es deshalb oft schon zu spät.

Dem TE besten Dank für die Schilderungen nach dem Krieg. - wer sich dafür interessiert, was Zeitzeugen zum damaligen Geschehen zu berichten haben, der ist eingeladen, Altenheime zu besuchen und aufmerksam zuzuhören.

Viel Zeit hierzu bleibt nicht mehr.
zudem freuen sich die meisten Herrschaften tatsächlich über einen liebevollen Besuch und einen Spaziergang (zumeist im Rollstuhl). - try it!


Gruß - lover -
***ly Frau
185.999 Beiträge
JOY-Team 
***is:
Meinst Du also, dass es unser Problem sein sollte, dass jemand in seinem Herkunftsland einen Job und eine Wohnung findet?

Ja, das sollte auch unser Problem sein. Wir können nicht die Welt retten, schon klar, aber Gleichgültigkeit und Verachtung sind für mich keine "Werte", die das Zusammenleben und das Miteinander stärken oder unterstützen.

***oo:
ich kenne bis heute keinen Moslem, der zum Beispiel auf den Koran treten oder ihn bespucken würde

Das möchte auch so sein. Ich kenne übrigens auch keinen religiösen Menschen, der auf seine heilige Schrift treten oder gar spucken würde. Egal ob Jude, Christ oder Konfuzianer…

***oo:
Daher müssen radikale Fanatiker gleich welcher Couleur in ihre Grenzen verwiesen werden.

Das klingt ein wenig so, als würde genau das nicht stattfinden. Wer toleriert denn Fanatiker und wer legt diese Grenzen fest? Wenn es dabei um die Gesellschaft geht, wird schnell sichtbar, dass diese Fanatismus nicht unterstützt und dagegen zahlreich auf die Straßen geht. Geht es um strafbare Handlungen? Dafür haben wir unter anderem die Polizei und unsere Rechtsordnung. (Gerade hier kann man beispielsweise bei den sog. "Ehrenmorden" sehr gut sehen, wie hart (und richtig!) die Gerichte hier durchgreifen. Von Kuschelkurs kann nicht die Rede sein.)

*********smile:
ich glaube, um den Koran auszulegen, haben wir hier im Forum alle keine Kompetenz

Da kann ich nur zustimmen.

*********smile:
Also bei solchen Fragen - medizinischer Schutz auch unserer Bevölkerung, Gleichstellung von Mann und Frau und auch die Verpflichtung schnell deutsch zu lernen - da mache ich für jemanden, der hier leben will, keine Kompromisse.

*dafuer*

(Ein kurzer Ausreißer.

@**********lover: Ich persönlich begrüße es sehr, wenn du unsere Bundeskanzlerin mit Namen oder ihrem Titel ansprichst und sie hier nicht als "Mutti" bezeichnest. Anstand und Respekt sind eine ganz tolle Sache.)

***is:
ich sehe noch nicht, dass wir nur 3 Generationen später wieder da sind, wo wir schon einmal waren.

Das sehe ich auch nicht. Damit das aber so bleibt, müssen wir einen Weg finden mit aktuellen und kommenden Schwierigkeiten umzugehen. Wir müssen (schnelle und langfristige) Antworten darauf finden, wie viele Flüchtlinge wir (er)tragen (also versorgen) können, was wir mit ihnen machen wollen/müssen (weiterreichen, integrieren oder auf die Rückkehr in ihr Land vorbereiten etc.) und wie wir uns für die Zukunft aufstellen, damit wir mittendrin nicht wieder feststellen müssen, wir sind an allen Ecken und Enden überfordert.

Wir haben Kompetenzen und Ressourcen. (Im kleinen Rahmen funktioniert das auch sehr vorbildlich. Allein in Leipzig und München ist die freiwillige Unterstützung der Flüchtlinge enorm. Egal ob bei der materiellen Ausstattung oder dem Deutsch-Kurs. In vielen anderen Städten ist das ähnlich und/oder noch ausgereifter.) Nun muss vor allem auch die Regierung handlungsfähiger sein und werden. Ich als Europa-Skeptiker sehe auf europäischer Ebene noch keinen Silberstreifen am Horizont, hoffe aber dennoch auf einen (baldigen) Fortschritt.

