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Leben mit Handicap

*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Interessant ...

Denn man mag es glauben oder nicht: Nach den deprimierenden Erfahrungen mit den üblichen Psychotherapeuten (die vieles leider nur auf der verbalen Ebene zu bearbeiten versuchen, was ich persönlich für ziemlich unsinnig halte), hast Du unbewusst etwas getan, was ich als das einzig Richtige bezeichnen würde.

Und was - seltsam, nicht wahr? - auf der schamanischen Ebene etwas bewirkt hat.

Aber, und das finde ich sehr wichtig, Du selbst hast Dir sozusagen - und sei es auch nur aus Wut und Entäuschung über die Therapeuten - in den Hintern getreten und Dich selbst aus Deinem Schlamassel geholt!

Und das führt mich zum zentralen Punkt, den ich hier immer wieder direkt oder indirekt betone: Keiner kann einem wirklich helfen, das kann man immer nur selbst. Denn kein anderer kann Dich ändern, nur Du selbst. Und bei vielen Erkrankungen und Handicaps hilft einzig, etwas in seinem Leben grundsätzlich zu ändern - womit wir schon wieder beim Schamanentum wären.

(Der Antaghar)
Smile....wenn Du wüßtest wie groß und zügellos meine damalige hilflose Wut war...ich hab derart um mich geschlagen, dass ich erst einmal vor mir selbst Angst bekam...lach
ein rasendes, verzweifeltes Weib.... *haumichwech*

Wobei ich Deine Worte nur bestätigen kann,
denn nach dieser "Raserei" gab es einen totalen innerlichen Ruck, teilweise aus Verzweiflung anscheinend keine Hilfe zu bekommen oder zu dämlich zu sein, um diese mir Dargebotene zu begreifen, anzunehmen, was auch immer...
Das "Geschwafel" (anders hab ich es nicht empfunden) über Kindheit, Eltern blablabla, dieses Kopfschräghaltenundbetontlangsamsprechenmiteinemoooohmton brachte mich bei jedem Therapeuten richtig auf den Ast.
Konnten die nicht einfach sich selbst treu bleiben?

Das Blöde war, dass ich um die Psychologie, Ursache, Tiefenanalyse wußte...
sie nur damals bei mir nicht anwenden konnte.
Oder sollte ich den Therapeuten sagen was er mich zu fragen hatte?
Hallo...gehts noch...lächel
Manch dieser Typen frug mich sogar ganz hilflos...
"Ja, was meinen sie, welch Methode ich bei ihnen anwenden soll?!"
ich kam mir vereiert vor, ohne Ende...

Dieses Abtauchen in meine Wurzeln war wie eine Droge.
Ich kam in einen Rausch, der mich alles andere vergessen ließ.
Langsam gewann ich Kraft, Freude, Lust unglaubliche Lust an mir und meinem Leben.
Ich fühlte mich reich, sehr reich...denn ich habe in dieser Zeit meinen Sohn neu kennen gelernt. Seiner Fürsorge, seiner Liebe, seiner Geduld mit mir zu reden, mich einfach so in den Arm zu nehmen mit den Worten: "Mami, ich hab dich so lieb, bleib bei mir!" hat mich zutiefst berührt. Ich bekam Wärme, Liebe...grenzenlose Liebe von meinem Rebellen, der mich vorher so mancher Kraft beraubte.

Ein wahres Geschenk die Erfahrung, wenn Du von eigenen Kindern die jahrelange selbstlose, endlose, investierte Mutter- Liebe als Dank mit einem warmen Indenarmnehmen spüren darfst.

Berührte Grüße
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was ich noch erwähnen muss: Eine Änderung seines Denkens kann man ganz allein, auch ohne jede Hilfe von außen, bewerkstelligen. Das kann man auch, wenn man wochen- oder monatelang allein zu Hause sitzt und sich nicht aus dem Haus traut.

