Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Serienjunkies
1209 Mitglieder
zum Thema
Eigenentwurf "Erotisches Mensch ärgere.."48
Wir wollten mal ein paar Meinungen zu unser überlegten Spielvariante…
zum Thema
Mensch contra Natur...30
Wie ist das mit der Spezies "Mensch"? In wie weit sind wir noch den…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Varianten des Denkens

Varianten des Denkens
Hallo Ihr Lieben,

ich komme heute auf ein Thema, welches mir Kopfzerbrechen bereitet.
Ist eigenständiges Denken heute ein Tabu?

Auf Grund meines drolligen Jobs ist mein "Arbeitsmittel" der Mensch.
Menschen unterschiedlicher Bildung und Lebensschichten.
Doch sind sie für mich Mensch in ihrer Ganzheit so wie sie sind.

Was mich jedoch immer wieder kirre werden läßt, ist der Umstand,
dass die Meisten nicht eigenständig denken.
Können oder wollen sie es nicht?

z.B. einem Team gebe ich klare Arbeitsanweisung für 1 Woche.
Sie sollen selbstständig diese Arbeitsaufgaben und den zeitlichen Arbeitsablauf organisieren und koordinieren.
Wirklich einfache Aufgabe, so denke ich...lach

Lasse ich sie murksen und denke: ist doch logische Sache, erst mache ich das und dann das, denn ich liebe effizientes Arbeiten. Stelle ich spätestens nach Ablauf dieser nur einen Woche fest, das nischte funktioniert hat und sie mal hi mal da gewurschtelt haben.

Boah...neeee...geht doch gar nicht.
Warum umständlich, zeitintensiv mit einem Aufwand der jenseits von Gute und Böse ist, wenns eigentlich ganz einfach ist?

Erläutere ich dann meine Version, denn so fair bin ich auch schaun mich völlig verdutzte Gesichter an, die mir sagen:
Ja...so geht auch, warum sind wir nur nicht drauf gekommen?

Leutz, ich finde das überhaupt nicht witzig,
denn schaue ich weiter, also über meinen Tellerrand hinaus,
könnten wir viel mehr erwirtschaften wenn jeder nur ein bischen mitdenkt und sich nicht in seliger Ruhe seine Kugel schiebt und meint:
was gehts mich an?

Ist Nichtdenkenwollen ein Phänomen um Eigenverantwortung abzugeben, falsche Bequemlichkeit selbst mal Initiative zu ergreifen und aus den Puschen zu schlidddern....
frei nach dem Motto...
was geht mich fremdes Leid an?

Was sind Eure Erfahrungen mit diesem Thema?

LG in die Runde
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was für eine Frage!

Das sieht man doch an jeder Ecke, sogar hier im Joyclub!

Wer selbst denkt und auch mal in etwas andere Richtungen als üblich und als "politisch korrekt" denkt, der kriegt sofort heftigen Gegenwind - und soll sofort gleichgeschaltet werden. Unbequeme Ansichten werden ohnehin sofort bekämpft.

Unser gesamtes politisches, wirtschaftliches, schulisches und juristisches System und nahezu sämtliche Medien sind darauf angelegt, dass keiner selber zu denken lernt ...

Da fällt mir immer wieder dieser Song von Pink Floyd ein: "Another Brick in the Wall": Wir alle sollen wie auf einem Fließband glatt gebügelt und gleich gemacht werden - sogar die Geschlechter: Frauen werden immer männlicher, und Männer sollen immer weiblicher werden.

Und so weiter ...

(Der Antaghar)
nichtselbstdenkenwollen
ist - so denke ich mir selbst - ein zeichen von hilflosigkeit. wer nicht selbst denkt kann auch nicht selbst für sein denken verantwortlich gemacht werden. außerdem erfordert selbstdenken phantasie (außer es handelt sich nur um sch...) Und: wer selbst denkt kann in gefahr geraten, denn er zieht kritik auf sich selbst, nicht etwa auf den oder die sowieso die das auch schon mal im jahre x gesagt hat. es bedeutet "schlechte noten" wenn sich eigenständiges denken vom gängigen unterscheidet...denn leute die gute noten aber kein eigenes denken haben sehen ihre erwerbsmöglichkeiten geschmälert wenn da jemand kommt der die "Erbringung ihrer laufenden kosten" gefährdet...

