Ich habe hier in den ersten Corona-Threads noch meine Erfahrungen mit häuslicher Pflege geschildert (bis heute keine Antwort von niemandem, wer sich erinnert...), habe von meinen Gesprächen mit einer Pflegekraft im Elsass (damals heftigstes Risikogebiet) erzählt, wo Triage stattgefunden hat. Selbige sagte mir by the way auch, dass sie diese Situation der überforderten Krankenhäuser auch 2018 hatten.
Inzwischen bin ich wohl eine Covidiotin. Zumindest werde ich als solche in meinem Umfeld behandelt. Weil ich kritisch bin.
Um auf den eigentlichen EP zurück zu kommen, der sich nur auf die Quarantäne bezieht (sich aber, wie hier auch geschehen, auf sämtliche Maßnahmen erstreckt):
Ich glaube, dass die meisten Menschen sich gerne an Maßnahmen halten, wenn sie halbwegs sinnvoll erscheinen. Halbwegs reicht schon, weil sich die meisten Menschen schon lange nicht mehr wirklich mit dem Virus, der Gefahr auseinander setzen wollen oder können.
Sinnvoll ist aber nicht:
• wie im EP beschrieben, ein Kind zum kranken Elternteil zurückzuschicken
• ein Kind in der häuslichen Quarantäne zu isolieren (mehrfach gehört, wir waren hier bereits Hotspot)
• jeden in Quarantäne zu schicken, der vielleicht mal am Virus vorbei gelaufen ist.
Es ist nicht erklärbar, warum ich ich in MV nicht alleine im Hotelzimmer übernachten darf, wenn ich aus einem Risikogebiet komme, aber problemlos mit 25 Leuten im Gastraum desselben Hotels sitzen darf.
Was keinen Sinn macht, befolgen wir nicht so gerne.
Zum Thema Masken:
Es ist leicht, zu sagen, dass das doch bitte kein Problem ist. Wenn man die Maske alle paar Tage mal zum Einkaufen auf hat und für sich selbst keine Probleme damit hat. Der Meine musste nach über 3 Monaten quasi Berufsverbot als Kellner die Maske sowohl innen als auch auf der Außenfläche tragen. Im Teildienst sind das gerne mal 8-10 Stunden am Tag. Und ja, wir haben uns einen Arzt gesucht, der ihm ein Attest ausstellt. Weil es nicht in Ordnung ist, dass ein Mensch, der in keinster Weise ein Gesundheitsrisiko für Andere darstellt, seine eigene Gesundheit permanent gefährdet.
Dieser Arzt, der sich kritisch zum Thema Corona geäußert hat, hat sehr wohl Bedenken und er hat nach eigener Aussage Angst um seine Approbation, weil er bereits mehrfach auf die Ausstellung solcher Atteste angesprochen wurde.
Ich selbst habe aus guten psychologischen Gründen eine Maskenbefreiung (von meinem Hausarzt, allerdings erst auf starkes Einwirken meiner Therapeutin, weil auch dieser Arzt Angst vor Repressalien hatte und hat), die ich auch permanent bei mir trage, obwohl ich das nicht muss. Ich vermeide seit geraumer Zeit jede Situation, in der ich eine Maske tragen müsste, weil ich mich gezwungen sehe, sie trotz meiner Befreiung zu tragen. Wenn ich es nicht tue, werde ich massiv angefeindet, weil es gar nicht denkbar ist, dass ein Mensch gute Gründe dafür haben könnte, keine Maske zu tragen. Ich werde automatisch als Maskenverweigerin angesehen. Die Andere gefährden oder gar töten will. In Köln würde ich dafür im ÖPNV als Asi bezeichnet.
Dabei habe ich gute Gründe.
Ich hatte Covid19 bereits. Mitte März, damals bekam ich keinen PCR-Test, obwohl ich mehrfach darum gebeten habe, weil ich eine 93jährige daheim pflege und Symptome hatte. Über 4 Monate später habe ich einen Antikörpertest gemacht, den ich natürlich selbst bezahlt habe.
Meine Symptome waren übrigens lediglich ein Geschmacksverlust über 3 Tage. Genau zu dem Zeitpunkt kam die sog. Heinsberg-Studie raus, die genau das Symptom betont hat. Interessierte keine Sau.... wer kein Fieber hat, wird nicht getestet, war die Aussage.
Ich bin keine Corona-Leugnerin, ich bin sicher, dass wir da eine ernstzunehmende Krankheit haben. Übrigens ist die Influenza ebenfalls ernst, lieber @*******irk. Die betrifft nämlich neben Vorerkrankten und Alten auch Neugeborene und Kleinkinder stark, die man bisher nie geimpft hat. Daneben ist Krebs schlimm, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Verkehrsunfälle und so vieles mehr. Und das ist nicht Whataboutism, das ist ein legitimer Vergleich.
Ich habe die letzten Monate dank coronabedingter Arbeitslosigkeit viel Zeit damit verbracht, Studien zu lesen und zu übersetzen. Und ich bin der Meinung, dass man nach aktueller Studienlage durchaus hinterfragen kann, wie gefährlich dieses Virus wirklich ist. Und da bin ich bei sämtlichen - als Verschwörungstheoretiker abgetan - Wissenschaftlern, die mutig waren und ihr Gesicht gezeigt haben.
www. corona-experten.de
Ich habe unter anderem Kognitionswissenschaft studiert. Im Proseminar im ersten Semester bestand unsere Aufgabe darin, ein Referat über eine Studie/einen Text zu halten. Es gab immer jeweils zwei Referate, die sich in ihrem Inhalt diametral gegenüber standen. Und dann wurde diskutiert. Wissenschaft ist nicht Konsens, sondern Dissenz, das habe ich dabei gelernt. Darüber entwickeln sich neue Studien, neue Fragestellungen, neue Erkenntnisse, neues Wissen. Und das ist nach wie vor mein Verständnis von Wissenschaft.
Ich vermisse aktuell die wissenschaftliche Debatte.
Die Menschen, die unter corona-experten.de oder unter der GreatBarringtonDeclaration aufgeführt werden, werden nicht gehört. Es gibt keinen wissenschaftlichen Dialog. Es gibt nur eine Meinung.
Zum Thema eigene Erfahrung und Greifbarkeit:
In unserem Dorf (zeitweise Hotspot) starb eine Person an oder mit Covid19. 93 Jahre alt.
Mir ist ein Fall bekannt, der mit Herzinfarkt nicht ins Krankenhaus gegangen ist aus Angst, sich dort mit dem Virus anzustecken. Der Mann verstarb in der Nacht darauf.
Ich kenne seit Anfang März niemanden, der an oder mit Covid19 verstorben ist. Ich kenne 4 Personen, die Suizid begangen haben.
Ja, ich bin wohl eine Covidiotin. Weil ich hinterfrage, weil ich Studien lese, weil ich nicht blind Drosten und Wieler glaube. Weil ich sehe, was um mich herum passiert.
Sperling