Alle Tabus werden im Kopf gemacht...
...genauso wie der Druck, den sich jeder Mensch macht...das ist bewusst geschlechtsunspezifisch gesagt...mir wird oft vorgeworfen, ich würde mich für nichts richtig einsetzen/interessieren - nur weil ich locker mit den Dingen umgehe. Wenn es passiert, dann passiert es halt.... soll ich mein Leben aus Angst vor irgend etwas, was mir mal ereilen kann, vollkommen fremdsteuern lassen? Nix da - ich lebe und wenn etwas dazwischen kommt, muss ich dann reagieren...aber nicht schon in vorauseilendem Gehorsam auf das Ungemach warten.
Mit dieser Einstellung kann ich auch ganz locker mit Krankheiten umgehen, die einen ereilen. Es muss mir nichts peinlich sein, denn es gibt zig Menschen auf der Welt, die genau das selbe Problem haben wie ich... mit dieser Einstellung ist man frei...von Versagensangst, von Vergleichsangst und von Druck, den man sich aufbaut aus Angst davor, was andere über einen denken könnten.
Was irgendwelche Leute über mich denken könnten, ist mir doch vollkommen wurscht - was kümmert´s die Eiche, wenn sich die Sau dran schubbelt....
Ich weiß aber auch, dass nur wenige Menschen so ticken wie ich. Und daher kann ich mich auch in die Situation reinversetzen, die viele Menschen haben, wenn es um Krankheiten geht.... abgesehen davon, dass viele denken, es geht niemanden Dritten was an, ist häufig eine Art "Minderwertigkeitsgefühl" dabei... der Mitspieler im Tennisclub hat bestimmt kein Inkontinenzproblem...was soll ich dem also was davon erzählen...geht den doch nix an...
Also hält man meistens den Schnabel und leidet still vor sich hin - kann ich nachvollziehen, ist jetzt nicht meins und halte das psychologisch auch nicht für gut. Aber es ist menschlich und absolut geschlechtsunspezifisch - das machen Männer wie Frauen so.
Das ist letztlich auch gar nicht die Frage - der tiefere Sinn der Frage nach dem Tabu ist für mich persönlich eigentlich der Punkt, ob man sich nicht selber schadet mit dem Verschweigen oder gar negieren. Ich habe in der Familie bzw Freundeskreis einige Menschen verloren, die nur beschwichtigt, verneint oder ignoriert haben...aus Angst vor einem negativen Ergebnis gehe ich lieber mal gar nicht erst zum Doc... diese Vogel Strauß Politik hat sie das Leben gekostet..... von daher wäre ich froh, wenn man sich aktiv mit dem Thema auseinander setzen würde - prüft, kontrollieren lässt.... und wenn es ein Ergebnis gibt, dieses auch zu akzeptieren - ein typisches psychologisches Problem bei gerade chronischen Krankheiten. Auch wenn es wieder menschlich ist: die Phase der Akzeptanz kommt meist spät.
Mein Wunsch also: erst einmal eigener offener Umgang damit, keine Hemmungen vor Öffnung bei Gesprächen und dann vor allem - wenn es einen irgendwie erwischt hat - proaktiv damit umgehen. Und dabei ist es dann schnurz, ob es sich um Männer oder Frauenkrankheiten handelt... obwohl ich die Begriffe schon genauso lustig finde wie "unten rum" oder ähnliche Umschreibungen
In dem Sinne - besser gar nicht erst krank werden, Euch ein erholsames Wochenende, Flo