Das Tabu "Wahrheit"
Ich hab neulich einen Spruch des guten, alten Schopenhauers eingestellt, der interessante und nachdenkenswerte Reaktionen hervorrief:Jede Wahrheit durchläuft drei Stufen: Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.
Nun ist es ja, gerade auch im Joyclub, sozusagen "in", jede nur denkbare Wahrheit als nur eine von vielen zu sehen - und damit gewissermaßen alles und jeden zu rechtfertigen.
Es heißt immer wieder, dass es viele Wahrheiten gibt, vielleicht so viele, wie es Menschen gibt.
Ist das wirklich so?
Nehmen wir mal nur einen Verkehrsunfall. Auch wenn von zehn Zeugen jeder Zeuge andere Wahrheit gesehen zu haben glaubt - ist nicht trotzdem das, was tatsächlich passiert ist, die eine wirkliche Wahrheit? Und die könnte man z. B. erkennen, wenn das Geschehen aus mehreren Perspektiven zufällig gefilmt worden wäre.
Nun zu behaupten, jeder habe eben seine eigene Wahrheit, halte ich für ziemlich fragwürdig. Ich würde eher behaupten, dass jeder eine andere und somit jeder seine eigene Wahrnehmung der Wahrheit hat. Und dabei beachte man bitte das Wörtchen "Wahrnehmung":
Man nimmt etwas für wahr, unabhängig davon, ob es wahr ist!
Wie denkt Ihr darüber? Gibt es letztlich nicht häufig doch nur eine wirkliche Wahrheit, aber jeder nimmt sie nur anders für wahr?
(Der Antaghar)