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Helfen- Segen oder Fluch?

Helfen- Segen oder Fluch?
Vielleicht kennt Ihr das auch?
Jemand ist hilfsbedürftig und bittet seine Mitmenschen um Hilfe.
Man nimmt sich des Hilfebedürftigen an, und erkundigt sich, wie man helfen kann.
Ein Hilfsangebot wird dann auch angenommen.
Wenn dann die Hilfe konkret wird, und man dabei auch „Schwachpunkte“ ansprechen und aufdecken muss, wird die Hilfe nicht selten abgelehnt.*pueh*
Als Reaktion bekommt der Helfer es oft mit persönlicher Ablehnung zu tun. Bei manchen Leuten kommen sogar verbale Aggression (Beleidigungen, Beschimpfungen) zum Vorschein.*motz**fluch*
Offensichtlich wurde da ein Tabu gebrochen. *gruebel*
Habt Ihr so etwas auch schon einmal erlebt?
Wie geht Ihr damit um?
Helfen- Segen oder Fluch?
Die Erfahrungen habe ich auch gemacht.
Oft waren Hilfsangebote um die vordergründig gebeten wurden, eigentlich nicht wirklich erwünscht. Vielmehr ging es um "Müllabladen"
und Jammern auf hohem Niveau.
Konkrete Hinweise bezüglich der Selbstverantwortung der eigenen Situation wurden rigoros abgelehnt. Man hätte ja was ändern müssen.

Ich biete weiterhin meine Hilfe an. Aber sehr vorsichtig und dezent.
Mittlerweile kann ich sehr gut unterscheiden, wer wirklich Hilfe will und wer nicht!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Habt Ihr so etwas auch schon einmal erlebt?

Oh ja - und nicht gerade selten hier im Joyclub und sogar in dieser Gruppe.

Für viele scheint es erträglicher zu sein, ein "Problem" zu behalten und sich damit bedauern, bemitleiden und trösten zu lassen, als es mal endlich an der Wurzel zu packen und zu lösen.

Natürlich muss jeder selbst entscheiden, ob und wann und wie er an sich arbeiten und etwas verändern will. Nur muss dann auch die Frage erlaubt sein, warum jemand (z. B. hier im Joyclub) selbst immer wieder auf seine Schwierigkeiten aufmerksam macht, wenn er gar keine Lösung sucht.

Vielleicht gibt es da einen eklatanten Unterschied zwischen Frauen und Männern? Schildert ein Mann ein Problem oder hört er von einem, dann sucht er meistens nach einer klaren und eindeutigen Lösung (egal, ob er sie dann, wenn sie ihm vorgeschlagen wird, auch anpackt). Schildern Frauen ihre Probleme, so wirkt es häufig auf mich, dann wollen sie sich offenbar nur mitteilen und damit Aufmerksamkeit erregen und Zuspruch bekommen. Und erfahren Frauen von Problemen anderer, wird erstmal getröstet und bedauert, als würde damit irgend etwas gebessert.

Ich persönlich denke (und meine Erfahrung zeigt das immer wieder): je heftiger jemand auf Lösungsvorschläge reagiert, umso nötiger hätte er eigentlich eine Lösung - frei nach dem bekannten Sprichwort, dass nur getroffene Hunde bellen.

Aber das ist nur meine Meinung und meine Sicht der Dinge, ich mag mich täuschen und lasse mich sehr gerne eines Besseren belehren.

Großartige Idee, dieser Thread. Und ein wahres Tabu-Thema!

(Der Antaghar)
******hen Paar
416 Beiträge
und das scheint mir
ein typisch männlicher Ansatz,für alles eine Lösung zu suchen und auch parat zu haben.
Nein ,ich kann nicht jedes Problem lösen.Nicht meine und schon gar nicht die anderer.
Gerade Frauen wollen gar keine Lösung oder Ratschläge anderer,sondern einfach nur jemanden,der zuhört.
Und das ist gut so.
Das weiß ich heute und verkeife mir,anderen oft meine Sichtweise aufzudrängen.
Auch hier im JC und in dieser Gruppe.
Wenigstens immer öfter

Er vom haeuschen
Profilbild
****ia Frau
22.095 Beiträge
Auch für mich ist es oft so, dass ich mich über ein Problem austausche und mir im Gespräch oder der Diskussion über manche Dinge klar werde.
Lösungen muss ich dann für mich selbst finden.
Wenn dann die Hilfe konkret wird, und man dabei auch „Schwachpunkte“ ansprechen und aufdecken muss, wird die Hilfe nicht selten abgelehnt.

