Die Folge daraus wird eine größere Abkapselung sein. Menschen mit Geld werden sich immer weiter zurück ziehen und ihre eigene Welt schaffen, wie es eigentlich auch schon immer war. Man will nicht mehr von den Sorgen der anderen behelligt werden.
Es ist witzig, dass auch ich mir ausgerechnet diese Sätze gekrallt habe....
eigentlich wollte ich damit einen Mann beschreiben, mit dem ich gerade über Herz, Kopf, Geld und Liebe diskutiere, wenn man es so nennen kann, denn es ist eher ein Gespräch mit philosophischen Ansätzen. ich hätte dieser "Diskussion" eine Meinung zugefügt, die ich von einem weiteren Mann habe und alles in den Vergleich gesetzt mit meinen alten Klassenkameraden wo die berufliche Karriere eigentlich schon früh festgelegt wurde.
Aber das werde ich verschieben, denn mich bewegte das Posting von paaroflove.
Ich kann vieles von dem, was sie schreibt nachvollziehen. Im Sommer bereicherte ich ein Zitat von Hildegard Knef mit eigenen Gedanken:
Sie sagte mal: "ich laufe jeden Tag Amok."
Ich machte daraus: Ich habe täglich die Wahl, Amok zu laufen oder mich selbst zu erschießen.
So fühlt es sich an, wenn man gegen etwas kämpft, was eigentlich weder gesund, noch moralisch vertretbar ist und doch ohne diesen Kampf verlierst du alles, woran man je geglaubt hat.
18 Stunden Arbeit waren keine Seltenheit und trotzdem reichte das Geld nicht, um ALLE Rechnungen zu bezahlen und man verdiente zu viel, um eine Grundsicherung zu erhalten. Wie es ist HartzIV-Empfängerin zu sein, wusste ich durch die Trennung meines Ex und den Existenzverlust. Was es aber bedeutet, freiberuflich alleinerziehend ein Kleingewerbe zu führen und sich nur einen Fehler erlaubte, wusste ich nicht. Man ist dem Tod näher wie dem Leben.
Man rennt Amok, weil man alles erdenklich versucht, Miete, Krankenkasse und Grundversorgung regelmässig zu den anderen Kosten, die die Selbstständigkeit aufrecht erhalten abzudecken. Sinnlos, es scheint man ist ein Niemand. Verständnis zeigen Ja, aber wie helfen...ratlos. Man beginnt zu überlegen, was ist wirklich wichtig im Leben und anfänglich denkt man, Freunde sind es nicht, denn sie können so wie man es sich selbst vorstellt, nicht helfen.
Die Flucht ins Netz ist das Eine, aber die Arbeit muss trotzdem aufgenommen werden, denn Aufträge gab ja genug.
Jemand zog den Stecker und ich hätte ihn beinahe windelweich geschlagen, hab ihn angeklagt, Wehklage erhoben und im Nachhinein würde ich sagen, ich war nicht mehr ich. Ob man es einen Nervenzusammenbruch nennen soll, weiß ich nicht.
Aber ich weiß, dass ich anschließend das Richtige tat. Ich begann mich zu öffnen und sang nicht mehr Klagelieder sondern sammelte mich, hörte zu wie Andere diese Situation durchlebt haben und ich begriff eines sehr schnell.
Geld ist ein Zahlungsmittel, welches man besitzt oder eben nicht. Kein Geld dieser Welt, wird dir die Freundschaften, das soziale Leben und deine Gesundheit bezahlen. Diese Dinge bekommt man geschenkt und es ist fatal, diese abzulehnen.
Ich ging bis aufs Äußerste. Ich kündigte einen der größten Auftraggeber, mit dem ich bislang meine Krankenkasse und meine Miete bezahlte und ich hatte keinen Ersatz!!!!
Der HartzIV-Antrag lag auf dem Tisch. Ich kann den darauf folgenden Monat nicht beschreiben, denn es ist für mich immer noch wie ein kleines Wunder.
Ich hatte ja nichts mehr zu verlieren, also erzählte ich auf Anfrage offen und ehrlich einer fremden Person was mir passiert ist. Heute habe ich das Gefühl, all die schweren Schritte mussten erst passieren, um offen für neue Dinge und neue Sichtweisen zu sein.
Ganz krass könnte ich jetzt sagen; Er hat mir mein Leben wieder zurückgegeben.
Liebes paaroflove
ich kenne eure Verhältnisse nicht, doch zum zweiten Mal in meinem Leben machte es sich bezahlt, nicht mehr zu klagen und zu jammern, sondern das Leben noch einmal neu zu beginnen.
Geld ist kein Antrieb, kein Motor, um in dieser Gesellschaft mitzuhalten. Leider wird es oft so gesehen. Zwischen den vielen Menschen, die sich selbst als Freunde sehen, gibt es auch ein paar Unscheinbare, die trotzdem für einen da sind.
Alles Liebe