„Natürlich haben sich beide wiederholt fremdenfeindlich geäußert
Und genau deswegen! halte ich Palmer für schwer aus_haltbar (unabhängig davon, ob seine Partei das am Ende qua Gerichtsverfahren müssen wird); den Namen Sarrazin äußere ich trotzdem nicht im gleichen Atemzug.
Ich habe unlängst eine differenzierte Analyse darüber gelesen, inwiefern durch die AfD und deren Parolen rechte Denkweisen in der deutschen Gesellschaft salonfähiger geworden sind.
Vor dem massiven Auftreten von Höcke und Co. zeigten die regelmäßigen Studien zur Verbreitung rassistischer oder xenophober Denke einen relativ geringen aber immer noch zu hohen Prozentsatz von Menschen, die sich damit identifizierten. Die Parolen der AfD haben die Hemmschwelle, diese zu äußern, erheblich herabgesetzt. Durch das wiederholte Einhämmern bestimmter Sätze in die Köpfe der Deutschen, klangen bestimmte Sätze immer weniger „schlimm“ - beim ersten Mal war der Aufschrei noch groß, inzwischen tritt eine gewisse Gewöhnung ein - und wenn Herr „Gauleiter“ das im Bundestag sagt, darf es doch Klein Fritzchen auf der Straße auch.
Du, „lieber“
@****ot2, vergleichst aber in deinem Beitrag Äpfel mit Kartoffeln. Es ist durchaus legitim und nicht fremdenfeindlich, berechtigte Kritik an Praktiken anderer Religionen oder Kulturen zu äußern, die Mitteleuropäischer gesellschaftlicher Konvention widersprechen.
Es ist sogar legitim, wenn ein AfroAmerikaner in den USA sich selber in seiner Hood oder in rapSongs mit dem N-Wort bezeichnet oder ein Junge türkischer oder arabischer Abstammung in Deutschland von sich selber als Kanake spricht – es ist aber rassistisch, wenn ein Deutscher (oder ein Wasp in USA) das tun.
Das ist darauf zurückzuführen, dass diese Worte aus dem Mund derer, die die Macht haben, für die Betroffenen die Mechanismen von Verachtung, Sklaverei und ständiger Demütigung, denen diese Menschen nicht nur mit diesen Worten ausgesetzt sind, reproduzieren.
Meint: Aogo kann seinen Penis als N-Schwanz bezeichnen, Palmer darf es eben nicht.
Da er mit dieser Äußerung der Vorstellung und dem Selbstbildnis der Grünen, eine tolerante und weltoffene Partei zu sein, die sich gegen Rassismus, Xenophobie und Sexismus oder zusammengefasst gegen jegliche menschenverachtende Haltung positioniert, schadet diese „Provokation“ dem Image der Partei gerade im Wahlkampf.
Auch zu dem vermeintlichen Verdienst von Palmer im letzten Jahr habe ich eine kritische Haltung:
„Man(n)“ sagt als Politiker in Funktion - und das ist er nun mal und nicht Gernot oder Bjutifool im JoyClub - nicht: „wir schützen Menschen, die in einem halben Jahr sowieso gestorben wären“ - am Stammtisch mögen das einige sagen, aber wenn da ein Satz im Suff fällt, hat er nicht diese Breitenwirkung.
FB ist dann eben trotzdem das Sprachrohr fürs Palmers Politik.
Auch „sein“ Projekt der letzten zwei Monate hat er sich letztendlich nur angeeignet - das hatte zunächst Lisa Federle, eine Tübinger Not- und Allgemeinärztin, ehrenamtlich und aus Spendengeldern finanziert entwickelt und sich fast ein halbes Jahr dafür engagiert, neue Wege in der C-Bekämpfung zu gehen; Herr P. musste nur noch kommod auf einen bereits fahrenden Zug aufspringen und sich mit fremden Federn schmücken - auch das ist so ein „hübscher“ Alltagssexismus, der ebenso populär in dieser unserer Gesellschaft ist - wir hatten in einem Gremium mal einen Vorsitzenden, der sich während seiner Amtszeiten quer durch die meisten halbwegs attraktiven Frauen vögelte - und davon profitierte, dass diese ihm, der kaum einen geraden Satz freihändig formulieren konnte, seine Reden, Anträge und Positionspapiere schrieben.
Naja - zum Schutz meines Blutdrucks am frühen Morgen
Nen schönen
tag
Bjutifool