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Gedenken & Gedanken

Gedenken & Gedanken
Heute vor 50 Jahren, am 13.August 1961 errichteten NVA-Soldaten
inmitten Deutschland "ihren antifaschistischen Schutzwall".

Die "Errichtung der Mauer", die nicht nur Deutschland teilte sondern auf Jahre ihre Geschichte schrieb gezeichnet von Leid, Blut, Hass, Trennung, Schmerz, unterschiedlichen Staatsformen und vieles mehr.

Unvergessen bis heute....
Vielleicht Gelegenheit sich hier zu erinnern, auszutauschen, zu gedenken an vergangene Zeiten ohne zu vergessen.



LG

Der Mauerbau vor 50 Jahren
11.08.2011, 13:18 Uhr

Sieben Jahre nach dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 kämpft die DDR wirtschaftlich ums Überleben. Immer mehr Bewohner kehren dem Land den Rücken. Allein 1960 flüchten 200.000 Menschen in den Westen, die meisten über die offene Grenze nach West-Berlin.

21. Januar 1961: Parteichef Walter Ulbricht bespricht mit DDR-Verteidigungsminister Heinz Hoffmann eine mögliche «Sicherung der Staatsgrenze» zur Bundesrepublik und zu West-Berlin.

10. Februar: Arbeitsgruppen von Parteifunktionären und aus dem Verkehrsministerium erörtern Möglichkeiten zur Eindämmung des Flüchtlingsstroms.

16. März: Das ZK der SED macht die anhaltende Massenflucht für die schwere Wirtschaftskrise der DDR verantwortlich. Ulbricht fordert «einen entschiedenen Kampf gegen die Abwanderung aus der DDR».

1. Mai: Ein in den Westen geflohener Abteilungsleiter des DDR-Außenministeriums berichtet über aktuelle Ost-Berliner Planungen gegen die Flüchtlingswelle. Eine diskutierte Variante sei der Bau einer Mauer entlang der Sektorengrenze rund um West-Berlin.

15. Juni: Ulbricht versucht Gerüchten zu begegnen und behauptet auf einer Pressekonferenz in Ost-Berlin: «Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.»

12. August: Ulbricht gibt mit Rückendeckung aus Moskau den Befehl zur Abriegelung der Sektorengrenze nach West-Berlin.

13. August: Bewaffnete Grenzpolizisten reißen in Berlin das Straßenpflaster auf, schieben Barrikaden zusammen und ziehen Stacheldraht. Die Grenze zu West-Berlin ist blockiert - bis 1989.

17. August: Erste Teile der Stacheldraht-Barriere werden durch eine Mauer aus Hohlblocksteinen ersetzt.

24. August: Bei einem Fluchtversuch an der Berliner Mauer wird der erste Flüchtling erschossen.

Quelle:
http://nachrichten.t-online. … -50-jahren/id_48813020/index


Erinnerungen an Erzählungen meiner Eltern kommen in mir hoch.
Geschichten die sich in vergangenen Jahren ereigneten.

Verachtung, Trauer, Gedenken sind derzeit meine Gefühle.
Fragen über Fragen....heute nach über 20 Jahren Mauerfall.

LG
*******ein Mann
12 Beiträge
Ich gehöre zu der Gruppe , die das real vor Ort erlebt haben. Als Kind konnte iuch noch zwischen Ost und West hin und herpendeln wann immer ich es wollte. Dann , über Nacht war alles ganz anders. Heute bin ich glücklich , das alles wieder so ist wie in meiner Kindheit.

Deine_Pein
******hen Paar
416 Beiträge
Meine
erste Kindheitserinnerung überhaupt.