Und eine Änderung seines Denkens war es, was dem Bekannten von mir dazu verholfen hat, seine Querschnittslähmung zu überwinden!

*

Just heute habe ich in DIE ZEIT etwas gelesen, was meines Erachtens wunderbar dazu geeignet ist, meine hier vertretene Sichtweise zu illustrieren (und ich empfehle diesen Beitrag zur Lektüre):

Auf Seite 31 steht ein Artikel mit dem Titel "Aus Liebe zum Leben".

Darin wird über einen Mann geschrieben, der an der seltenen Krankheit
"Muskeldystrophie Duchenne" leidet (mit der man meist nicht älter als etwa Zwanzig wird). Mit neun Jahren ging er bereits am Stock, mit Zwölf saß er im Rollstuhl, die Abiturprüfung musste er bereits mit einem Schreibhelfer ablegen. Mit 22 konnte er nicht mehr selbstständig essen, mit 23 nicht mal mehr ohne Hilfe atmen!

Jetzt ist er 38 (wohl einer der ältesten Patienten mit dieser Krankheit).

Und er weigert sich, als Patient zu gelten. Er wehrt sich dagegen, krank zu sein. Er sieht sich nicht als behindert, er lässt seine Einschräkungen nicht mal als HANDICAP gelten. Nein, er sieht das alles als besondere Eigenschaft.

Man könnte glauben, schreibt der Journalist, der mit ihm gesprochen hat, hier rede einer sich etwas schön. Doch er stellt fest: "Wer eine Zeit lang mit ihm spricht, bekommt das paradoxe Gefühl, einem freien Menschen gegenüberzusitzen. Einem an den Rollstuhl gefesselten, in seinem Körper gefangenen - freien Menschen!

Seine Erkrankung als Handicap o. dgl. zu sehen, würde sie mit Leiden gleichsetzen, und er besteht darauf, dass es seine Lebensqualität herabsetzen würde, es als Leiden zu sehen. Er sieht sie eben als etwas Besonderes, so wie andere eben über zwei Meter groß sind oder dunkle Haut haben oder so - und er ist sich nicht mal sicher, ob er ein Mittel dagegen nehmen würde, wenn es eines gäbe.

*

Wie wohltuend, verglichen mit dem Selbstmitleid und Gejammere so vieler Menschen, die sich mit wesentlich weniger Einschränkungen und Behinderungen zu plagen haben und mit ihm sicher nicht tauschen wollten.

Vielleicht könnt Ihr ja nun meine Sichtweise ein wenig besser verstehen? Auch wenn ich damit in so manches Fettnäpfchen trete: ich denke, vielen Menschen würde nur ein Bruchteil dieser inneren Haltung gut tun. Meint Ihr nicht auch?

(Der Antaghar)
*******sher Frau
38.867 Beiträge
*ja*
da hast du vollkommen recht ..

ich hatte heute eine Kundin das zweite mal gerade mit der chemo durch und nun sitzt sie im rollstuhl .. aber so fröhlich und optimistisch
es machte spass sich kurz mit ihr zu unterhalten ..
ich finde auch das sich einfach zufiel ihr schicksal ergeben ..
wenn ich mir dann die paraolympischen Spiele oder winterspiele anschaue bin ich immer total begeister über die sportler die ein Handicap haben .
*******tern Frau
3.597 Beiträge
Antaghar

Ich wollte nur mal dazu bemerken, dass es keine Universallösungen gibt.

Hier ist es der Schamane, dort zieht man sich selbst heraus, dort kann es ein guter transzendentaler Psychotherapeut sein. manchmal sind fünf Schritte notwendig.

Jeder muss den finden, der ihm helfen kann und von dem er sich helfen lassen will.

