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Corona: Lockdown und langfristige Strategien

**********aften Frau
8.068 Beiträge
Zitat von **Pe:
Eben noch gescholtene Regierungschefs gelten plötzlich als beherzte Krisenmanager, andere machen sich die Epidemie zunutze, um Dinge durchzudrücken, die in normalen Zeiten kritischer von der Öffentlichkeit durchleuchtet werden würden

Und das wären?

By the way: eigenes Engagement?
**Pe Mann
268 Beiträge
Ein Artikel in der SZ vom 18.11 2020
******s_X Mann
1.066 Beiträge
@**Pe

Mit der Antwort hast Du deine letzte Change vertan ernstgenommen zu werden.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Leider ist mal wieder der hier in dieser Gruppe zum Glück seltene Fall eingetreten, dass ein paar Beiträge aus dem Thema genommen wurden. Ich verweise als Gruppenleiter dazu auf unsere gruppenspezifischen Regeln:

Wir legen Wert auf niveauvolle und faire Diskussionen, die sehr gerne kontrovers und auch mal "hart" in der Sache sein dürfen, aber im persönlichen Umgang miteinander bitte möglichst höflich, respekt- und achtungsvoll sein sollen!

Also bitte auch bei kontroversen Ansichten, Meinungen und Beiträgen keine persönlichen Anfeindungen und Herabsetzungen!

Außerdem scheint es mir wieder mal angebracht zu sein, höflich darauf hinzuweisen, dass wir uns über engagierte und diskussionsfreudige Mitglieder freuen, die sich auch persönlich einbringen - und weniger über Mitglieder, die nur irgendwelche Zitate aus den Medien posten. Hier ist nicht die Meinung der Medien wichtig, sondern eure eigene Meinung!

Liebe Grüße!
Der Antaghar
********egel Paar
2.626 Beiträge
Zitat von **********aften:
Für den angeblichen Verlust von Grundrechten und der Meinungsfreiheit- die ihnen doch gerade ermöglicht, so deutlich ihre Meinung sagen zu können!
Und dabei- und das finde ich völlig zum kotzen- ihre Kinder als Schutzschild mißbrauchen!

Das kann ich so wirklich nicht unwidersprochen stehen lassen.
Zum Einen mal hast du selbst geschrieben, dass es außer Angst auch andere Gründe für das eigene Verhalten geben kann, das beinhaltet sicherlich auch die Sorge um Kinder. Ob berechtigt oder unberechtigt, muss man das nicht auch ernst nehmen?!
Ich weiß nicht, ob du auf etwas bestimmtes anspielst, wenn ja, wüsste ich gerne, wo Kinder als Schutzschilder missbraucht werden.

Der "angebliche Verlust von Grundrechten"... da ist nichts angeblich, das ist schlicht Fakt und wird auch von der Regierung selbst nicht bestritten. Wir haben derzeit und nicht zuletzt mit dem neuen Paragraphen 28 a Infektionsschutzgesetz schwarz auf weiß die massivsten Grundrechtseinschränkungen seit Bestehen des GG. Ich gehe da gleich nochmal drauf ein.
Was die Meinungsfreiheit und Demonstrationen angeht, ist es seit Ausrufung der Pandemie nicht selten notwendig gewesen, dieses Recht mittels Eilverfahren vor Gericht zu erstreiten. Gerade heute hat Anselm Lenz, der in Berlin die ersten Demonstrationen organisiert hat, bei der Stiftung Corona Ausschuss dazu einiges zu sagen gehabt. Auch bei der Corona-Infotour gab es mehrere Verfahren, die dazu geführt haben, nicht genehmigte Versammlungen doch durchführen zu können. Zumindest scheint der Rechtsstaat in Teilen noch zu funktionieren (bedingt, da alles per Eilverfahren und damit ohne Beweisaufnahme und Hauptsacheverfahren stattfindet).

Ich bin absolut für die Durchsetzung der Versammlungsfreiheit zum Zwecke der freien Meinungsäußerung. Ich bin auch dafür, dabei die entsprechenden Regeln, sofern sinnvoll und GG-konform, einzuhalten. Und ja, das ist bei sämtlichen Großkundgebungen nicht der Fall gewesen und ich kann den Unmut darüber absolut verstehen. Ich würde mir diese Demos anders wünschen, regelkonform und inhaltlich versiert statt Partyveranstaltung und Selbstbestätigung.
Wenn ich aber bei der Corona-Infotour höre, dass in einer Verordnung steht, alle Teilnehmer, die ein Attest zur Maskenbefreiung haben, müssen in einen separaten, abgesperrten Bereich, dreht sich mir der Magen um. Zumal bei diesen Veranstaltungen (ich war selbst bei einer) klar dazu aufgerufen wird, sich an die Regeln zu halten.

