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Tabus von Sub und der Umgang damit113
Mich würde einmal interessieren, was ihr als Sub für Tabus habt, was…
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Ohne Tabus...

Ohne Tabus....
"Ohne Tabus herrscht Willkür, das Gegenteil von Freiheit!"
...ist es wirklich so oder eigentlich doch ganz anders?

Welche Tabus kennt Ihr?
Welche mögt Ihr und welche empfindet Ihr als Lebensbremse?
Was bedeutet ein Tabu?

Laßt uns langsam beginnen und uns dem Thema nähern.

LG
Mich berührt seit Kindertagen das Tabu:
"Das sagt oder tut man nicht!"

Kennt Ihr das auch...?

Als Kind hat man spontane unbedarfte Fragen, unzählige Fragen....
völlig unbefangen stellt man zu Gott, der Welt und wie es funktioniert zwischen Männlein und Weiblein Fragen in der Hoffnung,
Antworten zu bekommen.
Doch wie oft wurden wir zurecht gewiesen mit der Antwort:
"Das fragt man doch nicht!"

Oder man hob kindlich das Röckchen aus Verlegenheit.
Schnell kam Mutti mit hochrotem Schädel angebraust und streift den zerknautschten Stoff mit heftigen Griffen in Startposition,
begleitend mit den Worten:
"Kind, das tut man nicht!"

Oder später, dann wenn der Startschuß in zerreißende, rebellierende Pubertät abgefeuert wurde.
Wie oft habe ich hören müssen:
"Kind, das tut man nicht!"

Und gerade dann, wenn es richtig spannend wurde.

Tabus legten sich im Laufe der Jahre wie ein "Schweigegelübte"
über mich.
Ich frug nicht mehr, sondern verinnerlichte Tabus als "Werte"

Jetzt, ein halbes Jahrhundert überschritten,
kehre ich zurück zur wunderbarsten Zeit der Rebellion.
Einer Mischung aus Pubertät und Erfahrung.

Ich lasse mir meine Meinung nicht mehr verbieten,
sondern vertrete sie in Achtung und Respekt ...gleich wem!
Im Job nicht immer einfach....doch letztendlich ist es Teil meiner Persönlichkeit nicht zum Pickel meines Chefs zu mutieren.

Viel gibt es zu erzählen...mehr sehr gern etwas später

Und wie geht es Euch bei dem Gedanken an Kindheit,
Prägung von Tabus?

LG
*****one Frau
13.323 Beiträge
Tabu
ich finde es wichtig, die eigenen zu kennen. vielleicht sind das eigene normen, schutzmechanismen?

Beate
*********33_sh Mann
504 Beiträge
Ich denke dass Tabus viele Facetten haben und im weitesten Sinn auf zwei Ursachen zurückgeführt werden können:

• aktiv:
Ausübung von Macht oder Berherrschung und Unterdrückung; gerade bei den Naturvölkern, die noch nicht auf sehr hohem kulturellen Stand sind.
Oder auch bei Eltern, die sich ihren Kindern gegenüber auf die Weise "Freiräume schaffen wollen.

• passiv:
da spielt sehr das eigene Gewissen, die erlebte Tradition (auch das Vorleben in der eigenen Familie) und ein gewisser "Selbstschutz" hinein.

So, ich denke, dass ist jetzt Stoff für weitere Diskussionen...

Euer nicht ganz "tabufreier" Teddy
Ohha...
Respekt und herzlichen Dank für die ersten Postings.

ja...Beate, so wie Du empfinden es wohl die Meisten.
Wobei aus meiner Erfahrung heraus das eigene Grenzen setzen aus dem Tabu heraus auch sehr lebenseinengend sein kann.

Man traut sich nicht die Grenzen zu erweitern durch Hinterfragung aus unbewußter Angst damit aufzufallen und sich außerhalb der Normen zu verhalten.

Und genau da greift der wunderbare beitrag von dem
"nicht ganz tabulosen" Teddybaer beschriebenen Konflikt.


Tabus schaffen Macht!
Macht, die erneidrigend, demütigend und verletzen sein kann.
Gerade im zwischenmenschlichen Bereich von Partnerschaften,
häuslicher Gewalt,
gegenüber Kindern werden Tabus zunehmend als Erziehungsmethode aus eigener menschlicher Unfähigkeit mißbraucht.

Die Macht über den persönlichen Bereich hinaus.
Kirche, Gesellschaft nutzen Tabus seit tausenden Jahren gezielt für ihre Zwecke. Ein wirklich spannendes Thema.

