Mir ist es ehrlich gesagt gleichgültig,
denn in meinen Augen ist die größte Blasphemie von allen, wenn irgendwer behauptet, das Sinnen und Trachten einer Allmacht ergründet zu haben.
Wenn es hinter all den Galaxien in der Unendlichkeit eine wie auch immer geartete ordnenden Allmacht geben sollte, dann entziehen sich deren Wesen und Strukturen zwingend aller Vorstellungskraft des armseligen Menschenverstandes. Wer dann noch ernsthaft glaubt, dass es da etwas gäbe, was sich ansprechen oder gar mit Wunschlisten versehen ließe und dem man durch sein Tun gefallen könnte, der überschätzt sich gewaltig.
Ich habe mir zur Verdeutlichung das Förstergleichnis ausgedacht: Selbst wenn die Waldameisen Recht haben und es einen Förster gibt, der sich um den Wald kümmert und hier und da sogar mal ordnend eingreift, so werden alle Bittgesänge und Gebete der Waldameisen den Förster nie erreichen. Weil der in gänzlich anderen Gedankenwelten unterwegs ist als die gläubigen Ameisen. Es ist dem Förster total egal, ob diese Freitags beten, ob sie regelmäßig fasten, nur einmal im Leben auf die Königin steigen oder gefangene Raupen opfern. So lachhaft die Vermutung der Ameisen ist, "förstergefällig" leben zu können, so absurd kommt mir die Überzeugung vor, ein gottgefälliges Leben führen zu können. Es ist die reine menschliche Selbstüberschätzung, die aus solch einer Haltung spricht.
Wenn ich nun etwas kraft Natur der Sache niemals verstehen kann, dann kommt es auch gar nicht mehr auf die Frage an, ob es dieses etwas überhaupt gibt. Denn es spielt für mich und die Menschheit schlicht keine Rolle: falls es etwas "höheres" gibt, ist es in völlig anderen Sphären unterwegs als wir.