kürzlich sagte mir eine frau: wenn du etwas machst was eigentlich ein anderer hauptberuflich macht - nur weil du es besser kannst - dann betrügst du den um seinen lohn, denn der muß seine familie durchbringen und der ist es auch gewohnt mit dem gewohnten den unterhalt einzufahren"...
...es ging um die erstellung einer zeitung...die firma die sei sonst machte bekam nur noch den druckauftrag...
******oew Mann
741 Beiträge
Manchmal denke ich dass die Leutz, das ganzheitliche Denken nicht beherrschen und eindimensional, nach "Schema F "an die Probleme rangehen, da fehlt eine gehörige Portion Kreativität und Vorstellungsvermögen, was meiner Meinung nach zum eigenständigem Denken gehört.
Zudem beharren viele auf altbackenen Arbeitstechniken.

Ich erlebe das immer wieder bei unseren Gärtnern, die sich mit irrem Zeitaufwand durch die Beete wursteln, aber immer wieder vergessen,
dass es so etwas wie Arbeits- und Arbeitsplatzvorbereitung gibt.

Ich habe eine Menge Körbe angeschafft, um dort beim Jäten das Unkraut hineinzuwerfen, aber die Kerls schmeißen es wahlos auf den Boden, um es dann wieder zusammenzurechen und, man glaubt es kaum, lieber in die Schubkarre werfen und zig- mal hin und her laufen, anstatt es gleich in die Körbe zu packen.
Es ist die doppelte Arbeit.

Diese Erfahrungen sind keinesfalls spaßig.

LG
Christina
******yZH Mann
374 Beiträge
Bequemlichkeit...
...ist, denke ich, eher die Ursache. Es ist doch sooo viel einfacher und wenn man das nicht ständig trainiert und mit Erfahrungen anreichert, dann verkümmert es und man reagiert nur, anstatt zu agieren.

Viele Leute leben nur in den Tag hinein und können sich eine Zeitplanung über den nächsten Urlaub hinaus gar nicht vorstellen.

Dieses ständige nicht nutzen des Gehirns führt zur Verblödung. Mir hat mal ein Kollege gesagt, dass man 10 Jahre vor der Pensionierung anfangen sollte, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die man nach dem Ausscheiden aus dem "Arbeitsleben" machen will, um nicht in ein geistiges Loch zu fallen.

Wenn Du jemanden diese Frage stellst 10 Jahre vorher, schaut er Dich blöd an.

Als ich vor 10 Jahren bei meiner Firma anfing, musste ich noch jeden Abend zu jedem Server hin, um die Datensicherungsbänder täglich zu wechseln. Das war so eine blöde stupide Arbeit So habe ich mich auf den langen Gängen damit beschäftigt, diese Arbeit so zu optimieren und mich gleichzeitig selbst dabei zu kontrollieren, um Fehler auszuschliessen, dass ich die Zeit von knapp 50 Minuten auf habe 20 reduzieren können. Als ich einem Kollegen, der meine Stellvertretung übernehmen sollte, diese Optimierung verklickern wollte, sagte dieser: ach nee lass mal, da muss ich zuviel denken...

Nun denn, in diesem Sinne einen schönen Tag...

Gruss

Stan
Da bin ich aber froh mit meiner Meinung nicht allein zu sein.
Ziemlich emotionale "Freischießerle"...gut so!

Vom Denken und Meinungsäußerungsschema in virtuellen Welten möchte ich gar nicht erst beginnen.
Was kann ich vom Geist verlangen, wenn ich sehe wie man sich hier auf manch Profilfotos präsentiert?
Gehts wirklich nur um die Schaulust intiemste Stellen der Öffentlichkeit zur präsentieren.
Damit fällt jegliches Hirn des Betreffenden ins Klo und ja, ich ziehe sehr kräftig an der Strippe, um es runter zu spülen...bähhhhhhhhh


Wer selbst denkt und auch mal in etwas andere Richtungen als üblich und als "politisch korrekt" denkt, der kriegt sofort heftigen Gegenwind - und soll sofort gleichgeschaltet werden. Unbequeme Ansichten werden ohnehin sofort bekämpft.


