Ich reagiere hier auf den Beitrag von
@******ier:
Zu Punkt 2 ("Schülerlotsen"): Der Begriff ist für mich etwas irritierend. ich verstehe darunter folgendes: Ein Schülerlotse, offizielle Bezeichnung in Deutschland Verkehrshelfer, ist ein Verwaltungshelfer mit der Aufgabe, Schülern das sichere Überqueren einer Straße zu ermöglichen (Wiki).
In Baden-Württemberg gibt es an vielen Schulen sogenannte Streitschlichter, das sind SchülerInnen, die sich freiwillig dafür gemeldet und einer kurzen Ausbildung durch eine dafür qualifizierte Fachkraft, wie etwa SchulpsychologInnen oder BeratungslehrerInnen, unterzogen haben. Das hat sich ziemlich bewährt. Kleinere Streitereien können in der großen Pause geschlichtet werden, größere in Randstunden oder, z.B. bei Ganztagsbetreuung, während der Nachmittagszeit. Erst wenn beide Parteien mit der Lösung zufrieden sind, gilt der Streit als geschlichtet, und nur wenn eine Lösung wirklich nicht gefunden werden kann, wird eine Lehrkraft hinzugezogen, die dann auch letztlich eine Entscheidung treffen muss und diese auch begründet. Inwiefern dies in anderen Bundesländern ebenfalls existiert, weiß ich leider nicht.
Zu Punkt 1: Hier geht es mir wie der TE, insofern ich inzwischen mit bestimmten Menschen, die Abstrusitäten äußern und darauf beharren, nicht mehr diskutieren mag, da ich keinen Sinn darin sehe und mich durch die im EP erwähnen Befunde aus der Sektenforschung zusätzlich bestärkt finde. Das bedeutet nicht, dass ich den Menschen dahinter nicht mehr sehe und ist insofern für mich kein Tabubruch, sondern Selbstfürsorge.
Im Zusammenhang der Frage, ob ich die Art und Weise, wie eine Diskussion im Netz und hier in dieser besonderen Gruppe im JC geführt wird, als Tabubruch empfinde, sehe ich jedoch eine eindeutige Tendenz, die allgemein anerkannten Regeln einer guten Debatte bewusst und gezielt nicht einzuhalten oder zu unterlaufen.
(Welche dies im einzelnen sind, möchte ich an dieser Stelle nicht aufzählen, sie werden heutzutage bereits im Schulunterricht aller allgemeinbildenden Schularten vermittelt und können daher als allgemein bekannt vorausgesetzt werden).
Zusätzlich vermisse ich bei diversen Teilnehmenden die Einhaltung allgemeiner Höflichkeitsformen wie etwa die Kommunikation in Form vollständiger Sätze sowie die Beantwortung von Fragen, die an BeitragsschreiberInnen gerichtet werden und sich auf einen konkreten Beitrag beziehen.
Stattdessen werden verstärkt Unterstellungen und Behauptungen benutzt, oft recht zusammenhanglos, um eine Person direkt oder indirekt polemisch zu diskreditieren oder diffamieren, anstatt sich mit deren Meinung argumentativ sauber auseinander zu setzen. Auch das verletzt die konsensuell vorausgesetzten Grundsätze einer Diskussionskultur und stellt insofern einen Tabubruch dar.
Wo aber dieser Konsens fortgesetzt boykottiert und dieses Verhalten unsanktioniert geduldet wird, tendiert mein Interesse, mich unter diesen Umständen weiter zu beteiligen, gegen Null.