Das kenne ich zur genüge :-(.
Irgendwann ist dann bei mir "der Groschen" gefallen und ich begann,
mich zu fragen, warum es mich ärgert, wenn der Hilfesuchende die
• nach meiner Meinung - genau richtige Hilfe für ihn ablehnt (?).

Die Antwort hiess für mich, wie in vielen anderen Situationen:

Loslassen!

Was loslassen?

• Meine Überzeugung, ihm wirklich helfen zu können,

aber noch mehr

• meinen Ehrgeiz, er möge doch einsehen, dass die von mir
geschilderte Lösung die einzig richtige für ihn ist *ja*

Wenn ich mich heute sehe, wie ich damals war, kann ich nur
den Kopf über mich schütteln. Masste ich mir doch tatsächlich
an, genau zu wissen, welche Art Hilfe ein anderer Mensch braucht

und

bestand darauf, er möge meine Sichtweise gefälligst übernehmen!
Wer war ich denn, so vorzugehen? Gott Allmächtig? *zzz*

Allmählich konnte ich mein damaliges Verhalten ablegen:

• Ich begriff, dass jeder, aber auch jeder Mensch sein eigenes Tempo hat, in dem er die für ihn relevanten Zusammenhänge versteht.

• Ich begriff, dass Andere nicht meinen Weg gehen wollen,
sondern ihren eigenen Weg finden möchten.

• Ich begriff, dass ich dann helfen kann, wenn ich Möglichkeiten
aufzeige - aber nicht darauf bestehe, dass der Hilfesuchende
sie für sich selbst als richtig erkennt. Vielleicht kann/wird er es
später erkennen, jetzt jedoch nicht.

• Letztlich begriff ich, dass ich - falls ich helfen möchte -
es ohne jegliche Erwartung tun muss, d.h. immer dem
Anderen die Entscheidung überlasse, ob und was er annimmt -
oder eben auch nicht.

Wenn ich merke, dass meine Hilfe abgelehnt wird oder gar in
Feindseeligkeit umschlägt, ziehe ich mich zurück.
In dem Moment realisiere ich, dass der Hilfesuchende - noch/oder im Moment - nicht bereit ist, die Art der Hilfe anzunehmen, die ich ihm geben kann.

Ich lasse ihn mit seinem Problem los.

Wahrscheinlich braucht er zu diesem Zeitpunkt eine andere Art von Hilfe, die ich ihm nicht geben kann.

MEINE Energie investiere ich dann lieber dort, wo sie auf
fruchtbaren Boden fällt.

Mit dieser Einstellung komme ich für mich gut klar.
Ich verweigere meine Hilfe nicht - lasse aber auch nicht zu,
deswegen beschimpft oder gar angefeindet zu werden.
Zusätzlich zum „Danke“ an Luna, deren Gedanken ich völlig teile, noch eine Ergänzung:

Man sollte nicht unterschätzen, dass auch die Bereitschaft, jemandem mal beim Jammern und Klagen zuzuhören echte Hilfe sein kann, auch ohne gleich mit Lösungsansätzen parat zu stehen.

Es hilft, seinem Schmerz, seiner Wut oder seiner Trauer Luft zu verschaffen – zum Einen, weil der Klagende vielleicht erst durch das Reden selbst auf eigene Gedanken kommt, die er alleine für sich gar nicht gefunden hätte, zum Anderen, weil es vielleicht einfach mal aus einem heraus muss.
froehliche,
stimme völlig mit dir überein!

In meinem Beitrag....Jammern auf hohem Niveau.... geht es mir vorrangig um Menschen die oft monatelang um dasselbe Thema kreisen,
aber konkret wirklich keine Hilfe wollen.

