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Corona: Lockdown und langfristige Strategien

*******enig Mann
10.093 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mann, Mann, Mann, jetzt habe ich extra geschrieben, dass ihr euch selber reden hören solltet und du kopierst es auch noch...? Um danach noch einen drauf zu setzen? Damit tust du dir keinen Gefallen und stellst dich selbst viel schlechter dar als es der Sache angemessen wäre. Zumindest mir ist schon klar, dass du eine überaus attraktive und schlanke Frau bist (zu den Zähnen kann ich nichts sagen, so nahe sind wir uns noch nicht gekommen) und ich der angeranzte Spätfuffziger, der definitiv schon mehr als eine Zigarette geraucht hat in seinem inzwischen 58 jährigen Leben, aber bitte, bitte, lass wenigstens beim nächsten Mal diese "so schlicht, so einfach" Arie weg. Merkst du denn gar nicht, wie unerträglich selbstgefällig das klingt?

Keine Sorge, ich weiß schon, dass man einfach nur nein zu Kippen, Alkohol und Schweinsbraten sagen muss und schwupps, schon ist man so hübsch wie du, aber findest du das nicht auch etwas zu einfach?

Und dann die Eigenverantwortung. Noch einmal: die ist fast so einfach wie du sie aussprichst für Menschen, die gelernt haben, falsch, die lernen DURFTEN, was Verantwortung ist und wie man sich verantwortlich verhält, sich selbst und anderen gegenüber. Die anderen werden sich vermutlich etwas schwerer tun damit. Denk also bitte auch an die...
***ie Frau
7.369 Beiträge
Zitat von *******enig:
Denk also bitte auch an die...

Das ist tatsächlich einer der Schlüsselsätze hier im Thread ... auch wenn er so nicht gemeint war *fiesgrins*
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Mann, Mann, Mann, jetzt habe ich extra geschrieben, dass ihr euch selber reden hören solltet und du kopierst es auch noch...?

Ach ja............da hat Mann es doch so gut gemeint und Frau den Ratschlag in den Wind geworfen!

Manchmal wär's auch gut, eigene Sätze mal zu reflektieren *g*
Zitat von ***ie:
Das ist tatsächlich einer der Schlüsselsätze hier im Thread ... auch wenn er so nicht gemeint war *fiesgrins*

Ja, hübsch, oder?

Zitat von **********aften:
Manchmal wär's auch gut, eigene Sätze mal zu reflektieren *g*

Immerhin habe ich dumme, blonde Frau wenigstens herrlich heute Morgen gelacht.

Natürlich wäre es besser, wir Frauen halten brav den Mund vor allem, wenn es zu mehr als hübsch nicht gereicht hat.
Denn dann hat man ja noch weniger Ahnung vom Leben. Es fliegt einem schlicht alles zu. Oder es wird einem mit Engelsgeduld vermittelt. Anstrengen? Was ist das denn?

Voll schön in meinem eigenen fluffigen Paradies. *wolke7*




Zitat von *******enig:
Merkst du denn gar nicht, wie unerträglich selbstgefällig das klingt?

Ich lese dich eher selbstgefällig. So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein.

Und nein... nichts im Leben ist meist "schlicht und einfach", aber das Wissen, wie man wo hinkommt, wenn denn, das ist einfach.
Dafür reicht es bei fast allen.

Nur die Arschbacken zusammenkneifen und sich durchbeißen, dass muss man schon selber.
Und sich fragen, ob das Glas halb leer oder halb voll ist, das muss man auch und dann weitermachen...

Da sind wir dann wieder bei Eigenverantwortung.

Und auch mal bei Verzicht. Und Durchbeißen. Und dabei andere nicht aus den Augen verlieren. Also nicht über Leichen gehen.
Und schon schließt sich der Kreis erneut.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
@ smartkönig

Ich lande bestimmt nicht in der Ecke der coronaskeptiker und aluhutträger.

Ich bin mit der Zielsetzung der derzeit herrschenden Politik was Corona betrifft völlig d'accord.
Die Zahl der neuinfektionen müssen tendenziell runter. Das derzeitige Niveau ist zwar händelbar , aber über eine lange Zeit zu hoch für das Gesundheitswesen.

Ich glaube aber nicht dass die derzeitigen massnahmen zielführend sind. Ständig nur massnahmen verschärfen wird meiner Meinung nach nicht die Lösung sein.

Kirk ende
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Zitat von *******irk:
Ich glaube aber nicht dass die derzeitigen massnahmen zielführend sind. Ständig nur massnahmen verschärfen wird meiner Meinung nach nicht die Lösung sein.

Wie sieht denn Deine langfristige, vertretbare Lösung aus, Kirk?
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Ich kann es dir ehrlich gesagt gar nicht genau sagen. Dazu bin ich viel zu weit weg. Mir fehlen da auch Daten und Einblicke.

Ich war ja nicht komplett gegen den letzten lockdown.
Nur nach vier Wochen muss man sich schon fragen was sind die Gründe dass die Ziele nicht erreicht wurden.

Wir haben denke ich zwei große Felder wa etwas geschieht. Daß eine sind die Schulen und eben die privaten freizeitkontakte.
Jetzt müsste man natürlich erstmal herausfinden in welchem Bereich am meisten schiefläuft.

