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Gibt es Gott oder Götter?

china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
Sina_Trips: vielleicht "erleuchtet" dich ...
Womit wir wieder am Anfang stehen, ob es einen Gott/Götter gibt oder nicht.

das von mir verlinkte Video, oder zumindest befreit es von "zu engen" Gottes(tm)bildern. Erstaunlicherweise liegen da der "Atheist" und der "Theist" in vielen Punkten gar nicht so weit auseinander ...
Interessante Frage die Frage:
"Das wollte ich dich auch gerade fragen." (aus dem Bild)

??? Ich kann nur erstaunt schauen, denn wenn der Allmächtige auch allwissend ist, und das soll er ja sein, denn wer so Großes wie ein oder gar viele Universen erschafft, kann er minderer sein, als allwissend und allmächtig??

Nun wo bleibt da die Logik? Er muss doch dann keine Frage stellen. Da er ja alles weiß = allwissend ist.
Er muss auch nicht mit der Frage den guten Mann zum nachdenken bewegen, denn auch das weiß er schon was der denkt oder denken wird. Kurz: Ein allwissender stellt keine Fragen, ansonsten ist er per se nicht allwissend. Und ein Gott der nicht allwissend ist, was ist das dann für ein Gott?

Zudem wäre es eine echt schlappe Frage. Er wird doch wohl erkennen, dass sein großes aber offenbar unvollkommes Werk massenweise Fehler aufweist. Darunter den, dass es diese Unsäglichkeiten gibt, die er dem Menschen dann zur Lösung übergibt. Einem Menschen, den er offenbar unvollkommen geschaffen hat, sonst könnte der ja seinen Vorgaben problemlos folgen. Doch der soll dann, ob der Machtlosigkeit des Herren, dessen Mängel bereinigen. Also, wenn er tatsächlcih den Menschen, trotz seiner göttlichen Größe, so unvollkommen erschaffen hat, dann soll er sich gefälligst auch um die Folgen die sich daraus ergeben kümmern und nicht dieser, seiner unvollkommenen Kreatur auch noch an die Backe kleben. Er selbst hätte es ja besser machen können.

Ich bin deshalb überzeugt, dass Herr kein Herr, sondern ein Herrchen, also kein Gott, sondern ein Göttchen ist. Jeder Ingenieur hat da mehr drauf. Meine Uhr ging zumindest bis zum ersten Batteriewechsel problemlos. Hingegen des Herren Werk schwächelt schon vom ersten Tag an. Wie sonst lässt sich erklären, dass Millionen mal Millionen Menschen tagtäglich zu ihm hinbeten, er möge doch hier und da eingreifen um etwas zu ändern was da aus dem Ruder läuft.

Ach, und sollte jetzt jemand sagen, Göttchen kann doch sowieso nie drauf hören, also eingreifen, weil auch er in sein perfektes System nicht eingreifen kann, ohne alles völlig durcheinander zu bringen. Zu was dann aber die ganze Beterei.

Zudem und weil ich schon dabei bin. Wie oft half Göttchen denn schon wirklich. Also zweifelsfrei und nicht einfach nur, weil sich das Gefühl so aufzudrängen scheint?

Ich habe ein Büchlein das quasi mit dem Satz endet: Wer Gott nicht kennt, der braucht ihn nicht.
Und genauso ist es. Gott gibt es nur so lange wie jemand dran glaubt.

Halleluja und Amen.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Schon im Alten Testament
steht "Macht Euch die Erde untertan", was bedeutet, dass Mensch die Verantwortung dafür trägt. Warum also lassen wir zu, tragen sogar dazu bei, dass die Ressourcen der Erde nicht genutzt, sondern verschleudert werden, dass es Kriege gibt, dass Menschen gewählt werden, die Andere unterdrücken. Soll man alles, was Menschen verpfuschen, Gott in die Schuhe schieben? Wie´s anders gehen könnte, zeigte der irdische Wegweiser, den die sich von ihm gestört Fühlenden schließlich kreuzigten.

