Das mit dem Format und Rückgrat bei unseren über 600 Volksvertretern ist so ein spezielles Problem.
Kaum gewählt, packen sie ihre Versprechungen in die Tüte und im Moment machen sie fast ausnahmslos keine gute Figur.
Aber wen wunderts, denn die wirkliche Politik wird von diversen Lobbyisten und Seilschaften diktiert.
Sei es die Gesundheitspolitik, die es zulässt, dass wir überhöhte Medikamentenpreise zahlen, denn die BRD liegt dort an der Spitze, sei es die Duldung der Quasi-Monopolstellung der vier Energieriesen und so weiter.
Die Liste ist lang und die Tatsachen schon lange bekannt.
Es liegt daran, dass das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft, dem "freien" Spiel der Kräfte unterworfen wurde und wenn es so weitergeht, die Regierungen durch die Interessen einer gierigen Minderheit, die sich weit über die Hälfte der Vermögen angeeignet hat, gesteuert werden.
Nein, ich halte nichts von einer rigiden Planwirtschaft, oder einem System dass die individuelle Freiheit der Einzelnen beschränkt und mit menschenverachtender Gewalt seine Macht erhält.
Aber ihr Lieben, bei aller Freiheit, die wir haben müssen wir sehen, dass die wachsende Armut die Freiheit der Betroffenen ganz subtil einschränkt.
Wer kein Geld hat, kann nicht mal seine Kinder aufziehen, sie werden ausgegrenzt von guter Bildung, müssen über die gemeinnützigen Tafeln ernährt werden und ihre Reisefreiheit ist mangels Geld eingeschränkt.
Die Peinlichkeit liegt daran, dass sich die ehemals großen Volksparteivertreter und die verbürgerlichten Grünen da wenig drum zu scheren scheinen.
O ja, mir scheint so als wollen sie nicht in den Verdacht geraten unversehens in die geistige Nähe der Linkspartei zu rücken.
Für mich ist das einfach gequirlte Fäkalie und schierer Opportunismus, der bei dieser Politikverdrossenheit auch nach rechts unten führen kann sobald da ein begnadeter Populist auftaucht.
Die Erosion der sogenannten Volksparteien findet doch dort statt, wo den Chefs Profil und Charisma fehlen.
Merkel wurde gewählt, weil sie auf dem Weg nach oben sich energisch durchgebissen hat, doch seitdem sie wie "Truttchen Bramme" ihre Mutti-Rolle spielt, bekommt sie Probleme.
Gabriel?? Steinmeier?? Hmm, da sehe ich auch keine eindeutige Richtung und Widersprüche.
Bei den Grünen?
Mit Verlaub, Claudia Roth halte ich für geeignet, eine ökologische Nichtregierungsorganisation zu führen.
Eine Zeitlang habe ich von Renate Künast etwas gehalten, sie hat sich als Landwirtschaftsministerin tapfer gegen die Bauernlobby behauptet, auch weil sie sich nicht auf den Sachverstand von Beamten verlassen hat.
Trittin hat anfangs als Umweltminister eine gute Figur gemacht, aber liess sich von Schröder zurückpfeifen, wobei böse zungen behaupten, dass es dem Joschka schon ganz recht war, dass er das grüne Alpha-Tier blieb.
Na gut, letzterer kann sich ja schon gut bepründet fast als "elder Statesman" fühlen und gegen bare Münze seine Weisheiten von sich geben , denn die Toskana oder die Nobelrestaurants sind ja teuer.
Manchmal sehne ich mich nach den "anarchichen" 68-ern zurück, bevor sich diverse K-Gruppen maoistischer, stalinistischer und sonstige Dogmaten einmischten!
LG
Christina