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Gibt es Gott oder Götter?

*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
In einer anderen Gruppe hat ausgerechnet heute jemand u. a. geschrieben:

Mir fällt da ein Satz ein, den einmal ein guter Freund - ich glaube, er heißt Anthagar - hier für mich geschrieben hat, denn in ihm steckt soviel mehr drin als Glaube oder Gott:

Jeder ist seines Gottes Schmied

Ich denke, das könnte auch hier passen.

(Der Antaghar)
*****har:
Jeder ist seines Gottes Schmied

Nun ja, aber nicht jeder weiß, wo der Hammer hängt.
Das Problem mit dem menschlichen Gehirn ist, ...
... dass es nicht wie eine Maschine funktioniert. Wir glauben das zwar, aber es ist nicht so.

Allen Menschen spielt ihr Gehirn Streiche, den einen mehr, den anderen weniger.

Bestes Beispiel dafür sind Zeugenaussagen, wenn alle das gleiche gesehen haben, aber jeder hinterher zwar die gleiche Geschichte, aber mit Abweichungen erzählt.

Unser Gehirn muß sich dabei auch helfen Lücken zu überspielen, da es zwar weit mehr kann als ein Computer, aber viel langsamer ist, und wenn wir nicht immer wieder Bewegungspausen machen wollen, bis unser Gehirn wieder soweit nachgekommen ist, dann darf sich das Gehirn nur auf die harten Beobachtungen stützen und muß die Lücken mit dem füllen, was nicht so wichtig ist und entsprechendes da hinein interpretieren.

Und so ist es halt auch mit dem Gottesthema. Da gibt es ja gar keine harten Fakten und entsprechend füllt das Gehirn die große Lücke mit dem, was für es (das Gehirn der betroffenen Person) logisch ist und gut hineinpasst.
Oder mit Martin Luther:
Dort, wo dein Herz ist, dort ist dein Gott.
******o46:
Und so ist es halt auch mit dem Gottesthema. Da gibt es ja gar keine harten Fakten und entsprechend füllt das Gehirn die große Lücke mit dem, was für es (das Gehirn der betroffenen Person) logisch ist und gut hineinpasst.


Die meisten Glaubenden haben weder Visionen, Auditionen, noch Geistererscheinungen. Auch spielt Ihnen das Gehirn hinsichtlich ihrer Religion keine Streiche. Mir auch nicht. Und ich brauche Gott schlicht nicht als Lückenbüßer einer defizitären Welterklärung
Ich bin ziemlich rational eingestellt und die meisten anderen auch. Ich glaube aber trotzdem als ziemlich normaler, leidlich gesunder Mensch an Gott, und zwar seit meiner Kindheit, der Zeit also, als ich von der Windel zur Unterhose wechselte.
******o46:
. dass es nicht wie eine Maschine funktioniert. Wir glauben das zwar, aber es ist nicht so.

Das ist richtig! Das menschliche Gehirn ist keine künstliche Intelligenz. Es funktioniert anders, kann aber zu gleichen Ergebnissen z.B. in der Mathematik kommen, nur eben langsamer.

Übrigens: Man hat einen modernen Gottesbeweis, der auf mathematischen Grundlagen beruht (den sog. modalen sprachlogischen Gottesbeweis - zu dem sage ich in diesem Thread später was) durch die KI des Computers gejagt und durchrechnen lassen. Ergebnis: die KI bestätigte die Logik des Beweises als fehlerfrei.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
naja ...
Man hat einen modernen Gottesbeweis, der auf mathematischen Grundlagen beruht (den sog. modalen sprachlogischen Gottesbeweis - zu dem sage ich in diesem Thread später was) durch die KI des Computers gejagt und durchrechnen lassen. Ergebnis: die KI bestätigte die Logik des Beweises als fehlerfrei.

was die Wissenschaftler an der TU Wien nachgewiesen haben ist, dass Gödels Ableitungen formal-logisch korrekt sind. Über eine Existenz eines "Gottes" (tm), sagt das im Grunde gar nichts aus.

