Ich will auf Technik-Vergleiche oder Whataboutism gar nicht groß eingehen, ich glaube, das bringt uns derzeit nicht wirklich weiter. Das Virus ist hier, ich glaube nicht, dass andere "eingeschleppte" Krankheiten gerade eine große Rolle spielen. Was nicht heißt, dass es nicht sinnvoll wäre, Corona in ein Verhältnis mit anderen Krankheiten zu setzen. Aber ganz ehrlich, ich halte den Einfluss von Wirtschaftsflüchtlingen auf unser Gesundheitssystem für absolut irrelevant angesichts der momentanen Lage.
„Heute am 2. Dezember ist es raus: der sogenannte Teil-Lockdown wird bis 10.01.21 verlängert.
Es werden damit Maßnahmen aufrechterhalten, die in den letzen Wochen nicht zum erwarteten oder zumindest erhofften Ergebnis geführt haben. Da fehlt mir, ja eben die zumindest mittelfristige Herangehensweise, konkreter die Analyse, wo genau denn derzeit Infektionen vorrangig stattfinden, um dann zielgerichteter zu intervenieren.
Ich fürchte, dass hier gerade sehr viele Menschen "verloren gehen", die sich eigentlich gerne an die Maßnahmen halten, einfach weil das nicht mehr nachvollziehbar ist.
Ein Wellenbrecher-Lockdown, der sehr wohl gravierende Folgen für Einzelne, für ganze Branchen und auch für die Gesellschaft als Ganzes hat, zeigt zwar nicht die gewünschte Wirkung, wird aber verlängert. Dazwischen machen wir aber alles noch ein bisschen lockerer wegen Weihnachten. Das ergibt schlicht keinen Sinn!
Ich bin wirklich keine Verfechterin irgendwelcher Lockdowns, aber warum macht man nicht gerade dann, wenn ohnehin viele Unternehmen und alle Schulen Weihnachtsferien machen, einen härteren Lockdown, der vielleicht eine Veränderung bringt? Oder bei dem man dann zumindest sehen kann, dass es, aus welchen Gründen auch immer, eben nicht funktioniert. Ja, das träfe dann auch noch den Einzelhandel und das vor Weihnachten... das alles bricht aber doch ohnehin ein, und wenn es schon sein muss, dann doch bitte gerade dann, wenn einiges ohnehin regulär runter gefahren wird.
Aber Weihnachten ist wichtiger...
Ich sehe im Moment nur, dass Maßnahmen verlängert werden, die bisher (also seit November) nicht zum Erfolg geführt haben. Und ich weiß nicht, ob das - wie
@*****lnd meint - an denjenigen liegt, die sich nicht an die Maßnahmen halten. Ich glaube eher, dass es daran liegt, dass sich an manchen Stellen nicht an die Maßnahmen gehalten werden kann bzw. es gar keine Maßnahmen gibt.
Ich glaube einfach nicht, dass wir bei ca 20000 Neuinfektionen täglich stehen, weil ein paar wenige Menschen demonstrieren gehen, weil sich ein paar Wenige weigern, eine Maske zu tragen oder weil wir hier jeden Tag rauschende Parties feiern würden.
Wenn wir jetzt die seit Monaten angekündigte Überlastung des Gesundheitssystems haben, dann wären härtere Maßnahmen angebracht, nicht eine kurzfristige Lockerung und eine Verlängerung der Maßnahmen, die nachweislich nicht das gebracht haben, was gewollt war. Es ergibt keinen Sinn. Und es war auch anders kommuniziert (Maßnahmen für 4 Wochen, mehr Mitsprache des Parlaments...)
Sperling