Ein Tabu verschafft mir anerkannten Schutz.

Welch Gedanken habt Ihr dazu?

LG und fröhlichen Gruß in die Runde
*****one Frau
13.323 Beiträge
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts brachte der Weltumsegler James Cook das Wort tapu = Gebot zu meiden nach Europa. Als der englische Forscher und Seefahrer 1777 Tonga entdeckte, nannte er das Archipel „die freundlichen Inseln“. Über die Bewohner Tongas schrieb er:

„Keiner von ihnen wollte sich hinsetzen oder auch nur ein Stück von irgend etwas essen... Als ich mein Erstaunen zeigte, erklärten sie, sie seien alle tabu: Dieses Wort habe eine sehr komplexe Bedeutung: Aber es heiße im allgemeinen, dass etwas verboten sei. Wenn etwas nicht gegessen und benutzt werden darf, sagen sie, das ist tabu.“

Quelle: Wikipedia

so als einstieg!
*********33_sh Mann
504 Beiträge
gerade scanne ich analoge fotos einer reise ins nördliche thailand ein (es war keine tourismus- oder sexreise) und dabei ist mir ein foto aufgefallen, das gut zum thema passt:

in den bergen an der grenze zu kambodscha stehen zwei berühmte tempel (einer für buddisten, der andere für hindus) und meine weibliche begleitung fragte mich ob sie in ihren tempel zum beten gehen dürfe.

nachdem sie ihr gebet (allein im tempel) verrichtet hatte, fragte sie mich, ob ich den tempel von ihnen sehen wolle, was ich gern bejahte. und nicht nur das: ob sie von mir ein foto beim "beten" machen solle.

ich hielt das eigentlich für ein TABU, doch als ich merkte, wie locker und offen sie mit diesem thema (obwohl streng gläubig) umging, empfand ich sehr viel RESPEKT vor dieser TOLERANZ.

uch glaube, diese beiden worte sind das gegenstück zu TABU und sie bedeuten für mich akzeptenz der/ der anderen, dem leben, der kultur etc. - aber auch gegenüber der natur mit all ihren kleinen und großen wundern....
*****one Frau
13.323 Beiträge
ein guter beitrag, zu dem ich aus einem ganz anderen forum ausserhalb des JC etwas mitbringe.
tabu und glauben.
ich sehe das einfach als einen überbau in der diskussion, unabhängig von individuellen tabus.
ich finde es wichtig, die eigenen zu kennen. vielleicht sind das eigene normen, schutzmechanismen?

Sind es tatsächlich die eigenen ?

Mir geht in der letzten Zeit öfter der Gedanke durch den Kopf,
dass die Grenze zwischen dem, was als selbst-entwickelt
bezeichnet werden kann und dem, was man als kulturelle
Prägung bezeichnen kann, so gar nicht so klar zu erkennen ist.

Dem Gedanken, dass Tabus auch Schutzmechanismen sind,
stimme ich zu, frage aber, wovor geschützt werden soll. *zwinker*
*****one Frau
13.323 Beiträge
vielleicht geht der weg über den gedanken:
begegne den menschen so, wie dir begegnet werden soll. das wäre zumindest eine grenze. das tabu entwickelt sich, wenn du bestimmte handlungweisen für dich ausschliesst.
da haben wir den nächsten faden...tabus/ prinzipien.
Profilbild
****ia Frau
22.095 Beiträge
es gibt so einige tabus - auch im sexuellen bereich - die ich geleugnet und/oder überschritten habe

und die jetzt wieder tabu sind

und ich fühle
das ist gut so!
@ diANaone
Die Idee der Symmetrie im Zwischenmenschlichen als Ansatzpunkt
für die Beachtung von Tabus gefällt mir. Das kann gut eine zweite
Ebene von Tabus sein, die sich von der ersten, eher angstgesteuerten
unterscheidet.
Aber warum ... Tabu´s ???

Gut, über Illegales, oder die Menschenrechte u.s.w. brauchen wir ja nicht schreiben, das versteht sich ja von selbst.

Aber, wieso erleben, denken wir über ein Tabu nach?
Wieso überschreiten wir nicht dieses Tabu, und schauen, wie, was und vor allem warum dies, der Augenblick danach, nun geschieht?

Wieso erleben wir nicht einmal die Tabu´s und lernen für uns.
Und fragen wir uns dann, was hat mir dieses Tabu "verletzen" gebracht?
War es denn dann überhaupt ein Tabu, so schlimm, daß es ein Tabu bleiben sollte?

