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Das Tabu "Wahrheit"

*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Das Tabu "Wahrheit"
Ich hab neulich einen Spruch des guten, alten Schopenhauers eingestellt, der interessante und nachdenkenswerte Reaktionen hervorrief:

Jede Wahrheit durchläuft drei Stufen: Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.

Nun ist es ja, gerade auch im Joyclub, sozusagen "in", jede nur denkbare Wahrheit als nur eine von vielen zu sehen - und damit gewissermaßen alles und jeden zu rechtfertigen.

Es heißt immer wieder, dass es viele Wahrheiten gibt, vielleicht so viele, wie es Menschen gibt.

Ist das wirklich so?

Nehmen wir mal nur einen Verkehrsunfall. Auch wenn von zehn Zeugen jeder Zeuge andere Wahrheit gesehen zu haben glaubt - ist nicht trotzdem das, was tatsächlich passiert ist, die eine wirkliche Wahrheit? Und die könnte man z. B. erkennen, wenn das Geschehen aus mehreren Perspektiven zufällig gefilmt worden wäre.

Nun zu behaupten, jeder habe eben seine eigene Wahrheit, halte ich für ziemlich fragwürdig. Ich würde eher behaupten, dass jeder eine andere und somit jeder seine eigene Wahrnehmung der Wahrheit hat. Und dabei beachte man bitte das Wörtchen "Wahrnehmung":

Man nimmt etwas für wahr, unabhängig davon, ob es wahr ist!

Wie denkt Ihr darüber? Gibt es letztlich nicht häufig doch nur eine wirkliche Wahrheit, aber jeder nimmt sie nur anders für wahr?

(Der Antaghar)
es gibt
denke ich nur eine wirkliche wahrheit...
das sie von jedem subjektiv gesehen wird ist zu erwarten.
das stört mich auch nicht weiter -
was mich manchmal an der wahrsheit stört ist - daß wenn sie einen selbst betrifft - meist verletzend wirkt.
ich kenne menschen die wären - hätten sie augenblicklich die ganze wahrheit über sich selbst gewußt - augenblicklich gestorben wären.
ebenso verhält es sich vielleicht mit der welt...wüßten wir augenblicklich alles über die welt (die ganze wahrheit) dann hätten wir womöglich unser ende erreicht.

meine kleine reflexion - ich bitte um nachsicht.
****42 Mann
4.930 Beiträge
...
Wahrheit ist immer ein Maß der Selbstreflexion. Und damit eine Frage, was ich persönlich als solche akzeptiere. Es gibt aber keine unumstößliche. Das haben schon viele gedacht. Aber Wahrheit an sich ist keine Doktrin, so lange sie widerlegbar ist.

Relativ eben.

Hank
Jede Wahrheit durchläuft drei Stufen:
Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt.
Dann wird sie bekämpft.
Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen

Antaghar
Dein Zitat von Schopenhauer drückt (aus meiner Sicht)
sehr präzise die geübte Praxis hier bei Joy aus.

Zum überwiegenden Teil ist es gängig in öffentlichen Foren und/oder Gruppen (Ausnahmen bestätigen die Regel... *g* ),
das Postings die über das Flachzangenstatement hinaus gehen,
in der Luft zerfetzt, in Frage gestellt werden, bis hin zum persönlichen Angriff ohne jegliche Bereitschaft der Hinterfragung bzw. dem Versuch sich in die Gedanken des Posters hinein zu versetzen.

Heerscharen von Gleichgesinnten haken sich fest....
denn ein geschriebens Wort läßt für jeden User seinen Interpretationsspielraum zu.

Die Oberflächlichkeit des Denkens geht am wirklichen Thema vorbei.
Es wird sich persönlich "eingeschossen ". Sollte das "Heer" nun von dem Poster, der Charakter und Meinung sein Eigen nennt,
sich nun gegen diese "Lächerlichkeit" aufbäumen und mit lächelnder Sachlichkeit antworten, sieht das "Heer" nur noch einen Ausweg.

Haudraufbiskeinermehrweißworumesgeht!

Was ist nun Wahrheit?
Hanks Antwort empfinde ich für mich die schlüssigste.

Wahrheit ist immer ein Maß der Selbstreflexion. Und damit eine Frage, was ich persönlich als solche akzeptiere. Es gibt aber keine unumstößliche. Das haben schon viele gedacht. Aber Wahrheit an sich ist keine Doktrin, so lange sie widerlegbar ist.

Relativ eben.