Wird in der Arbeit auch nicht behauptet. Und sg. computergestützte Theorembeweiser werden auch nicht wirklich der KI zugeordnet.

https://www.fu-berlin.de/pre … p/2013/fup_13_308/index.html

Kurt Gödels mathematisierter Gottesbeweis wurde nach dessen Tod veröffentlicht. Es gehört zur Klasse der sogenannten ontologischen Beweise, die eine lange Tradition in der Philosophie haben: Als Konstruktionen des reinen Denkens wurden und werden sie seither sehr kontrovers in der Fachwelt diskutiert. Ausgehend von abstrakten Begriffen, die von der Erfahrung abstrahieren, wird in einem ontologischen Gottesbeweis mithilfe einer logischen Argumentation die Existenz Gottes aus wenigen Grundannahmen (Axiomen) gefolgert. Umgekehrt kann man sagen, dass die Existenz Gottes auf die Stichhaltigkeit der Axiome und abstrakten Begriffe reduziert wird.

...
Die uralte Frage nach der Existenz Gottes bleibt natürlich unbeantwortet und ist abhängig von Sinnhaftigkeit und Realitätsbezug der gewählten Grundannahmen.

****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Formale Logik
Beweise der Formalen Logik beruhen immer (*) auf wenigstens einer ersten Grundannahme, die man ohne Diskussion einfach als richtig ansieht. So eine Grundannahme nennt man Axiom und mehrere dieser Annahmen ein Axiomensystem.

Man glaubt an die Richtigkeit dieser Axiome oder man glaubt sie nicht.

(Das ist sogar in der Mathematik so: Man glaubt daran, dass 1 eine natürliche Zahl ist, oder nicht.)

Des weiteren benötigt man für einen solchen Beweis Definitionen über das, worüber man reden will (das sind die sogenannten Individuen), und über die Interaktionen, die zwischen Individuen stattfinden (das sind die sogenannten Funktionen und Relationen). Zusammen sind das die Regeln einer sogenannten formalen Sprache.

Damit und mit den weiteren Regeln der formalen Logik kann man dann rein formal Aussagen ableiten. Wenn man nicht gegen die Regeln verstößt und ein in sich widerspruchsfreies Axiomensystem benutzt, dann nennt man diese Ableitung einen formalen Beweis.

Ein Computerprogramm kann bestenfalls nachprüfen ob ein formaler Beweis den Regeln folgt. Es kann selbstverständlich nichts über die Richtigkeit der Grundannahmen aussagen, denn die werden ja einfach als richtig vorausgesetzt.

Gerade darauf beruht übrigens Gödels berühmter erster Unvollständigkeitssatz, der besagt, dass es in hinreichend starken widerspruchsfreien Systemen immer unbeweisbare Aussagen gibt. Und in seinem zweiten Unvollständigkeitssatz sagt er, dass hinreichend starke widerspruchsfreie Systeme ihre eigene Widerspruchsfreiheit nicht beweisen können.

Zusammenfassend kann man also sagen: Die maschinelle Überprüfung eines formalen Beweises kann nur zeigen, dass man sich intelligente Gedanken gemacht hat, die Glaubensanahmen kann sie grundsätzlich nicht als richtig oder falsch erweisen.

Ein Beweis über Gottes Existenz ist also grundsätzlich nicht möglich. Man glaubt daran oder eben nicht.

• PS: Diskussion darüber gerne mit mir über PN, weil das nun tief in die mathematische Logik hinein geht
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
10 bla, bla, blubb "Gebote" ...
die zwar sicher völlig an der "Realität" dogmatischer Materialisten vorbei gehen, leiten ein Philosoph zusammen mit einem Physiker in einem - für Menschen, denen Erkenntnistheorie, Wissenschaft, (Meta-)physik und Glaubenssysteme interessant erscheinen - lesenswerten Aufsatz her:

1) Bewegung und Veränderung der Welt sind ohne Anfang und Ende und nicht verursacht, sondern erfolgen spontan.

2) Spontan bedeutet, daß etwas Mögliches wirklich wird.

3) Bewegung und Veränderung sind die Grundvoraussetzungen für die Wirklichkeit des Erscheinenden - alles Wirkliche ist bewegt und verändert sich.

4) Mögliches ist nichts Wirkliches und daher weder bewegt noch verändert es ruht.

5) Ruhe beginnt und endet nicht - genausowenig wie die Bewegung und die Veränderung.