Ich lass jetzt mal die Schulen weg. Da ist alles was ich schreibe wilde spekulation. Bei den privatkontakten habe ich eine wilde Vermutung.

Wenn man genau zurückschicken, dann war der r Wert schon kurz vor dem lockdown bei ca 1.
D.h. dieser lockdown Light hat nicht viel gebracht. Und wenn man noch die veränderte teststrategie mit reinnimmt dann ist es eher leicht gestiegen. Genauer weiß man dies erst in drei wochen wenn man die krankenhausbelegung betrachtet. Ich vermute mal es ist leicht ansteigend.

Wirklich sorgen muss man sich machen wegen der positivrate. Die liegt bei über 9 % und sollte eigentlich 5 % nicht übersteigen. In der Schweiz ist man bei 19 % aber da war man auch bei 26 %. D.h. die Schweiz hat im Augenblick zwar immer noch deutlich schlechtere Zahlen ( weil man im Oktober einfach gepennt hat) aber da stimmt im Augenblick die Richtung wieder.

Ich vermute mal dass es in Deutschland trotz neuer Verordnung nicht zu der kontaktreduzierung gekommen ist wie man sich erhofft hat. Die Menschen sind einfach Coronamüde. Und man kann dies ja letztlich nicht kontrollieren.

Mein Vorschlag wäre die Bestimmung so zu lassen. 10 Menschen aus 2 haushalten (neu ist ja jetzt 5 Menschen aus 2 haushalten aber unter 14 Jahren auch mehr, d.h. dass zeug was sie auf der Sitzung geraucht haben war wirklich gut).
Ergänzend würde ich 10 Menschen aus 5 haushalten im freien bzw alternativ dazu in Restaurants mit hygienekonzept an einem Tisch erlauben.
Damit gebe ich den Menschen die sich eh treffen werden eine legale Möglichkeit. Den Restaurants würde es helfen. Und wir bekommen zumindest ein Teil der kleinen Partys aus den Kellern raus.

Und selbst wenn dann Leute doch im Keller feiern, dann haben sie die Möglichkeit falls es zu einem positiven Fall kommt, den gesundheitsämter erzählen ja wir waren draußen aber der Abstand war halt nicht mehr so zum Schluss.
Am Ende ist es einfach wichtig dass wenn es passiert, die Menschen mit den Behörden zusammen arbeiten.

Derzeit ist es wohl immer noch so dass die Ämter nicht wissen wo die infektionen stattfanden. Das ist zu einem gewissen Grad auch normal. Nur wenn diese Beobachtung der Ämter überhand nimmt dann ist dies ein Zeichen dass die Menschen nicht mehr alles angeben .
Evtl weil sie angst haben weil sie oder freunde dann Ärger bekommen.


Dass wäre so eher meine Richtung. Aber wie gesagt dazu bedarf es einer genaueren Analyse.

Kirk ende
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Wenn ich sehe, dass Menschen im König der deutschen Hotspots grölend durch die Straßen ziehen, kann ich nur den schwäbischen Betspruch sagen "Oh Herr, schmeiß Hirn ra".

Auch hier wird gemeckert über die Maßnahmen, aber wo sind die Propheten, die Besseres wissen. Vielleicht wäre es gut, große Sporthallen zu mieten und dort die Coronaleugner zu kasernieren. Wäre ja nicht schlimm, denn Corona gibt es ja nicht. Man kann sie gerne außer mit Essen mit Globuli versorgen.

Irgendwann sollte doch unter den Anderen die Einsicht wachsen, dass die verordneten Maßnahmen erstens milder sind als in anderen Staaten, zweitens sinnvoll vor Ansteckung schützen.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Wie gesagt , an den covidioten will ich mich nicht mehr abarbeiten. Damit müssen wir halt leben. Pegida musste man auch ertragen. Die afd freuts.

80 % und noch mehr haben aber damit nix zu tun.
Aber diese Demokraten sollten sich eben auch um den richtigen Weg streiten.
Grüne und FDP sind etwas aufgewacht. Aber irgendwie.....so richtig trauen tut sich keiner.


Kirk ende
***ie Frau
7.369 Beiträge
Ich glaube man muss langfristig mehr auf Kontrolle setzen - leider.

Nicht die komplette Gastronomie schließen, sondern die, die sich nicht dran halten an die Regeln und Maßnahmen, als Beispiel.

Und man muss die Ma0nahmen vergleichbar machen, um deren Akzeptanz wieder zu erhöhen. Es ist eben nicht zu verstehen, dass 30 Schüler über mehrere Stunden zusammen sitzen (auch wenn sie ständig lüften) und 4 Freunde dürfen nicht zusammen spazieren gehen.

Und fangt endlich an, euch was für die Schulen zu überlegen - möchte ich ihnen manchmal zurufen. Es gibt so viele gute E-learning Plattformen. Irgendwas davon wird wohl passen oder passend gemacht werden können. Es ist eh an der Zeit und die meisten Schulgebäude so marode, dass es insgesamt gut wäre, die Bildung zumindest zum Teil digital anzubieten. Dass für Lernen frontal einer vor x anderen stehen muss ist so oldschool! Da kann man sich tatsächlich ne Scheibe von Schweden abschneiden, oder besser noch von Finnland.

