****mar:
"Gibt es Gott oder Götter?
Und wenn ja, was oder wen versteht Ihr darunter"
Zwei spannende Fragen. Ein "ja" macht vieles einfach. Ein "ja" ist eine Chance, Verantwortung für mein "Sein" an eine andere Instanz abzugeben. Ein "nein" würde bedeuten, dass ein erweiterter Sinn des "Seins" - eine der Fragen, die fast jeden beschäftigt - negiert wird und somit für nichts eine Verantwortung des Einzelnen bestünde.
Einen Gott oder Götter in Form manifestierter körperlicher Persönlichkeiten - also da sitzt einer der ist, der schafft, der denkt, der verantwortlich ist - existiert in meiner Vorstellung nicht. Für mich bin ich jedoch überzeugt, dass es etwas Höheres gibt, etwas was sehr schwer erfassbar, von Menschen eher (noch) nicht interpretierbar ist, etwas was eine ganz andere Ebene der Ordnung, der Bedeutung, des "Sein" gibt. Weil es einfacher ist, einen vertrauten Begriff für etwas Fremdes zu benutzen, würde ich es "göttliches Prinzip" (oder so) nennen.
Wie wir uns heute unser Universum (den bekannten Bereich dessen was uns äußerlich in beliebiger Distanz umgibt) vorstellen hat auch etwas damit zu tun. Wir meinen, dass es etwas wie schwarze Löcher gibt. Für mich ist auch dieses göttliche Prinzip noch so ein schwarzes Loch. Was könnt dieses göttliche Prinzip in meiner Vorstellung sein? Wenn ich in den Weltraum schaue, dann sehe ich Sonnen (um die wiederum Planeten, die ich meistens nicht sehen kann, kreisen) und Leere, also Räume oder Distanzen zwischen diesen Sonnen und ihren Planeten. Wenn ich tiefer in eine Sache, einen Menschen, einer Verbindung hineinschaue, dann sehe ich auch genau das, als Atome (Sonnen) und Teilchen um die Atome und wiederum Raum zwischen den einzelnen Atomen mit ihren Teilchen und anderen Atomen.
Das göttliche Prinzip wäre für mich irgendwie dieser Raum der zwischen allem liegt, den wir nicht benennen und noch nicht messen können (also wir können die Distanz, das Volumen und sonstiges, zwischen Atomen und anderen oder Sonnen und anderer messen, nicht aber diese Leere an sich). Ich befürchte ja, dass wir alle mit allem viel stärker verbunden sind, als wir uns das vorstellen können. Wenn dieses göttliche Prinzip bedeuten würde, dass wirklich alles mit allem verbunden ist und das größte vorstellbare Teilchen verbunden oder identisch ist mit dem kleinsten vorstellbaren Teilchen ist, dann geht das in die Richtung meines vorstellbaren göttlichen Prinzips.
Was hat Religion jetzt eigentlich damit zu tun? Religion ist ein Ordnungssystem für diese geistigen (nicht Geistlichen) Themen damit es auch in unserem einfachen realen Umfeld ein einfaches Modell als Gegenpol zur herrschenden materiellen Welt gibt. Beide versuchen sich im Gleichgewicht zu halten. Bisher war das Ziel eine funktionierende Gesellschaft der Menschen deren Bewusstsein nicht für die Akzeptanz der allumfassenden Verbindung reicht., wobei geistliche Macht und weltliche Macht nicht zwingend verstehen müssen was der Antrieb im Gegenspiel ist.
DeltaSagittarii