Und nach ihm? Entstand eine gigantische Falschmünzerei des Glaubens die dazu führte, dass Glaube und Kirche gleichgesetzt wurden. Unmittelbaren Glauben- und zwar von Menschen der verschiedensten Religionen- an Gott habe ich in Lourdes erlebt, wo ich bisher dreimal kurz war. Man setzt sich an diesem Ort, wie vermutlich auch an anderen Kraftorten, sehr intensiv mit seinem Glauben oder Unglauben auseinander, der zunächst ja übergestülpt worden war. Glaube entsteht erst durch eigene Überzeugung, zuvor irritiert alles, was man wahrnimmt oder wahrzunehmen glaubt, kommt es zu Fragen wie Warum lässt Gott das alles zu. Sarkastisch könnte man sagen, dass er das Menschengeschmeiß satt hat, das das Geschenk der Natur und die eigene Art nicht zu würdigen weiß und unendliches Leid in die Welt bringt.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Mal angenommen, es käme da Jemand / Etwas und würde behaupten er/es wäre Gott.

Was müsste er/es tun damit ihm überhaupt jemand glaubt?

Alles was früher als "Wunder" galt wird heute wissenschaftlich untersucht und erklärt. Kann man etwas nicht auf diese Art erklären, gilt es als "Hirngespinst" oder wird in die Esoterik Ecke geschoben.

Wie also, sollte ein Gott seine Existenz beweisen?


Vielleicht ist es ja viel einfacher - vielleicht ist die Natur mit allen ihren Gesetzen ja Gott ....

*nixweiss* nur mal laut gedacht.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nein, es geht nicht darum, lieber Doschan, dass der Mensch jegliches Leid vermeidet. Es geht - soweit ich diesen Comic verstehe - einfach nur darum, sich mal zu fragen, warum wir Menschen so wenig gegen so vieles unternehmen und so vieles einfach nur tatenlos hinnehmen. Und stattdessen z. B. Gott (so es denn einen gibt) vorwurfsvoll fragen, wieso er das alles zulässt.

Aus der Sicht eines überzeugten Christen könnte man das alles ja durchaus als Prüfungen, als Aufgaben und Hilfen zur Konflikt- und Krisenschulung oder gar zum Lernen und zur persönlichen Entwicklung sehen.

Und ja, lieber Har_Con, man kann das so sehen, wie Du es beschreibst. Ob es deshalb richtig ist? Vielleicht weiß Gott (wenn es denn einen gibt) das alles ja vorher längst? Als angeblich Allwissender müsste er wissen, was auf ihn und uns zukommt - deshalb sind ja auch diese Geschichten (und so vieles andere in der Bibel) von der Sintflut oder von Sodom und Gomorrha als Bestrafung der Menschen für ihre Sünden völlig unsinnig und unlogisch; es war ja vorher klar, dass sei sündigen werden.

Doch das ist in erster Linie das Denken und die Logik von Menschen. Ähnlich wie diese meines Erachtens ziemlich sinnlose Geschichte, dass Gottes Sohn angeblich für die Sünden der Menschen ans Kreuz genagelt wurde, damit "der Herr" den Menschen ihre Sünden vergeben kann. Als könnte er nicht, wie jeder normale Mensch, diese Sünden nicht einfach mit einem Schnippen seiner allmächtigen Finger vergeben - ohne das ganze Brimborium mit Kreuzigung und so weiter.

Aber wir wissen ja alle, dass das Geschichten sind, die kaum etwas mit der Realität zu tun haben können. Wäre Gott tatsächlich so einer, könnte man sich mit Fug und Recht fragen, ob er nicht besser in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden sollte. Ich jedenfalls bräuchte meinen Sohn nicht ans Messer liefern, um meinen Nachbarn ihre Schandtaten vergeben zu können.

Doch wieder sind wir dann beim "menschlichen" Denken, dass mit der Logik eines wie auch immer gearteten Gottes wohl nicht das Geringste zu tun hat. Und was den christlichen Gott angeht, der ja aus dem JHW entstanden, dem jüdischen Name für JAHWE entstanden ist: Das war seinerzeit ursprünglich wirklich nur ein kleiner, nebensächlicher Hirtengott in den Bergen des heutigen Israels, um den sich nach und nach immer mehr phantastische Geschichten und Gerüchte bildeten und der dann irgendwann eine unglaubliche Karriere hingelegt hat, weil er zufällig für zwei spätere Weltreligionen herhalten durfte, das Judentum und das Christentum (und dann sogar noch von Mohammed als Vorbild für einen gewissen Allah genommen wurde). Also wohl tatsächlich "nur ein Göttchen" oder sowas in der Art?