Parallel muss dringend das Gesundheitssystem fit gemacht werden. Auch wenn wir eines der besten haben, da ist noch viel, viel Luft nach oben. Vor allem beim Thema Personal und Arbeitsbedingungen. Schicke neue Geräte und so Kram haben wir glaub ich erst mal ausreichend.

Bei den Gesundheitsämter muss auch dringend frischer Wind rein. Kann ja nicht sein, dass die bei jedem Pups gleich überlastet sind. Die gehören vernetzt, ebenfalls besser digitalisiert usw ...

Also nicht nur Maßnahmen, sondern eben auch Lösungen und Verbesserungen. Aber hach ... das werd ich wohl nicht mehr erleben, dass diese alten Zähne mal gezogen und erneuert werden ... wenn nicht jetzt damit anfangen, wann dann?
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Hach Kontrolle.

Da bin ich zwiegespalten.

Ich habe da wirklich Angst dass wir in einen überwachungs- und denunziantenstaat mutieren.

In China und anderen ostasiatischen Staaten läuft das ja ganz wunderbar. Corona hat da keine Chance.

Wollen wir so leben.

Anderseits erleben wir nicht nur in Schweden, auch in Deutschland dass die Disziplin und Eigenverantwortung am Ende scheitern kann.

In den Schulen und bei der kontaktverfolgung durch die gesundheitsämter hat man in Deutschland versagt. Da hatte man ein paar Monate Zeit und hat es verpennt.

Was mich mal interessieren würde, auf welcher Grundlage diese ministerkonferenz ihre Entscheidungen trifft. Gibt es da virologen und Epidimologen die da mitberaten?
Wenn ich so manche Politiker reden höre dann habe ich den Eindruck dass die nicht viel mehr wissen als ich. Und ich würde mir mit meinen Informationen aus den Medien keine Entscheidung zutrauen.

Kirk ende
********egel Paar
2.626 Beiträge
Als es um den Lockdown light ging, hieß es, 75% der Kontakte müssten weg, um den Trend wieder nach unten zu kriegen. Laut Bundesregierung gab es aber nur eine Reduktion um 40%.
Nicht dazu gesagt wurde, ob es sich dabei nur um private Kontakte handelt... also nicht so transparent, wie ich mir so manches bei der Thematik wünschen würde.

Wieder mal kann ich ja nur von dem ausgehen, was ich in meiner Umgebung so mitkriege. Ich persönlich treffe mich seit ca 2 Monaten mit exakt niemandem außerhalb unseres 3-Generationen-Haushalts in 2 Häusern. Dank Arbeitslosigkeit und 100% Kurzarbeit fällt uns das auch gar nicht so schwer, zumal das Denunziantentum in den letzten Wochen hier schwer um sich gegriffen hat und ein großer Teil unseres Bekanntenkreises mehr Angst vor Strafen hat als vor dem Virus...
Und ich kenne auch niemanden, der das großartig anders hält. Ich höre nichts von illegalen Parties hier in der Gegend, keine unerlaubten Veranstaltungen oder Familienfeiern. Ich sehe nicht mal mehr Menschen vor dem hiesigen Edeka zusammen rumstehen, was beim ersten Lockdown noch fast ein Sport war. Trotzdem kommen wir nicht von den Zahlen runter. Kleine Demos finden hier zwar einmal in der Woche statt, ich habe mir das auch angeschaut. Da wurde ordentlich Abstand gehalten, nichts zu bemängeln. Denn auf dem Platz besteht auch keine Maskenpflicht, wenn Abstände eingehalten werden können.
Da frage ich mich halt, könnte es nicht sein, dass die Infektionen, die hier jetzt noch so stattfinden, nicht vielleicht wo ganz anders passieren als im privaten Umfeld? Vielleicht auf dem Weg zur oder bei der Arbeit (für diejenigen, die noch arbeiten dürfen)...
Passend zu der Annahme weist das aktuelle RKI-Dahboard auf, dass der größte Teil der Neuinfektionen im Alter zwischen 15 und 60 liegt, also in der Kohorte, die idR arbeitet (die Kohortenverteilung könnte man hier kritisieren, den 15-34 finde ich als Alterskohorte fragwürdig).

Letztlich ist es doch bei vielen Arbeitsplätzen nicht anders als bei den Schulen:
Menschen kommen zusammen und können den Abstand gar nicht einhalten bzw. die Räumlichkeiten sind nicht entsprechend ausgestattet. Ebenso im ÖPNV.

Ich bin mal gespannt, wie sich das entwickelt während der Feiertage und zwischen den Jahren. Da werden ja mehr private Kontakte zugelassen und werden sicherlich auch stattfinden. Gleichzeitig haben aber auch viele Betriebe zu.

Was immer noch fehlt, ist die langfristige Strategie, denn was gestern bekannt gegeben wurde, ist wieder nur Fahren auf Sicht, nur dass das zweifelhafte Licht am Ende des Tunnels (=Impfstoffe) als Durchhalteparole stärker im Raum steht.