Ich war damals vier Jahre und sechs Monate alt.Wir lebten im Süden der damaligen DDR,in materiell gesicherten Verhältnissen.Allerdings war,wegen der schon damals misstrauisch von der Regierung beobachteten Selbständigkeit meiner beider Großelternpaare,eine große Verunsicherung in unserer Familie.
Das politische Tagesgeschehen wurde im Elternhaus ständig besprochen und bestimmte ganz konkret den Alltag.
Immer wieder wurde das Gehen oder Bleiben besprochen,aber letztendlich siegte die Bindung an die Heimat und die Hoffnung auf Änderung der Verhältnisse.
Das alles verstand ich zu dieser Zeit natürlich noch nicht.Aber der 13.August 1961 wird mir immer in Erinnerung bleiben.Nicht der ganze Tag ,aber die Morgenstunden.
Meine ältere Schwester,damals 17 Jahre alt,kam laut schreiend und verkündend in unser Haus.
" Die haben in Berlin eine Mauer gebaut"
Das blieb in meinem Gedächtnis haften für immer, es ist für mich erstaunlich angesichts meines damaligen Alters.Es war wohl ein sehr einschneidendes Erlebnis.
Angst und Verstörung sind die Gefühle für diesen Tag,welcher die Geschichte einer ganzen Nation bestimmte und damit auch meine.

ER vom Haeuschen
*****one Frau
13.323 Beiträge
Mauerbau...
ich wäre fast in westberlin eingemauert worden.
kurz nach meinem vierten geburtstag wollten mich meine großeltern ( westberliner) mit nach Italien nehmen.
eine freundin meiner mutter, die hier in FF bei der baustoffversorgung arbeitete, warnte: irgendwas läuft an der grenze, die ziehen massenhaft steine und andere baustoffe nach Berlin ab.
meine mutter fuhr am 10.08. nach Bln.- Zehlendorf, um mich zu holen.
meine großeltern waren sehr sauer und haben sie für verrückt erklärt.
der ami würde es nie zulassen, dass die zone die grenze dichtmacht...

wie wir wissen, hat er es zugelassen...

gruß

diA
Danke für Eure Erinnerungen an diese Zeit.

Von meinen Eltern bekam ich berichtet (damals konnte ich grad mal laufen auf hibbeligen Haxen), das sie sich zu dieser Zeit bei meinem Onkel, Vaters Bruder in Berlin-Pankow zu Besuch befanden, während ich kleiner Lockenzwerg bei meinen Omis Ramschbuden mit Papkartons baute.

Sie noch am Vortag im Cafe Kranzler einen Kaffee schlürften und im KaDeWe die Auslagen bestaunten. Oft sprachen beide Brüder und ihre Familien davon wie es wäre in den andren Teil von Berlin zusammen zu ziehen.

Doch meine Eltern haderten sehr lange mit einer Entscheidung,
weil sie genau wußten, dass beide Mütter aus ihrer Heimatstadt nicht weg ziehen würden.

Und dann ....tja dann....sahen sie gemeinsam und völlig fassungslos wie am nächsten Tag die Mauern gezogen worden. Menschen, Straßen, Häuser waren urplötzlich geteilt in Ost und West.

Unvorstellbar noch heute, wie so etwas von heut auf morgen durchgezogen wurde.
Welch Konsequenzen solch Entscheidung über fast 3 Jahrzehnte ergab?
Welch unglaubliche Geschichten und Schicksale die Folge waren?
Welch unfassbaren Mut und Ideenreichtum Menschen aufbrachten,
um auf die andere Seite der Mauer in ein sogenanntes freies Land zu flüchten?
Welch gezielte innenpolitische Hetzjagd anders denkende Menschen traf und deren Familien?
Stasi..."Gelbes Elend" ...ein kapitel für sich...
Mauertode....