Und was soll man schon von einem Gott halten, der in der Bibel (angeblich sein Wort!) das Gebot verkündet, man solle nicht töten, nur um ein paar Seiten später sein "auserwähltes Volk" dazu aufzufordern (das kann jeder selbst nachlesen), seine Feinde mit Kind und Kegel bis auf den letzten Stumpf auszurotten? Das und vieles andere ist unbegreiflich und nicht nachzuvollziehen und wohl eher auf die blühende Phantasie der damaligen Geschichtenerzähler und Schreiberlinge zurückzuführen als auf tatsächliche Ereignisse. Mein Gott wäre das jedenfalls nie und nimmer ...

Da käme dann schon eher das Neue Testament als Grundlage eines gewissen Glaubens in Betracht - und auch dort findet sich noch so manche haarsträubende Ungereimtheit, die jeglicher Logik spottet. Doch wenn ich eine universelle Intelligenz oder eine Energie bzw. eine energetische Wesenheit hinter der Schöpfung als eine Art "Gott" sehe, könnte das alles vielleicht schon wieder ganz anders aussehen.

(Der Antaghar)
Warum sollte ein Gott sich kümmern. das würde Voraussetzen das es sich unserer Bewusst ist.
Nehmen wir den Rücksicht auf die Bakterien die uns umgeben oder sind wir allgegenwärtig auf ihr Wohlbefinden aus? Vielleicht beten die Bakterien uns ja als Götter an...…..

Vielleicht sind wir auch nicht mehr als ein Niesen Gottes und unser Universum Existiert in eine
Tropfen seines Sabber die in Unendlichkeit Katapultiert wird. Was wieder für die Urknall Theorie Spricht.

Ein Es wird jeder mit sich selbst ausmachen ob er an einen Gott, Vieler Götter und andere Wesen jeglicher Art glaubt mit sich selber ausmachen.
Und doch ist ein Glaube für die Menschen von Jeher eine der Größten antriebsmotoren jeglichen Menschlicher Errungenschaften. die sich zu meist für gutes und schlechtes verwenden lassen
Har_Con
Nun wo bleibt da die Logik? Er muss doch dann keine Frage stellen. Da er ja alles weiß = allwissend ist.
Er muss auch nicht mit der Frage den guten Mann zum nachdenken bewegen, denn auch das weiß er schon was der denkt oder denken wird. Kurz: Ein allwissender stellt keine Fragen, ansonsten ist er per se nicht allwissend. Und ein Gott der nicht allwissend ist, was ist das dann für ein Gott?
Bissel peinlich dieses Stammtischniveau *arbeit* und führt weder in die eine noch andere Richtung.
Warum beißt ihr euch an einem Gottesbild fest, dass es doch gar nicht geben darf!
Bestenfalls beweist ihr damit Gottes Existenz. *nene*
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Als Themenersteller, der sich nun eine ganze Weile aus der Diskussion herausgehalten hat, würde ich gerne noch einmal auf das Eingangsposting hinweisen, in dem danach gefragt wurde, ob es unserer Meinung nach Gott oder Götter gibt, und wenn wir an einen oder mehrere Götter glauben, wie diese(r) in unserer Vorstellung aussieht. Schon in diesem Eingangsposting hatte ich gesagt, dass ich mir eher einen übergordneten Plan oder ein übergeordnetes Wesen vorstelle, das ich für mich gerne mit "Gott" gleichsetze.

Wenn wir an einen personifizierten Gott oder personifizierte Götter glauben, dann berufen wir uns immer auf Menschen, die irgendwann einmal der Meinung waren, ein solches Wesen habe sich ihnen offenbart. In den meisten Fällen sind diese Menschen wirklich ganz fest der Meinung, dass dies so sei. Von ihren Anhängern werden sie Propheten genannt. Ein Beispiel aus der Neuzeit findet sich im "Buch Mormon", Beispiele aus antiker Zeit sind die zuerst in Worten und später in Schrift überlieferten Aussagen, die in sogenannten heiligen Büchern gesammelt wurden, beispielsweise in der hebräischen Bibel (Tanach), deren fünf Bücher der Tora in der Bibel der Christen als Altes Testament aufgingen und durch das Neue Testament ergänzt wurden, oder dem Koran der Moslems, der wesentlich auf den heiligen hebräischen und christlichen Büchern aufbaut, oder das Poopol Wuuj der Quiché-Maya.

Nur eines dürfen wir nicht vergessen: Ausnahmslos alle diese Überlieferungen und Bücher stammen von Menschen, die zwar für sich in Anspruch nehmen, ihre Aussagen von Gott (oder Göttern) erhalten zu haben, aber eben von Menschen.