Und da verstehe ich wirklich nicht, warum der Schutz der Risikogruppen (ja, ich weiß, das sind viele Menschen) nicht mehr in den Vordergrund kommt. Vermutlich ist das das erste Mal in meinem Leben, dass ich tiefrote Socke der FDP vollumfänglich zustimme...
Wir wissen inzwischen sehr gut, wer zur Risikogruppe gehört (laut der Kanzlerin sind das ca 27 Mio Menschen in Deutschland). Ich habe mich um aktuelle Zahlen bemüht, leider keine seriösen gefunden, wie viele Menschen gepflegt werden müssen (denn die gehören auf jeden Fall zur Risikogruppe). Stand 2019 laut BMG etwas über 4 Mio, davon 1 Mio stationär, der Rest wird - wie bei uns auch - zuhause gepflegt.
Stand Juni dieses Jahres waren fast 50% der an und mit Corona Verstorbenen Pflegeheimbewohner.

Auch die aktuelle RKI-Statistik in Verbindung mit Divi weist darauf hin, dass Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, nicht einmal zu 50% auf Intensivstationen sterben. Das heißt, über die Hälfte derer, die an oder mit Corona sterben, versterben nicht im Krankenhaus. Man darf wohl auch davon ausgehen, dass diese Menschen (wir sprechen ja immer noch von einem Altersdurchschnitt über 80) sei es in Heimen oder zuhause gar nicht behandelt wurden.
Wenn also unser Ziel sei, möglichst wenig Menschen sollen erkranken und an oder mit Covid19 sterben, dann müssten wir als erstes die Einrichtungen, in denen Pflegebedürftige leben mit allen Mitteln schützen. Zweitens den weitaus größeren Teil derer, die zuhause gepflegt werden, mit Schutz ausrüsten. Drittens - und ich schreibe das bewusst als letztes, weil wir zuhause Pflegenden das schon längst praktizieren - die Pflegenden mit Wissen ausstatten, wie sie ihre Angehörigen am besten schützen können.

Zu 1.: Personal regelmäßig testen, Schnelltests für Besucher, FFP2-Masken für Bewohner ausgeben. Das Personal wird nach meinen Informationen aus diversen Foren und privaten Kontakten so gut wie gar nicht getestet, über die Gründe kann man spekulieren (-> Angst vor Quarantäne?)
Zu 2.: Die zu Pflegenden mit FFP2-Masken ausstatten, den Pflegenden endlich (!) helfen und sei es nur mit Auskunft. Ich habe bis heute keine Antwort auf meine seit Monaten wöchentlich rausgehenden Mails, wie ich unsere Oma am besten schützen und pflegen kann. Die einzige Antwort bisher war Kontakte reduzieren und Maske tragen, am besten beide. Nun, die Oma hat nicht ohne Grund ein Sauerstoffgerät und ich kaufe immer noch ein...
Zu 3.: Vielleicht mal eine Kampagne zu den Helden, die zuhause pflegen, dazu Tipps von Experten. Anstatt eine Kampagne, die Menschen zu Helden macht, die zuhause rumgammeln (das regt mich ernsthaft auf!)

Schutz der Risikogruppen bedeutet eben nicht Isolation, da muss es einen Zwischenweg geben. Es kann doch nicht sein, dass Mitarbeiter in Kliniken und Heimen nicht getestet werden, jeder Reiserückkehrer im Sommer aber auf Kosten der KK-Zahler umsonst mal eben einen Test machen kann.

Auch da war es Fahren auf Sicht und man hat dabei das Essentielle aus dem Blick verloren.

Ich schrieb es schon einmal... der böse Boris Palmer hat es in Tübingen umgesetzt und zwar erfolgreich. Kein Ausbruch mehr in einem Pflegeheim seit April. Angebote an die Risikogruppen (freiwillig), wie separate Einkaufszeiten, Taxis statt Bus zum gleichen Preis, Nachbarschaftshilfe fördern etc.

Zusätzlich denkbar wäre z. B. Reisebusse, die eh nichts zu tun haben, einzusetzen für die Schüler, um das zu entzerren. Ja, müsste kommunal oder über den Bund bezahlt werden, aber hey, wir haben es ja... hab ich hier in der Kommune schon vor Monaten vorgeschlagen und wurde ausgelacht. Heute fordert das Lauterbach... naja.
Feste privat organisierte kleine Betreuungsgruppen für Kinder durch Menschen, die ohnehin nicht arbeiten können oder dürfen, dafür die Klassen halbieren, damit Abstände eingehalten werden können und Wechsel-oder Hybridunterricht stattfinden kann. Ich würde das sofort machen, wenn ich dafür eine Räumlichkeit und vielleicht ein bisschen Geld kriegen würde (von Hartz4 aufgrund der Maßnahmen leben müssen macht nämlich wenig Spaß und schlägt schwer auf die Motivation und die Psyche allgemein).

Damit könnte man alle Einrichtungen, die bereits Hygienekonzepte haben, wieder öffnen, würde damit automatisch die privaten und nicht kontrollierbaren Gruppentreffen eindämmen und hätte die Nachverfolgbarkeit.

Was mich wirklich ärgert und warum ich sehr nahe am Aluhut-Basteln bin:
Wieso gibt es bis heute keine öffentlich einsehbare oder öffentlich diskutierte Abwägung von Kosten und Nutzen der Maßnahmen? Frau Merkel sagte gestern deutlich zwischen den Zeilen, das geht mit den Hilfen so nicht weiter, aber wir müssen weiter einschränken... der Fraktionsvorsitzende der CDU will jetzt die Kommunen mehr in die finanzielle Verantwortung nehmen. Und das, obwohl bisher von den Novemberhilfen noch nichts ausgezahlt wurde.