@*****har...
Damit sind wir doch wieder bei dem Tabu des Einheitsbreis!
Ja nicht anders sein, Meinung vertreten, es könnte persönliche Nachteile die Konsequenz sein.

Doch ich sage Euch, es macht Laune anders zu sein!
Auch wenn man gegen Betonmauern donnert und unbequem aneckt nur weil man Meinung vertritt...in diesem Falle ecke ich gerne an!
(Im Übrigen wärest Du nicht Du, wenn Du nicht so wärest wie Du bist...lächel...es ist manchmal ermüdend und bähhhh gegen die Windmühlen anzugehen, doch auch Du kannst nicht anders)

Andererseits betrachte ich dieses ständige Gemaule und Gemecker als wundervolles Feedback.
Neid muss sich sehr hart erarbeitet werden!

Manchmal denke ich dass die Leutz, das ganzheitliche Denken nicht beherrschen und eindimensional, nach "Schema F "an die Probleme rangehen, da fehlt eine gehörige Portion Kreativität und Vorstellungsvermögen, was meiner Meinung nach zum eigenständigem Denken gehört.
Zudem beharren viele auf altbackenen Arbeitstechniken

@******oew
bei Manchen mag es zutreffen, das sie es nicht können,
doch die Meisten sind schlicht und ergreifend nur zu faul ihre graue Masse im Schädel mal kräftig durch zu rühren...haumichwech...

Warum sich einen Kopp machen um Arbeitsverfahren?
Hauptsache am Ende des Monates ist die Kohle auf ihrem Konto.
Ich mußte lachen bei Deiner Beschreibung der Mitarbeiter beim Unkraut ziehen.
Typisches Beispiel für mich...
Man versucht mit Vorausschau die Abläufe zu organisieren,
aber neeeee....es kommt wieder ganz anders!

Als ich vor 10 Jahren bei meiner Firma anfing, musste ich noch jeden Abend zu jedem Server hin, um die Datensicherungsbänder täglich zu wechseln. Das war so eine blöde stupide Arbeit So habe ich mich auf den langen Gängen damit beschäftigt, diese Arbeit so zu optimieren und mich gleichzeitig selbst dabei zu kontrollieren, um Fehler auszuschliessen, dass ich die Zeit von knapp 50 Minuten auf habe 20 reduzieren können. Als ich einem Kollegen, der meine Stellvertretung übernehmen sollte, diese Optimierung verklickern wollte, sagte dieser: ach nee lass mal, da muss ich zuviel denken...

@****ley

jupppp.....genauso isses...auch wieder so ein Beispiel...
Denken wird nicht bezahlt, also lassen wir das Denken und überlassen es anderen.

Wenn jeder jedem dieses Denken überläßt, brauchen wir uns nicht wundern, wenn uns die Asiaten mit rasantem Tempo mit ihrem Denken überholen und bald alles nur noch dort produziert wird.

Wäre es nicht besser, wenn jeder sich nur ein glitzekleinesmal am Tag nen Kopp macht über sein TUN...gleich wo...
sich damit beschäftigt und heraus findet, was man verbessern oder verändern könnte, um mit nur einigen Handgriffen effizienter zum Ziel zu kommen.

Doch da fängts doch schon an, was ist Effizienz?

Lächelnde Grüßle
*******sher Frau
38.867 Beiträge
das denken ?

ich habe das gefühl das viele Menschen damit sehr viele Problem habe
hier auf der arbeit und überall .

endweder sie können es nicht, oder sie wollen es nicht.
das ist etwas was ich noch nicht rausbekommen habe
aber ich falle täglich drüber

meine Kollegin die nicht die zeit findet täglich den rindfleischnachweis zu machen eine arbeit die in 1-2 MIn erledigt ist ihr aber zuviel arbeit ist

Ich glaube das mit den denken ist so wie mit der B....zeitung
die leute werde denkfaul und gleichgültig und somit auch das Rationale Arbeiten fällt ihnen damit nicht einfach .

und was ich viel trauriger finde es nimmt immer mehr zu .
Schwierig, schwierig
Bei einem so komplexen Thema kann ich nicht einfach mit Ja oder Nein antworten.

Im Berufsleben ist es leider so das die Mitarbeiter in eine Maschinerie eingefügt bzw. intergriert werden die ein selbständiges Denken sehr schwierig machen.