Nun sind aber Menschen niemals vollkommen. Es mag sein, dass sich ihrem Gedächtnis nach Dinge in einer ganz bestimmten Weise begeben haben, selbst wenn es objektive Beweise dafür gibt, dass dies nicht so war. Richter und Psychologen können ein Lied davon singen.

Es ist also müßig, hier missionarisch aktiv zu werden, beispielsweise zu sagen, dieser oder jener Gott habe etwas so und nicht anders gewollt. Wir könnten ohnehin nur sagen: "Nach unserer Vorstellung hat ..."
Wer behauptet, "Gott hat gesagt ...", zitiert nämlich nur einen anderen Menschen.

Dazu gibt es eine schöne Anekdote.
Albert Einstein, ein, wenn nicht Der überragende Wissenschaftler auf dem Gebiet der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie lehnte das Atommodell von Niels Bohr, einem überragenden Physiker seiner Zeit auf dem Gebiet der Quantenphysik mit den Worten ab: "Gott würfelt nicht!". Niels Bohr soll ihm sinngemäß geschrieben haben: "Lieber Albert, schreibe Gott nicht vor, was er zu tun oder zu lassen hat".

Nehmen wir uns das zu Herzen: Wir als Menschen sollten nicht so überheblich sein, Gott (oder einem höheren Wesen) in Gedanken vorzuschreiben, wie er/es zu sein und zu planen hat. Nach meiner Vorstellung schafffen nicht wir Gott durch unsere Gedanken, sondern wir sind von ihm/ihr geschaffen worden.
Antaghar
sich mal zu fragen, warum wir Menschen so wenig gegen so vieles unternehmen und so vieles einfach nur tatenlos hinnehmen.
Schon klar!
Und stattdessen z. B. Gott (so es denn einen gibt) vorwurfsvoll fragen, wieso er das alles zulässt.
Das wäre Gotteslästerung, denn Gott hat die Schöpfung gut gemacht ...
Fehler bemerkt?
Ist das Weltall, die Erde und wir als Menschen nach heutigem Wissen denn in einem System der Schöpfung wie es Genesis beschreibt?
Oder noch frecher: Hatten die Saurier etwa keine Götter?
Und schon etwas deprimiert: Was wird nach uns kommen?
Grundsätzliche Erwägungen
Zunächst: vielen Dank, dass es diesen Thread gibt.
Ja, Religion, Glaube, Gott ... das ist nicht nur ein Phänomen, das nicht nur durch die Zahl religiöser Menschen auf dieser Welt in vielen Spiel- und Eigenarten belegt ist, es war und ist es mehr denn je, ein Tabuthema. So wie auch Sexualität in vielen Varianten ein Tabu-Thema war und ist. Es kommt oft auf die Liberalität einer Gesellschaft an, ob und wie viele Themen so ein Tabu darstellen.

Aber es nützt ja nichts, wenn darüber nicht geredet oder öffentlich debattiert werden darf; dann verabschiedet sich ein Thema in den Untergrund der Psyche und arbeitet dort als Partisan weiter und kann sogar in der verdrängten Form gegenwärtiger oder wirkungsvoller und unkontrollierter sein als je zuvor. Das wissen wir seit Sigmund Freuds Psychoanalyse. Tabuthemen wie Religion oder Sexualität betreiben im kollektiven Unbewußten stets eine Art Lobbyarbeit, manchmal sogar mit Bestechungsgeldern (Lustbelohnungen).