Und das Zweite ist genauso wichtig wie das erste.
Sodenn ist es auch egal, welcher Therapeut dies ist. Es muss der passende sein.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ Khatarah
Selbstverständlich gibt's für nichts und niemanden immer eine Patentlösung und auch kein Universalrezept - außer einem einzigen: Man muss bereit sein, sich selbst zu helfen, also wirklich etwas an seinem Leben zu ändern.

Ob das dann eine OP ist, die richtige Arznei, ein Arzt mit einem Herz auf dem rechten Fleck oder ein fähiger Therapeut, irgendein Placeboeffekt oder ein Tanz im Mondschein bei Mitternacht oder was auch immer, ist letztlich egal, da mag für jeden etwas anderes das Richtige sein.

Das mit den vielen kleinen Schritten ist ein sehr interessanter Aspekt, der leider oft falsch verwendet wird: Es gibt Hindernisse und Abgründe, die kann man nun mal nicht in vier, fünf oder sieben kleinen Schritten überwinden - sondern da muss man einen einzigen großen Sprung wagen.

Ansonsten siehe:

Homepage "Wir suchen ..." von Antaghar

(Der Antaghar)
Aspekte
Nachdem ich jetzt die Vorpostings durchgelesen habe, komme ich zu folgendem Resultat:


Es ist persönlich und gesellschaftlich schwierig, daß eine psychiatrische Krankheit oder psychische Behinderung verstanden und akzeptiert wiird.
In diesem Sinne begrüße ich alle psychisch Gehandicapten in unserer Runde. *sonne*


Es ist schwierig gesellschaftlich mit einer sichtbaren Körperbehinderng als vollwertiges Mitglied akzeptiert zu werden.
In diesem Sinne begrüße ich alle körperlich Gehandicapten in unserer Runde! *sonne*


Es ist schwierig, gesellschaftlich akzeptiert zu werden, wenn nicht immer die erwartete Leistung erbracht werden kann, weil Überforderung besteht.
In desem Sinne begrüße ich alle sozial Gehandicapten in unserer Runde! *sonne*


Es ist schwierig sich einfach überwiegend gesellschaftlich für alles durchzusetzen und behaupten zu müssen.
In diesem Sine begrüße ich alle gesellschaftlich Gehandicapten in unserer Runde! *sonne*


Da Gemeinsamkeiten durch eine Hymne symbolisiert werden können, nehme ich hier bei Wolfgang Ambros eine gecoverte Anleihe:




Auch ein gemeinsamer Leitspruch ist mir eigefallen:

Es ist absolut unwichtig, ob du wenig oder stark gehandicapt bist und welche Art des Handicaps du hast.
Das einzig Wichtige ist, dass du dir deines Handicaps bewusst bist, wie du damit umgehst und wie du es meisterst.
****42 Mann
4.930 Beiträge
Es geht ...
Die australische Band "Rudely Interrupted" macht es vor, wie man behinderte Menschen aus ihrer Stigmatisierung holt. Ein Therapeut hat sich die Aufgabe gestellt die Fähigkeiten und Begabungen dieser Menschen zu fördern und aus dem Kontext von Behandlung, Therapie und Umsorgung zu holen. Das Ergebnis ist einfach hörens- und sehenswert.

Tabu: Bibliothek

Hendrik

PS: Link für Youtube
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich hab dazu nur immer wieder diesen genialen Beitrag:



Bitte aufmerksam bis zum Ende anschauen - es lohnt sich ...

(Der Antaghar)
*******sher Frau
38.867 Beiträge
ich habe eine bitte
wir habe hier einen Thread Tabu: Bibliothek
könnt ihr nicht eure Clips da rein setzten und dann hierher verlinkten ?
****42 Mann
4.930 Beiträge
Ich habe es mit meinem Beitrag probiert. Es geht, ist aber ein wenig umständlich. Der Bibliotheksthread ist dann mehr und mehr eine Halde. Das stört letztendlich nicht wirklich.

Die Idee ist gut. Danke Miss_Fisher Aber macht es bitte nur mit Videos.

LG
Hendrik
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