Ja, wo soll das denn alles herkommen, wenn diejenigen, die den größten Teil der (Gewerbe- und Lohn) Steuern zahlen, keine Einnahmen mehr haben?! Gastronomie, alles was mit Freizeit zu tun hat, Veranstaltungen, Messen, damit auch große Teile des Einzelhandels, Soloselbständige, Kurzarbeiter... hat das alles mal irgendwer durchgerechnet?
Hat mal wer gerechnet, wie viele Menschen durch die Maßnahmen insolvent werden (nachdem dann die staatlich verordnete Insolvenzverschleppung ausläuft) und wie viele Arbeitsplätze dabei flöten gehen?
Hat irgendjemand mitgekriegt, wie viel weniger Geld das Gesundheitssystem von den Steuereinnahmen bekommt, nur mal so auf die Zukunft gedacht? Im letzten Haushalt war das BMG mit über 40% weniger bedacht, dafür bauen wir die Rüstung auf. In der schlimmsten Pandemie aller Zeiten sind Bomben und Panzer wichtiger als unsere Gesundheit... ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen will. Und gerade an Italien kann man sehen, wie ein unterfinanziertes Gesundheitssystem dann zusammen bricht (wie es das übrigens spätestens seit der Finanzkrise jedes Jahr im Winter tut).

Es macht keinen Sinn, Covid-Tote gegen Unfallopfer oder Flugzeugabstürze zu rechnen. Es macht aber Sinn, langfristige gesundheitliche und ökonomische Folgen der Maßnahmen einzubeziehen. Das nennt sich Kosten/Nutzen-Abwägung und das ist die Quintessenz der Politik. Das hat im Frühjahr ein gewisser Herr Kohn gemacht, wurde dafür gefeuert und seitdem wird nichts mehr darüber berichtet, was der Herr bereits zu Anfang der Pandemie vorhergesagt hat (Kollateralschäden, Klagen, Spaltung der Gesellschaft, deutlich höhere Kosten etc.pp.).

Stattdessen haben wir eine Ministerpräsidentenkonferenz, die es so verfassungsrechtlich gar nicht gibt, die treffen sich regelmäßig und beschließen die neuen Regeln bezüglich unserer Grundrechte und danach tagt dann das von uns gewählte und gut bezahlte Parlament. Damit es seine Meinung kund tun kann, das war es aber auch.

Und ich frage mich jeden verdammten Tag, in welchem Verhältnis steht das alles eigentlich?
Klar, für mich ist es einfach. Ich hatte Covid19, völlig unproblematisch (obwohl ich zwei Autoimmunkrankheiten habe und mich immer als Risikopatientin eingeschätzt habe und von meinem HA auch so eingeschätzt wurde). Ich habe niemanden angesteckt, worüber ich sehr dankbar bin.
Aber das ist persönliches Empfinden. Gehen wir mal auf nackte Zahlen, dann sind weit über 90% der Menschen kaum oder gar nicht von dieser Krankheit betroffen. Wie viele Menschen weltweit von den Maßnahmen betroffen sind, kann man ganz einfach googeln.
Für mich steht das in keinem ertragbaren Verhältnis.

Sperling
***ie Frau
7.369 Beiträge
Zitat von *******irk:
Ich habe da wirklich Angst dass wir in einen überwachungs- und denunziantenstaat mutieren.

*nixweiss*

Geschwindigkeitsbeschränkungen klappen doch auch nur mit Kontrolle, sonst würde sich doch niemand dran halten.
Und wir wissen mittlerweile alle, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen ihren Sinn haben, weil sie Leben schützen.
Sieht man doch auch ganz klar an den Schweizern: zuhause fahren sie brav ihre (wieviele km/h sind es) km/h, sobald sie in D sind, lassen sie es krachen.

Es ist einfach nicht fair, dass alle Restaurants und Bars schließen müssen, nur weil es in manchen gar nicht klappt, weil sie in den Shisha-Bars Partys feiern, oder in anderen keine vernünftige Lüftungslösung haben.
zum Beispiel

Im Frühjahr, da liefen alle auf ganz dünnem Eis, keiner wusste, was als nächstes passiert, da hab ich das für durchaus sinnvoll gehalten erst mal alles runter zu fahren. Aber jetzt, jetzt wissen wir ziemlich viel .
Mir erscheint es eher so, dass man manche Dinge jetzt nicht (mehr) sehen will, weil das unangenehm würde, Schule zB, aber auch Skifahren in Ö ...
********egel Paar
2.626 Beiträge
Zitat von ***ie:
Es ist einfach nicht fair, dass alle Restaurants und Bars schließen müssen, nur weil es in manchen gar nicht klappt, weil sie in den Shisha-Bars Partys feiern, oder in anderen keine vernünftige Lüftungslösung haben.
zum Beispiel

Der Rabe hier,

da muss ich kurz etwas klarstellen:

Ich arbeite in der Gastronomie (seit 22 Jahren). Habe Kontakte zu DEHOGA, PROHOGA und vielen vielen anderen.