Der Atheist Richard Darwkins schreibt gleich zu Beginn seines Buches "Gotteswahn": Die Welt wäre besser dran ohne Religionen.
Eine steile These und ich denke nicht, dass dies funktioniert. Es ist eine bloße Behauptung. Warum?
Dieser Satz verkennt alles, was einem Menschen und einer Menschheit heilig war und ist; und verkennt das, was wesentlich "auch" zum Menschen gehört.
Darwkins ist ein renommierter, hochangesehener Naturwissenschaftler. Aber gute Naturwissenschaft sind meist nicht auch in den Kulturwissenschaften besonders bewandert. Sonst hätte er zu Kenntnis nehmen müssen:
1. das es seit der Aufzeichnung der Menschheitsgeschichte keine Kultur, keine Gemeinschaft, kein Staat, kein Land noch eine Gesellschaft gab, die atheistisch organisiert war. Und auch vor der landwirtschaftlicher Revolution vor 30.000 Jahre gibt es Belege (Höhlenmalerei), die erkennen lassen, dass auch Höhlenbewohner und Frühkulturen an das Jenseitige, Geister, etwas Größeres als die Menschen selbst, glaubten und nach einem Sinn in dem Ganzen fragten. Unter anderen ernährte man ein Mann oder eine Frau mit, die neben dem Stammeshäuptling sich den ganzen Tag mit diesen Fragen nach Sinn, nach Riten und Ritualen und dem Geheimnis ihrer kleinen Welt beschäftigten: das war dann der Schamane oder die Priesterin etc. Schamanen sind nicht anderes als die Urururur...Ahnen der heutigen Pfarrerinnen und Priester, gleichzeitig der Ärzte, Juristen, Wissenschaftler etc. also alles, was mit der geistigen Existenz des Menschen zusammenhängt. Es gab nie eine religionslose Gesellschaft. Wie kommt man darauf, dass es das in Zukunft geben sollte und geben kann. Nur, weil religiöse Menschen Gott nicht beweisen können (Können sie das tatsächlich nicht - wir werden sehen!) oder das ganze "Brimborium" einfach zu viel Geld kostet und wir "aufgeklärten" Menschen so was nicht brauchen ... und wenn doch einige darauf bestehen, sind sie - wie manche Atheisten gerne sagen - "Religi-oten"?
2. Wenn also Religion nicht nur eine Sache der Fantastereien ist, und unsere Urahnen darauf Wert gelegt haben, sodass sie von ihrer kargen Mahlzeit und sehr kurzem Leben, jemanden dafür abstellten, der das Ganze schon recht professionell betrieb, dann dürfen wir respektieren und tolerieren, wie ich denke, dass Religion genauso wie Sexualität zu den elementaren Bedürfnissen des Menschen gehört, in welcher Form sie auch immer praktiziert wird oder gelebt wird. Das heißt aber nicht, dass das mit der Stammesreligion immer so harmonisch verlief oder weiter verlaufen wird in Zukunft.

Es gibt ja häufig die auf dem ersten Blick einsichtige Behauptung, das der Schamane immer ein Kind des Häuptlings war, als desjenigen, der das Sagen und die Macht innehatte. Und dann wird daraus abgeleitet, dass der Häuptling zum Zwecke seines Machterhalts, die Religion erfunden habe, damit ja auch noch der letzte Trottel spurt (und besonders die Trottel, die tanzen bekanntlich besonders gern aus der Reihe).

Ein bisschen ist da was dran: Religion diente oft in der Kulturgeschichte als Instrument der Machtzentren und der Herrschaftsausübung. Genauso oft aber standen Thron und Altar in einem Spannungsverhältnis zu einander. Nicht nur der Schamane und die Stammesmitglieder hatten zu spuren, wenn es ums Überleben ging, sondern der Häuptling auch. Entzog ihm - was genauso oft vorkam - der Schamane seine Macht, stellte er die des Herrschers in Frage, konnte das gut und gerne der Anfang vom Ende des Obermackers sein. Und häufig genug ging dann nicht der Prophet in die Wüste, sondern der König. Das heißt, Religion ist immer beides: Begründer, Bewahrer, Stabilisator der Macht und Kit der Gesellschaft, aber ebenso gut Kritiker, Korrektor, Kontrolleur der Macht. Ein Herrscher musste sich also stets je nach Situation gut überlegen, mit wem er sich es gründlich verdarb. Allerdings gibt es seit den Anfängen in den Höhlen der Menschheit genauso wie heute: den Journalisten, Sänger, Dichter, Philosophen. Und der konnte sich je nach Lage der Dinge entscheiden: Religionskritiker, Kritiker der Macht, Freund und Vermittler beider, Anwalt von Lieschen Müller ... auch das war nicht immer sicher. Da rollten gelegentlich auch Köpfe.

Man sieht: schon kulturgeschichtlich muss man schon genauer hinsehen, um überhaupt so ein grundsätzliches Menschheitsphänomen wie die Religion und das auch noch in den jeweiligen Kontexten zu begreifen, um es auch angemessen zu verstehen, über was man letztlich seinen Daumen hebt oder senkt oder über was man spricht oder einen Diskurs führt.