Zuhören können, für jemanden einfach dazusein, ihn annehmen
und akzeptieren ist manchmal die bessere Hilfe.

Aber das praktiziert man ohnehin nur für Freunde und Menschen, die es einem wert sind.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Selbstverständlich gehört zu jeder guten Beratung und Hilfe auch das Zuhören und der Versuch des Verstehens Obwohl ich da oft bei meiner Arbeit an Grenzen kam: Ich hab niemals einen Vergewaltiger oder Kindermörder zu verstehen gelernt - vielleicht war ich zu blöd dazu?

Es gibt die therapeutische Richtung, die z. B. Du, liebe Luna53 vertrittst, und die hat zweifellos ihre Berechtigung, aber leider auch ihre Grenzen.

Wenn ich z. B. einen Fixer therapeutisch betreue, der schon mehrere Entzüge hinter sich hat und ich deshalb weiß, dass sein nächster Rückfall sehr wahrscheinlich der letzte sein wird, weil er daran stirbt, dann kann ich ihm leider nicht alle Zeit der Welt lassen, ihm sein eigenes Tempo erlauben. Dann kann ich auch nicht mich lässig zurücklehnen und innerlich "loslassen" nach dem Motto. Ist mir doch egal, wenn er sich nicht helfen lassen will, ist ja nicht mein Problem.

Das gleiche gilt für potenzielle Selbstmörder, für sich ritzende Borderlinerinnen, für magersüchtige Mädchen mit fast tödlichem Untergewicht, für Vergewaltiger und Pädophile und so weiter. Da hat man oftmals nicht unendlich viel Zeit, da kann man den Weg dieser Menschen nicht nur mit Verständnis pflastern, sondern muss ihnen manchmal sogar gewaltig in den Hintern treten, sie fördern, heilen und befreien durch Fordern, durch Herausforderung.

Die derzeit absolut erfolgreichste Therapie für Alkoholiker kommt z. B. hier aus Stuttgart, wurde dort entwickelt und erprobt - und hat eine sensationelle Erfolgsquote und extrem niedrige Rückfallquote, weil sie knallhart ist und die Suchtkranken schonungslos und direkt mit sich selbst konfrontiert - ohne jegliches Verständnis! Dafür durch knallharte Forderungen und Herausforderungen.

*

Ich will ein Beispiel aus der Realität erzählen, dass hier leider in einem Nachbarort so geschehen ist: Da lebte eine Mutter mit zwei Kindern, fühlte sich total überfordert und kam mit der kürzlichen Trennung von ihrem Mann (und dem Vater der Kinder) einfach nicht zurecht, wollte aber auch um keinen Preis der Welt an sich arbeiten. Sie war, obwohl längst geschieden, immer noch extrem eiferüschtig auf die neue Partnerin ihres Ex-Mannes, wohl auch, weil sie hier einfach keinen richtigen Anschluß fand.

Meine Empfehlung (ich wurde extra um Rat gefragt, weil ich in solchen Dingen für meine erfolgreiche Arbeit bekannt war), ihr die Kinder vorübergehend wegzunehmen (was die mutter keinesdfalls wollte) und sie in eine therapeutische Einrichtung zu geben, wurde lächerlich gemacht.

Und ich hab exakt die Argumente um die Ohren gehauen bekommen, die Du, liebe Luna53, hier sehr gut dargestellt und vorgetragen hast: Man müsse der Mutter zuhören, ihr mit Verständnis begegnen und ihr Zeit lassen, sie habe eben ihr eigenes Tempo und dürfe selbst entscheiden, wo sie gerade steht und was sie will. Ich wurde trotz meiner dreißigjährigen Erfahrung in derartigen Fällen für meinen Hinweis geradezu ausgelacht: Ich sei eben zu alt für solche Fälle, heute mache man das anders, vor allem mit Verständnis und auf die sanfte Art. Und alle an dem Fall beteiligten Sozialarbeiter und Therapeuten waren sicherlich überzeugt, mit diesem besagten Hintergrund das Richtige zu tun.