"Drück eine >Wahrheit< in die Wunde der Selbstverherrlichung minimalistischem Selbstbewußtseins und Dir wird das Bombardement der umsich schlagenden Lächerlichkeit entgegenspringen.

LG
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Was Wahrheit tatsächlich ist und wie Mensch sie empfindet,
sind tatsächlich verschiedene Wahrnehmungen.
Das macht auch nichts, jedenfalls mir nicht.

Also ich laufe gerne zig Mal um den gleichen Berg herum und hinterlasse so tiefe Spuren, bis ich erkennen darf was Sie wirklich ist.

LG
serena1
daß ein Stein zu Boden fällt
ist z.B. ein unumstößliche Wahrheit...mit rein subjektivem Empfinden hat das nichts zu tun. Ebenso verhält es sich mit vielen Dingen und wenn wir ganz genau hinschauen erkennen wir schon (meistens rückblickend)
was wirklich wahr (gewesen) ist.
*****one Frau
13.323 Beiträge
@Sur_real
der stein fällt zu boden, weil wir auf der erde schwerkraft haben. und diese "wahrheit" gilt hier.
wahrheiten sind nicht universell, weil wir gar nicht alle gegebenheiten und möglichkeiten kennen.

falls das zu philosophisch klingt: soll es.

gruß

Beate
wir kennen sie nicht
alle, deshalb hab ich ja auch "rückblickend" geschrieben. aber immer wenn wir eine dieser wahrheiten erfasst/erkannt haben, dann wissen wir daß es sie gibt.
Ich frage mich immer öfter was das Wort "Wahrheit" überhaupt noch Wert ist.

Es werden die Politiker gewählt die am meisten lügen.
Provisionsverkäufer verdienen am meisten mit lügen.
Man lebt unkomplizierter mit "Notlügen".

Ich will das alles so nicht hinnehmen wollen, obwohl in wirklichkeit der Ehrliche fast immer der betrogene ist.
Es ist auch schwer seinen Kindern zu vermitteln das Ehrlichkeit gut ist wenn doch das verlogene meist erfolgricher ist.
Aber wo ist der ideale Mittelweg in einer Gesellschaft die zum grossen Teil auf Lügen aufgebaut ist ?


LG Peter
*********rlin Paar
7.003 Beiträge
Wahrheit ist immer ein Maß der Selbstreflexion. Und damit eine Frage, was ich persönlich als solche akzeptiere. Es gibt aber keine unumstößliche. Das haben schon viele gedacht. Aber Wahrheit an sich ist keine Doktrin, so lange sie widerlegbar ist.

Da hast Du aber wieder was in Stein gemeißelt . . .*zwinker*

Allerdings kann ich Dir nicht folgen.

Eine unumstößliche Wahrheit ist z. B., das wir alle sterben.

Wobei *gruebel* - ich hätte nichts dagegen, wenn Du es widerlegen könntest . . *g*

Ansonsten finde ich, muss man zuerst einmal dem Thema Wahrnehmung die Aufmerksamkeit geben.
Wie @*****har schon richtig eingeleitet hat.

Wahrheit ist das Ergebnis des Prozess Wahrnehmung,
einem sehr interessanten Prozess.

Den hier passiert es ja:
Bewusst oder auch unbewusst filtern wir Eindrücke,
setzen sie zusammen,
die wiederum Emotionen anstoßen.
Und schon sind wir beim Subjekt, also uns selbst.

Nehmen wir z. B. alle dasselbe wahr,
wenn z.B. Herr Gutenberg sagt,
er bedaure einen Fehler gemacht zu haben ?

Ist es wahr, das er es bedauert?
**********riend Mann
857 Beiträge
Die Empiriker haben uns gelehrt, dass, wenn eine Verknüpfung von A nach B immer wieder auf die gleiche Weise auftritt, eine Art gesetzmäßige Verbindung bestehen muss. Mithin habe es wenig Sinn, die Gültigkeit des Erkannten anzuzweifeln. In den Naturwissenschaften hat diese Grunderkenntnis zu Fortschritten geführt, auf die wir alle bauen. Die Erde ist rund, und Wasser kocht bei annähernd 100° Celsius. Wer dies bezweifelt, ist ein Narr.