Zu den Grundrechtseinschränkungen: es mag ja sein, dass Viele das gar nicht merken, weil es sie vielleicht nicht betrifft oder weil es nicht als Einschränkung empfunden wird. Das ist schön für diejenigen, aber das legitimiert nicht dazu, den Anderen ihr eigenes Gefühl und Erleben abzusprechen.
Was immer wieder - gerade in diesen Zeiten - vergessen wird, ist die Tatsache, dass es keine Hierarchie der Grundrechte gibt. Bundestagspräsident Schäuble hat es unlängst gesagt, wenn überhaupt, steht Artikel 1 über allem.
De facto haben wir aber derzeit ein übergeordnetes Grundrecht, nämlich Artikel 2, Absatz 2: "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit [...]". Das ist die Grundlage, auf der fast alle anderen Grundrechte eingeschränkt werden können. Und es ist schon fast lustig, dass auch dieser Artikel eingeschränkt wird, zugunsten des Artikels selbst bzw. weil das kollektive Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit über das individuelle gestellt wird.
Ich beschränke mich im Folgenden auf einzelne Grundrechte, weil ich den Rahmen nicht sprengen will.

Artikel 1 GG
ist wohl der schwierigste, weil sehr individuell interpretierbar. Ich bin der Meinung, es gibt genug Beispiele, in denen Menschen mit gewisser Expertise und abweichender Meinung inzwischen diskreditiert, öffentlich nieder gemacht und - ja - entwürdigt wurden.

Artikel 2 GG
Absatz 1: freie Entfaltung der Persönlichkeit
Eingeschränkt, da zur freien Entfaltung der Persönlichkeit gehört, dass ich als soziales Wesen Mensch selbst entscheiden kann, wen und wie viele Menschen ich treffe
Absatz 2: Leben und körperliche Unversehrtheit
Wir haben beide ein Attest, das uns bestätigt, dass das dauerhafte Maskentragen gesundheitsschädlich ist. Wurde mehrfach, auch durch die Polizei und Ordnungsamt nicht akzeptiert. Als gesunde Menschen, die noch dazu antikörperpositiv getestet wurden, müssen wir also unsere körperliche Unversehrtheit dem Kollektiv unterordnen.

Artikel 5 GG
Absatz 1 "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.[...] Eine Zensur findet nicht statt."
Ein ehemaliger Grünen-Politiker wird aus der Fraktion ausgeschlossen, weil er auf einer Demo redete. Die Medien berichten einseitig, Debatte findet nicht statt. Youtube sperrt dutzende alternative Medienkanäle.

Artikel 6 GG
Absatz 3 "Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen."
Mir liegt eine Quarantäneverordnung vor, in der die Eltern dazu aufgerufen werden, das (übrigens negativ getestete) Kind in der Wohnung zu isolieren. Inklusive Androhung einer externen Unterbringung.

Artikel 8 GG
Absatz 1 "Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln"
Wir versuchen gerade, einen Kreisverband einer relativ neuen Partei zu gründen. Das ist wirklich schwierig, denn bisher (seit 3 Wochen versuchen wir es mittels Briefen, Mails und Telefonaten) können wir uns nicht legal treffen, da wir aus zu vielen Haushalten kommen. Die Behörden wissen selbst nicht, was erlaubt ist und was nicht. Also wird verboten.

Artikel 12 GG
Absatz 1 "Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden"
Ganze Branchen sind inzwischen seit Monaten lahm gelegt. Von freier Berufsausübung kann keine Rede sein, das Betteln um staatliche Zuschüsse komplett Arbeitsfähiger- und williger führt dann wieder zu Artikel 1 und 2...

Ich hoffe, dass vielleicht jemand kapiert hat, dass es hier nicht darum geht, auf der Straße ein bisschen zu trommeln und keine Maske zu tragen. Das ist nicht mein Begriff von Meinungsfreiheit.
Ich verstehe unter Meinungsfreiheit auch sowas wie Debattenkultur, die ich derzeit überhaupt nicht sehe.

Ich würde gerne mal umfassend in den Medien diskutiert sehen, welche Einschränkungen wie gerechtfertigt werden. Dazu hätte ich gerne abweichende Meinungen, sei es von Epidemiologen oder Wirtschaftswissenschaftlern, Psychologen oder Allgemeinmedizinern, die anders denken.