Was Pegida angeht:

es muss möglich werden, dass die tatsächlich besorgten Menschen zu Wort kommen. Dass man ihnen zuhört und dass man mit ihnen in einen sinnvollen (durchaus auch auf- und erklärenden) Dialog tritt. Es muss aber auch sein, dass man Hetzer und (verbale) Brandstifter aus dem Verkehr zieht und mit aller Härte bestraft. Das sind nämlich beides Dinge, die wir nicht brauchen und die uns nicht voran bringen werden.

Wünsche einen wunderbaren Wochenstart.
**********lover Mann
5.354 Beiträge
Danke für Deine Meinung.
@**********lover: Ich persönlich begrüße es sehr, wenn du unsere Bundeskanzlerin mit Namen oder ihrem Titel ansprichst und sie hier nicht als "Mutti" bezeichnest. Anstand und Respekt sind eine ganz tolle Sache.)

Dein Rückschluss, ich habe keinen Respekt vor Frau Merkel, ist falsch.
Titel allerdings sind für mich Schall & Rauch.

LG - lover -
******wen Frau
15.893 Beiträge
*******ly09:
Das klingt ein wenig so, als würde genau das nicht stattfinden. Wer toleriert denn Fanatiker und wer legt diese Grenzen fest? Wenn es dabei um die Gesellschaft geht, wird schnell sichtbar, dass diese Fanatismus nicht unterstützt und dagegen zahlreich auf die Straßen geht. Geht es um strafbare Handlungen? Dafür haben wir unter anderem die Polizei und unsere Rechtsordnung. (Gerade hier kann man beispielsweise bei den sog. "Ehrenmorden" sehr gut sehen, wie hart (und richtig!) die Gerichte hier durchgreifen. Von Kuschelkurs kann nicht die Rede sein.)

Das sehe ich schon länger problematisch. Prinzipiell begrüße ich Religionsfreiheit in allen Facetten. Ich hadere allerdings mit meinem Verständnis, dass Religion in Teilen vom geltenden deutschen Recht ausgeschlossen ist und Sonderwürste gebraten bekommt. So werden die ein oder anderen strafbaren Handlungen legitimiert und eben nicht geahndet. Wer da wo die Grenze zieht, was unter Religionsfreiheit fällt und was unter Strafrechtlichkeit - ich möchts nicht definieren und festlegen, wenn ich ehrlich bin. Ein Dorn im Auge ists mir dennoch irgendwie. Meiner (!) Meinung nach sollten dieselben Gesetzlichkeiten gelten für alle.
*******762 Mann
1.301 Beiträge
@ cerridwen
es gelten doch, zumindest in diesem land, für alle die gleichen gesetze.

ich hab dich so verstanden, als sei dem nicht so.

manche dinge lassen sich begründen durch eine andere kultur, eine andere religion usw. dennoch sind vor dem gesetz alle gleich. und wenn jemand unsere rechtssprechung nicht anerkennt, dann wird er, so er gegen sie ver- stösst, zur rechenschaft gezogen.
****mar Paar
2.113 Beiträge
randy, so steht es auf dem Papier.

Nur scheinen das nicht alle in unserem Land lebenden Menschen verstanden zu haben, oder es kümmert sie nicht.
******wen Frau
15.893 Beiträge
*******762:
es gelten doch, zumindest in diesem land, für alle die gleichen gesetze.

ich hab dich so verstanden, als sei dem nicht so.

Dem ist auch so. Für die Kirche - ich kann dir nicht mit Sicherheit sagen ob für andere Glaubensrichtungen und Religionen auch - gilt gesondertes Recht.

Sonst wäre z.B. die Beschneidung männlicher Säuglinge nicht möglich, da nicht medizinisch indiziert und daher als Straftatbestand zu werten.
Auch kann man bspw. den rechtlichen Grundsatz Gleichberechtigung nicht auf kirchliche Maßstäbe anwenden. Sonst könnten sich, sagen wir mal, Frauen in hohe Ämter der katholischen Kirche einklagen.

Aber das wäre ein eigenes Thema wert (so noch nicht vorhanden).
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Also dafür...
reichen auch drei Generationen nicht.