Warum (er)leben wir nicht einmal ein Tabu?

Ich wünsche viel Spaß dabei, denn ein Tabu zu brechen, kann nur Erfahrung bringen*zwinker*

lg
Holly
Also... ich denke, dass erst das Überschreiten von Grenzen
die Möglichkeit eröffnet, ihre Bedeutung zu verstehen. Ich
verstehe Rhabia´s Gedanken so, dass sie zu Ergebnissen
gekommen ist und heute so manche Grenze aus anderen
Gründen respektiert als sie das früher getan hat.
Nach-Gedanke
Ich merke für mich selbst übrigens, dass der Beziehungsrahmen,
in dem ich mich bewege, eine wichtige Rolle für das Spielen mit
eigenen Tabus spielt. Dort, wo ich ein großes Vertrauen habe, geh
ich eher über eigene Tabugrenzen als dort, wo ich ein solches
Vertrauen nicht habe.

Mir geht als Nebengedanke übrigens die Frage durch den Kopf,
welche Bedeutung Scham- und Schuldgefühle im Zusammenhang
mit Tabus haben.

LG
Dieter
...
Ich hatte denselben Gedankenansatz wie Rhabia. Die eigenen Tabus sind nicht das gesamte Leben über fix.

Eigene Grenzen sind verschiebbar - abhängig von einer bestimmten Lebenssitution, der eigenen momentanen inneren Einstellung und vor allem von den Menschen, die uns umgeben.

Ich habe manches Mal eines meiner eigenen "Tabus" gebrochen, weil ein Mensch an meiner Seite mir dabei ein sicheres Gefühl gab oder ich mein Umfeld beobachtete (zum Beispiel im Job).
Sei es nun auf zwischenmenschlicher und emotionaler Ebene als auch im sexuellen Bereich.
Ich sehe natürlich auch das Alter und die Lebenserfahrung als beeinflussende Faktoren.

Die eigenen Grenzen überschreiten, ausloten bedeutet Dein eigenes Ich erkennen. Das heißt auch von Zeit zu Zeit wieder zurück kehren zum eigenen ursprünglichen Tabu. Oft hat sich dann erst ein Tabu, nachdem ich mich über seine Grenze hinaus lehnte, das "Verbotene" schnupperte, damit rückwirkend erst richtig gefestigt.
Ich denke, Bergloewe hat das ganz gut ausgedrückt:

dass sie zu Ergebnissen
gekommen ist und heute so manche Grenze aus anderen
Gründen respektiert als sie das früher getan hat.

Auf der anderen Seite ist so manches Tabu auch auf diesem Weg verloren gegangen - und auch dies ist ein wichtiges Erkennen und sehe ich persönlich als "Weiterkommen".
Wunderbare tiefegründige Gedanken, die ich hier vernehmen darf.

Ja...geschätzte Rhabia und Luna...
auch ich habe meine Grenzen(Tabus) im Laufe der Jahre erweitert,
manche haben sich danach auf ihren Ursprung zurück reduziert,
manche sind erfüllende Bereicherung meines Lebens geworden.

Danke geschätzter Dieter für den Anstoß zu Grenze und Vertrauen!
Das Eine bedingt das Andere aus meiner Sicht.

Habe ich kein Vertrauen, traue ich mich das um mich geschnürte Gummibandel namens Grenze der eigenen Befindlichkeit auszudehnen, zu erweitern.
Dies gilt für jeden Lebensbereich.

LG
Tabus brechen...
... da gibt es ja unglaubliche Unterschiede.

Mit unsinnigen Tabus zu brechen, mehr Individualität zu leben und erleben macht eindeutig Sinn. Das wird wohl auch schon praktiziert, seit wir denken können. Sonst würden wir vermutlich immer noch in Höhlen kauern und hätten die Lebenserwartung eines Schnabeltieres.

Es gibt allerdings Tabus, die ihre Berechtigung haben und unbedingt nötig sind, damit unser soziales Leben nicht komplett aus den Fugen gerät. Diesen Tabus sollte meiner Meinung nach die eigene Individualität untergeordnet werden – auch wenn es manchmal schwer fällt.

Eigene Tabus zu brechen, die ich mir irgendwann in meinem Leben selbst auferlegt habe, kann spannend sein. Ein Schuss, der manchmal nach hinten losgeht oder zum Salut wird – je nach Ergebnis.
Was ist Sinn und Nonsens?
Was ist Sinn und Nonsens eines Tabus?

Erweitern wir doch mal den wörtlichen Inhalt auf Grenzerweiterungen!

