Weihnachten naht

Nun ja, ab der Sommersonnwende geht es wieder weg vom Licht und die Tage werden kürzer, oder die Nächte länger – je nach Betrachtungsweise.

Ich gebe dir Recht, jeder Tag sollte ein Grund zum Feiern sein, aber so können wir unser Leben nicht gestalten, nicht im großen familiären Kreis. Es bedarf der Anlässe wie Geburtstage, Silvester, Ostern oder eben Weihnachten. Das ist doch völlig in Ordnung so. Wer eine kleine Familie hat, kann spontan feiern, bei mir z. B. wäre das unmöglich.

Ich will auch nicht auf Kommando liebevoll, lustig, harmonisch oder glücklich sein müssen, meistens bin ich das ja sowieso. Aber wenn mir derlei Terminierungen das Leben einfacher machen, weil man da einfach zusammen kommt und sich freut, dass man zusammen ist…. warum denn nicht? Nimm es doch einfach etwas lockerer und lass den Menschen ihre Freude.

Ja, froehliche, das ist ein gutes Statement.
Leben und leben lassen, denn jeder Jeck is anders.

Ich denke doch mal, dass ich das richtig zugeordnet habe...

öhm,... nö!

Hm, meine Mutter hat 19 Enkelkinder. Einen Saal bringen wir auch locker voll. Und ruhig ist es da auch nicht unbedingt...

Hmmmmm,
ich lese hier ja schon die ganze Zeit mit.
Und frage mich immer wieder weshalb ich Weihnachten verteidigen muss.

Aber ich werfe mal was in den Raum.

Es liegt doch an jedem selber, was er daraus macht. Und sind es nicht gerade die Zyniker und Gegner die dem Fest den Sinn rauben?

Es sind die Geschäftemacher, die das Weihnachtsgebäck im August verkaufen wollen. Aber es sind (in meinem Bekanntenkreis) genau die, die nix mit Weihnachten am Hut haben, die es dann auch kaufen. Weil dann schmeckt es ja am besten.............

Unseren Kindern wird durch das vermischen der Feiertage ein wesentlicher Teil der Kultur, der Beständigkeit genommen.
Und das finde ich total schade.

Und ja ich finde die Geschenke schön und freue mich.
Wenn meine Kinder mir eine Kiste schenken mit Gutscheinen oder Sachen die ich mir nie selber kaufen würde. Weil sie nachgedacht haben.
Wenn meine Eltern sich freuen, das ich mir jedes Jahr die Arbeit mache für alle zu kochen, wenn alle am Tisch sitzen und einen schönen Tag zusammen verbringen.
Wenn meine Geschwister mir eine Kleinigkeit mitbringen, seltene Essig oder Ölsorten. Weil sie genau wissen das ich mich darüber mehr freue als über Blumen. Und das geht nur an diesem Datum, weil es Tration ist, weil es immer das gleiche Datum ist und alle frei haben.

Ich lasse jedem die Wahl sein Weihnachten so zu verbringen wie er es will. Kann er gerne machen.
Aber dann bitte schön soll man die anderen auch das FEst so feiern lassen wie es in ihnen verwurzelt ist.

Und was die Spendenaufrufe betrifft.
Ist doch ok, damit wird vielen Armen geholfen.
Jesus war auch arm...............seht ihr die Verbindung

Und ich bekenne mich auch dazu ein Karnevalsjeck zu sein und verbringe die Tage gerne in Köln. Weil auch diese Tage was besonderes sind.

An Weihnachten an sich gibt's nichts zu kritisieren. Das ist eigentlich ein ururaltes Fest, das die Christen irgendwann für sich gepachtet haben. Das kann und darf man feiern oder auch nicht.

Aber der Umgang der meisten Menschen mit diesen Feiertagen ist manchmal nur entsetzlich. Vor allem all die Hektik, der Stress und das Generve auf der Zielgerade, nur um dann abends angeblich harmonisch im angeblich trauten Heim angeblich gemütlich zusammenzusitzen und so zu tun, als sei alles voller Liebe und Frieden (auch wenn's im Laufe des Abends schon wieder Krach gibt, sobald alle genug Alkohol intus haben).

Aber dafür kann Weihnachten ja nun wirklich nichts ... Wie man mit diesem Fest umgeht und was man daraus macht, ob es gut wird oder geheuchelt, ob es eine leere, sinnlos gewordene "Tradition" ist oder ein wirkliches Fest der Liebe, das ist allein Sache der Menschen.