6) Ruhe entspricht damit dem Begriff des Ewigen

7) Nicht beginnende Bewegung und nicht endende Veränderung entsprechen ebenso dem Begriff des Ewigen

8. Aus der Ruhe des Möglichen (dem Möglichen der Ruhe) wird die Bewegung des Wirklichen (die Wirklichkeit des Bewegten)

9) Der religiöse Begriff für diese Einheit in der Dreiheit lautet "Gott"

10) Gott ist eine Metapher für die Möglichkeit des Wirklichen - Gott ist möglich.
http://www.vabene.at/html/weiss/gott.htm
****mar:
Formale Logik

Natürlich kann man und muss man solch einen Beweis werten und den Bereich und seine Aussagekraft ausloten. Was sagt er und was sagt er nicht in der Bestimmung dessen, was man gerne hätte, das er sagt.

Das hier dargestellte zum Gödeltheorem stimmt. Es ist auch "nur" ein modallogisches System der 5. Ebene. Nur in diesem Rahmen funktioniert er. Nicht mehr und nicht weniger. Aber immerhin.

Übrigens: kein Gottesbeweis in der Theologie-und Philosophie Geschichte will sozusagen mehr als die in einem bestimmten wissenschaftlich anerkannten System die Existenz Gott logisch - evident zu denken.

Genau so funktioniert aber Wissenschaft, ob nun Geisteswissenschaft oder Naturwissenschaft. Und da kann man auch anerkennen, dass ein Theorem in einem genau definierten Modell funktioniert - formal gesehen.

Und man kann auch darauf hinweisen, dass ein Beweis der Ebene 4 oder 3 natürlich besser oder gar wünschenswert wäre.
Wir leben sowohl in der Wissenschaft als auch im Alltag dauernd mit solchen "Kompromissen" der Systeme, die übrigens die Allermeisten vielleicht nicht nachvollziehen können, die aber dennoch im gesetzten Rahmen und in ihrer Axiomatik funktionieren.

Die Quintessenz ist: Die Existenz Gottes ist innerhalb eines formal logischen Systems - entgegen aller Unkenrufe - durchaus logisch - wiederspruchsfrei zu denken.
Was das für die Religion oder für unseren Alltag bedeutet, steht dann auf einem anderen Blatt.

Was aber auch gesagt ist in Richtung Atheismus ist: es ist nicht intellektuell redlich, die Existenz Gottes als apriori unlogisch und in sich widersprüchlich abzutun. Etwas, was ja auch heute gerne von berufener und unbequemer Seite untersteilt wird. Darin sehe ich das eigentlich starke Argument des Beweises.
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
******aux:
Die Quintessenz ist: Die Existenz Gottes ist innerhalb eines formal logischen Systems - entgegen aller Unkenrufe - durchaus logisch - wiederspruchsfrei zu denken.

Das Entscheidende sind die Grundannahmen.
Wenn man annimmt, dass es Gott gibt, dann kann man daraus logisch immer folgern, dass es Gott gibt.
Wenn man annimmt, dass es keinen Gott gibt, dann kann man daraus logisch immer folgern, dass es keinen Gott gibt.
Typische Zirkelschlüsse eben.

Dass eine Kette logischer Schlüsse korrekt ist, heißt noch lange nicht, dass die Grundannahmen objektiv zutreffen!
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Als jemand,
für den Gott Tatsache ist, kann ich mich über die wissenschaftsbezogenen und pseudowissenschaftlichen Ausführungen lediglich wundern. Ich kam angesichts der sichtbaren Natur, dem pulsierenden Leben mit System bis in kleinste Lebewesen hinein, den unendlichen und kaum messbaren Weiten des Universums nie auf die Idee, dass es keinen Gott gibt hinter all dem. Und ich halte auch Vermutungen nicht für sinnvoll, wie denn dieser sein oder gar aussehen könnte. Klar scheint nur zu sein, dass das aus dem AT übernommene Bild des alten Mannes mit Rauschebart und Dreieck hinterm Kopf, nicht zutrifft. Aber wer weiß?

Für mich war das schon immer eine Sache persönlichen Glaubens oder Nichtglaubens, das sich Nachweisen entzieht- im Sinn des irgendwo eingeritzten Spruches Gott ist tot. Nietzsche. Darunter war zu lesen: Nietzsche ist tot. GOTT.
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
*****lnd:
Als jemand, für den Gott Tatsache ist

Das ist Deine Grundannahme: Du glaubst, dass es Gott gibt.
Und ich respektiere Deine Meinung, so wie ich die Meinung Anderer respektiere, wenn sie für sich etwas Anderes annehmen.