LG Haus am See
zum puren nonsens fällt mir der pure willkürliche machterhalt anderer personen ein....

grenzerweiterungen haben viel mit streben nach gleichberechtigung, ausgewogenheit zu tun....der, der mensch vermutlich mit vorteilnahme entgegenwirkt um sich abzuheben...

vielleicht so ein system von grundspannung, die sich immer wieder ausnivelliert...

individualität hat viel mehr zeit/planungsaufwand...ich denke in einer gesellschaft kann das nur bedingt geleistet werden...während normen, grenzen doch auch sehr viel vereinfacher weil nicht ständig die grenze ausgelotet werden muss, neues erfahren....was sehr viel energie kostet....

grenze und vertrauen würde ich um sponanität erweitern wollen...das ist für mich ein sehr großer faktor wann ich bestimmte grenzen überschreiten kann....eine gewisse rationalen modus auszuschalten....und in einen unbewussteren emotionalen überzuwechseln....


zwei verschiedene zustände, die verschiedenes erlauben...

rational ist doch weit mehr sich an regeln und normen zu halten...
das ganze konventionskostüm und unsere konditionierung greift...

während wenn ich in einen unbewussteren modus wechsle...
ich möchte es beschreiben wie wenn man zeichnet...nach gewisser zeit lässt man los und geht in dem betrachteten auf - man zeichnet automatisch und hält sich nicht mehr an der linie fest - beim tanzen ähnlich....vielleicht hat es schlichtweg damit zu tun in welchen zentren mein kopf festhängt...lediglich eine vermutung..

ein zustand in dem die zeit und organisation völlig verloren geht...
man sich treiben lässt...die sich auch dem zufall oftmals öffnet...
Welche Tabus kennt Ihr?

manche tabus sind mir gar nicht bewußt,
so sehr sind sie verinnerlicht


deshalb kann ich auch ein tabu nicht als grenze sehen
• das wäre für mich dann ein: das will ich nicht, no go o.ä.
und bei tabus gibt es auch keine grenzerweiterung...
ein tabu fällt oder es besteht...




ein tabu ist etwas, was schützenswert und/oder "heilig" ist,
was der gesellschaft wichtig ist und deshalb nonverbal weitergegeben wird - ein tabu wird verinnerlicht....


heute - durch diese gruppe etwas sensibilisiert *zwinker* -
fiel mir eines meiner tabus beim lesen eines satzes ein:


darf ein buch schokofleckig und eselsohrig sein?
ja, wenn es geliebt wird!
aus brigitte


für mich ein absolutes tabu!
bücher sollten sorgfältig behandelt werden,
gerade, wenn ich sie liebe und jahrelang immer wieder in ihnen blättere - sollen sie dabei "unbefleckt" bleiben...

ausnahmen sind da:
arbeitsmaterialien
da wird farbig gemarkert oder notiert...
****42 Mann
4.930 Beiträge
Wieviel Tabu braucht der Mensch?
Tabu ist nicht gleich Tabu. Es gibt, ich nenne sie hier einfach objektive Tabus, die die Menschenwürde, die Gesundheit und das Leben schützen. Diese sind ein Leben lang unantastbar.

Und dann gibt es die subjektiven Tabus, die sich jeder selbst aufbaut oder anerzogen bekommt. Diese können gesellschaftlicher, religiöser und auch sexueller Natur sein. Diese sind angreifbar, sollten sogar in gewissen Abständen hinterfragt oder auch durch Grenzberührungen abgetastet werden. Einfach um zu wissen, ob sie noch greifen, ob sie noch nötig sind und ob sich dahinter nicht ein neues Erlebnisfeld auttut.

Tabus an der Seite eines vertrauten Partners, z.B. im sexuellen Bereich anzutasten, ist ein Grenzerlebnis, welches mit sehr viel Gespühr für die Person und die "Tat" ausgelebt werden kann. Wer diese einmal einvernehmlich erlebt hat, der hat einen neuen Erlebnishorizont.

Moralische Tabus sind meistens ein alter Zopf, getragen von der eigenen Erziehung. Moral wird in großen Teilen durch Tabus manifestiert, die oft verlogen, falsch und vor allem intolerant sind. Diese Tabus sind am leichtesten zu hinterfragen und auch zu brechen.

Religiöse Tabus sind ein harter Brocken, weil der Bruch derselben die eigene religiöse Orientierung in Frage stellt. D.h. unter Umständen eine Abkehr von der Religion oder einen Ausschluss aus der Religionsgemeinschaft zur Folge haben kann. Hier gilt es abzuwägen, was einem persönlich wichtiger ist. Das wäre alleine ein Thread wert.