3. Nun sagen viele, nun ja ... unsere Urahnen, die wussten halt eben nicht so viel, wie wir heute in unserer Wissensgesellschaft und verfügten auch noch nicht über JOY-Club und Smartphone, und dann beteten sie halt den Mond als Göttin an oder/und die Sonne als Gottheit an. Sprich: sie waren halt noch nicht so aufgeklärt wie wir, und wer nicht so aufgeklärt ist wie wir, der ist halt eben nicht nur dumm geboren, sondern bliebe es auch ein Zeit lang, bis die Morgenröte der Aufklärung über uns alle hereinbrach.
Nun, diese Arroganz treiben uns schnell die Historiker aus, z.B. der junge israelische Forscher Yval Noah Harari. 30.000 Jahre seit der landwirtschaftlichen Revolution ist evolutionsgeschichtlich gesehen wie 1 Minuten vor 12 (sogar weniger). Das heißt die Intelligenz des Höhlenmenschen (egal ob Homo erectus oder Neandertaler ist so gesehen, der unseren ähnlich bis gleich). Die benutzten ihren Grips wie wir heute auch um eines zu machen: 1. sich bequem einzurechten und 2. um zu überleben. Nehmen wir an, Du würdest durch ein blödes Zusammenspiel der Kräfte Dich nackt auf dem feuchten Boden einer Höhle wieder finden, ohne Smartphone, ohne Einloggen bei JOY und dem Support, ohne Kreditkarte und im Übrigen auch ohne Ballerman. Dir wird so langsam klar, dass Du dich in der Steinzeit befindest (wahlweise das Mittelalter des 12. Jahrhunderts). Doch mit all Deinem Wissen, dass Du in dir trägst, vielleicht sogar mit Abi und Uni-Abschluss, und das höchste der Gefühle - Dr.-Titel. Na, wie stehen Deine Chancen die nächsten 5 Tag zu überleben? Trotz ausgezeichneter Schulbildung? Ich glaube, nicht so gut. Wenn Du Glück hast - und das wäre im Bereich eines Lotteriegewinns, kannst Du innerhalb der nächsten 5 Tage eine Neandertalerdame daten, die dich nicht gleich als Feind erschlägt mit der Keule, sondern sich Deiner annimmt und "aufklärt". Das heißt, die sich herablässt in ihrer Neandertalerarroganz und Dir jene Kniffe beibringt, wie man in dieser misslichen Situation überlebt. Sie besitzt also einen Wissensvorsprung und ist zweifelsohne kompetenter. Wäre ich selbst in der gleichen Situation wie Du, ich denke, ich würde die Gesellschaft der Neandertalerdame leider, leider vorziehen. Aber nichts gegen Dich! Und ich hoffe für Dich, dass Du wenigstens in der Schule im Fach Biologie aufgepasst hast ... das könnte ansatzweise hilfreich sein ... Und widersprich bitte nicht gleich, wenn die Dame von der großen Mondgöttin redet ... Du weißt ja, die Keule ... *zwinker*

Wissen, auch religiöses Wissen, ist also stets zeitgezogen, umweltbezogen, kontextbezogen. Eine andere Betrachtung der Phänomene kommt, jedenfalls nach unserer Kenntnis, gar nicht in die Tüte.
Religion hat an und für sich nichts machterhalt oder Macht Ausübung zu tun, das ist eher
Der Tatsache geschuldet das der Mensch ein gruppen Tier ist und einer das sagen Haben möchte
"Wie ein Leitbullen oder eine Leitkuh" was uns wieder zu Kirchen oder Glaubensgemeinschaften führt,
die eine exsistens von Göttern als gegeben nehmen und keine abweichende Meinung zulassen weiter zulassen.


Kirchen oder ähnliches ist schon eher ein eigenen tabu Thema, aber für die frage oder es ein Gott / Götter gibt nicht von belang.
******nn1:
Religion hat an und für sich nichts machterhalt oder Macht Ausübung zu tun, das ist eher
Der Tatsache geschuldet das der Mensch ein gruppen Tier ist und einer das sagen Haben möchte
"Wie ein Leitbullen oder eine Leitkuh" was uns wieder zu Kirchen oder Glaubensgemeinschaften führt,
die eine exsistens von Göttern als gegeben nehmen und keine abweichende Meinung zulassen weiter zulassen.


Kirchen oder ähnliches ist schon eher ein eigenen tabu Thema, aber für die frage oder es ein Gott / Götter gibt nicht von belang.