Und das, obwohl die Frau seit zwei Jahren sich immer nur beklagt und gejammert, aber niemals etwas für sich unternommen und getan hat! Sie hat keinen einzigen Rat befolgt, sondern wollte sich immer nur "ausheulen" und getröstet werden, immer nur hören, wie arm sie doch dran ist (therapeutisch nennt man so etwas "das arme Ich" oder "Festhalten an der Opferrolle") und wie schwer sie es im Leben hatte.

Es ist nun etwa drei Jahre her: Die Frau hat nach etwas mehr als zwei Jahren voller Verständnis und Trost, voller Zuhören und Zuspruch, ihre beiden Kinder (ich glaube, die beiden waren 5 und 7 Jahre alt) in der Badewanne ersäuft.

Sie wollte sich partout nicht helfen lassen. Man ließ ihr das eigene Tempo - und wusch anschließend seine Hände in Unschuld. Ich hab keine Ahnung, wie es den am Fall beteiligten Fachleuten heute geht, aber ich denke mal, sie haben vermutlich innerlich "losgelassen": Es waren ja nicht ihre Kinder, so etwas passiert eben leider manchmal, kein Grund, an der Methode und am Vorgehen zu zweifeln.

Hätte man meinen Rat befolgt oder die Frau statt mit Verständnis und Zuhören zu "verwöhnen" und damit in ihrer Situation auch noch indirekt zu bestärken, nichts zu ändern (weil sie sich ja immer wieder bei jemandem ausweinen durfte und es ihr dann besser ging), einfach mal herausgefordert, ernsthaft an sich zu arbeiten und ihre Trennung samt den dahinterliegenden Problemen aus der Kindheit energisch und effektiv aufzulösen, würden die Kinder mit hoher Wahrscheinlichkeit, so denke ich, heute noch leben.

Es gibt viele therapeutische Wege, und jeder hat seinen Platz, seine Berechtigung und seine Zeit - und nicht immer ist der Weg, den Du, liebe Luna53, hier sehr schön und eindrücklich dargestellt hast, wirklich der einzige, vor allem aber nicht immer der beste und heilsamste Weg. Es gibt auch andere, und die haben ebenfalls ihren Sinn und ihre Berechtigung.

Ansonsten hast Du aber meine volle Zustimmung zu Deinem Beitrag. Und für viele Bereiche ist das sicher auch völlig richtig.

(Der Antaghar)
Es gibt die therapeutische Richtung, die z. B. Du, liebe Luna53 vertrittst, und die hat zweifellos ihre Berechtigung, aber leider auch ihre Grenzen.



VETO!

Ich vertrete KEINE therapeutische Richtung und fühle mich auch nicht
als Therapeutin angesprochen.

Meine Meinung resultiert aus eigenen Erfahrungen und meinem Weg zur Erkenntis, der langwierig war und immer wieder durch
"Abrutschen" in alte Verhaltensmuster unterbrochen wurde.
Ich musste und wollte mich selbst immer wieder disziplinieren, weil
ich es schliesslich nach langer, langer Zeit "besser wusste".

Bis eine Erkenntnis im Kopf jedoch so verinnerlicht wird, dass
sie wie selbstverständlich zu mir gehört(e), galt es, immer
wieder "Versuchungen" zu widerstehen, die das alte Verhaltensmuster in mir immer noch ansprachen.

Heute kann ich aus Überzeugung sagen:

Auch der mühevollste Weg lohnt sich, um letztlich bei sich selbst
anzukommen und EIGENverantwortung zu entwickeln.

Denn inzwischen gehe ich eigenverantwortlich mit mir um -
indem ich z.B. merke, wann meine Hilfe auf Aufnahmefähigkeit-
und/oder- Willigkeit stösst, und wann es "vergebliche Liebesmühe"
ist. Im 2. Fall lasse ich einfach los.

Würden mich Menschen mit Problemen um Hilfe bitten, wie Du @ Antaghar Sie schilderst, würde ich sie zu professionellen Helfern
schicken.

Ich behauptete auch nicht, dass ich sanft und unermüdlich zuhöre und dem Hilfesuchenden Zeit lasse.
Ich sagte, dass - wenn ich merke, dass meine Hilfe nicht angenommen
wird - ich loslasse, d.h. ich realisieren, dass Hilfe, die ich geben kann, cht angenommen wird und sage es auch!