Gesellschaftliche Tabus, ich trenne sie von Moral, weil es keine gesellschaftliche Moral gibt, dienen eigentlich nur dem Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Konditionierungen und Interessen. Diese manifestieren sich letztendlich als Gesetzeswerke zum Ordnen des Miteinanders und haben einen pragmatischen Sinn im Blick auf den gesellschaftlichen Frieden. Sind damit sinnvoll, wenn auch viel Unsinn dabei ist.

Für mich ist es ein Tabu, nicht über Tabus reden zu dürfen.

Hendrik
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Ein Tabu kann auffangen und Sicherheit geben.
Ob das tatsächlich so stimmt für den Einzelnen muss sich jeder selbst ehrlich beantworten.
Tabus zu haben könnte auch die Bequemlichkeit darstellen,
sich mit etwas neuem oder auch altem nicht auseinander setzen zu müssen. Nur hilft das nicht wirklich weiter auf Dauer.

Meine Erfahrungen mit Tabus, wenn ich sie denn breche sind:
Ich werde schief angesehen, man mag mich plötzlich nicht mehr, wie kann sie es wagen, das sagt oder tut man nicht.

Soll heissen: Wenn Du ein Tabu brichst, wirst Du sofort mit anderer Menschen Tabus überhäuft. Eine Hamsterlaufrad aus dem man nur mit viel Kraft austeigen kann.

Licht und Liebe

Babs
"Ohne Tabus herrscht Willkür, das Gegenteil von Freiheit!"
...ist es wirklich so oder eigentlich doch ganz anders?

Seit ich der Gruppe beigetreten bin...grübel ich über diesen Satz nach.

Leider ist es auch oft so das durch Tabus Willkür herrscht...ein absolutes Tabu ist nachwievor doch..."die Nachbarn müssen/dürfen ja nichts mitbekommen"..."es geht sie ja nichts an".

So Jahre später, ist die Geschichte irgendwie schon lustig...viel Jahre dachte ich auch so (eingeprügelt, anerzogen)...man hatte sich zu schämen wenn die Nachbarn etwas mitbekamen.

Aber irgendwann dachte ich eben nicht mehr so...

Meine Art dieses Tabu zu brechen war...wenn mein Ex und ich uns mal wieder lautstark stritten...lief ich durchs Haus und machte die Fenster auf, mein Ex lief hinterher und machte sie wieder zu mit dem Satz "das geht die Nachbarn nichts an"...und ich halt wieder auf mit dem Kommentar "warum, sollen sie doch mitbekommen was wir für eine Ehe führen". Das ging so lange...so lange wir uns stritten.
Die Nachbarn müssen uns für durchgeknallt gehalten haben *g
Das habe ich mehrmals so praktiziert...

Das Ergebniss war, mein Ex hatte keine Lust mehr mit mir zu streiten...und er traute sich auch nicht mehr unsere Töchter zu verprügeln etc. da er begriffen hatte...ich verscheige nix mehr.

Unsere ganze Nachbarschaft wußte danach von "unseren Eheproblemen"...kaum einer sprach mich darauf an...aber als ich mich trennte kamen dann solche Aussagen wie "wir haben schon Wetten abgeschlossen wann du dich endlich von ihm trennst"

Ich weiß leider nicht wer die Wette gewonnen hat *zwinker*

Insofern...
Ein Tabu kann auffangen und Sicherheit geben.
...ein Tabu zu brechen kann genauso einen auffangen und Sicherheit geben *lächel

Lg,
Lalo
Hier steige ich ein....
Bisher dachte ich immer, Tabus seien unausgesprochene, nicht hinterfragte und dadurch ausgrenzende, ablehnende und naserümpfende Verbote, die in Gruppen oder Gemeinschaften entstehen, bestehen und indirekt weitergegeben werden. Letzlich auch um die Gruppe nach außen zu festigen, einen Rand zu markieren.

Für mich ist das Wort Tabu negativ besetzt. Nicht zu verwechseln mit Verboten oder Geboten, die offen ausgehandelt und ausgesprochen werden.
Auch nicht zu verwechseln mit NoGos oder persönlichen Grenzen, die sich ja verschieben können in die eine oder andere Richtung.

Nach dem Lesen so einiger Threads in dieser Gruppe und auch dieses Threads, scheint mir aber, dass Tabu hier anders verstanden wird......da muss ich erstmal nachdenken.

Euch einen schönen Abend,
Gardez
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