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Kein Tabu - aber eine interessante Frage ..

Kein Tabu - aber eine interessante Frage ..
was sind Grundsatzwerte der westlich orientierten Welt, ganz spezielle Grundsatzwerte der hier in D lebenden Menschen?

Wenn ihr diese vermitteln müsstest, welche Werte würdet ihr aufzählen und erklären?


Meine ersten spontanen Gedanken - Nächstenliebe, Freiheit an das zu glauben was man möchte, die Freiheit der freien Berufswahl soweit leistungsmäßig machbar, Gleichheit von Männern und Frauen
***ie Frau
7.369 Beiträge
Artikel 1-5, Grundgesetz.
ich weiß gar nicht, wir haben bei der Aufnahme im Lager kein Grundgesetz verteilt ....

wäre aber auch eine Maßnahme, wobei es praxisnah mit Beispielen immer besser ankommt, statt nur stur Paragraphen
***ie Frau
7.369 Beiträge
Artikel 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.


Artikel 2

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.


Artikel 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.


Artikel 4

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.


Artikel 5

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Ich finde sie eigentlich ganz anschaulich. Deine Frage war, welche ich nennen und erklären würde. Werte nur über einen bedruckten Zettel zu vermitteln wird sicher nicht gut funktionieren. Erklärungen und Beispiele sind sicher sinnvoll.
*******tia Mann
5.166 Beiträge
Ja, dem Grundgesetz ist nichts hinzuzufügen.
Hoffen wir, das es auch weiterhin eingehalten wird - so gut es geht.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Mindestens das....
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
für alle Menschen in diesem Land unabhängig von
Geschlecht, Glauben, Hautfarbe, Herkunft.

Die eigenen Rechte enden dort, wo andere in ihren Rechten beschränkt werden.

Jeder darf seine Religion ausüben, das Ausüben darf andere in ihren Rechten nicht einschränken. Keine Religion ist besser oder schlechter.

Unser Land akzeptiert Gewalt nur vom Staat, das zählt zwischen Männer, zwischen Männern und Frauen und zwischen Eltern und Kindern. Wer dagegen verstößt (auch aus Gründen der Ehre) wir bestraft.

Freiheit bedeutet, wer alle Bürgerrechte (deutscher Pass) hat darf sich frei im Land bewegen, das Land verlassen und in der Regel das Land wieder betreten. Freiheit bedeutet auch die Pflicht zu haben sich am Gemeinwohl durch z.B. das zahlen von Steuer zu beteiligen. Freiheit bedeutet auch eigenständig für den eigenen Unterhalt und dem Unterhalt der eigenen Familie auf zu kommen im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten nach Ausbildung und Fähigkeiten. Jeder darf, soll und muss sich deshalb eine angemessene Arbeit suchen. Jeder hat die Freiheit mehr zu lernen und dadurch sich und seine Familie besser zu stellen.

Gleichheit bedeutet, dass keiner mehr Rechte als der andere hat. Gesetze bestimmen für alle gleich, was Recht in der Gemeinschaft ist. Der Beweis für Verstöße gegen Gesetze muss nachgewiesen werden. In diesem Land kann jede Frau und jeder Mann verlangen, dass andere ihn nach Recht und Gesetz behandelt. Dabei ist es unbedingt einzuhalten, dass man selber nicht die Rechte anderer verletzt. Ob das so ist oder nicht entscheiden im Zweifel Gerichte.

Brüderlichkeit bedeutet, dass in diesem Land die Menschen sich gegenseitig unterstützen. Dass kann direkt von Familie zu Familie, von Nachbar zu Nachbar, von Mensch zu Mensch oder auch durch die Hilfe des Staates (der durch Steuern von allen dazu in die Lage gesetzt wird) in Form von Hilfen und Zuwendungen geschehen. Für den Aufenthalt von Flüchtlingen zahlen alle Bürger gemeinschaftlich (nicht zwingend gerne).

DeltaSagittarii
********nner Mann
4.902 Beiträge
Mir ist der Verweis auf das Grundgesetz zu einseitig,
da dieses nur das Verhältnis von Bürgern zum Staat regelt. Das ist zwar auch sehr wichtig, wirkt sich aber allenfalls indirekt auf das Verhältnis der Bürger untereinander aus. Ich glaube, ich würde eine einfache, klare Sprache wie z.B. bei den 10 Geboten vorziehen, wenn es um die allgemeinen Werte geht.