Dass genau das nicht stattfindet befeuert doch nur all die Verschwörungstheoretiker und das wollen wir doch alle nicht *zwinker*

Letztlich geht es doch bei allen Maßnahmen, egal wie sie aussehen, um eine Abwägung von Kosten und Nutzen, um Verhältnismäßigkeit. Und genau da fehlt mir jegliche evidenzbasierte und offen diskutierte Entscheidung. Wir haben hier so viele schlaue Köpfe, das war immer Deutschlands Potenzial, darauf gründet unter anderem unser Wohlstand. Warum schließen wir dann so viele davon aus (Juristen bei Anwälte für Aufklärung oder Klagepaten, Ärzte von Ärzte für Aufklärung, Eltern von Eltern stehen auf, Mittelstandsunternehmen, die sich gerade formieren...)

Wir müssen einen Weg finden, Grundrechte und Infektionsschutz so in Einklang zu bringen, dass zumindest fast jeder und jede das mittragen kann und will. Und dafür ist es zwingend notwendig, dass endlich auch mal andere Meinungen gehört werden. Frei nach dem Motto, der Andere könnte auch Recht haben.

Sperling
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Und wo bleibt mein Recht nach Artikel 2 und was ist höher zu bewerten?

Der Absatz ergänzt und konkretisiert die unverletzlichen Rechte aus Art. 1 GG, die zu achten und zu schützen Verpflichtung aller staatlichen Gewalt ist. Das Recht auf Leben schützt den Grundrechtsträger gegen Verletzungen seines Lebens durch den Staat sowie durch Dritte und verpflichtet den Staat, Eingriffe nicht nur zu unterlassen, sondern aktiv zum Schutz gegen solche tätig zu werden.Das Bundesverfassungsgericht entschied in zwei Urteilen darüber hinaus, dass sich aus Art. 1 und 2 GG eine Schutzpflicht des Staates für das ungeborene Leben ableite.
********egel Paar
2.626 Beiträge
@*****lnd

du schreibst es doch selbst und bestätigst mich in meinen Worten: Artikel 2, Absatz 2 wird über alle anderen Grundrechte gestellt, und zwar kollektiv, nicht individuell.
Wie ich bereits schrieb, gibt es de jure keine Hierarchie der Grundrechte, es ist also nichts höher zu werten. Genau das passiert aber und zwar insofern, dass Artikel 2, Absatz 2 über allem anderen und sogar sich selbst steht.

Ich habe während meines Studiums in einer Sauna gearbeitet, da kamen täglich ca 700 Menschen zur Rheumaliga, eine kassenärztliche Behandlung, die seit März nicht mehr stattfinden kann. Ob dieses Bad überhaupt nochmal aufmacht, steht derzeit in den Sternen.
Wo bleibt deren Recht nach Artikel 2 und ist dein rein präventives Recht höher zu werten? (-> Artikel 3: Gleichheit)

Was ist mit den vielen Menschen, die zwischen März und (bei mir ging es so lang) August keine Präsenztermine mehr bei Psychotherapeuten hatten? Was ist mit deren körperlicher Unversehrtheit?

Wie egoistisch sind wir geworden, dass wir alles, wirklich alles unserer eigenen Gesundheit und unserem eigenen Wohlbefinden unterordnen, egal, wer sonst darunter leidet?

Sperling
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Zitat von ********egel:
Was ist mit den vielen Menschen, die zwischen März und (bei mir ging es so lang) August keine Präsenztermine mehr bei Psychotherapeuten hatten? Was ist mit deren körperlicher Unversehrtheit?

Ich kann nur über die Situation in Bayern (speziell Würzburg) sprechen, hier waren durchgehend psychologische und psychiatrische Angebote verfügbar (sprich, die Mehrzahl der Praktizierenden hatten ihre Praxen geöffnet oder online Angebote). Verboten war das generell nicht.

Das Grundgesetz regelt ja generell das Verhältnis zwischen Staat und Bürger, also wie der Staat mit Bürgern umgehen darf. Manchmal sind die Konsequenzen daraus blöd. Als die Fitness Studios gegen die Schließung klagten, war nicht die Öffnung der Studios das Ergebnis, sondern die Schließung aller sportlichen Indoor Aktivitäten das Ergebnis. Das schadet der Gesellschaft manchmal mehr, als es den Klägern nutzt.