Laßt uns drüber austauschen...nach Beweggründen fragen...!
aber auch darüber:

50 Jahre nach dem Mauerbau:"Danach entstanden neue Mauern?!"

LG in die Runde

******hen Paar
416 Beiträge
ach
wenn ich ,der beide Seiten der Mauer kennen gelernt hat,zurückschaut dann ist bei mir meist eine große Unlust zu sprechen.
Ich spüre immer eine nur vordergründiges Interesse bei Menschen welche diese Zeit nicht oder halt nur aus der westlichen Perspektive erlebt haben.Schnell flaut das" Interesiertsein" ,ab wenn man nichts spektakuläres mehr zu berichten hat.
Der Alltag in der DDR ,welcher nicht nur seine grauen Seiten hatte und trotzdem letztendlich mit seinen Repressalien und Schwierigkeiten,stößt nach kurzer Zeit auf Desinteresse.
Dabei war halt dieser Alltag das Spektakuläre!

Mich beschäftigt heute eher die Frage warum es nicht gelungen ist Mauer in Köpfen einzureisen.
Dazu habe ich noch keine mich befriedigende Antwort gefunden.
Mittlerweile glaube ich, es es gibt keine befriedigende Antwort für mich.In dieser Frage resignierend ,hoffe ich auf die Generation meiner Kinder oder eher noch der Enkelgeneration.

Er vom Haeuschen
*****one Frau
13.323 Beiträge
Mauer in den Köpfen
für mich ist die erklärbar.
die wiedervereininigung hat viel geld gekostet.
in den nachwendezeiten betrug die arbeitslosigkeit in den neuen bundesländern zeitweise fast 30%.
nicht, weil die ossies nicht arbeiten wollten, sondern weil die betriebe nach marktwirtschaftlichen richtlinien aus sicht der treuhand nicht profitabel waren.
keine grundsätzlich falsche sicht, weil die märkte im ehemaligen wirtschaftsgebiet des RGW zusammenbrachen.
leider ist es noch so, dass die ossies als faule säcke gelten, die ohne die lenkung des staatapparates nichts auf die reihe bekommen.

es wird flexibilität und eigenverantwortung gefordert.
gehen die ossies weg- in den westen- dann ist es auch nicht richtig, weil die regionen veröden und überaltern.
es wird dankbarkeit gefordert, wofür? das das GG der BRD seine erfüllung fand?

na gut. eine bürgerliche gesellschaft braucht interne feindbilder. dazu werden die schmarotzenden ossies noch einige jahre taugen.

gruß

diA
Mauer in den Köpfen
ich finde nach 20 Jahren "einig" Deutschland sollten die Begrifflichkeiten "Ossi und Wessi" endlich mal in der Versenkung abtauchen.

Damit fängts doch immer wieder mit dem Mauern an! *zwinker*

Des weiteren stimme ich Dir, liebe @*****one nur bedingt zu
weil die betriebe nach marktwirtschaftlichen richtlinien aus sicht der treuhand nicht profitabel waren.
keine grundsätzlich falsche sicht, weil die märkte im ehemaligen wirtschaftsgebiet des RGW zusammenbrachen.

Bevor die Treuhand kam, wurden die "neuen Länder" überflutet mit all den windigen Geschäftemachern und "Raubrittern", die nur eins im Blick hatten:
"Wie kann ich die Unerfahren-, Blindheit, Naivität in der völlig unorientiuerten Aufbruchs-und Euphoriestimmung mir am profitabelsten zu Nutze machen?"

Geschmückt mit bunten Luftballons, Fähnchen, Girlanden wurde jeglicher Schrott in die neuen Länder gekarrt und zu utopischen Preisen verhökert.

Bau-Industriebranche, Telekom, Versicherungen und weiß der Geier welch Unternehmen boomten und verdienten sich dumm und dämlich an der desolaten und maroden "Ruinenlandschaft" und dem gigantischen Bedarf der neuen Länder.

Es ging nicht um die "Vereinigung", die war mit der Freigabe von Gorbatschow sowieso nicht mehr aufzuhalten, es ging aus meiner Sicht darum, sich mit fremden Federn auf Kosten der Unwissenheit der neuen Länder zu bereichern. Billiger Ausverkauf des eigenen Landes.
Dabei war jedes Mittel recht.

