Zitat von Cerridwen:
In einem Staat, der Religionsfreiheit grundrechtlich verankert und der angibt, keine offizielle Staatsreligion zu zelebrieren, mutet es seltsam an, dass wir uns in Kalender, Tun und Denken immer noch streng nach der kleinen Sekte eines 2000jährigen Zimmermanns richten müssen. An jeder Ecke wird uns das Diktat des Kreuzes vorgehalten, und die Kirche genießt immer noch Sonderrechte, die viele Paragraphen des Grundgesetzes aushebeln könnten. Wasser predigen, Wein trinken: Wir sind auch anno 2020 weit davon entfernt, Religionsfreiheit zu leben.
Cerridwen, ich glaube, das kannst Du besser: "ein 2000jähriger Zimmermann"???? Soweit ich weiß, war der, den Du vermutlich damit meinst, Anfang dreißig, als er hingerichtet wurde.
"Religionsfreiheit" im gegebenen Zusammenhang des Grundgesetzes bedeutet nicht "Freiheit von Religion", sondern die Garantie, dass alle Staatsbürger ungehindert der Religion anhängen und ihre kultischen Gebräuche und Veranstaltungen besuchen und ausüben dürfen, die sie möchten, immer unter dem Vorbehalt, dass sie andere dabei nicht einschränken und in ihren Persönlichkeitsrechten beschädigen.
die Kirche genießt immer noch Sonderrechte, die viele Paragraphen des Grundgesetzes aushebeln könnten
Was genau meinst Du damit und an welcher Stelle findet das in welcher Art und Weise statt?
Oh, ich sehe gerade, dass Du da inzwischen was dazu gesagt hast. Das ist aber in meinen Augen nicht stichhaltig, denn jede Firma darf die Mitarbeiter einstellen, die sie für ihre Zwecke geeignet hält. Wenn Religionsgemeinschaften dabei weltanschauliche Besonderheiten als wichtige Voraussetzung für sich definieren, dürfen sie das. Dazu gibt es genügend Rechtssprechungsbeispiele, das muss man hier nicht weiter breittreten.
Es mag ja sein, dass manche sich an manchen Stellen schwer tun mit einzelnen Passagen unserer Gesetze, das ändert aber nichts daran, dass sie gelten und von allen BürgerInnen gleichermaßen zu beachten sind. Und darauf zielte auch mein Beitrag, von dem Du einen Satz willkürlich aus dem Zusammenhang zitiert und kommentiert hast.Und er zielte auf die Art der Diskussionsführung und eines pfleglichen Umgangs miteinander, die ich im Beitrag von
ignis als nicht gegeben ansah.
Allerdings hat auch das (d.h. die Praxis der Stellenvergabe kirchlicher Arbeitgeber) meiner Meinung nach keine unmittelbare Relevanz für diesen Thread, in dem es um einen ganz konkret bezeichneten Aufruf geht, der zudem tatsächlich keine(!) offizielle Kirchenposition vertritt, und sollte an dieser Stelle nicht weiter verfolgt werden, da definitiv
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