Zur Bekämpfung einer Pandemie kann der Staat auch einzelne Grundrechte, befristet beschränken oder einschränken, wenn es dem Allgemeinwohl dient. Insgesamt scheint unser Staat sich an diese Vorgaben zu halten, mit individuellen zu bemängelnden Aktionen - diese werden demokratisch von unseren Gerichten kassiert. Nur wer nichts unternimmt, scheint keine Fehler zu machen.

Delta
********egel Paar
2.626 Beiträge
Zitat von **********tarii:
Verboten war das generell nicht.
Verboten war es bei uns auch nicht, es gab aber einfach keine Termine mehr. Und es mag sein, dass online Angebote für Manche funktionieren, bei mir persönlich nicht.

Zitat von **********tarii:
Zur Bekämpfung einer Pandemie kann der Staat auch einzelne Grundrechte, befristet beschränken oder einschränken, wenn es dem Allgemeinwohl dient. Insgesamt scheint unser Staat sich an diese Vorgaben zu halten, mit individuellen zu bemängelnden Aktionen - diese werden demokratisch von unseren Gerichten kassiert. Nur wer nichts unternimmt, scheint keine Fehler zu machen.

Auch das ist richtig (abgesehen von dem Begriff befristet, da gab es inzwischen viele Änderungen).
Mit der Verabschiedung der 3. Änderung IfsG wird es schwierig werden, irgendwas gerichtlich zu kassieren, außer das Gesetz als solches wird als verfassungswidrig erklärt.

Und nach deiner Aussage dürfen alle Grundrechte eingeschränkt werden, wenn es dem Allgemeinwohl dient.
Genau hier greife ich ein, indem ich sage, dass kein Grundrecht Priorität vor einem anderen haben kann.
Wenn 90% der Gesellschaft überhaupt kein Problem mit Covid19 haben, wie kann es dann sein, dass die 10%, die ein Problem kriegen können, mit ihren Grundrechten die aller Anderen aushebeln können?
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Zitat von ********egel:
Verboten war es bei uns auch nicht, es gab aber einfach keine Termine mehr. Und es mag sein, dass online Angebote für Manche funktionieren, bei mir persönlich nicht.

Möchtest du, dass Therapeuten gezwungen werden zur Arbeit am Menschen? Das ist doch auch Unfug. Wie wer persönlich mit der Situation umgeht (solange er sich an geltende Infektionsschutzvorgaben hält) liegt doch nicht in der Verantwortung des Staates.

Zitat von ********egel:
Wenn 90% der Gesellschaft überhaupt kein Problem mit Covid19 haben, wie kann es dann sein, dass die 10%, die ein Problem kriegen können, mit ihren Grundrechten die aller Anderen aushebeln können?

Die 90% bekommen aber Probleme, wenn das Gesundheitssystem kippt. Alle Einschränkungen haben doch nur das Ziel, die Versorgung im Land mit allem notwendigen sicher zu stellen.

Delta
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********tarii:
Die 90% bekommen aber Probleme, wenn das Gesundheitssystem kippt. Alle Einschränkungen haben doch nur das Ziel, die Versorgung im Land mit allem notwendigen sicher zu stellen.
Na die Realität sah aber nun anders aus. Krankenhäuser waren ja aufgerufen, alles was potentiell schiebbar sei nicht während der Corona-Zeiten zu operieren.
********egel Paar
2.626 Beiträge
Zitat von **********tarii:
Möchtest du, dass Therapeuten gezwungen werden zur Arbeit am Menschen? Das ist doch auch Unfug. Wie wer persönlich mit der Situation umgeht (solange er sich an geltende Infektionsschutzvorgaben hält) liegt doch nicht in der Verantwortung des Staates.

Nein, ich möchte, dass Therapeuten überhaupt am Menschen arbeiten dürfen, ob sie es wollen, bleibt ihnen selbst überlassen. Und genau das war bei uns zumindest nicht gegeben.
Ich habe im Frühjahrs-Lockdown mitten in einer Therapie gesteckt, meine Therapeutin hat mir einen Spaziergang angeboten, der kam letztlich logistisch nicht zustande. Ich hätte mich damals gerne mit Maske in ihr Zimmer gesetzt, ging aber nicht. War verboten.
Nach 6 Monaten ohne Termine ist das Thema dann auch irgendwann erledigt... also nicht für mich, aber therapeutisch.
Vielleicht betrifft es nur meine Therapeutin, das glaube ich aber nicht. In vorauseilendem Gehorsam nimmt man das wohl in Kauf, wenn man ansonsten gut leben kann.