Ich sehe mich nicht als Jemand, der allen Hilfesuchenden, oder überhaupt Suchenden gerecht werden muss.
Diese Selbst-Überschätzung habe ich GsD hinter mir gelassen -
s. mein vorheriges Posting.

Im Übrigen verstand ich die Eingangsfrage nicht als einen Appell
an Therapeuten, sondern an Mit-Menschen/Mit-User, die aus
eigener Erfahrung berichten konnten, wie sie mit der geschilderten
Problematik umgehen.

@ Froehliche

danke fürs Danke *g* und für Deine Ergänzung, mit der ich konform gehe. Jedoch ..... meine Zuhörbereitschaft hält sich in Grenzen .... und ich bin nicht bereit, immer und immer wieder etwas -zuhörenderweise -durchzukauen.
Meiner Erfahrung nach gehören hartnäckige Probleme, über die Jemand
wieder und wieder berichtet, in die Hände von Fachleuten und ich
scheue mich nicht, meine Grenzen aufzuzeigen und auf Fachleute zu verweisen.

Denn auch ich bin ein Mensch mit gewissen Fähigkeiten, aber auch
Grenzen derselben.

Wenn ich das akzeptieren, akzeptiert es der Andere i.d.R.
abenfalls.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ Luna53
Auch der mühevollste Weg lohnt sich, um letztlich bei sich selbst
anzukommen und EIGENverantwortung zu entwickeln.

Absolute Zustimmung! Und genau darum geht es (zumindest mir).

Doch solange ich noch klage und jammere und mich als "armes Ich" bzw. Opfer fühle, übernehme ich eben keine Verantwortung. Und es wäre hilfreich, damit mSchritt für Schritt zu beginnen.

Denn Du hast völlig recht: Auch der mühevollste Weg lohnt sich. Aber man muss dafür eben auch mal den ersten Schritt auf diesem Weg gehen. Jeder Weg, und sei er noch so weit, beginnt nun mal mit dem ersten Schritt. Nicht wahr?

*zwinker*

Im Übrigen verstand ich die Eingangsfrage nicht als einen Appellan Therapeuten, sondern an Mit-Menschen/Mit-User, die aus
eigener Erfahrung berichten konnten, wie sie mit der geschilderten
Problematik umgehen.

Ich auch. Aber sind therapeutisch arbeitende Menschen deshalb ausgeschlossen und dürfen nichts dazu schreiben? Auch sie sind Mit-Menschen und haben Meinungen dazu ...

*g*

(Der Antaghar)
@ desiderata und luna

vielleicht muss ich mein voriges Posting kurz relativieren, denn mir ging es dabei nicht um die ewig Jammernden sondern um einen Menschen, der sich erstmals an mich wendet, weil er um Rat fragt oder sich ausweinen möchte.
Wenn sich diese Situation über eine lange Zeit hinzieht und der Ratsuchende tatsächlich nichts hören möchte als bedauernden Zuspruch, dann werde ich auch deutlicher oder schweigsam, je nachdem, wie wichtig mir dieser Mensch ist.

@ Antaghar

Da hast du aber gleich mal einen pathologischen Grenzfall aus dem Hut gezogen *g*.
So extreme Fälle sind mir noch nicht begegnet und wäre dem so, dann würde ich vermutlich darauf bestehen, dass professionelle Hilfe hinzugezogen wird, vor allem, wenn Gefahr in Verzug ist.

Ich bin wie du der Meinung, dass die meisten Probleme „hausgemacht“ sind und wir die Gründe dafür oft genug in uns selbst tragen. Also gilt es, dieses zu erkennen und „Schritt für Schritt“ zu beheben.

Wenn aber eine Freundin oder Bekannte (nur ein Beispiel von vielen) überraschenderweise von ihrem Mann vor die Tatsache gestellt wird, dass er sie seit längerem betrügt und nun – jetzt sofort – ausziehen wird, weil er sich bereits heimlich eine neue Wohnung eingerichtet hat, dann darf diese Freundin sehr wohl in die Knie gehen und weinen – wegen mir auch etwas länger. Ich würde den Teufel tun, ihr gleich beim ersten oder zweiten Gespräch meinen spontansten und logischen Gedanken aufzuzwingen. Und ja – in diesem Fall ist sie einfach nur erst mal Opfer und hat berechtigten Grund, zu leiden.