Das ist irgendwie so wie mit dem Muttertag. Meine Mutter hat immer wieder mal gesagt: "Wenn meine Kinder nur an diesem Tag an mich denken und für mich da sind, dann können sie mir gestohlen bleiben. Mir ist es lieber, wenn sie jeden Tag an mich denken und für mich da sind, wenn ich sie mal brauche."

Doch auch für die häufig verlogene Heuchelei an Muttertagen kann der Tag an sich gar nichts, es liegt auch hier immer wieder nur an den Menschen, wie sie das handhaben!

(Der Antaghar)

Auch hier geht es wie überall: 80% verschlingt die Verwaltung und die Steuer schlägt auch zu, ehe das Geld in Naturalien auf einen teuren weiten Weg geht...

Hier werden die Reichen reicher, für die Armen bleibt nicht viel!

Ich liebe Menschen, die Klartext reden, über alles. Daran besteht in diesem Land ein heftiger Mangel. Die Realität ist nämlich eine andere - Klartext ist ausdrücklich verpönt. Es könnte ja sonst Einer anfangen, selbstständig zu denken...




Business as usual.


All meinem zum teil boshaften Gemeckere zum Trotz - die eigentlichen Riten zu den jeweiligen Feiertagen sind selbstverständlich etwas Schönes und könnten bei richtiger Anwendung auch sehr viel Sinn machen. Bei manchem ist die fehlende Bescheidenheit nicht zu übersehen.

Den Satz unterschreibe ich.
Ich bin immer für meine Eltern da und meine Kinder sind auch für mich da. Und trotzdem freue ich mich auch dann über eine liebevolle Geste. Und ich meine damit nicht den überteuerten Blumenstrauß

So wie meine Mama von mir immer das Magarittenbäumchen bekommt im Frühjahr. Zum Muttertag, aber nicht an Muttertag.


aber das liegt doch an uns selber.
Wird den Kindern denn noch Bescheidenheit beigebracht?

Unsere Weihnachtsgeschenke haben innerhalb der Familie mit 2 Kindern noch keine 500 Euro erreicht. Und ich meine damit, Oma und Opa, Mama und Papa.

Wenn aber wir Erwachsenen den Kindern schon im Säuglingsalter Geschenke im Wert von 100erten schenken, müssen wir uns nicht wundern, wenn ihnen die Bescheidenheit abhanden kommt.

liebe sunny45.

Ich habe für meine ganze Großfamilie gerade mal 200 ausgegeben, weil es nicht um Werte, sondern um den Gedanken geht.

Ansonsten sind wir das ganze Jahr für uns da - auch mit kleinen Geschenken...

die "liebe" Chris

Denen, die ich am liebsten habe, kaufe ich nach Möglichkeit nichts, sondern ich nehme mir die Zeit, irgendwas selbst zu machen.

Es ist immer ein bissgen mehr,
weil mein Ex immer soooooooo großzügig ist.
Wenn ich das rausrechne komme ich noch nichtmal auf 200, wohlgemerkt für alle zusammen.
Wenn ich sehe, das dass andre Kinder alleine nur von den Großeltern bekommen, frage ich mich, wohin das führen soll.

gibt es zum Beispiel auch immer einen Teller für jeden mit selbst gebackenen Plätzchen. Zu mehr komme ich leider nicht. Aber alle freuen sich jedes Jahr darauf. Das tut auch mir gut.

die "liebe" Chris

So eine wunderschöne Erklärung.


Warum so spät?


Damit wird vermutlich immer weitaus mehr persönliche Zuneigung und Verbundenheit zum Ausdruck gebracht als bei etwas Gekauftem.


Wohl dem, der so eine Kreativität und die Zeit dazu hat.

Lieber spät, als nie

Zeit ist ein Stichwort.
Ich nehme sie mir einfach!
Jeder hier hat die Zeit dazu.
Einfach mal ein bisschen weniger Internet,
dann klappt das schon

Na ja und sooo kreativ muss man gar nicht sein, um irgendwas selbst zu machen!

Was Deine Kreativität betrifft, sehe ich da schon deutliche Vorteile auf Deiner Seite. Was bei Frauen auch ganz allgemein betrachtet öfter zutrifft. Ich muss da nur an ein Bild aus "Winter" von Dir denken .

Ob es kreativ ist, 2 Kilo eingelegten Knoblauch zu produzieren?

Da mein Liebelein mit meiner "Kunst" wenig bis nichts anzufangen weiß, muss ich da anders kreativ sein.
Letztes Jahr gab es selbstgestrickte Socken

Meiner besten Freundin habe ich einen Fotokalender mit meinen Gedichten gemacht und meine Vermieterin bekam eine Weihnachtsgeschichte.

Das hat doch was für sich! Nur keine falsche Bescheidenheit!