Punktlandung.

Wäre ein tolles Thema. Übrigens gibt es meines Wissens nach, im Rahmen der Kirche, keine Beschneidungen. Es ist aber richtig, das verschiedene Glaubensgemeinschaften unterschiedliche Akzeptanz vor dem Gesetz finden.

DeltaSagittarii
***ly Frau
185.999 Beiträge
JOY-Team 
auf ein Wort
Ein interessanter Blog-Beitrag mit dem Titel "Es ist Zeit" Hier zu finden: http://frank-stauss.de/index.php/es-ist-zeit/

Es ist Zeit, den verlogenen angeblichen Ängsten vor „Jungen Männern mit Bedürfnissen“ klar entgegen zu treten. Junge Männer, in vielen Fällen Teenager, die von ihren Familien losgeschickt wurden, um für ihre Geschwister das Überleben zu sichern, haben ganz andere Sorgen, als zu pimpern

Es ist Zeit, den durch und durch abstoßenden Rechtsauslegern klar zu sagen: Dass ausgerechnet ihr euch aufspielt, die Homosexuellen vor den potentiellen Übergriffen der Muslime in Schutz nehmen zu wollen, ist ja wohl der Treppenwitz der Weltgeschichte.

Es ist Zeit, den Konservativen, die gestern noch die Herdprämie für eine super Idee hielten, die gegen die Frauenquote agitierten und denen man seit Jahrzehnten die Gleichberechtigung der Frau in ihr dumpfes Hirn stopfen muss, zu sagen: Dass ihr euch plötzlich für die Rechte der Frauen interessiert, die ihr über Jahrzehnte hier im Land blockiert habt, das müsste euch eigentlich jeden Morgen den Spiegel im Bad zerspringen lassen.

Es ist Zeit, denjenigen, die auch 25 Jahre nach dem Mauerfall noch erschrecken, wenn sie einen Ausländer sehen, zu sagen: Wie lange denn noch? Wie lange braucht ihr denn noch, um im 21. Jahrhundert anzukommen? Wenn man eine Tür öffnet, dann ist sie offen. Dann kann man rausgehen, aber es können auch andere reinkommen.

Bei all der Hetze und dem Hass, kann man auch mal wieder auf die "andere Seite" schauen. Jene, die hier in dem Beitrag gut beschrieben wird.

Grüße
******wen Frau
15.893 Beiträge
Hi,

Vom Inhalt her nicht schlecht. Nur wird auch hier dieselbe Polemik verwendet, die ihrerseits den Rechtsextremen vorgeworfen wird. Das muss dann auch nicht sein, find ich. *nixweiss*
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Danke Miss Emily!
Danke für dieses klare Statement und die deutliche Positionierung!

Daran mangelt es heute leider oft und immer öfter!

Ach und: polemisch finde ich hier gar nichts! Klar schon!
***is Mann
2.127 Beiträge
@Cerridwen
Die Intoleranz ist auf beiden Seiten vorhanden. Im Mainstream sind die Kritiker die Nazis, auf PI-News z.B. werden diejenigen, die von der dort vorherrschenden Meinung abweichen, sprich, etwas mehr differenzieren, als "linke U-Boote" bezeichnet. Genau der gleiche Kram unter umgekehrten Vorzeichen. Keiner toleriert die Meinung des Anderen...
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Ich hab jetzt
gerade das Posting von Miss Emily noch mal genau durchgelesen.

Und nein, Polemik finde ich da nicht!
Wo genau ist sie denn Dir aufgefallen, Cerridwen?
******wen Frau
15.893 Beiträge
Vielleicht nehmen wir beide Polemik unterschiedlich wahr. Für mich triefen die Zitate vor Übertreibungen und Überspitzungen. Und auch die Wortwahl ist nicht die, die ich in einem seriösen Artikel erwarten würde. Das Pro-Flüchtlingslager erwartet vom Anti-Flüchtlingslager saubere Argumentation, schert aber im Gegenzug selbst alle Kritiker über einen Kamm und übertreibt maßlos? Ich weiß nicht, in meinen Ohren klingt das komisch und hat etwas von Sandkastenmentalität: Was ihr könnt, können wir schon lange. *skeptisch*

denen man seit Jahrzehnten die Gleichberechtigung der Frau in ihr dumpfes Hirn stopfen muss

haben ganz andere Sorgen, als zu pimpern

Aber wie gesagt, alles eine Frage der Wahrnehmung.
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Ich kenne kein "Pro-Flüchtlingslager" oder "Anti- Flüchtlingslager" wo von dem einen oder anderen was auch immer erwartet wird.
Aber "Menschen in Not". Menschen, die schon hier sind und die Hilfe brauchen.

