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Vizeadmiral Schönbach und die Ukrainekrise

Vizeadmiral Schönbach und die Ukrainekrise
Vizeadmiral Schönbach - der höchste Marineoffizier Deutschlands - ist zurückgetreten, weil er mit einer unbedachten Äusserung einen politischen Eklat ausgelöst hat.

Aber, was hat er gesagt?

Er hat - unter anderem - gesagt, dass die Krim für die Ukraine verloren ist und es Nonsen sei, einen Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine zu befürchten. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle lediglich Respekt für seine Sicherheitsinteressen. Und dass die Ukraine kein Nato-Mitglied wird.

Ich denke, man wird sich den Namen Schönbach merken müssen.
Und in ein paar Jahren wird man wissen, ob er Recht hatte.

Was mich bei der "Ukrainekrise" stört ist, dass ausschließlich 'der Westen', also die EU-Mitglieder und die Nato-Mitgliedsstaaten von einer Krise sprechen und einen Krieg in Europa befürchten. Dabei hat Putin noch überhaupt nichts 'gemacht'.

O.K., es sind 100.000 russische Soldaten in der Nähe der ukrainischen Grenze zusammengezogen worden. Aber immerhin befinden sich diese auf eigenem Territorium, ganz im Gegensatz zu US-Soldaten und Soldaten anderer Nato-Staaten, die sich an allen möglichen Orten auf der Welt engagieren.

Ich denke, die Nato darf schon im ureigensten Interesse die Ukraine NICHT als Mitglied aufnehmen. Denn dann würde es erst wirklich gefährlich werden.

Was, wenn die russischstämmische Bevölkerung der Ukraine von der ukrainischstämmischen angegriffen wird, in der Ukraine ein Bürgerkrieg ausbricht und sich Putin genötigt sieht, den Russen in der Ukraine zu Hilfe zu kommen?

Man sollte sich seine Bündnispartner schon mit Bedacht aussuchen.
*********uivre Paar
3.675 Beiträge
Rund um die Wiedervereinigung gab es mal die vertragliche Zusicherung des Westens, dass die Nato nicht über die Deutsche Grenze hinaus nach Osten erweitert wird.
Trotz diesen Vertrages kamen erhebliche Teile des ehemaligen Warschauer Paktes unter NATO-Oberbefehl. Kein Wunder, dass RUS sich verraten und angegriffen fühlt und für sich rote Linien definiert angesichts diesen aggressiven Vertragsbruchs. Entsprechend: Ich verstehe Putin. Wann sollte er sonst aufbegehren - wenn die NATO-Rose in Minsk steht?
Interessantes Thema. Das der Admiral sich hier mit Verständnis für die russische Seite äußerte, musste ja mit Rücktritt enden.

Ich stimme hier @*********uivre zu und sehe die Sache ähnlich. Es gäbe da noch ein paar andere Sichtweisen wie „Regime change“ oder „Transition“.

In diesen Sinn eine frohe erkenntnisreiche Diskussion. *fernglas*
****cy Mann
4.704 Beiträge
Putin regiert in Russland. Er regiert weil er Gesetze gebeugt oder gebrochen hat und die Opposition inhaftiert oder ermordet.

Putin hat keine Macht in Europa auszuüben oder in seinen Nachbarländern.

Russland hat souveränen Staaten nichts, aber auch gar nichts vorzuschreiben. Natürlich wird er versuchen eine möglichst große Pufferzone zwischen sich und der Nato einzurichten.

Ich befürworte definitiv eine NATO-Aktion gegen Russland sobald russische Truppen Grenzen überschreiten. Westlich von Russland haben russische Soldaten nichts verloren.

Die Frage ist ja nicht OB die NATO und die EU eingreifen sondern in welcher Form.
Abriegelung oder Besetzung? In jedem Fall muss eine Demokratisierung am Ende des Prozesses stehen.

Die EU und die Nato sind da eindeutig gefordert. Schon aus eigenem Interesse. Ob man dazu französische Atomwaffen oder konventionelle Panzertechnik verwendet entscheidet letzten Endes Putin selbst.

Ich sehe diplomatisch keinen Weg so lange Putin regiert.
**********ede56 Mann
6.288 Beiträge
Zitat von ****cy:
In jedem Fall muss eine Demokratisierung am Ende des Prozesses stehen.
Was und wo willst du demokratisieren.
Sollte Russland in die Ukraine einmarschieren, was ich nicht hoffe, wird militärisch die NATO nichts machen. Sanktionen und bla bla werden folgen. Die Ukraine wird keinen Bündnisfall auslösen. Wir sitzen dann vielleicht in der kalten Bude. Aber unsere Freunde der USA haben ja schon vor Wochen Riesentanker mit Flüssiggas nach Europa geschickt.

Ja die „geschenkten“ Demokratien kann man überall in der Welt bewundern. Diese Länder blühen gerade in ihrer Freiheit richtig auf
****ine Frau
1.198 Beiträge
In der Sache stimme ich Admiral Schönbach zu, aber in der Position diese öffentliche Äusserung ist grenzwertig.