*****lnd:
kann ich mich über die wissenschaftsbezogenen und pseudowissenschaftlichen Ausführungen lediglich wundern
Vielleicht könnten wir uns auf die Aussage einigen: "Wir akzeptieren die Tatsache, dass es Menschen gibt, die die Existenz eines höheren Wesens hinterfragen, ob das nun unsere Meinung ist oder nicht".

*****lnd:
Und ich halte auch Vermutungen nicht für sinnvoll, wie denn dieser sein oder gar aussehen könnte
Das musst Du auch nicht. Aber lasse uns doch bitte unsere persönliche Neugier. Wir tun doch niemandem weh damit
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Wieder mal total
missverstanden Mir ist es absolut egal, wie andere darüber denken. Im Sinne der uralten Ringparabel, die Lessing in Nathan der Weise darstellte. Dort stellt er zwar drei monotheistische Religionen dar, aber das gilt genauso für die Religion des Atheismus. Niemand weiß, kann wissen, wer den echten Ring hat, und so ist ratsam, zu tolerieren, dass jeder der Anderen ihn haben könnte.
****mar:
Dass eine Kette logischer Schlüsse korrekt ist, heißt noch lange nicht, dass die Grundannahmen objektiv zutreffen!

Das ist ein Argument, dass letztlich jedes logisches Argument ausheben und damit jede Spielregel der Logik und in aller Konsequenz jede Wissenschaftlichkeit dann der Beliebigkeit aussetzt. Das kann man machen, ob dies wirklich klug ist, darf man dann in einer Wissenskommunity grundsätzlich fragen. Denn man hat sich ja aus gutem Grund dort auf gewisse Regel geeinigt und auf Voraussetzungen.

LetztensEndes gekommen dann das Ganze den Geschmack: es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Und das für ein "besseres Argument".

Übrigens: ich sehe die Grenzen des Beweises nicht in seiner Axiomatik, sondern hernach in die Ableitbarkeit weiterer traditioneller Gottesbegriffe. Da besitzt der Beweise seine "Schwächen" im Diskurs.
Warum soll Atheismus eine Religion sein?
Ein Gottgläubiger glaubt an einen oder mehrere Götter.

Ich "glaube" nicht an nichts. Das ist keine Religion. Das ist und bleibt einfach nur nichts.

Und egal wie die Winkelzüge des Dillemas auch immer sein mögen und selbst wenn man das Nichts als Glaube an Nichts definieren würde, dann habe ich nichts zu beweisen oder darzulegen.
Doch die, welche behaupten zu wissen, denn das tun sie ja damit, dass sie ihren Glauben verteidigen und als wahrhaftig postulieren, so, als wären sie wissend, denen obliegt es eine wir auch immer geartete Beweisführung darzulegen.

Wer behauptet ich weiß ganz einfach, dass es Gott gibt, der macht sich ohne Beweisführung genauso lächerlich, wie einer der einfach so behauptet eine Kaffeetasse kreist um die Erde und der Mond nimmt ab und an ein Schlückchen daraus.

Das Problem ist letztlich auch nicht der Glaube an was auch immer. Sondern die Tatsache, dass es immer diese Gläubigen sind, die im Namen dessen an was sie glauben, andere bevormunden, bis hin zu töten wollen.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Off Topic
****Con:
Das Problem ist letztlich auch nicht der Glaube an was auch immer. Sondern die Tatsache, dass es immer diese Gläubigen sind, die im Namen dessen an was sie glauben, andere bevormunden, bis hin zu töten wollen.

Wenn "gibt es Gott oder Götter" gar nicht das Problem ist, sondern das was Menschen anderen Menschen antun, die Basis deines Glaubens / Unglaubens ist, dann stellt sich die Frage, ob das was mit Gott oder Götter zu tun hat oder mit Menschen. Die erweiterte Frage, die sich daraus ergibt ist, ob du auch nicht an die Menschen glaubst?

Delta
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
******aux:
Das ist ein Argument, dass letztlich jedes logisches Argument ausheben und damit jede Spielregel der Logik und in aller Konsequenz jede Wissenschaftlichkeit dann der Beliebigkeit aussetzt.

Nein, das ist die Grundlage jeder axiomatischen Logik (Grundkurs Logik, erstes Semester). Und man kann es auch leicht verstehen:

In einer Kette logischer Schlüsse muss man immer mit einer ersten Aussage anfangen. Weil man aus Falschem Beliebiges schließen kann, muss diese erste Aussage unbedingt wahr sein.