Und die, um es wieder und wieder zu sagen, nicht zu einer Urlaubsreise aufgebrochen sind sondern alles aufgegeben haben um dem Grauen in ihrer Heimat zu etfliehen!
******wen Frau
15.893 Beiträge
**********aften:
Und die, um es wieder und wieder zu sagen, nicht zu einer Urlaubsreise aufgebrochen sind sondern alles aufgegeben haben um dem Grauen in ihrer Heimat zu etfliehen!

Ich weiß nicht, warum man das hier, an dieser Stelle, wieder und wieder betonen muss. Ich sehe hier niemanden, der das anders sieht.

Vielleicht bekommen wir aber wieder den Bogen zurück zur Eingangsfrage, die sich vage um drei Generationen dreht.
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Sehr sehr gerne @ Cerridwen!
Ich hab lediglich auf die letzten Beiträge geantwortet.
Und gerade da Dich zitiert:

Das Pro-Flüchtlingslager erwartet vom Anti-Flüchtlingslager saubere Argumentation, schert aber im Gegenzug selbst alle Kritiker über einen Kamm und übertreibt maßlos?

Und warum man manches betonen muss?????????
Weil's so ist!
Die Menschen sind unterwegs mit kleinen Kindern und ohne. Mit dem, was sie bei sich tragen. Und sie lassen sich nicht verleugnen!
Sie sind Tatsache!
*********handy Paar
1.202 Beiträge
Es ist im Grunde absurd, dass es in Deutschland mittlerweile mehrheitlich nur noch darum zu gehen scheint, sich gegenseitig in Schubladen mit der Aufschrift "Nazis" oder "linke U-Boote" unterzubringen und dabei auf beiden Seiten in diesem Streit die diesbezüglichen persönlichen Befindlichkeiten mittlerweile weit wichtiger sind als die Sache selber:

Fremden Menschen - und zwischenzeitlich auch uns selber - zu helfen. Nicht mehr und nicht weniger. Wie und womit auch immer.

Wenn man dieser Tage liest, dass Menschen darüber nachdenken, unseren Rechtsstaat - ohnehin belastet bis an seine Grenzen und darüber hinaus (Achtung Treppenwitz) - zusätzlich damit zu beschäftigen, nun einen Straftatbestand um den Gebrauch des Wortes "Nazi" herum zu basteln, ist das bemerkenswert.

Ob nun jemand "unerschütterlich positiv eingestellt" oder "besorgt" ist: beides ist berechtigt und niemand ist ein "Nazi", weil er Ängste aller Art hat. Und so ist das zumindest in unserer Wahrnehmung der diversen Diskussionen zu dem Thema auch immer kommuniziert worden.

Allerdings sollte man deutsche Geschichte nicht vergessen und achtsam sein in Bezug auf die Grenzen, die aus unserer Sicht Pegida & Co. längst überschritten hat und den Mut haben - wie ja unlängst bei Pirincci auch passiert -, sich rechtzeitig zu distanzieren....
****mar Paar
2.113 Beiträge
Das Problem ist, dass wir wirklich einer Krise gegenüber stehen, und dass wir nie gelernt haben, uns damit ruhig und sachlich auseinander zu setzen.

Wie wäre es, wenn wir hier in dieser Diskussionsgruppe versuchen, alles auf 0 zu setzen, und wieder von vorn mit der Diskussion beginnen?
*********handy Paar
1.202 Beiträge
Wie wäre es, wenn wir hier in dieser Diskussionsgruppe versuchen, alles auf 0 zu setzen, und wieder von vorn mit der Diskussion beginnen?

Das tut aus unserer Sicht gar nicht not. Diskussionen - gerne auch hart in der Sache - gehören zum Erkenntnisgewinn dazu.