Wenn sie dann aber bei späteren Gesprächen partout nicht einsehen will, dass sie ihren eigenen Beitrag dazu geleistet hat, dass es so weit kommen konnte, dann bin ich wieder bei dir.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ froehliche
Natürlich ist das ein Grenzfall. Manchmal sind sie nützlich, um etwas wie unter einer Lupe betrachten zu können.

*zwinker*

Ansonsten stimme ich Dir voll und ganz zu. Es ist das einzig Wahre, in solch einer Situation die Freundin erstmal in die Arme zu schließen, zu halten und sich bei einem ausweinen zu lassen.

Ich wäre ja ein Unmensch, würde ich das nicht tun. Und auch ich leide in ähnlichen Situationen erstmal wie ein geschlagener Hund und bin froh, wenn mich jemand hält und tröstet - um mir dann später, wie es ein wirklich guter Freund macht, auch mal in den Hintern zu treten, damit ich mir die Tränen abtrockne, die Ärmel hochkremple und mir mal anschaue, was ich selbst zu dieser traurigen Lage beigetragen habe.

Aber gerade auch hier im Joyclub (und im realen Leben ebenso) lese und erlebe ich eben häufig viel öfter den Fall, den Du so treffend auf den Punkt bringst:

Wenn sie dann aber bei späteren Gesprächen partout nicht einsehen will, dass sie ihren eigenen Beitrag dazu geleistet hat, dass es so weit kommen konnte, dann bin ich wieder bei dir.

*top*

Da sind wir uns ohne jede Einschränkung einig! Und so möchte ich auch gerne verstanden werden.

*friends*

(Der Antaghar)
Ich finde den Dialog zwischen @**na und @*****har sehr interessant und beide sind beste Beispiele dafür, die Unterschiedlichkeit von "Hilfe" anzuwenden.

Beide wollen nur Eins..."Helfen"...und das nach besten Wissen und Gewissen, so wie sehr viele andere auch.

Beide haben unterschiedlichste Erfahrungen, Wege beschritten,
um ihre Erkenntnis zu erreichen.

Beides ist sehr ehrenvoll, respektabel, authentisch und aus dem wahren Leben gegriffen, dennoch aus völlig unterschiedlicher Sicht betrachtbar.

@**na schrieb u.a.:

- Letztlich begriff ich, dass ich - falls ich helfen möchte -
es ohne jegliche Erwartung tun muss, d.h. immer dem
Anderen die Entscheidung überlasse, ob und was er annimmt -
oder eben auch nicht.

Loslassen


"Loslassen"..."Selbstentscheidung"..finde ich eine hervorragende Maxime die @**na für sich gewählt hat,der ich mich sehr gern anschließen möchte, besonders zutreffend für virtuelle Welten,

Manchmal hilft allein der Austausch mehr als zu viel "Hilfe" zur Selbsthilfe.
Diese kann meines Erachtens niemals über das Medium einer Community erfolgen, es sei denn in speziellen therapeutischen Gruppen wo sie mit Sicherheit ein Meilenstein zur Veränderung ihre Berechtigung haben wird.


@(Der)Antaghar schrieb u.a.

Habt Ihr so etwas auch schon einmal erlebt?

Oh ja - und nicht gerade selten hier im Joyclub und sogar in dieser Gruppe.

Für viele scheint es erträglicher zu sein, ein "Problem" zu behalten und sich damit bedauern, bemitleiden und trösten zu lassen, als es mal endlich an der Wurzel zu packen und zu lösen.

Natürlich muss jeder selbst entscheiden, ob und wann und wie er an sich arbeiten und etwas verändern will. Nur muss dann auch die Frage erlaubt sein, warum jemand (z. B. hier im Joyclub) selbst immer wieder auf seine Schwierigkeiten aufmerksam macht, wenn er gar keine Lösung sucht.