Viele Arbeiter und Angestellte werden einfach nur dafür bezahlt das sie funktionieren und ihre Arbeit erledigen. Selbstständiges arbeiten und denken werden nur im Punkt pünktlichkeit und Krankheit belohnt, Leider.

Sollte sich aber trotzdem jemand von diesen kleinen menschlichen Robotern erdreisten sich eigene Gedanken zu machen und gute Ideen zu äussern dann werden ihnen ihre Ideen einfach vom Vorgesetzten geklaut oder gleich am Anfang zerstört.
Diese Vorgesetztenmentalität fördert aber nicht so richtig das eigenständige Denken.

Viele Angestellte und Arbeiter haben aber auch immer Angst vor Neuerungen und Modernisierung. Gerade in Behörden hängt dieser Jahrhunderte alte Muff in den Räumen nach dem Motto :

"Wir haben das schon immer so gemacht und das wird auch weiterhin so gemacht".

Zum Glück werden heute gerade in der Automobilindustrie und bei grossen Herstellern die positiven Verbesserungsvorschläge ihrer Mitarbeiter gerne angehört und auch umgesetzt. Das die Mitarbeiter dafür auch sehrgut Honoriert werden ist doch mehr als selbstverständlich, schliesslich sparen die unternehmen viel Geld und können freiwerdende Synergien neu Investieren.

Jeder kleine Handwerberbetrieb wird sich davor wehren einen Arbeiter einzustellen der vorher 25 Jahre in einem Grossunternehmen geschafft hat, weil diese Menschen einfach zu unflexibel sind. Es ist ja auch der grosse Vorteil des Handwerks das man dort nicht nur geistig flexibel sein muss.

Im normalen Leben ist es aber leider auch so das sich viele Bürger den Normen und Vorgaben ihrer Umwelt willenlos beugen weil sie nicht gelernt haben "Nein" zu sagen und sich dann lieber ihrer Umwelt anpassen.

Ich könnte hier zig Beispiele aus meinem Berufsleben nennen aber will es einfach mal bei einem Beispiel belassen.

Als ich noch mein Geld in Baumärkten verdiente, immer als Abteilungsleiter für Holz und Bauelemente, hatte ich mal ein ernstes Gespräch mit meinem Marktleiter.
Er fragte mich warum unsere Lehrlinge alle so schlecht in der Berufsschule wären. Ich sagte ihm ganz klar das sie bei uns nur Ausgenutzt werden und keiner ausser mir ihnen richtig was beibringen würde. Er gab mir Recht und fragte mich was ich von der Einführung eines Lehrlingspaten halten würde.
Nachdem er mir ungefähr erklärte wie er sich das vorstellte war ich von dieser Idee begeistert und stellte mich sofort als Ausbildungspaten zur verfügung.
Der Grundgedanke war eigentlich ganz einfach, die Azubis sollten nicht nur zum aus und umzeichnen der Ware benutzt werden oder das sie nur weg und umpacken, Nein sie sollten was lernen bei der Arbeit.
Ich als Pate hatte die Aufgabe die jungen Menschen zu führen und zu betreuen.
Wenn die Azubis meine Abteilung verliessen und in anderen Abteilungen zu lernen bin ich immer zu ihnen hingegangen und habe sie gefragt wie es läuft, wenn ich hören musste das ihre Fragen von dem AL nicht beantwortet wurden habe ich immer ein ernsthaftes Gespräch mit den AL geführt. Wenn ich keine vernünftige Antwort bekam habe ich dem Al die Fragen gestellt die er mir und dem ML dann schriftlich beantworten durfte, das ich auch noch den Al Nachhilfe in seinem eigenen Fachgebiet geben musste war auch schon ziemlich symtomatisch.

Ich will mit diesem Beispiel einfach nur sagen das es sich auch lohnt sich mit anderen Menschen und auch Normen anzulegen wenn etwas positives draus weden kann und dafür muss man halt auch eigenständig denken und handeln.
Am Beispiel meiner 2 Lehrlingspaten kann ich nur sagen das wir gegenseitig auf uns stolz waren und das einer von ihnen heute ML ist und der andere Al. Sie engagieren sich heute noch sehr für ihre Azubis weil sie wissen das ein guter Start sehr wichtig ist.