Das politische Argument für die Schliessung der Gastronomie sind nicht die schwarzen Schafe, sondern die Erhöhung der sozialen Kontakte bei Öffnung. Die Begründung basiert, nicht viel anders als bei der Kulturszene auf:
a) Menschen treffen sich in der jeweiligen Örtlichkeit, kein Konzept schützt 100%
b) Menschen fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln (anscheinend gefährlich ausser man fährt zur Arbeit oder zur Schule)
c) jeder Zwischenmenschliche Kontakt muss maximal minimiert werden, egal wie gut das Schutzkonzept ist

Es wurde von der Politik bis dato von NIEMANDEM die Schutzmassnahmen in Gastronomie und Kultur angezweifelt oder für nicht ausreichend bezeichnet. Das EINZIGE POLITISCHE Argument ist, das jedwede GESELLIGKEIT unterbunden werden muss!

Fazit: Gastronomie und Kultur sind keine schwarzen Schafe sondern BAUERNOPFER.
Zitat Merkel: "Diese Geschäftsbereiche schultern für uns die Bürde die uns Corona aufzwingt" (BPK)

Der Rabe
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Also ich bekomme relativ viel mit von illegalen treffen in privaten Rahmen.....

Aber sei es drum. Habe gerade auf Spiegel online einen Artikel gelesen.
Mit dem Virus leben oder so ähnlich.

Da haben Physiker meine ich mal zwei Modelle durchgerechnet. Ich fand dies war mit einer der besten Artikel zu dem Thema in letzter Zeit.

Und Lauterbach sagt dies ja schon so ähnlich seit April.
Und nach diesem Artikel hsb ich dies auch ganz gut verstanden. Vielleicht wäre dies die beste Lösung. Einen wirklichen shutdown für eine gewisse Zeit. Um die Zahlen dann massiv nach unten zu drücken. Um dann mit Kontaktverfolgung und moderaten massnahmen ein halbwegs normales Leben führen zu können.

Aber in dem Artikel war auch gleich der entscheidende Hinweis: das ist schwer zu kommunizieren.

Kirk ende
***ie Frau
7.369 Beiträge
@*******irk
Vielleicht deshalb schwer zu kommunizieren, weil wir es ja so oder so ähnlich schon hatten. Und die Zeit nicht genutzt wurde.

Ich denke ja, dass diese Pandemie nur ziemlich sichtbar macht, was eh schon im Argen liegt. Und deshalb denke ich auch, dass jetzt wichtig ist, dass man sieht, dass an Lösungen gearbeitet wird. Aber das hab ich ja schon geschrieben.
Ein echter shutdown jetzt und dann wird währenddessen zB wieder nichts für die Schulen erarbeitet zum Beispiel oder in den Gesundheitsämtern ... na, dann haben wir die halbe Bevölkerung als Querdenker an der Backe ... und so viele Sophie Scholls, dass wir gar nicht wissen wo wir anfangen sollen Tränen zu trocknen.

Hier gibt es übrigens jedes WE illegale Partys, die aufgelöst werden. Wie viele es gibt, die nicht nachverfolgt werden will ich gar nicht wissen.
Das Verständnis für die Maßnahmen ist weitestgehend futsch. Ich merke es ja langsam schon bei mir und auch in meinem Freundeskreis. Und da standen alle bisher echt stabil hinter dem eingeschlagenen Weg.

Die Läden haben weiter offen ... warte mal noch 3 Wochen wie sich dann die Leute dort drängen. Man braucht ja noch was für Weihnachten. Und ich glaube nicht, dass irgendwer da auf Abstand achtet. Da brauchst du in jedem Laden Security. Und ist das dann was anderes als Überwachung?

An Weihnachten und Silvester feiern und auf die Skipiste. Wie immer. Das wird auch dieses Jahr so sein. Ergo: die Zahlen gehen wieder hoch Mitte/Ende Januar. Also wird nochmals verlängert und verschärft werden müssen. Seh ich schon kommen.

Ich seh erst Mitte 2021 eine leichte Entspannung, die Impfung ist dann da, viele hatten das Virus schon ... bis dahin hoffe ich, dass alles so ruhig wie möglich bleibt und die, die wirklich betroffen sind noch über die Runden kommen.
Und für mich hoffe ich, dass es nicht zu viele Steuern nachzahlen in 2921 nachzahlen muss, bin nämlich knapp bei Kasse.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Ich fürchte auch dass wir diesen dauerlockdown Light mit viel scharf noch bis Mai haben.

Und ich bin mittlerweile durch....


......einziger Vorteil ist der kontostand. Man kann ja letztlich kein Geld mehr ausgeben. Ich könnte mit Steuererhöhungen umgehen. Aber das machen die schwyzer eh nicht. Sonst kramen die appenzeller ihre Waffen aus dem Keller. Sie haben eh alle das Gefühl dass sie viel zu viel steuern bezahlen.


Kirk ende
*******enig Mann
10.093 Beiträge
Gruppen-Mod 
...schätze mal wir können froh sein, wenn es nächstes Jahr noch Leute gibt, die Steuern nachzahlen können. Wenn ganze Wirtschaftszweige abgewürgt werden, ist das beileibe nicht selbstverständlich.