Nun, wie ich im letzten Beitrag aufzuzeigen versuchte, hat Religion in einer Kultur ziemlich viel mit Macht zu tun. Es wird ja auch von Glaubenden behauptet, dass Gott oder Götter, oder ein höheres Wesen "mächtig", also Wirkung zeitigt oder gar "allmächtig". Wie das genau zu verstehen ist, darüber läßt sich bequem ein ganzes Buch schreiben ... oder zwei ... oder drei ... oder viele (die gibt es, die Bücher!)

Die Frage, ob es Gott oder Götter gibt, ist sehr wohl von Belang - mit Verlaub. Menschen sind nicht nur Herdentiere, sondern auch Individuen. Und Individuen sind ziemlich neugierig. Auch in der Suche oder dem Fragen nach Gott oder Götter, und ob die überhaupt existieren ...
Es gibt keinen Grund, und mir ist jedenfalls keiner bekannt, die Frage von vornhinein abzubügeln, aber wenn sie sich nicht derart erschließen als die Frage, was es heute abend zu essen gibt.
*******ips Frau
2.820 Beiträge
Hm, weiß ich gar nicht, ob es religionslose Kulturen gibt oder gab. Außer in der Jetztzeit, wo es immer mehr bekennende Nicht-Glaubende gibt, die dem Hedonismus frönen. Ich weiß aber sehr wohl, dass es gott-lose Religionen gibt. Also man glaubt an einen höheren Sinn, ein übergeordnetes Ganzws, braucht aber keine personalisierte Gallionsfigur.
Sebst im Buddhismus, in dem in der Spielart des Zen häufig von einer transpersonalen Religion geredet wird, also einer Religion ohne Gott oder Götter, gibt es für Viele Glaubende dann doch wie selbstverständlich Götter oder gottähnliche Wesen wie die Bodisattvas, denen göttliche Macht und Wirkung zugeschrieben wird und die angerufen werden. Auch der Buddha hat solch eine Stellung und genießt eine quasi göttliche Verehrung.
***ie Frau
7.369 Beiträge
Nun, die letzten Post erinnern mich ein wenig an den anderen Thread hier: Tabu: Hang zur Autokratie?

Wahrscheinlich scheint die Mehrheit der Menschen irgendjemanden zu brauchen, der es dann doch wieder richtet, der Ansagen macht was zu tun ist, der über allem steht ….

… nur mal so laut gedacht … Adie.
Ich stelle jetzt einmal folgende These auf:
Nicht Gott hat den Menschen erschaffen, sondern der Mensch hat sich Gott erschaffen.

In der Bibel steht, der Mensch - oder die Menschin - sündigte, nachdem er vom Baum der Erkenntnis gegessen hatte.

Kann man so interpretieren, dass der Mensch geistig vorher war wie ein Tier. Also so, woe wor uns vorstellen, dass ein Tier geistig ist. Dass er/das tier sich nur darüber Gedanken macht, wie man sich fortpflanzt und überlebt, solange man lebt.

Dann hatte der Mensch die Erkenntnis, dass da noch mehr sein muß und machte sich Gedanken, woher er kommt und wohin er geht, wenn er einmal stirbt. Und machte sich weiter Gedanken, warum die Sonne am Himmel steht und das Wasser den Berg herunterfließt. Und fand auf das alles keine Antwort ausser, "das ist halt so." Aber seit wann gibt es das, und woher kommt es?

Und da das Gehirn des Menschen keine Erklärung fand aber eine brauchte, um nicht irre zu werden erfand sich der Mensch Gott, der das alles geschaffen hat.

Wir Menschen sind gerade dabei Maschinen zu bauen, die denken können. Solage sie nur so denken können wie Tiere denken, also wie wir denken, dass Tiere denken, sollte das noch kein Problem sein. Aber wenn diese Maschinen erst einmal so denken können wie wir, erschaffen sie sich dann auch einen Gott, der alles erschaffen hat und alles weiß und allmächtig ist, oder erkennen sie uns Menschen, also ihre "Schöpfer" als Gott/Götter an?

Und was passiert, wenn diese Maschinen merken, dass sie schlauer sind als wir?
Werden wir dann als Götter wieder abgesetzt und erschaffen sie sich einen Maschinengott?
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Und wer oder was hat uns geschaffen?
Auch das letzte große Experiment einer religionslosen Gesellschaft, der sowjetische Kommunismus, wo Atheismus "Staatsdoktrin" scheiterte zuletzt kläglich - allerdings nicht weil der Atheismus Doktrin war, sondern wegen Systemversagen. Der Staat bildete eine Art Ersatzreligion (Stalinkult). Auch das hatte nur kurze Zeit bestand. Die orthodoxe Kirche steht sich heute in Russland besser denn je.