LG Peter
Sinnliches Denken
auf Grund eines Ausspruchs von Katharina Thalbach
„Denken kann sinnlich sein und Erkennen eine Lust!“
während einer Reportage zu ihrer Neuinszenierung
der „Fledermaus“ in Barcelona, wurde ich inspiriert
in Friedrich Schillers „Philosophie und Essayistik“
wieder einmal zu stöbern.

Dabei fand ich für meine Begriffe sehr interessante Aspekte,
welche ich den „Denkern“ unter Euch nicht vorenthalten möchte,
um darauf aufbauend sich gemeinsam darüber zu unterhalten,
Was ist für Euch..... sinnliches Denken und Erkennen eine Lust?!“

Also hier erst einmal Ausschnitte aus oben benannten Werk von Friedrich Schiller:

Zitat Beginn

Negativ beurteilt Schiller die Sinnlichkeit des Menschen.
Wenn sie erstens nicht entwickelt ist und was sich darin ausdrückt, das sie keine Beziehung zum Denken hat,
das heißt nur als Naturding und Wesen erscheint.

Gemein ist, was nicht zum Geiste spricht, und kein anderes als nur sinnliches Interesse erregt.
Es wird zweitens es wird dementsprechend die Aktivität dieses Sinnlichen auf sein Ziel hin negativ bewertet, der sinnliche (An-)Trieb, die Sinnlichkeit, die nur handelt, wie es den Sinnen gelüstet,
die keinen anderen Zweck als ihren Vorteil hat.

Das birgt in sich, dass das Sinnliche drittens als Macht wirken kann.
Die Natur kann Gewalt ausüben.
Das Objekt wirkt in diesem Sinne auf die Sinnlichkeit des Menschen.

Im Zustand der bloßen Empfindung wird der Mensch von der Notwendigkeit der Natur mit ungeteilter Gewalt beherrscht,
denn so lange die Natur gebietet und das Bedürfnis drängt,
ist die Einbildungskraft an das Wirkliche gebunden.

Diese Abhängigkeit führt unter dem Einfluß als Gewalt zur negativ bewerteten Einschränkung der menschlichen Sinnlichkeit.

Werden die Dinge bloß auf die Empfindungen bezogen,
wird der Eindruck auf den Sinn zum höchsten Richter gemacht,
tritt der Mensch nicht heraus aus der Dienstbarkeit der Materie,
aus dem blinden Zufall.

Im physischen Zustand erleidet er die Macht der Natur,
die Gegenstände dringen auf ihn ein, er unterliegt der blinden Nötigung der Materie.
Wirkt die Natur als solche Macht auf uns,
können wir „das peinliche Gefühl unserer Grenzen erhalten!“,
was beim Erhabenen der Fall ist.
Hier erliegt die Sinnlichkeit des Subjekts der mit unterschiedlicher Stärke vorhandenen Macht des sinnlichen Objekts,
erlebt die Vorstellungskraft ihre Schranken,
der Mensch seine physische Ohnmacht.

Sinnlichkeit kann auch negativ auf das Denken wirken,
was sich besonders dann feststellen läßt,
wenn das Denken noch nicht voll entwickelt ist.
Innerhalb der blinden Nötigung der Materie kann der Mensch die Vernunft noch nicht erfassen.
Dieser „tierische“ Zustand ist mit Gewalt verbunden
und wird negativ beurteilt.

In diesem Zustand kann Mensch der Macht der Sinnlichkeit nicht entfliehen, denn er wird von seinem eigenen Naturtrieb tierisch beherrscht, von der blinden Gewalt dieser Triebe!!!

Solange der Mensch ein „Wilder“ ist, das Denken aber schon in Ansätzen vorhanden, herrschen die Gefühle über Grundsätze!

Zitat Ende

Schnüff....

Allein in diesen wenigen Absätzen liegt so viel Nachdenkliches, Querverbindungen in verschiedenste Themenbereiche, dass ich leuchtende Augen bekomme und mich fallen lasse,
um das Ganze auf mich wirken zu lassen.