Die Pandemie-Gewinner wie z.B. Amazon zahlen halt wie üblich auf den Cayman Inseln ihre Steuern, weshalb wir hier im kalten Europa davon nicht soviel mitbekommen werden. Aber Hauptsache irgendwo werden höhere Steuereinnahmen generiert.
********egel Paar
2.626 Beiträge
@*******irk und @***ie

Steigen denn bei euch die Zahlen der Infektionen an, wenn ihr soviel mitkriegt von illegalen Treffen/Parties?
Interessiert mich, denn das wäre ja ein Hinweis darauf, dass es wirklich hauptsächlich an privaten Kontakten liegt.
***ie Frau
7.369 Beiträge
Ich kann es nicht sagen ... ich verfolge die Zahlen in Stuttgart gar nicht.
Mein Bruder erzählte von einer kleinen Feier mit 10 Menschen, danach hatten 8 davon Corona ... *nixweiss*
Ich glaube schon, dass solche Zusammenkünfte/Partys mit die größten Treiber der Zahlen sind.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Themenersteller 
Party-Ironie an
Kann dann doch denen, die solche Menschen eh nicht mögen/sie für alles schuldig halten, doch ganz recht sein. Dann haben die das durch bzw. ein Teil schaut sich dann vielleicht von unten die Rosen an ...
***ie Frau
7.369 Beiträge
Es ist mir eigentlich ziemlich wurscht wer sich wo mit wem trifft ... genauso wie es mir völlig egal ist, wie schnell jemand auf der Autobahn fährt ... entsteht daraus aber ein Schaden - insbesondere mir - dann finde ich es nicht mehr lustig, da bin ich dann doch auch ein Egoist.
Von mir aus kann jeder machen was er will, aber bleib mir dann bitte vom Leib. Weit.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
In meinem Landkreis gehen die Zahlen tatsächlich nach unten.
Im Vergleich zu restdeutschland recht gut.

Man war mal bei leicht über 100 ( pro 100 000)
Und ist jetzt bei 68.

Kirk ende
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Gerade Anne wil geschaut. War phasenweise eine ganz gute Debatte. Mit den gleichen Fragen wie hier in der Gruppe.
Gut Frau wil hat es wieder mal zugelassen dass sich die drei Politiker über das unterhalten haben was ihnen in den Kram passt ( Debatte über ffp2 maske z.b.) aber manchmal haben die beiden weiblichen gäste die drei Politiker an die Wand argumentiert.

Ganz nebenbei ist mir wieder aufgefallen warum ich söder nie wählen werde.....

Aber für mich kam letztlich raus dass es bis Mai nun so weitergeht. Dieser Wahnsinn endet nicht, und am Ende haben wir uns durchgeschlingert und müssen dann beten dass uns die Wirtschaft nicht abschmiert.


Für mich persönlich wäre es extrem heftig, weil ich evtl dann in der Schweiz festsitzen würde.

Aber ich bin auch der Meinung dass es am Ende jetzt den ganz großen lockdown bis 1.1. Braucht.

Und dann könnte man mit sehr geringen Zahlen und sinnvollen regeln bis Mai kommen.

Kirk ende
********egel Paar
2.626 Beiträge
Also, ich hab mir mal die Zahlen für Stuttgart angeschaut, weil @***ie ja meinte, es gab da jedes WE illegale Parties (und ich denke mal, das ging dann durch die Presse). In einem Monat hat sich die Inzidenz in Stuttgart (mit Schwankungen) um knapp 50 erhöht (seit dem 28.10.)
Beim Käptn gehen die Zahlen runter, obwohl - zumindest privat bekannt - illegale Treffen stattfinden.
Bringt uns also nicht weiter, scheint regional unterschiedlich zu sein oder hat was mit Stadt-Land-Verhältnis zu tun.

Mein Gefühl für unsere Region bestätigt sich in einem Rückgang um ca 50 in der Inzidenz seit Anfang November. Hier auf dem Land ist halt auch ziemlich tote Hose, seit alles zu hat und es auch noch kalt geworden ist. Und wie schon geschrieben, hier in der Gegend wird schwer angezeigt...
Letzte Woche in unserer Parallelstraße 2 Familien, die je mit einem Haushalt zu viel verkehrt haben, pro Person 250€, besorgte Nachbarn haben sich darum gekümmert.

Heute zum 1. Advent waren wir mit der Oma bei meinen Schwiegereltern zum Kaffee, da habe ich mal so nebenbei angemerkt, dass wir das eigentlich nicht dürfen (3 Haushalte). Wurde gekonnt überhört. Wir kennen uns doch alle, ist ja gar kein Problem. Auch meine Schwägerin mit Mann und Kind, die zum 3. Advent kommen und pünktlich zu Weihnachten dann wieder in Hamburg mit dem Rest der Family feiern, sind kein Problem, auch wenn man das eigentlich nicht darf. Man kennt sich doch, man vertraut sich ja. Und uns zeigt schon keiner an...

Das dürften so die privaten Kontakte sein, die sich wahrscheinlich auch gar nicht weiter einschränken lassen. Ich will das - ehrlich gesagt - auch nicht. Denn ich definiere mich immer noch als soziales Wesen, das menschlichen Kontakt, menschliche Nähe braucht. Ich habe das bereits seit März nur sehr begrenzt, weil auch meine liebsten Menschen entweder Angst vor dem Virus oder vor dem grassierenden Denunziantentum haben.

