DAS wäre ein Beispiel dafür, dass gesetzliche Regelungen
einen Vorwand liefern, sich mit einem Thema nicht zu
beschäftigen bzw. das Ausmaß an Verletzung, das einem
Menschen zugefügt wird, emotional nicht an sich ranzulassen
Dem 1. Teil der Aussage kann ich nicht zustimmen.
Gesetzliche Regelungen liefern keineswegs einen Vorwand,
sich mit einemThema nicht zu beschäftigen, denn sie werden ja nicht eingehalten und wir werden täglich mit Meldungen über Raub, Mord, Betrug usw. konfrontiert.
Eher glaube ich, dass tatsächlich ein Selbstschutz einsetzt,
sobald uns ein Thema emotional zu sehr berühren würde.
Dieser Selbstschutz-Mechanismus, der in Gang tritt, hat durchaus
auch einen Sinn - wir können einfach nicht auf jede Situation
emotional reagieren. Täten wir es, würden wir selbst schnell
an dem Leid der welt zugrunde gehen.
Deshalb halte ich es für wichtig, abzuwägen - welches Tabu sollte
ent-tabusiert wird und wo ist es besser, darüber zu schweigen?
Das kann natürlich von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich sein -
in unserer, ach so sexuell aufgeschlossenen Gesellslchaft halte ich
das Schweigen zu sex. Übergriffen für gefährlich und rückständig.
Danke für den Hinweis, speziell zu diesem Thema.
Doch ich wollte mit diesem und dem weiteren Beispiel aufzeigen,
dass ein Tabu nicht IMMER negativ ist - manchmal ist es besser,
es dabei zu belassen.
Nutzniesser gibt es sicher immer - auf einer oder auch auf beiden Seiten.
Doch auch das bewerte ich -inzwischen, dank meiner in Weisheit ergrauten Haare
- nicht negativ.
Wir Menschen haben mit so vielen Lebenswidrigkeiten und - leider -
auch einer grossen Orientierungslosigkeit zu kämpfen, dass für
mich - nicht immer, aber oft - der Begriff "Erbarmen" mit Inhalt
gefüllt wird ....