• Niemand hat das Recht zu nehmen, was ihm nicht gehört.
• Niemand hat das Recht, zu beschädigen, was ihm nicht gehört.
• Es gibt keine Rechtfertigung dafür, andere zu verletzen - es sei denn aus Notwehr, wenn man selbst oder Dritte körperlich! angegriffen werden. Verbale Konflikte dürfen nur verbal gelöst werden.
• Ehre muss sich jeder selbst durch Anstrengung und Rechtschaffenheit verdienen. Vom Verhalten Dritter ist die eigene Ehre unabhängig.
• Jeder hat andere Ansichten und anderen Glauben zu akzeptieren. Erst wenn ein Glaube Dritte beeinträchtigt, kommt es zu Beschränkungen.
• Niemand hat das Recht, sich über andere zu erheben. Sei es aus Gründen seines Geschlechtes, seiner Herkunft, seines Glaubens, seiner Lebensweise oder anderem.
• Jeder hat das Recht, sich selbst für einen eigenen Lebensweg zu entscheiden. Weder Familie noch Glaubensgemeinde noch die Gesellschaft darf das beschränken, sofern sich eine Lebensweise nicht zu Schäden bei Dritten führt.
• Jeder hat die Bedürfnisse seiner Mitmenschen zu respektieren.
• Jeder hat seine Bedürfnisse so auszuleben, dass andere davon nicht beeinträchtigt werden.
• Alle haben einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten.
• Niemand hat das Recht, aus Bequemlichkeit auf Kosten der Gemeinschaft zu leben oder Unterstützung zu fordern, die er bei eigener Anstrengung nicht notwendig hätte.
• Jeder hat sich so zu verhalten, dass für alle, die sich an die Grundwerte halten, ein gutes und angenehmes Zusammenleben möglich ist.
Danke .. jetzt weiß ich was mich irritiert hat .. das Grundgesetz regelt zu wenig den sozialen Umgang miteinander.
***ie Frau
7.369 Beiträge
@********nner,

das wäre ja mal eine schöne Liste für alle - auch deutsche Staatsbürger.

Wobei mir eine solche Auflistung zu subjektiv ist und das Risiko trägt, das hier mit ungleichen Maßstäben gemessen wird und jeder sie so auslegt wie sie ihm passen.

Natürlich hat jeder auch seine eigenen Werte - ob die aber alle so allgemeingültig sein können/sollen? *nachdenk*
********nner Mann
4.902 Beiträge
Selbst das Grundgesetz
wird erst durch Auslegung seitens der Rechtsprechung greifbar und praxistauglich... für jeden Wertekatalog wird am Ende nichts anderes gelten. Dennoch sollte er für jeden möglichst schon beim ersten Lesen greifbare Rahmenbedingungen aufzeigen.
****sso Mann
1.659 Beiträge
Grundsatzwerte
Für mich sind die Grundsatzwerte weitestens im Grundgesetz und in der UN- Charta verankert. Die Auslegung und Umdeutung, sollte und ist nicht umsonst ein ,,Tabu" was die Grundrechte und deren Wesensgehalt angeht.

• Niemand hat das Recht, aus Bequemlichkeit auf Kosten der Gemeinschaft zu leben oder Unterstützung zu fordern, die er bei eigener Anstrengung nicht notwendig hätte.
Das widerspricht dem Gedanken des Grundgesetzes. Diesen ,,Mist" lese, höre ich immer wieder. Auch hörte ich schon vom,, leistungslosen Einkommen, wer nicht arbeitet, soll auch nichts zu essen haben, Dekadenz des Sozialstaates können wir uns nicht leisten.... und und und Es ist in den Köpfen schon so manifestiert, dass die Absichten, die hinter solchen Aussagen stecken, nicht einmal mehr hinterfragt werden. Hier gilt ein besonderer Dank an Politik und Wirtschaft. Gute Lobyarbeit Ziel erreicht!
Man beschneidet die Freiheit und klatscht noch Beifall, dies in eines der reichsten Länder der Welt.
Wie wäre es denn mit, Eigentum verpflichtet?
Dazu mache ich liebend gerne einen eigenen Tread auf.
Ja, man darf die Meinung haben, Meinungsfreiheit! Sinn macht aber diese Einstellung, letztens ,,in allen Richtungen" keinen!!!

Art 19

(1) Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden kann, muß das Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall gelten. Außerdem muß das Gesetz das Grundrecht unter Angabe des Artikels nennen.
(2) In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden.

Ich sehe im SGB kein Zetiergebot nur im Strafgesetzbuch. Da haben aber auch Menschen, anderer Grundrechte verletzt.

die Freiheit der freien Berufswahl soweit leistungsmäßig machbar

Die Berufswahl ist ja frei, es gibt eben nur nicht ,,das Recht" auf Arbeit, den Zwang zur Arbeit, wie in der DDR. Das Recht auf Arbeit, wäre dann einklagbar. Macht also keinen Sin! Der Zwang widerspricht den Freiheitsgedanken. Im schlimmsten Fall könnte dieser, je nach Schärfe, in das dritte Reich, nach Ausschwitz führen. ,, Arbeit macht frei"

Grundwerte vermitteln, vorleben, Menschen befähigen, Teilhabe an unserer Gesellschaft zu haben, finde ich viel wichtiger.
Wenn Menschen ausgegrenzt werden, gezwungen werden, nicht akzeptiert werden, wird auch dessen Motivation gegen Null gehen. Dieser führt zum Unmut. Dies spiegelt sich bei den Arbeitslosen und den arbeitenden wieder, freuen tut es dann wem? Wem könnte es nutzen, das dies so ist? Wer könnte davon nur profitieren?

L.G. aweasso
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