Zitat von **********tarii:
Die 90% bekommen aber Probleme, wenn das Gesundheitssystem kippt. Alle Einschränkungen haben doch nur das Ziel, die Versorgung im Land mit allem notwendigen sicher zu stellen.

Ist das so? Alle Maßnahmen haben das Ziel, die Versorgung sicher zu stellen. Was ist denn sicher gestellt worden? Wurden Menschen, die ein klares Risiko haben, mit entsprechenden FFP2 Masken versorgt? Wurde uns zuhause Pflegenden irgendwann mal gesagt, wie wir das hinkriegen sollen? Ich hab es zig mal hier geschrieben: ich habe an alle wichtigen Institutionen geschrieben und tue das immer noch jede Woche. Und habe bis heute keine Antwort.
Ist irgendjemand geschützt worden, der das gerne wollte?
Wie viele Menschen mussten ihre Grundrechte einbüßen, ohne dass irgendwer geschützt wurde?

Das finde ich erbärmlich für einen Rechtsstaat, für eine Demokratie und eine pluralistische Gesellschaft, die alle Generationen umfasst.

Sperling
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Beispiel Bremen: Man wollte über Apotheken kostenls FFP-2 Masken verteilen, aber die Apotheken hatten keine Kontrollmöglichkeit. Also waren die Masken noch am frühen Vormittag vergriffen. Maskensammler waren von Apotheke zu Apotheke gegangen, Menschen aus Niedersachsen waren extra nach Bremen gefahren, altersmäßig wurde sowieso geschummelt. Solange es Sozialschmarotzer gibt, funktioniert das System bei allem guten Willen nicht.
********egel Paar
2.626 Beiträge
@*****lnd

Sorry, das ist dämlich, auch wenn der Gedanke in Bremen gut war.
Aber was erwartet man von einem Volk, das Klopapier, Nudeln und Mehl bunkert, sobald Frau Merkel sagt, wir sollen bitte zuhause bleiben?!

Meine Idee wäre: FFP2 Masken für alle Alters- und Pflegeheimbewohner (dürfte logistisch einfacher sein als über Apotheken), für jegliches Personal sowieso.
Für zuhause Pflegende sollte das über den Hausarzt gehen. Damit sind die Apotheken raus und es gäbe eine Kontrolle, dass nicht irgendwer hamstert.

Das Lustige ist ja, zumindest hier, es gibt genug "Ego-Masken" (die Masken, die tatsächlich selbst schützen, also mindestens FFP2), die liegen inzwischen aufm Ramschtisch vor der Kasse... keiner kauft die und keiner trägt die. Im Frühjahr gab es keine, jetzt will sie keiner....

Irgendwas stimmt hier mit der Kommunikation nicht.

Sperling
*******enig Mann
10.129 Beiträge
Gruppen-Mod 
Bei der Kommunikation stimmt in dem speziellen Fall vielleicht nicht, dass die Leute verdrängen, dass sie für einen WIRKSAMEN Schutz vor dem Virus in etwa so durch die Gegend laufen müssten wie die weiß gewandeten Michelin Männchen, die einem die Rotzprobe abnehmen, wenn man zum Test geht. So wie ich überhaupt den Eindruck habe, dass irgendwelche Tatsachen schon lange nicht mehr Grundlage für die Diskussion sind. Es geht nur mehr um Rechte, Gefühle und vor allem Ängste. Auf der Basis wird die Menschheit nicht weiter kommen.

Ich bleibe bei meinem Vorschlag: solange die aktuellen Maßnahmen keine Wirkung zeigen, ersatzlos streichen und sich mit den Konsequenzen befassen. Deutschland könnte sich das im Unterschied zu anderen Ländern nämlich leisten.

P. S.: Und bitte nicht so viel auf die Bilder gucken, sondern lieber etwas mehr lesen...
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Das war jetzt ein witziger post smartkönig.

Du beklagt dass es in der Debatte gar nicht mehr um Fakten geht sondern nur um Gefühle und Ängste.

Schlägst dann vor die massnahmen zu beenden weil sie keine Wirkung zeigen

( Fakt: das exponentielle Wachstum wurde gestoppt!
Leider geht es nicht in die exponentielle Schrumpfung über)

Und behauptest dann Deutschland könnte es sich leisten die massnahmen zu beenden. Die Konsequenzen wären tragbar.
Soso.
Da ist aber viel optimistischer glaube dahinter.