Einstweilen würde es reichen, in Diskussionen Abstand von sich selbst zu nehmen und sich nicht jeden Schuh direkt und ohne Umwege anzuziehen, nur weil er gerade rumsteht und als Reaktion darauf umgehend aus der Hüfte zu schießen.

Das Thema ist schon realiter schwer emotionslos zu diskutieren. Hier aber kommt es noch mehr darauf an, erstmal nicht davon auszugehen, dass irgendwer die Absicht hat, persönlich zu werden. Und falls man den Eindruck gewinnt, ist eine Nachfrage vermutlich ein probates Mittel.

Und es hilft ungemein, vor einer emotionsgeladenen Antwort erstmal eine Zeit vergehen zu lassen...
**********lover Mann
5.354 Beiträge
gesicherte Existenzen
mag mir das mal jemand erklären?:

auf der einen Seite schieben wir Menschen in ihr "sicheres Heimatland" ab. - was ist dort sicher? Werden Sie jubelnd begrüsst und von den dortigen sozialen Netzen aufgefangen?

auf der anderen Seite reisst der Zustrom noch Hilfebedürftiger, der wesentlich größer ist als der "Abschiebestrom" (verzeiht mir den Ausdruck), nicht ab.

Wann ist die Grenze unserer Hilfefähigkeit / Hilfebereitschaft erreicht?
(oder ist sie vielleicht bereits überschritten?)

Als gutherziger Helfer dastehen zu wollen ist das eine.
Es geschultert zu bekommen das andere.

Was halten unsere sozialen Netze noch aus?
bildlich gesprochen: wann kentern unsere Rettungsboote?


Gruß - lover -
****mar Paar
2.113 Beiträge
Gleichnis
Ich würde Euch gerne ein Gleichnis vortragen.

"Ein wohlhabender Bauer erfuhr, dass sein entfernter Vetter schweres Unglück erfahren hatte. Als guter Christ lud er ihn und seine Familie ein, solange bei ihm zu wohnen, bis er sich eine neue Existenz aufgebaut habe. Gesagt, getan. Doch das Unglück betraf nicht nur seinen Vetter, sondern auch dessen Verwandte und deren Verwandte usw. Sie alle zogen zu dem Vetter auf das Grundstück des Bauern. Sie mussten versorgt werden: ein Dach über dem Kopf, Essen, Versorgung ihres Gesundheitszustands, usw.
Eines Tages sagte der Bauer, dass er das nicht länger verkraften könne, ohne das Saatgut für den nächsten Frühling zu verzehren. Er werde die Lage grundsätzlich ändern.
Daraufhin wurde er vom Pfarrer beschimpft, er lasse die Leute leiden, und wolle ihn exkommunizieren. Sein Sohn wollte die Leute alle herauswerfen, weil er Angst hatte, die Männer stiegen seiner Frau und seiner Tochter nach, und er würde notfalls den Hof mit Gewalt übernehmen.
Der Bauer aber wusste: würde er länger tagenlos zusehen, dann würde er im nächsten Jahr verhungern, oder er würde vom eigenen Hof vertrieben. Was also sollte er tun?"

Ist der Bauer nun ein herzloser, mitleidloser Mensch? Oder ist er ein verantwortungsloser, seiner eigenen Familie feindlich gegenüberstehender Feigling?

Sicher keins von beiden. Aber was er auch tut: er wird in der einen oder anderen Weise schuldig werden. Das ist das klassische germansche Dilemma. Zu seiner Lösung hilft nur Eines: Sich von den radikalen, extremen Einstellungen lösen und Kompromisse eingehen. Sie werden immer Einigen gegenüber hart und vielleicht sogar ungerecht sein. Aber nicht zu handeln würde in jedem Fall zur Katstrophe führen.

Wie würde Eurer Meinung nach der Kompromiss des Bauern auszusehen haben?

Und wie würdet Ihr diese Kompromiss auf die aktuelle Flüchtlingssituation übertragen?
**********lover Mann
5.354 Beiträge
ist er nicht dadurch bereits schuldig geworden,
...dass er zu viel Verantwortung für andere übernommen hat, die er nun nicht mehr tragen kann?

vorher hätte er seinem Vetter z.B. ein Stück Land schenken können, damit auch andere sich an der Hilfe beteiligen (mit Hausbau-Unterstützung, Saatgut, etc.).