Und jetzt haben wir die soziale Marktwirtschaft.
Was daran allerdings sozial sein soll, dahinter bin ich noch nicht gestiegen?
*****one Frau
13.323 Beiträge
soziale Marktwirtschaft...
wie sie Erhard sie meinte, gibt es nicht mehr.
zu viel von dem, was an leistungen erbracht wird( steuern...), steht dem land nicht mehr zur verfügung.

deutschland als billiglohnland- es soll ja ein standortvorteil sein, wenn ich den ausssagen der INSM glauben würde.

leider ist es so und greift weiter. dass diese politik dem staat am ende viel geld kosten wird, das wird geflissentlich verdrängt.
diese strategie wird deutschland das genick brechen.

gruß

diA
******hen Paar
416 Beiträge
Nachdem
ich schrieb,dass ich eigentlich nicht weiß wie man diese "Kopfmauer "einreißen kann ,glaube ich zu wissen wie sie bestehen bleibt.
Ganz sicher beginnt es,wie Haus am See sagt ,mit solch einfachen Worten wie "Ossi" und "Wessi".Sie sollten wirklich in der Versenkung abtauchen,denn sie werden wie Waffen benutzt.Benutzen wir sie weiter, bleibt diese Mauer.
Betrachten wir alle Ungerechtigkeiten in unserem Land nur mit der Ost/West Brille ,trübt das ganz sicher den Blick.
Sicher werden wir alle Probleme mit Rücksicht auf die Geschichte betrachten müssen,doch vorrangig nach vorn schauen müssen.
Ja,es schmerzt eine von mir noch sozial erlebte Marktwirtschaft in so abgespeckter Form zu sehen.
Ich denke aber ,dass der Wille der Politiker damals vor zwanzig Jahren schon die Vereinigung war.
Banken und Konzerne haben aber von der Politik zu viel Macht erhalten,und haben diese Situation schamlos ausgenutzt.
Trotzdem sollte man in Ost und West daran denken,dass es nur gemeinsam weiter gehen kann.
(Ach du Schreck ,liest sich wie ne Sonntagsrede.na gut heut ist ja Sonntag)

Er vom Haeuschen
*******sher Frau
38.867 Beiträge
lach

*anbet*

aber was auch sehr häufig in unseren sprachgebrauch auftauchen
das wort neue bundesländer
ich finde es genauso schreclich wenn ich es höre
ein auto ist nach 20 jahren auch nicht neu
Wir hatten zwar keine DM...
aber verwegen genug, mit den einfachsten Mitteln modernste Stasi-Überwachungstechnik zu überlisten...

"Wo ein Wille ist ein Weg!"
das gilt im Übrigen heute mehr wie vor 20 Jahren!

2/7


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7/7

*********icha Paar
11.514 Beiträge
Ich bin erst Jahre nach dem Mauerbau, im Ruhrgebiet, geboren, bin also damit groß geworden. Es war, damals als Kind und Jugendliche, normal für mich... auch das meine Mutter regelmäßig Päckchen zu unseren Verwandten in die "Zone" schickte. Ich glaube, ich machte mir damals nicht so die Gedanken dazu, wie die Menschen dort lebten, ob sie alles hatten und ob sie glücklich waren.

Es gab halt ein geteiltes Deutschland!

Heute sehe ich vieles anders... und verstehe deshalb auch diesen oft genannten Satz, von Ost- wie von West, ehrlich gesagt nicht: "Die Mauer muss wieder hoch"... für mich absolut bekloppt... entschuldigt bitte meine Worte. Das höchste Gut ist für mich halt die Freiheit... zu sagen was man denkt und hin zu gehen wo man möchte. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde es gut das wir wieder ein gesamt Deutsches Land haben... keiner darf ausspioniert - gefoltert- und wegen seiner Meinung eingesperrt oder unterdrückt werden.

Leider gibt es immer noch Länder, in denen die Menschen unter solch Schreckensherrschaft leben müssen... das ist ein Skandal, meiner Meinung nach.


GLG
Mausi *wink*
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