Kirk ende
*******enig Mann
10.129 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ohne Optimismus wäre es in der Nachkriegszeit wohl auch nicht gegangen...
***ie Frau
7.369 Beiträge
Zitat von ********egel:
Ich habe im Frühjahrs-Lockdown mitten in einer Therapie gesteckt, meine Therapeutin hat mir einen Spaziergang angeboten, der kam letztlich logistisch nicht zustande. Ich hätte mich damals gerne mit Maske in ihr Zimmer gesetzt, ging aber nicht. War verboten.
Nach 6 Monaten ohne Termine ist das Thema dann auch irgendwann erledigt... also nicht für mich, aber therapeutisch.

Ich habe meine Psychologin durchgehend gesehen, also zumindest in BaWü gab es das Verbot nicht ... *nixweiss*
Physiotherapeuten haben ebenfalls komplett durch gearbeitet.


Zitat von *******enig:
solange die aktuellen Maßnahmen keine Wirkung zeigen

Was würde dich denn überzeugen, dass Maßnahmen Wirkung zeigen?


Zitat von *********uelle:
Na die Realität sah aber nun anders aus. Krankenhäuser waren ja aufgerufen, alles was potentiell schiebbar sei nicht während der Corona-Zeiten zu operieren.


Ich bin nicht sicher, ob es Sinn macht, immer wieder auf den Maßnahmen aus dem Frühjahr rumzureiten.
Die eine oder andere Entscheidung mag im Nachgang nicht gut gewesen sein ... man muss auch Potential nach oben haben. Man muss auch lernen dürfen.
Da Deutschland im Vergleich zu anderen Nationen bisher ziemlich gut durch die Krise gekommen ist und andere Länder uns genau darum beneiden, scheint das bisherige Vorgehen als Ganzes nicht ganz schlecht gewesen zu sein.

Mit dem Lockdown light gerade bin ich durchaus kritischer. Vor allem deshalb, weil ich finde, man hätte sich mit den Erkenntnissen des Frühjahres sehr viel besser auf den Herbst vorbereiten können. Der Anstieg kam ja nun nicht überraschend.
Das betrifft vor allem den Sektor Bildung, ich finde die Kultusministerin hier in Ba-Wü hat extrem schlechte Arbeit geleistet. Außerdem den Bereich der Ressourcenbereitstellung. Das jetzt wieder alle überlastet sind, die Materialien (wie Masken oder Testkits) knapp werden - da hätte man einiges vermeiden können. Da hängt mMn vieles an den veralteten, verkrusteten Strukturen der Verwaltung.

Ein Gutes hat die Pandemie, ich glaube die Deutschen haben sich noch nie so intensiv mit ihrem Grundgesetz auseinander gesetzt. Jetzt weiß wenigstens jeder was drin steht.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***ie:
Zitat von paradiesquelle:„Na die Realität sah aber nun anders aus. Krankenhäuser waren ja aufgerufen, alles was potentiell schiebbar sei nicht während der Corona-Zeiten zu operieren.

Ich bin nicht sicher, ob es Sinn macht, immer wieder auf den Maßnahmen aus dem Frühjahr rumzureiten.
Na bin mir unsicher ob die daraus gelernt haben. Anscheinend sind die wieder dazu aufgerufen, den sonst müssten sich ja hier Krankenhäuser nicht zu Wort melden; dass sie diesmal weiterhin auch den anderen Patienten zur Verfügung stehen.
Allerdings wollen viele Menschen aus Angst vor Ansteckung (obwohl hier z.B. die Corona-Patienten wohl in extra abgeriegeltem Bau) auch selber kaum dort hin; mit teilweise entsprechenden Konsequenzen.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Das ist natürlich ein kaum zu lösendes Problem. Du wirst die Fraktion Corona leugner nicht von ihrer Meinung runter bringen. Und die Fraktion Panik auch durch Aufklärung schwer von der Angst befreien.

Es hat lange gedauert und bedurfte langer medienarbeit damit Menschen klar wurde dass man einen HIV positiven Menschen ganz normal begegnen kann. Und vermutlich gibt es sogar heute noch Menschen die ein mulmiges Gefühl haben wenn sie einem HIV positiven Menschen die Hand geben.

Es hilft da nur Aufklärung Aufklärung und Aufklärung. Und am Ende wird es leider doch so sein. Ja es gibt Menschen die aufgrund von Coronaängsten wichtige Arztbesuche nicht mehr tätigen.