Wir werden übrigens nicht zu meinen Schwiegereltern gehen, wenn das Hamburger Auto vor der Tür steht. Weil wir hier direkt am Durchgangsweg zum Bahnhof den ganzen Sommer über draußen saßen und uns deutlich Corona-kritisch unterhalten haben. Und wir gerne möchten, dass Oma ihre Urenkelin nochmal sehen kann, vielleicht zum letzten Mal (mit 93 muss man damit rechnen). Und wir schwer davon ausgehen, dass man uns zwar anzeigt, die Oma aber eben nicht, obwohl sie der dritte Haushalt ist.
Soweit ist es gekommen... dass man sich darüber Gedanken machen muss.

Zitat von *******irk:
Aber für mich kam letztlich raus dass es bis Mai nun so weitergeht. Dieser Wahnsinn endet nicht, und am Ende haben wir uns durchgeschlingert und müssen dann beten dass uns die Wirtschaft nicht abschmiert.

Ach, Käptn....

Ich hab die Sendung noch nicht gesehen, ich kann nur sagen, was ich so mitkriege. Hier in und um Freiburg geht keine Gastronomie davon aus, vor Mitte März wieder aufzumachen. Die meisten machen sich eher Gedanken darüber, wie sie aus ihrem Pachtvertrag wieder rauskommen (für viele gibt es da zum Jahresende eine Option) oder wie sie endlich legal in die Insolvenz gehen können. 80% der Gastronomen, mit denen wir zu tun haben, wollen gar nicht mehr aufmachen. Die haben nur noch Angst, reine Existenzangst. Beim Einzelhandel sieht es nicht viel besser aus, die Innenstadt ist jetzt schon sowas von tot, trotz Räumungsverkäufen, Black Friday und was weiß ich noch was.
Und bisher sind die Novemberhilfen noch nicht ausgezahlt, von Dezember, Januar, Februar... ganz zu schweigen. Glaubst du wirklich, der Shutdown im letzten Frühling sei schon bezahlt (viele große Kaufhäuser in der Freiburger Innenstadt haben bereits im Frühjahr ihre Verträge gekündigt, sofern sie konnten)? Und dieses komische "wir hangeln uns irgendwie durch den Sommer und dann schauen wir mal"- Verhalten der Regierung, was immer nur für mehr Unsicherheit gesorgt hat, schadet der Wirtschaft nachhaltig. Vertrauen wieder aufzubauen kostet Zeit.
Wofür du jetzt noch beten willst, weiß ich nicht... Die Wirtschaft ist schon längst abgeschmiert.
Altmaier versucht immer noch, uns irgendwas von einer V-Entwicklung zu erzählen. Wer sich damit ernsthaft auseinandersetzt, weiß, dass das gar nicht sein kann. Wir haben eine Weltwirtschaftskrise, wahrscheinlich hatten wir die schon vor dem großen C. Jetzt haben wir sie aber definitiv.

Nur auf die Gastro bezogen (und damit nur ein Beispiel von vielen):
• laut DEHOGA derzeit über 2.4 Mio sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (wieder alle in 100% Kurzarbeit oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigt)
• auf jeden sozialversicherungspflichtigen Angestellten kommen geschätzt 0,7 - 1,7 (abhängig von Region und Bereich) 450-er, die übrigens keinerlei Hilfen bekommen, viele gehen lieber wieder nach Hause, als Hartz4 zu beantragen (kann ich gut verstehen)
- im Service wird in großen Teilen zum Mindestlohn gearbeitet, weil es ja Trinkgeld gibt. Wenn nicht auf, kein Trinkgeld... das bedeutet im Fall des Meinen ca 50% des "Lohns" fallen weg
• das wiederum bedeutet Hartz4-Aufstockung, weil 80% (Kurzarbeitergeld) nicht zum Leben reichen
• die DEHOGA geht jetzt schon davon aus, dass ca 1/3 der Betriebe (die überhaupt bei der DEHOGA gemeldet sind, das sind längst nicht alle!) den Winter nicht überleben wird, das sind verdammt viele Arbeitslose, die auf das Sozialsystem zukommen

Das Gleiche gilt für diverse andere Branchen auch (Messebau, Veranstaltungsbranche, Soloselbständige, Künstler... all die Leute, die uns gerade ziemlich scheißegal sind, solange wir uns noch Sorgen um unsere Steuernachzahlungen machen, nicht wahr?).

Und da frage ich mich erneut... hat hier irgendwer mal eine Kosten /Nutzen-Rechnung gemacht?! Hat sich irgendwer mal Gedanken um Kollateralschäden gemacht? Und da gäbe es noch eine lange Liste, die ich jetzt gar nicht aufmachen will.
Wurde jemals transparent gemacht, wie hier abgewogen wurde?!

Was deutlich gezeigt wurde ist:
• man kann gut 80% der Bevölkerung mit einfachsten Zahlen ohne Kontext dazu bringen, essentielle Freiheiten aufzugeben
• man kann die restlichen 20% mittels Diffamierung ins Abseits schieben

Hatten wir das nicht schon mindestens ein mal?

Und ja, das ist ein bewusster Vergleich, weil ich genau diese Gefahr sehe. Und für alle, die über die blöde Fluse bei der Querdenken -Demo diskutieren wollen: Es ist absolut unterirdisch, sich als Sophie Scholl oder Anne Frank zu bezeichnen. Keine Frage, das ist einfach nur schäbig. Darüber spreche ich gar nicht, weil ich mich mit diesen Demos nicht gemein mache.
Aber ich habe eine Meinung. Die vom Mainstream abweicht, aber ihre Berechtigung hat.

Sperling
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