Nein, mir ist in der Geschichte und Gegenwart kein Modell bekannt eine Religionlosen tragenden Kultur und Gesellschaft. Lasse mich aber gerne belehren ...
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
btw.:
Wir Menschen sind gerade dabei Maschinen zu bauen, die denken können.

sind wir nicht. Zumindest wenn man "denken" in menschlichen Kategorien meint, was ein Selbst-Bewußtsein voraussetzt.
Wir sind ja erst dabei ...
... und noch nicht fertig!
******o46:
Nicht Gott hat den Menschen erschaffen, sondern der Mensch hat sich Gott erschaffen.


Gewagte These, aber Du bist in bester Gesellschaft damit: Der Philosoph Ludwig Feuerbach (Projektionsthese) und Theologie sei nur Anthroplogie, Sigmund Freud (Gott als Über-Ich), Karl Marx (Religion als Opium des Volkes - immerhin ging Marx davon aus, dass das Volk seine Götter selbst schuf und der nicht von einer Priesterkaste oder König erfunden wurde *lach*).

Die These hat nur den Nachteil: sie läßt sich nicht beweisen. Auch dass Du gerade Kaffee trinkst, könnte - je nach dem Realitätsprinzip eine reinen Projektion sein. Vielleicht kennst Du den Film Matrix *matrix* - da geht es dauernd um die Frage: was ist eigentlich wirklich? Was ist Realität und gibt es die Realität unsererselbst wirklich.

Fest steht, dass es tatsächlich Projektionen geben kann auf Gott hin. Was davon real ist und was nicht, darüber lässt sich genauso trefflich streiten wie über die Existenz Gottes.
Und selbst, wenn es diese Projektionen gäbe (wovon ich allerdings so ganz unvermittelt ausgehe), sagt diese These nichts über die Existenz Gottes - sie weder ein Beweis für oder dagegen, dass es Gott gibt. Genauso wenig wie unsere Vorstellungen von oder über Gott irgendetwas beweisen.
*******ips Frau
2.820 Beiträge
Große Teile der deutschen Bevölkerung sind doch längst religionslos:

Zusammengefasst gehörten im Jahr 2016 rund 55 Prozent der deutschen Bevölkerung einer der beiden großen Konfessionen und 3,5 Prozent den orthodoxen Kirchen oder kleineren Konfessionen an. Weitere 5 bis 6,5 Prozent sind Anhänger einer nicht-christlichen Religion wie dem Islam. [Quelle: Wikipedia]

Mindestens 35% gehören somit keiner Religion an. Und die, die z.B. nur auf dem Papier Christen sind, sind da nicht eingerechnet. Wie das in Russland oder anderen Ländern aussieht, weiß ich nicht. Wäre aber auch interssant, zu sehen, wie diese Entwicklung weitergeht.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Das ist einer
der großen Irrtümer zu glauben, religionslos sei auch gottlos. Ich kenne viele Menschen, die keiner Kirche (mehr) angehören, wohl aber an Gott glauben.
*******ips Frau
2.820 Beiträge
Klar, die gibt es zwar auch, aber ich würde mal behaupten, die sind sehr viel weniger als die Karteichristen.
Ja, da muss man genau hinschauen.
Wirkliche Atheisten oder Agnositker gibt es wenige, also solche, die sich dezidiert zum Atheismus bekennen und dem Hunanistischen Verband angehören. Die wollen zwar immer gleich auch für die Konfessionellen in Deutschland sprechen, aber es gibt keinen Auftrag der Konfessionslosen, das auch zu tun. Zu unterschiedlich sind die Motive, konfessionslos zu sein. Die meisten würden zwar sagen, dass sie keine Gottlose seien, aber doch bitte die Kirchensteuer sich sparen wollen.

Dann gibt viele religiöse Menschen, die sind in Freikirchen oder Esoteriker, oder freie Buddhisten und so weiter. ..

Die Gesellschaft ist religiös sehr bunt, aber sie ist beileibe nicht religionslos, ganz im Gegenteil. Allerdings geht die Kirchenmitgliedschaft in den Großen Kirchen tatsächlich zurück.
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