Kirk ende
**Pe Mann
268 Beiträge
Ich finde es sehr anmaßend von einigen hier im Forum immer von Corona Leugner oder Alu Hut Träger zu sprechen, nur weil man die Gefährlichkeit vom Virus bei gesunden Menschen nicht so dramatisch sieht. Es bestreitet doch niemand das es das Virus gibt und es auch für einige sehr gefährlich sein kann, aber es gibt auch viele Menschen die die Maßnahmen für völlig überzogen halten. Eines steht für mich auf jeden Fall fest, es werden sehr viele Insolvenzen und zerstörte Existenzen in naher Zukunft auf uns zu kommen. Wer übernimmt dann die Verantwortung? Welchen Plan gibt es denn um die zerstörte Wirtschaft wieder auf zu bauen?
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Man sieht sie bei denen nicht dramatisch, aber sie sind es. Und zwar zeigen immer mehr Studien auch bei scheinbar wenig Erkrankten böse Nachwirkungen, abgesehen davon, dass ein Infizierter, der selbst nichts weiß von seiner Erkrankung, selbst infektiös ist. Wenn in einer Schule von rund 500 Schülern/Lehrern über 100 infiziert sind, spricht das Bände, nämlich, dass keine Rückschlüsse von Betroffenheit auf Ansteckungsgefahr möglich sind.
**********aften Frau
8.068 Beiträge
@**Pe

Sorry, aber immer noch nicht mitbekommen hat dass nicht nur Ältere oder gesundheitlich vorgeschädigte Menschen von einer Coronainfektion bedroht werden, sondern dass das auch immer mehr junge, sehr fitte Menschen sind, die dann oft ganz erhebliche Folgeschäden erleiden, der blendet nach meinen Ansicht einfach einiges aus.
Und ja, damit leugnet er wohl die Gefahren von Corona!

Ich kann's leider nicht anders formulieren.

Und wer tatsächlich erwartet, wie es so oft in den "sozialen" Netzwerken geschrieben, dass ältere Menschen und Risikogruppen sich ganz einfach zuhause einsperren und gänzlich zurück ziehen sollen damit alle anderen sich frei bewegen und begegnen können, der ist wohl völlig egoman.

Da ist es mir völlig wurscht, ob da
viele Menschen die die Maßnahmen für völlig überzogen halten
Ich bin hier verantwortlich für kleine Kinder, meine alte Mutter, für meine erwachsenen Kinder und für mich.
So geht es wohl auch "vielen", die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Und - btw - nicht ihre Kinder auf Corona- Demos mitschleppen!
*******enig Mann
10.129 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von **********aften:
Zitat von *********uelle:
Da ja "alle Seiten" hier aus ihren individuellen Ängsten heraus handeln, muss die Strategie auch etwas beinhalten, wie wir damit in Zukunft besser umgehen können.

Das sehe ich anders.

...

Vielleicht auch völliges Unverständnis gegenüber Menschen, die es angebracht finden, jegliches adäquate Verhalten über Bord zu werfen und sich in großen Mengen zusammenzufinden um ohne die Berücksichtigung aller Sicherheitsregeln, ohne Maske und Abstand, zu "demonstrieren". Bewußt existierende und als Grundlage für diese Demos formulierten Regeln ignorieren. Für den angeblichen Verlust von Grundrechten und der Meinungsfreiheit- die ihnen doch gerade ermöglicht, so deutlich ihre Meinung sagen zu können!
Und dabei- und das finde ich völlig zum kotzen- ihre Kinder als Schutzschild mißbrauchen!

(Nicht zu vergessen: das sind die, die sich in der übrigen Zeit dagegen ereifern dass ihre Kinder Masken tragen müssen, damit die Schulen geöffnet bleiben können ..........oder sogar Kinder auf dem Schulweg abfangen und bedrängen...........)

Ergo: eine mögliche Motivation kann also auch ein gewaltiger Ärger sein! Ein Ärger über Menschen, die aus eigenen, egoistischen Motiven heraus unsere Demokratie und andere Menschen mit ihrem Handeln in ihrer Gesundheit und Freiheit bedrohen!

Hallo @**********aften

Bitte fasse diese Wortmeldung nicht als einen Angriff gegen dich auf, sondern als Ausdruck meiner Bestürzung über die Tatsache wie dein Sprachgebrauch gelitten hat. Und nicht nur deiner, sondern ganz viele Leute wiederholen offenbar Parolen, die sie irgendwo aufgeschnappt haben.

