Meine Ex-Frau und ich haben unsvor 11 Jahren nach 22 Jahren Beziehung und 18 Jahren Ehe getrennt, unser Sohn war damals 12 und wir wussten, wie sehr er an uns beiden hing.
Um es ihm nicht allzu schwer zu machen, haben wir uns damals entschieden, dass ich ersteinmal auf den Hof meiner Familie ziehe, wo
ich noch eine Wohnung hatte und einmal im Monat für eine Woche nach Berlin in unsere Wohnung kam, wo ich noch mein Büro hatte.
Vorsichtig erklärten wir ihm, dass wir uns nun endgültig trennen wollten, was auch nach drei Jahren geschah.
Im Laufe dieser Gespräche sagte er uns ganz deutlich, dass er darüber zwar traurig sei, aber sich wünsche, dass wir nicht so rumstreiten sollten und weiter wenigstens gute Freunde bleiben, denn schliesslich hätten wir gemeinsam viele schöne Erlebnisse gehabt.
Wir blieben mehr als das, treffen uns oft als "Patchwork" Familie, sowohl in Berlin als auch in meinem Gartenhaus.
Als er vor vier Jahren in eine eigene Wohnung zog, war es selbstverständlich für uns "Alten" ihm bei Renovierung und Umzug zu helfen.
Als ich in diesem Jahr meinen 60. nachfeierte, schenkte er mir einen Einkaufgutschein für das KaDeWe, damit ich mir einen schönen Lederrock kaufen kann, denn im Laufe unserer Gespräche habe ich ihn über meine Vorliebe für Frauenkleider erzählt und meine "Frauenbilder" gezeigt.
Sein kommentar:
"Echt cool, Papa! Du hast dich ja wirklich wie eine Mama um mich gekümmert und ich konnte immer zu dir kommen und dafür bin ich Dir dankbar" .
In der Tat, ich habe ihm wirklich die Windeln gewechselt und meine Arbeitszeit so eingerichtet, dass ich mir Zeit für ihn nehmen konnte.