Gleiches bitte ich Euch zu tun, um voller Spannung gemeinsam darüber sich auszutauschen.
Wie wirkt es auf Dich, auf Dich...oder Euch?!
Welche Parallelen könnt Ihr ziehen...?
Welche Empfindungen, Erinnerungen, Selbst-Erfahrungen habt Ihr...?

Es wäre mir anregende Freude
LG
*****one Frau
13.323 Beiträge
Denken...
denken, eigenständiges...irgendwo lese/ denke ich an etwas eigenes, spezielles.
ich habe beruflich viel damit zu tun, mir etwas auszudenken, projekte zu erarbeiten, das ganze auf eine nachvollziehbare und auch bezahlbare ebene zu bringen.
somit sind meinen freien gedanken schlichtweg monitäre grenzen gesetzt.
dann kommt kreativität ins spiel: eine idee quasi machbar zu machen.
sinnlichkeit von denkprozessen ist die ganzheitliche erfassung von wahrnehmungen.
wenn sich aus dem pool der inputs eine idee entwickelt, dann können taten folgen.

gruß

diA
**********dsinn Frau
1.707 Beiträge
Auch Denken muss man lernen...
...nur: Wer lehrt es?

Die Eltern, welche ihren Kindern quasi jeden Kieselstein aus dem Weg räumen, alles wieder glatt bügeln, wenn mal was schief geht und die Kinder einfach nicht mehr fordern (aus Zeitmangel, Genervtsein, Stress...)?

Die Schule, wo Querdenker unbequem sind, weil man sich ja damit auseinandersetzen muss und die bequemen, jahrelangen Denkmuster der Lehrer nur gestört werden?

Das Fernsehen, mit seinem Schrott auf den Privatsendern?

Wir uns selbst, wo es doch ohne denken meist bequemer ist? Der Mensch ist nun einmal anscheinend dazu gemacht einem "Führer" hinterher zu dackeln. Immerhin kann man es, wenn es schief geht, auf einen anderen schieben...

Natürlich ist das sehr provokativ gesagt von mir. Und es gibt zum Glück auch so 25 bis 30% an Ausnahmen (nach meiner Erfahrung aus meiner Lehrtätigkeit). Zum Teil ist es wirklich erschreckend, wie wenig die Menschen zum Teil bereit sind, wirklich mal nachzudenken. Und wenn ich dann versuche ihnen zu erklären, dass sie irgendwann mal eine Prüfung ablegen müssen und ich bis dahin nicht die Köpfe aufschrauben und alles reinschütten kann, bekomme ich nur verständnisloses Kopfschütteln. Das geht durch alle Altersklassen hinweg von 16 bis 56 momentan. Total irre, für mein Verständnis

die "liebe" Chris
******oew Mann
741 Beiträge
Vielleicht sollten wir das Thema sinnliches Denken im Zusammenhang
mit dem "weiblich listigem Denken" näher diskutieren
(http://tabu.joyclub.de/forum/t436934.weiblich_listiges_denken_ein_tabu_nicht_nur_fuer.html.), denn dort werden ja Emotionen und Intuition angesprochen.

Aber dennoch mal kurz zu Schiller:

Letztenendes plädiert er für eine Steuerung der Sinnlichkeit, ohne die er eine Beherrschung des Menschen durch die Natur-Triebe sieht.

Er thematisiert hier die Gefahr, dass die Vernunft und die "Grundsätze" auf der Strecke bleiben, wenn die blosse Lust regiert und keine Verknüpfung zum Denken besteht.

Das sehe ich ebenso, aber reine Logik, Vernuft und System helfen der Menschheit auch nicht weiter.

Es geht um das Ganzheitliche und die Vernetzung, um eine gesunde Beziehung von Natur und Geist, sowie das kreativ-schöpferische Potential des Menschen.

Das lese ich aber auch aus seinen (Schillers) Gedanken und Werken immer wieder heraus.

Auch die "Denkfaulheit", die fehlende Eigenständigkeit, um den Bogen zu diesem Thread zu schlagen, ist auf die Unfähigkeit, wirklich
ganzheitlich zu denken.

Mangelt es uns an sinnlicher Kreativität, gehorchen wir zwar nicht animalischen Trieben, gleichen aber doch dressierten "Hündchen",
dackeln dem Herrchen, das die Richtung vorgibt, hinter her.

LG

Christina
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.