ABER: Querdenker, Neonazis und Reichsbürger DÜRFEN ihre Kinder zu einer Demonstration mitbringen! Noch sind sie unbewaffnet und sagen einfach nur Dinge, die anderen nicht gefallen. Für diesen Vorgang einen Begriff aus dem Sprachgebrauch von Kriegskommuniques zu gebrauchen, finde ich mehr als unangebracht. Scheint mir wie die Horde Schafe, die genau das sagt, was man von ihr hören will. Menschen, die näher als anderthalb Meter beisammen stehen und ihre Gesichter NICHT verdecken, sollen jetzt also unsere neuen Feinde sein? Und wenn sie Kinder dabei haben, missbrauchen sie diese als menschlichen Schutzschild??? Wer immer diese Entwicklung zu verantworten hat, darf sich über eine erhebliche Degenerierung des im Volk der Dichter und Denker eigentlich bzw früher ausreichend vorhanden gewesenen Verstandes freuen. Ich freue mich nicht darüber.
**********aften Frau
8.068 Beiträge
@*******enig

Doch, Smartkönig, Dein Statement trifft mich. Und- auch wenn wir schon lange im Kontakt sind: ich finde es unverschämt mir vorzuwerfen, mein "Sprachgebrauch habe gelitten"!

Ich zeige Dir gern auf warum:
Ausdruck meiner Bestürzung über die Tatsache wie dein Sprachgebrauch gelitten hat.

Mir ist wichtig: ich wiederhole hier keine "irgendwo aufgeschnappten" Parolen, sondern ich sage meine eigene Meinung. Offen!
Ich bin definitiv zu alt, um mir etwas einflüstern oder überstülpen zu lassen! Und ich folge ganz sicher keiner Horde!

Querdenker, Neonazis und Reichsbürger DÜRFEN ihre Kinder zu einer Demonstration mitbringen!
Ja. Das dürfen sie. Unzweifelhaft! ABER: sie sind auch verantwortlich für diese, ihre Kinder! Die wurden mit auf eine Demo genommen, bei der schon vorher ganz und völlig klar war, dass die Vorschriften, die da erlassen wurden (Abstand und Mundschutz) ganz bewußt nicht eingehalten werden. Die haben das nicht selbst und frei entschieden!
Und sehr viele haben nach der Auflösung der Demo durch die Polizei - eben wegen der Missachtung der Vorgaben- ihre Kinder nicht aus dem Bereich gebracht sondern sind mit diesen genau da verblieben. In der festen Gewissheit, dass die Polizei wohl nicht durchgreifen wird, weil ja Kinder anwesend sind!
Wenn Dich da jetzt der Begriff "Schutzschild" stört, dann benenne ich das einfach um: dann ist das für mich "Missbrauch Schutzbefohlener".
Wenn ich jemals in meinem Leben so tief sinke, dass ich meine Enkelkinder für so was einsetze, dann werde ich akzeptieren, dass ich das letzte mal mit diesen Kindern allein unterwegs war! Und das wäre richtig!

Noch sind sie unbewaffnet und sagen einfach nur Dinge, die anderen nicht gefallen.

Neonazis und Reichsbürger sind ganz sicher schon lange nicht mehr unbewaffnet - oder/und waren es nie!
Bei den Querdenkern weiß ich das nicht. Aber da sie ja völlig kritiklos und offen die beiden Vorgenannten akzeptieren- die Rede war da auch noch davon, dass auch Pädophilie kein Hindernis für eine Akzeptanz bei den Querdenkern sei (ich such Dir das Zitat gern raus wenn Du möchtest, das ist belegt) - sind das wohl keine störenden Kriterien.

Menschen, die näher als anderthalb Meter beisammen stehen und ihre Gesichter NICHT verdecken, sollen jetzt also unsere neuen Feinde sein?

Feinde? Nö. Das sind nicht meine Feinde. Aber leider sind inzwischen auf den Querdenker Demos überwiegend Menschen, die sich gemein machen mit den Menschen, die genau das wollen, was sie vorgeben, vermeiden zu wollen. Und dafür wohl kritiklos akzeptieren, dass sie da mit Nazis und Reichsbürgern gemeinsame Sache machen.
Ich mag das nicht! Wenn's Dir nichts ausmacht, dann ist das Deine Sache.

Wer immer diese Entwicklung zu verantworten hat, darf sich über eine erhebliche Degenerierung des im Volk der Dichter und Denker eigentlich bzw früher ausreichend vorhanden gewesenen Verstandes freuen.

Das kann man so sehen, wir beide tun das aber wohl gerade in völlig gegensätzlichen Kontexten.
Schade. Aber das werden wir wohl aushalten.
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