Wenn dies aber die erste Aussage ist, kann man sie nicht selbst beweisen, weil es ja sonst Aussagen davor geben müsste, und dann wäre sie nicht die erste Aussage. Die erste Aussage muss daher unbedingt und ohne Beweis als richtig angenommen werden.

Mein Vorschlag, Clairvaux, ist, wir diskutieren das per PN weiter, weil Logiktheorie doch sehr, sehr speziell ist und hier wahrscheinlich nur Wenige interessiert. Dann können wir auch über sogenannte axiomenfreie Theorien diskutieren, die sich aber einer nicht-axiomenfreien formalen Sprache bedienen, also doch wieder Axiome benutzen.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
In diesem Fall
Wer behauptet ich weiß ganz einfach, dass es Gott gibt, der macht sich ohne Beweisführung genauso lächerlich, wie einer der einfach so behauptet eine Kaffeetasse kreist um die Erde und der Mond nimmt ab und an ein Schlückchen daraus.

bin ich in den Augen der Ungläubigen sehr gerne lächerlich. Für mich ist mein Sein ohne Gott nicht denkbar und ich wurde weder zum Mörder noch zum Soldat. Allein dieser Schluss, dass Gott Schuld habe, wenn Menschen andere Menschen unterjochen oder töten, ist hochinteressant. Das bedeutet als Metapher , dass der Staat, indem er Geld druckt, Schuld daran hat, dass Falschmünzer dieses Geld kopieren.
Nachtrag:
Das ist so ein bisschen, wie in der Schule bei einer Prüfung.
Mit einer 4 ist klar, dass der Kandidat bestanden hat.
Nun ist da der Schüler, der die Prüfung mit der Note 4 abschließt. Formal hat er die Prüfung bestanden. Jedoch erklärt der Prüfungsleiter, dass ihm die Nase des Kandidaten nicht passt und er die Voraussetzungen der gesamten Prüfung jetzt in Zweifel ziehe und daher erkläre, dass es doch eine Note 3 brauche, um die Prüfung als bestanden zu erklären.

Welche Konsequenzen ergäben sich daraus - für den Kandidaten und für das System?
*****lnd:
Wer behauptet ich weiß ganz einfach, dass es Gott gibt, der macht sich ohne Beweisführung genauso lächerlich, wie einer der einfach so behauptet eine Kaffeetasse kreist um die Erde und der Mond nimmt ab und an ein Schlückchen daraus.

Es gibt keinen Grund, dass ein Glaubender der "Lächerlichkeit" sich bezichtigen lassen muss, und schon gar nicht aus der Sicht der seriösen Wissenschaft. Die Wissenschaft wird sich aus guten Gründen genauso zurückhaltend benehmen wie eine ernstzunehmende Religion, Kirche oder Theologie.

Die Beweisführung wurde oben angesprochen. Sie ist alles andere, nur nicht lächerlich. Sie kann natürlich bezweifelt werden oder schlicht nicht akzeptiert werden. Aber dann, wie auch geschehen, wird man Gründe darlegen, die dann zu weiteren Diskussionen führen. Das ist dann okay ... Und auch wiederum alles andere als lächerlich. Auch Atheisten müssen sich benehmen und unterliegen wie alle anderen der Diskursregeln. Den Schuh der Lächerlichkeit braucht sich kein religiöser Mensch anziehen. Tut er es denoch, dann ist damit der Diskurs beendet und beide haben verloren.

Die Sache mit der Teetasse stammt von dem britischem Philosophen und Mathematiker Bertrand Russel, der selbst als bekennender Atheisten sich gerne zur Religion und zu Gott ironisch bis zynisch äußerte. Sein Schüler Ludwig Wittgenstein war sehr viel "vorsichtiger" bei diesem Thema. Um es kurz zu machen: die Allermeisten Glaubenden läge es fern, eine Teetasse als höchstes und vollkommenes Wesen anzubeten. Weil Teetassen weder in der Wissenschaft, noch im Alltag als Idee eine solche definitorische Qualität zukommt, Russel innerhalb der Mathematik übrigens auch nicht, auch dann nicht, wenn sein Leichnam nun kreisend um einen Planeten beobeachtet würde.
****Con:
Warum soll Atheismus eine Religion sein?Ein Gottgläubiger glaubt an einen oder mehrere Götter.

