Einstieg
Ich mische hier nun ganz neu mit. Aber vielleicht ist es – noch relativ von Außen gesehen – eine Idee, dem Ganzen noch einen anderen Gedanken zu geben. Lese ich die Kommentare, so sehe ich, dass sich schnell verschiedenste Ansätze und Gedanken mischen, verzweigen und ins Detail verengen. Das ist normal, denn schließlich ist das hier keine Metaebene, sondern ein spezielles Forum auf einer speziellen Internetseite, dessen Anliegen der offene, ungezwungene Umgang mit Sexualität ist. Dass dies an sich schon eine Enttabuisierung ist, erwähnte ich schon.
Da der Begriff „Tabu“ aus dem kulturellen Kontext der Aborigines stammt, ist er in unserem Kulturkreis schwer zu fassen. In Freuds Betrachtungen (Totem und Tabu) stand Tabu im Zusammenhang mit einer konsequenten Regelung primärprozesshafter Triebenergien – sozusagen die „Imagination der inneren Ordnung einer Gruppe“ mit dem Ziel, einen gesunden und starken Nachwuchs hervorzubringen. Alle hiesigen und heutigen Begriffe, wie „Verbot“ oder „No Go“ sind in Bezug darauf doch eher ein wenig anders.
Was mich an diesem Thema so fasziniert ist, dass mit dem Einwurf des Begriffes „TABU“ die Möglichkeit eröffnet wird, sich auch einmal über ganz elementare (archetype) innere (sexuelle) Bedürfnisse zu verständigen.
So geht es mir weniger darum, ob nun Sex im Beichtstuhl ethisch vertretbar ist, oder nicht.
Ich möchte das Thema auf eine andere Weise fassen:
Bei der Befriedigung von Bedürfnissen, die uns zum Genuss gereichen, so z. B. Essen, Trinken, Musik hören und auch Sex, erfüllt uns eine innere Wärme. Erfüllt uns jedoch eine innere Kälte oder ein Ekel, so ist uns diese Art der Bedürfnisbefriedigung ein inneres Tabu.
Sicherlich hat ein Psychopath anders gelagerte Tabus, ist auch im Bereich sexueller Praktiken die Grenze zum „krankhaften „ manchmal recht verschwommen.
Ich sehe in diesem Thema also weniger das herumfischen in tabunahen Grenzbereichen, sondern in der Möglichkeit, darüber zu schreiben, was einem wie innere Wärme gibt.