Schriftliche Verträge gibt es leider nicht, aber laut meinen Informationen gab es verbindliche Zusagen an Hr Gorbatschow : Keine Nato Ost Erweiterung. Die hätte auch nach meinem dafürhalten nicht stattfinden dürfen.

Ich wäre sowieso eher für eine "Neutralität" und lehne jeden Krieg der von D ausgeht ab. Auch in Jugoslawien,Mali,Afghanistan etc.. haben/hatten unsere Truppen nicht zu suchen im aller schlimmsten Fall als Blauhelm Misson aber auch da habe ich ein ungutes Gefühl - Nie wieder Krieg von deutschem Boden aus.
*********paar Paar
1.537 Beiträge
Letztendlich ist eine Einmischung durch die NATO in den dortigen Krisenherd eine Verschiebung des Gleichgewichts .
Auch wenn ich putin als Diktator und als gefährlichen Machtmenschen sehe, gerade deshalb….sollte man nicht vergessen das die NATO immer näher und vermehrt in diesem Teil der Erde breit gemacht hat, mit dem Nachteil das sich putin in seiner Macht eingeschränkt fühlt.
Ich denke man sollte sich dort etwas, des Friedens Willen, etwas zurück halten um diese Waage der Macht nicht einseitig ausschlagen zu lassen und damit ein Eingreifen putins herauszufordern.
Dies hat weniger mit Gerechtigkeit, sondern mit einem ausgewogenen Machtverhältnis in diesem Abschnitt der Erde zu tun
*********uivre Paar
3.675 Beiträge
Westlich von Russland haben russische Soldaten nichts verloren.

Dummerweise sagte aber die NATO zu, dass auch ihre Soldaten östlich der Neiße nicht verloren haben. Aber es gibt sie dort.
Herr Schönbach ist Soldat und verrichtet seinen Dienst bei der Bundeswehr. In dieser Eigenschaft ist es ihm nicht gestattet solche Äußerungen zu machen. Wenn er dies unbedingt möchte, hätte er vorab seinen Dienst quittieren müssen. Als Ranghoher Offizier kennt er die Regeln, mehr noch, er ist selbst zu Durchsetzung dieser verpflichtet. Er wird schon so enden, dass er nicht für den Rest seines Lebens am Hungertuch nagen muss...

An der Grenze zu einigen Anrainerstaaten hat Putin die riesige Menge an Soldaten nebst umfangreichen technischem Gerät zusammenziehen lassen, das ist schon eine handfeste Bedrohungslage, denn Angriffe werden i.d.R. aus der "Bewegung" sprich einem Manöver heraus gefahren. Putin will m.E.n. wieder mit Russland zu einem Imperium alter Größe zurückfinden. Auch, um sich damit völlig unangreifbar zu machen.

Alle Seiten wissen, dass ein Angriffskrieg riesige Schäden verursachen würde. Insofern vermute ich, es wird einen Kompromiss geben, der vor allem durch diese Erpressung Putins erreicht wird. Wie der aussieht, keine Ahnung.

Die Nato hat m.E. selbst durch ihre völlig inkonsistente Politik der letzten Jahrzehnte dazu beigetragen. Außerdem ist den den Europäern in der NATO der große Beschützer Amerika fast völlig abhanden gekommen und sie stehen jetzt etwas nackt da. Jetzt mit den Ketten zu rasseln hat schon etwas arg hilfloses auf Seiten der Nato.
*********uivre Paar
3.675 Beiträge
In dieser Eigenschaft ist es ihm nicht gestattet solche Äußerungen zu machen.

*gruebel*

War da nicht mal was, dass Soldaten sehr wohl Meinungen äußern dürfen, nur halt nicht in Uniform? Ich meine, mich an so etwas erinnern zu können.
Allerdings sind andererseits Generalsränge politische Soldaten, deren Loyalität zur Regierungslinie gefordert ist. Insofern gehen Rücktrittsangebot und dessen Annahme völlig klar.
Übrig bleibt: Seit 30 Jahren gebärdet sich die NATO als Aggressor und irgendwann gibt es halt Reaktionen auf sowas.
Putin ist ein Autokrat - aber die NATO hatte noch nie Probleme mit Diktatoren und Autokraten und beheimatet sogar welche.
Bei allen Antipathien ggü Putin: Ich verstehe ihn und hätte an seiner Stelle schon viel eher auf die NATO Expansion reagiert. Jetzt wird halt die Ukraine der Aufhänger.
Und by the way: 100000 Soldaten sind KEINE riesige Menge. Das ist gerade mal ein Drittel der einstigen 6. Deutschen Armee in Stalingrad. Unabhängig davon können natürlich Soldaten grundsätzlich immer enorme Schäden anrichten.
ich dachte Bürger in Uniform können und dürfen ihre Meinung sagen. Ich fand jetzt die Einschätzung der östlichen Sachlage mit Russland so falsch nicht. Ob das einen Admiral zusteht kann ich nicht beurteilen.