Im Unterschied dazu ist der Mensch ein sehr komplexes Wesen. Niemand ist dem Anderen gleich. Selten also werden zwei Menschen hundertprozentig die gleichen Bedürfnisse, die gleichen Anschauungen oder eine identische Identifikation entwickeln.
( Die Forschungen über eineiige Zwillinge mögen als Ausnahme diese allgemeine Erkenntnis eher bestätigen !)
Da unsere Gesellschaft aus ganz unterschiedlich geborenen und sozialisierten Individuen besteht, können folglich "Wahrheiten" über gesellschaftliche Strukturen und Zusammenhänge niemals einen Absolutheitsanspruch erheben.
Wenn ich besehe, wie Handelnde in der politischen Verantwortung (oder solche, die es werden wollen) ganz unterschiedliche Wahrheiten verkaufen, dann ist mir ein Wahrheitspluralismus allemal lieber als ein "Basta-Konsens", zu dem es keine Alternativen gibt.
Für mich ist der Begriff "Wahrheit" unabdingbar mit "Offenheit" verbunden. Wir müssen offen bleiben, wenn sich herausstellt, dass erkannte "Wahrheiten" hinterfragt werden müssen. Das Toleranzgebot verlangt, dass wir die Wahrheiten Anderer anhören, was manchmal schwierig ist in einer Gesellschaft, die Vieles in Schubladen sortiert, weil dies bequemer ist und den Unsicheren Sicherheit verleiht.
Wir müssen ja nicht die Wahrheiten Anderer zu unserer eigenen machen. Warum können wir nicht manchmal feststellen: "We agree to disagree" ? Wie eintönig und langweilig wäre doch eine Welt, in der immer nur eine unabänderliche Wahrheit gilt !
Natürlich bleibt richtig, dass in einer Gesellschaft mit einer Vielfalt von Interessen und Lösungsstrategien auch Entscheidungen getroffen werden müssen. Gut aber, wenn sie ggf. auch revidiert oder modifiziert werden können ! Schlecht (für die Menschen) ist eine Gesellschaft, die alles regeln will und den Individuen keine Luft zum Atmen läßt.
sind wir Menschen wirklich SO verschieden!??
in Bezug auf die Wahrheit, und vor allem dem vielgerühmten, man(N)/frau kann doch nicht alle über einen Kamm scheren!

Also ich finde im evolutionstechnischem Grundverhalten gegenüber dem anderen Geschlecht, sind wir alle GLEICH!
Manche noch viiel viel GLEICHER und die überwiegende Mehrheit so GLEICH das es eigentlich schon angsteinflössend ist!

Und wenn uns Mutter Natur nicht mit Selbstrefektion ausgestattet hätte, vereinfach gesagt;
Der Mensch kann in den Himmel schauen, und über gestern, und das Morgen nachdenken!!(...Kann wohlgemerkt!)
dann würde das auch kein Problem darstellen!

Denn unser Hauptaufhänger..das Wort; Individualität,
wird meiner Meinung (überwiegend) daher fast ausschliesslich, als Schutzschild für sein persönliches Unvermögen vor sich her getragen!!

Aber man kann dem Mensch schliesslich daraus auch keinen Vorwurf machen, denn Jahrtausende mussten wir uns mit Mammutscheisse beschmieren,
...gleich zu setzen mit heutigem Suhlen in Problem Anderer
um von sich ab zu lenken, respektive..damaligen wie heutigem Unsichtbarmachen!
@Petticoatfriend
... und Wasser kocht bei annähernd 100° Celsius. Wer dies bezweifelt, ist ein Narr.

Tja, dann bin ich also ein Narr, denn Wasser kocht in Abhängigkeit vom Luftdruck. Je geringer der Luftdruck, um so niedriger ist der Siedepunkt des Wassers. *troet*

Nun aber etwas ernsthafterer Beitrag von mir. Für mich gibt es keine absolute Wahrheit, genauso wie es keine absolute Geschwindigkeit gibt. Beide sind abhängig von den jeweiligen Begriffseinschlüssen und Begriffsausschlüssen. Ich versuche es einmal logisch zu erklären:

1. Prämisse: kein Mensch ist unfehlbar.
2. Prämisse: Wahrheiten werden von Menschen entwickelt.
3. Schlussfolgerung: Es gibt keine unfehlbaren Wahrheiten.
richtig
...es ist nichtmal beweisbar, daß wir an dem leben sind das wir vor uns zu sehen glauben...
1. Prämisse: kein Mensch ist unfehlbar.
2. Prämisse: Wahrheiten werden von Menschen entwickelt.
3. Schlussfolgerung: Es gibt keine unfehlbaren Wahrheiten.