Ich "glaube" nicht an nichts. Das ist keine Religion. Das ist und bleibt einfach nur nichts.

An Nichts zu glauben, ist aber auch "Mist"!

Entschuldige, wenn ich das ausdrücke. Ich nehme es auch gleich zurück! *zwinker*

Die Sache ist doch die, dass das Nichts, oder der A-theismus oder der Nihilismus nicht mehr Evidenz besitzen als der Glaube an einen Gott. Haben die also mehr zu bieten als die Religion? Wenn das so wäre und es dafür gute Argumente gibt, lass ich mich gerne von diesem Glauben überzeugen. *zwinker* Allerdings müsste ich dazu auch gewisse religiöse Erfahrungen in meinem Leben als "nichts", Null und Nichtig erklären. Kann man machen, ich finde aber, muss man nicht haben.

Die Atheisten in den USA haben einen RechtsTitel zur Anerkennung als Religion erwirkt (nicht nur Gleichstellung!). Grund: SteuerVorteile *lol* Das Spagetthi-Monster wollte das in unserem Land auch. Ist aber mit seiner Argument dafür juristisch gescheitert.


Ich stimme aber Dir in meinem zu, selbst als Glaubender Mensch. Eine angenomme Nichtwissen muss von niemanden bewiesen werden. Der Glaubende hingegen steht da in der Pflicht. Wie dann den Beweis führt, ist dann konsenspflichtig. Allerdings kann er dann auch nichts dafür, dass der Beweis, den er vorlegt, ohne vernünftige Gegenargumente apriori in Bausch und Bogen verdammt wird. Oder lächerlich gemacht wird oder der Glaubende selbst pathologisiert wird oder ähnliches.

****Con:
Sondern die Tatsache, dass es immer diese Gläubigen sind, die im Namen dessen an was sie glauben, andere bevormunden, bis hin zu töten wollen.

So wie ich es sehe, können sich "gottlose" Menschen diesem Vorwurf auch nicht entziehen. Das 20. Jahrh. Ist an Beispielen nicht gerade arm - leider.
Gewalt ist ein anthropologisches Problem, aber eben auch ein religiöses. Ich werde das nicht bestreiten. Mir geht es auch nicht um Aufrechnung, wer mehr Opfer aus welchen Gründen zu verantworten hat. Jedenfalls ist mein Gott heute kein Kriegsgott. Und ich bin als Christ genauso wenig für die Vergangenheit haftbar zu machen, wie Du als Staatsbürger.
Hi Delta,
jetzt hab ich grad das Gefühl Du willst mich verscheisern.

Wenn ein Mensch aus seiner Überzeugung heraus gottgefälliges zu tun, einem anderen deshalb Leid zufügt, dann hat das selbstverständlich mit dem Mensch zu tun. Nämlich als Handlanger eines Glaubens, einem Gott, dem er gefällig sein will oder sein muss, um ins sein Paradies einzugehen.

Diese Idioten, die sich als Selbstmordattentäter in die Luft sprengen, die werden sicherlich auch einen irdischen Grund haben so etwas zu tun. Doch ihr Ziel ist und bleibt das Paradies. Egal ob mit oder ohne Jungfrauen. Ihr Glaube an einen Gott gibt ihnen die Kraft die Angst vor dem Tod zu überwinden.

Aus solchen Gründen ist auch nicht Religion oder der Mißbrauch die Kernfrage. sondern die Kernfrage ist: Gibt es Gott oder nicht. Denn wenn nicht, dann sind die ganz Kasper die sich oder anderen im Glauben an ihn Leid antun, einfach nur Spinner.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Und du wirst
nicht verhindern, dass sie weiterhin an Allah glauben und es weiterhin welche geben wird, die Gott so verstehen wollen, dass sie sich in die Luft zu sprengen haben. Du vergisst aber die Masse derer, die das für ebenso verrückt halten wie Menschen anderer Religionen.
Gehört das Sprengen zur normalen ReligionAusübung? Und das Autofahren, das pro Jahr mehr Opfer produziert, unabdingbar und logisch zum Bürgerrecht und normalen Praxis der Verkehrsausübung? Stehen Autofahrer also demnach generell unter dem Verdacht Kasper der Technik und Spinner zu sein, nur weil einige rasen und illegale Autorennen veranstalten?

Bitte mal die Argumentation überprüfen.
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