Frage: Wie soll jetzt der Westen z.B. in der Krim-Frage weiter reagieren? Sanktionen für Jahrzehnte? Weiter Truppen Richtung Ukraine schicken? …. warten auf eine „echte“ Demokratie in Russlsnd
****cy Mann
4.704 Beiträge
Finde es schon witzig wie viele hier Putin in Schitz nehmen. Einen Diktator der sein Land immer weiter expandiert.

Manch einer sollte darüber nachdenken ob man als Deutscher einen mordenden Diktator verherrlicht der mit fadenscheinigen Gründen seine Nation durch Aggression vergrößert.

Völkermord, Blitzkrieg, Propaganda. Herr Putin scheint von Adolf was gelernt zu haben. Wie man dieses Ferkel auch noch gutheißen kann ist mir ein Rätsel. Da hat RT deutsch wohl ganze Arbeit geleistet.
****ine Frau
1.198 Beiträge
Sanktionen verstoßen übrigens gegen Völker Recht es sei denn sie sind von der UN beschlossen.
@****cy
ich sehe hier niemand der Putin wirklich in Schutz nimmt. Lediglich wird auf die Argumentation der Russen eingegangen. Viele Versprechungen hatte und hat der Westen eben nicht eingehalten.

Ich hatte ja ein paar Fragen gestellt. Für was würdest Du plädieren? Sanktionen über Jahrzehnte oder doch lieber gleich Krieg. Das wäre ja mal wieder ein „gerechter“ Waffengang.
Ich denke einmal, die Russen haben da ein Trauma:

Innerhalb von 150 Jahren (1800 bis 1950) wurde Russland zwei Mal aus dem Westen angegriffen. Das erste Mal von Napoleon, das zweite Mal von Hitler, der zudem kurz zuvor noch einen Nichtangriffspakt mit Russland geschlossen hatte.

Beide Male konnte Russland die feindlichen Truppen erst in oder kurz vor Moskau stoppen und wieder zurückwerfen. Und der letzte Angriff ist jetzt gerade einmal 80 Jahre her.

Warum sollen die Russen und Putin darauf vertrauen, dass dies nicht wieder passiert?
Zudem sich die Nato und die EU nicht gerade vertrauensbildend verhalten.
****cy Mann
4.704 Beiträge
@********rmer
Waffengewalt ist erst angebracht wenn russische Soldaten Grenzen unerlaubt übertreten. Sanktionen treffen allerdings kn erster Linie das Volk welches seit Jahren unter Putin leidet.

Wenn man Russland demokratisieren und befrieden will muss Putin gestürzt und inhaftiert werden. Also Krieg von innen mit allen Mitteln, sprich Hilfe für die Opposition
****ine Frau
1.198 Beiträge
So wie Syrien, Vietnam, Afghanistan , Lybien ...
Was für ein ekelerregender Agitator
*********uivre Paar
3.675 Beiträge
Wenn man Russland demokratisieren und befrieden will muss Putin gestürzt und inhaftiert werden. Also Krieg von innen mit allen Mitteln, sprich Hilfe für die Opposition

Ah - die erfolgreichste aller West-Strategien, wie Afghanistan, Libyen, Iraq, Iran so glorreich beweisen. Weg mit dem Machthaber, dann KANN es ja nur gut werden.
*********paar Paar
1.537 Beiträge
@****cy etwas harter tobak. Besonders wenn die Mehrzahl der Russen immer noch hinter putin stehen, finde ich dies schon eine ziemliche Einmischung.
Kommt mir fast so vor wie letztendlich die USA, die wohl immer irgendwelche Oppositionskräfte unterstützen.
Um die Jahrtausendwende aber ins Gegenteil umgeschlagen ist.
Außerdem muss man niemanden hier als ekelerregend titulieren
*********uivre Paar
3.675 Beiträge
Soldaten Grenzen unerlaubt übertreten.

Und wann genau wäre dieser Übertritt erlaubt? So wie wir 38 in Österreich? Oder so wie USA in Grenada/Vietnam/Iraq/…?
Wir als Deutsche sollten uns niemals wieder in einen Krieg mit Russland ziehen lassen.
*********uivre Paar
3.675 Beiträge
Wenn Deutschland am Hindukusch und auf dem Balkan verteidigt werden konnte, dann kann Deutschland auch am Ural oder im Kaukasus verteidigt werden. #werAwieAdolfsagt
******una Frau
7.572 Beiträge
Der Aggressor ist ( aus meiner Sicht) die USA. Die unter dem Mäntelchen der Demokratisierung " Revolution" anzettelt, oder, wenn das nicht langt, durch Lügen einen Krieg vom Zaun bricht.

Sie wollten die Ukraine mit Klitschko schon mal" einverleiben'.. klappte nicht ( Scheiss EU) der Kommentar von Conduela Rice.

Das unter miesesten Bedingungen hergestellte Flüssiggas wartet ja schon, damit es völlig überteuert von Deutschland gekauft werden" darf".

Putin ist sicherlich kein Kind von Traurigkeit, der Aggressor sitzt woanders.
******una Frau
7.572 Beiträge
Die Ukraine" verlangt" Waffen von Deutschland und" ruft den Botschafter ein", weil es ( zu recht) verweigert wird.

Wie überaus dreist ist das denn?
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