Auch!..wäre etwas realistischer
@Hakuin
"Auch" wäre nicht realistischer, sondern unlogisch, da sich die Prämissen und somit auch die Schlussfolgerung ausschließlich auch den Begriff "Wahrheit" beziehen.
Muss natürlich
"auf" heissen.
Ich finde das Eingangsposting ziemlich allgemein gehalten,
eigentlich zu allgemein, um darauf konkret einzugehen.

Die Frage nach der "Wahrheit" ist so alt wie die Menschheit.
Geschriebene Annäherungsversuche an das, was vielleicht
Wahrheit sein könnte, gibt es seit mindestens dreitausend Jahren.
Und die gefundenen Antworten sind dabei so vielfältig, dass sie so
manchen eher verwirren als erleuchten.
Insofern nehme ich Philosophie mit zunehmendem Alter zunehmend
als eine Art Denksport, der aus meiner Sicht vor allem dazu beiträgt,
dem Leben demütig gegebüber zu treten und die Grenzen der eigenen
Erkenntnisfähigkeit zu akzeptieren.

LG Dieter
@sundowner_5947
auf den Punkt gebracht; gäbe es also keine Wahrheit!??

habe ich euch da richtig verstanden!?
@Hakuin
Der Begriff "Wahrheit" bedeutet für mich, dass ich einen Sachverhalt, Prozess oder Sachinhalt als für mich richtig erachte, unabhängig davon, ob er auch von anderen Personen als richtig anerkannt wird.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Auch unabhängig davon, ob es tatsächlich wahr bzw. richtig ist?

(Der Antaghar)
dem stimme kommentarlos ich zu!
WAHR..oder Richtig!!
nun diesen Kontex kann man so nicht generell beantworten/ schliessen!!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Nehmen wir doch mal den Fall aus dem Eingangsposting: Ein Verkehrsunfall.

Richtig könnte sein, dass ein roter BMW mit einem schwarzen Daimler zusammengestoßen ist, weil sein Fahrer eine rote Ampel übersehen hat.

Was ist nun aber wahr? Der Fahrer hatte die rote Ampel womöglich übersehen, also nicht "wahr"genommen (nicht " für wahr genommen"!), also hatte es für ihn keine rote Ampel gegeben. Kann man nun daraus schließen, dass die Wahrheit für ihn eine andere ist und es z. B. gar keinen Unfall gegeben hat?

Und man denke an all die Zeugen, die drei Tage jeder eine andere Sicht der Dinge zu Protokoll geben werden.

Oder nehmen wir das Geschehen in Japan: Wer nicht wahrgenommen hat, dass es dort eine Art Super-Gau gab, für den mag es noch nicht wahr sein. Richtig ist aber, dass es einen gegeben hat. Oder wollte jemand diese Tatsache abstreiten und für unwahr erklären?

*

Ich behaupte, es gibt Dinge, die einfach nur so richtig sind und deshalb auch wahr (wie z. B. dass 1 + 1 = 2 ist oder dass jeder von uns eines Tages sterben wird), die man aber auf sehr verschiedene Weise wahrnehmen kann, also für wahr einschätzen kann. Ob sie deshalb aber weniger richtig und weniger wahr sind?

(Der Antaghar)
@Antaghar
Oder nehmen wir das Geschehen in Japan: Wer nicht wahrgenommen hat, dass es dort eine Art Super-Gau gab, für den mag es noch nicht wahr sein. Richtig ist aber, dass es einen gegeben hat. Oder wollte jemand diese Tatsache abstreiten und für unwahr erklären?

GAU und Super-GAU sind umgangssprachliche Bezeichnungen für Störfälle. GAU bedeutet bekanntermaßen "Größter anzunehmender Unfall". Die Folgen werden durch die eingesetzten/vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen insgesamt unter Kontrolle gehalten, jedoch nicht ohne erhebliche negative Auswirkungen auf die Mitwelt. Basis dafür sind die Sicherheitskriterien, welche im Falle von Auslegungsstörfällen zur Anwendung kommen.

Werden nun diese Sicherheitskriterien überschritten und es kommt zum unkontrollierten Störfall, der über den GAU hinausgeht, so spricht man landläufig vom Super-GAU mit seinen immensen negativen Auswirkungen auf die Mitwelt.

Inwieweit nun der Begriff "Super-GAU" auf den Störfall in Japan angewendet werden kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Informationen aus Presse, Rundfunk und Fernsehen dienen nicht gerade der "Wahrheitsfindung", sie sind immer auf die Sensationsgier der Nachrichtenkonsumenten ausgerichtet, denn nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht.
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