Dein liebevolles, stetes Engagement zur Hilfe aus therapeutischer Erkenntnis und Wissen heraus in allen respektablen Ehren,
geschätzter @*****har, aber ich glaube wer sich hier in solch Community bewegt, sucht nicht im "öffentlichen Bereich" die therapeutische Selbsthilfegruppe und das meine ich weder ironisch noch sarkastisch, sondern ganz freundlich.

Wer diese sucht wird sich mit absoluter Sicherheit vertrauensvoll an Dich via CM wenden, um sein Problem in abgetrennten Raum anzugehen und nach Lösungen zu fragen.

Ärgere Dich nicht über das aus Deiner Sicht unbestätigte "Hilfeangebot" welches Du aus innigen Herzen jedem angedeihen lassen möchtest, sondern freue Dich über die so zahlreichen Anfragen aus deinem realem Leben, die an Dich angetragen werden und dir ihre Wertschätzung in vollem Umfang zukommen lassen.

"Hilfe" unter dem Deckmantel "Hilfe" übers Internet ist aus meiner Sicht nur sehr begrenzt möglich, weil sie öffentlich ist.
Und wer will sich öffentlich als "Hilfesuchender" outen?

Austausch ist wichtig...und wenn es auch von manchen Usern immer wiederholend ist, so hat jeder die Möglichkeit weiter zu klicken.

LG in die Runde
" Du bist für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast" Gerade bei Hilfe im Freundeskreis ist das ein ganz besonderer Satz.Bei schwerern Beziehungsproblemen oder sehr persönlichen Krisen bei guten Freunden kann diese Hilfe auch zur Belastung werden.
@ Antaghar
Ich auch. Aber sind therapeutisch arbeitende Menschen deshalb ausgeschlossen und dürfen nichts dazu schreiben? Auch sie sind Mit-Menschen und haben Meinungen dazu ...



(Der Antaghar)


Das will ich ganz sicher nicht in Frage stellen.

Mir geht es eher um Dein Posting davor, in dem Du die Fragestellung der TE sofort auf die Therapie-Schiene manövriert hast.

z.B.

Dann kann ich auch nicht mich lässig zurücklehnen und innerlich "loslassen" nach dem Motto. Ist mir doch egal, wenn er sich nicht helfen lassen will, ist ja nicht mein Problem.


Nun, als Therapeut bist Du beruflich verpflichtet, ihm zu helfen.

Als Privatmensch sage ich:

Es ist tatsächlich sein Problem und seine Entscheidung, ob er meine Hilfe annimmt oder nicht.
Ich bin NICHT verantwortlich für sein Leben -
sehr wohl aber für mein eigenes - und dazu gehört Selbstverant-
wortung, die u.a. auch darin besteht, auf meine Grenzen
zu achten und mich nicht - ich greife mal einen Ausdruck auf,
der hier bereits gefallen ist - als Mülleimer benutzen zu lassen.

Vielleicht konnte ich das, was ich mit meinem Satz

Im Übrigen verstand ich die Eingangsfrage nicht als einen Appellan Therapeuten, sondern an Mit-Menschen/Mit-User, die aus
eigener Erfahrung berichten konnten, wie sie mit der geschilderten
Problematik umgehen.

ausdrücken wollte, nun etwas klarer rüber bringen?

Ich hoffe es
und verabschiede mich gleichzeitig für die nächsten
Wochen generell aus dem Online-Leben - ich mache eine
Pause und .... bin dann mal wech *g*

Grüsse in die Runde und eine spannende Zeit wünscht Euch
Eure Luna *sonne*
Gerade diese Unterschiedlichkeit der Hilfsangebote von Luna und Antaghar empfinde ich als sehr bereichernd.
Die therapeutische Sicht genauso wie der menschliche Umgang. So kann ich mir als Betroffene mehrere Meinungen anschauen und für mich selbst herausziehen, was ich möchte.
Die therapeutische Sicht öffentlich zu machen finde ich sinnvoll, weil doch oftmals der Zugang dazu den Menschen fehlt. Wie ich dann weiter agiere, ob ich dies per CM oder sogar öffentlich machen möchte bleibt dann letztendlich mir überlassen.

Lg von Mrs Miller
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