So hat er das Problem durch seine Hilfe wesentlich vergrößert.
Vielleicht macht der Ton die Musik?
Die Aussage an sich ist ja grundsätzlich richtig:

Ob nun jemand "unerschütterlich positiv eingestellt" oder "besorgt" ist: beides ist berechtigt und niemand ist ein "Nazi", weil er Ängste aller Art hat.

Ja das ist in der Tat so. Doch unsere Gesellschaft leidet daran, dass es sog. "Volkskreise" gibt, denen es zum einen nicht um das Problem und dessen Lösung geht, sondern sie springen nur auf den Zug realer oder eingebildeter Schwierigkeiten auf, um für ihre braune Gesinnung Anhänger abzuschöpfen.

Für nationalsozialistisches Gedankengut sollte und kann es bei uns nur einen Null-Toleranz geben. Dieses Pack, womit ich nicht die gegenwärtig Lebenden meine, sondern die, die dafür gesorgt haben dass es gut 50 Millionen Tode gab, hat genug Schlimmes angerichtet. So etwas brauchen wir nicht noch einmal.

Dass es trotz dieser, unserer Geschichte, noch immer Dummbeutel und Blindgänger gibt, die sich von diesen Rattenfängern anfüttern und mitreisen lassen, ist nicht nur schlimm, sondern eine Blamage für die ganze „Deutsche“ Nation. Die Gründe warum es derartiges überhaupt bei uns gibt sind dabei eine ganz andere Sache.

Mann/Frau muss nicht mit Euphorie in die Flüchtlingsproblematik einsteigen und ausschließlich Hurra schreien. Das verlangt ja niemand. Die Probleme die der Einzelne sieht, sollte er als solche schon aufzeigen. In den meisten Fällen sind diese aber einfach dumpfe, dunkle Angstgefühle, welche von Zuwendungsverlusten finanzieller Art angefangen, bis hin zu Angst vor Freiheitsverlusten und Glaubensfragen reichen.

Die Flüchtlinge als solche, sind doch nur noch der Verbalisierungsauslöser, aber nicht das Problem an sich sind. Nur genau das ist für viele nicht ersichtlich. Sie können nicht erkennen, dass Ihr Problem ihr Problem ist und nicht das einer fremden Person. Denn wäre es nicht der Syrer, dann wäre es eben der Badener wenn er in ihre Reichweite käme. So erlebt nach dem Krieg, als die Ostflüchtlinge bei uns zwangsangesiedelt werden mussten weil sie vertrieben wurden. Da gab es keine Freiwilligkeit sie aufzunehmen. Damals waren es keine Ausländer sondern Landsleute. Die Angst und Verzweiflung auf Seiten der Alteingesessenen war aber letztlich die gleiche. Sie hatte nur andere Namen.

Nationalkonservative Gesinnung gab und gibt es immer. Ihr sinnvoll zu begegnen ist nur mit Information, Bildung und zwischenmenschlichen Kontakten möglich. Das Prinzip der Städte- und Regionspartnerschaften ist da schon mal ein guter Ansatz. Denn was man kennt, davor hat man die wenigste Angst. Dass z.B. dafür die Mittel auf Europäischer Ebene eher zusammen gestrichen werden, denn erhöht, ist hier symptomatisch für eine falsche Politik, denn dies konterkariert die Internationalisierung und das Verständnis für andere Kulturen und deren Menschen.

Letztlich finde ich, dass wir nicht weniger Europa, sondern mehr brauchen. Insgeheim hoffe ich, dass Europa so wie es derzeit gehändelt wird zerbricht und der Phönix aus der Asche steigen kann. Als neues Europa mit einem gemeinsamen Grundgesetz, einer gemeinsamen Regierung und einer offiziellen gemeinsamen Sprache. Zersplitterung in Kleinststaaten ist jedenfalls keine Lösung auf die Probleme unserer Zeit. Auch wenn dies hochintelligente Nationalisten ihren eher dümmlichen Mitläufern unterjubeln wollen.
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