Und das ist vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis man es sinnvoll einsetzen kann. Vielleicht auch als Ersatz für die Vertreibung zweibeiniger Schmeißfliegen


Ich gehe jetzt zum Mittagessen!

Der persönliche Blick für die richtigen Relationen ist wohl einer der Schlüssel, der zu einem wirklich sinnvollen Weihnachtsfest führen kann.


Dagegen dürfte Antaghar nichts einzuwenden haben, und ich habe es auch nicht.


Wir hatten die Problematik im Bezug auf die Kinder auch schon in einem anderen Thread angesprochen, in dem es um die Schulkleidung ging. Der erste Schultag nach den Weihnachtsferien ist leider oft genug auch eine Bestandsaufnahme, welche der Kinder aus einem Elternhaus kommen, wo hemmungslos verwöhnt wird, und welche, bei denen im Elternhaus auf die richtigen Relationen geachtet wird.

Dazu eine kleine Geschichte, die ich vor 5 Jahren erlebt habe:

Es war Heiligabend. Das erste Jahr, in dem ich als Alleinerziehende Weihnachten mit den Kindern feierte. Frischgetrennt, einsam, unglücklich und in relativer finanzieller Not.
Wir wohnten in einem kleinen Winzerdorf, in dem ich micht integriert fühlte und soziale Kontakte hatte.
Ich war mit den Kindern in der Kirche, da ich das Krippenspiel geleitet hatte.
Nach dem Gottesdienst kam eine "gute Freundin" zu mir und sprach mich an:
"Anke, ich hätte dich und die Kinder ja sooo gerne zu uns eingeladen, denn es muss ja scheußlich sein, in der Situation alleine mit den Kindern zu feiern!
Aber leider geht das nicht! Denn dann würden deine Kinder ja sehen, was meine Kinder alles zu Weihnachten bekommen und wären sicher traurig!"

Auch um Rhabia's Beitrag zu unterstreichen - auch ich bin nicht gerade kreativ im eigentlichen Sinn, mache aber gerne an Weihnachten selbstgemachte Geschenke. Und zwar für alle (Family, Freunde, Nachbarn oder wer grad umher ist) das Gleiche...Klein, aber fein. Teils aus finanziellen Gründen, teils weil es mir Spaß macht. Auch wenn's am Schluss meistens "pressiert". Beispiel dieses Jahr war's selbstbemaltes Geschirr in jeglicher Form, mal ne Tasse, mal ne Müslischüssel - gefüllt mit selbstgemachten Plätzchen. Kostet nicht viel, schmeckt, ist individuell und persönlich.

Denn sind wir doch mal ehrlich, trotz aller "wir schenken uns nichts, nur den Kids..." freut sich doch jeder irgendwie, wenn er was auspacken kann; merkt, dass der andere sich Mühe oder Gedanken darüber gemacht hat - für mich der Sinn des Schenkens!!!

Nachweihnachtlich, die Frau Haut

Ja, liebevolle Geschenke müssen nicht teuer sein und auf nicht sehr aufwändig.
Es gibt so viele Kleinigkeiten, die man mit Liebe auch in kurzer Zeit herstellen kann!
(Fragt mich einfach nächstes Jahr. Irgendeine Idee hab ich immer )

Wir haben dieses Weihnachten doch tatsächlich geschafft, drei Tage lang völlig allein zu Hause zu sein, uns also nur auf uns selbst konzentriert. Wir haben uns absolut nichts Materielles geschenkt (wozu auch, wenn wir uns doch das ganze Jahr über beschenken können, wenn wir das wollen?), aber ungemein viel Zeit füreinander gehabt - für uns das größte Geschenk, das man sich überhaupt machen kann ...

Und was soll ich sagen? Es war vermutlich das schönste Weihnachten, das ich jemals erlebt habe. Und man mag es glauben oer nicht: Wir haben auch von anderen weder Geschenke gewollt und erhalten noch etwas an andere verschenkt. Und allen geht es gut damit. Übrigens auch unserem Sohn (21), mit dem wir vorher allerdings darüber geredet haben. Und seine Antwort darauf war sowas von genial (und ich will sie Euch nicht vorenthalten):

"Wisst ihr, ich sehe das so: Wenn ein Kind seinen Eltern einen wunderschönen Regenbogen zeigen will, die aber vor lauter Arbeit keine Zeit dafür haben - dann ist der Regenbogen nachher vielleicht nicht mehr da. Die Arbeit wäre nicht weggelaufen und hätte auch ein paar Minuten später erledigt werden können, der Regenbogen ist aber ein paar Minuten später schon wieder weg. Und deshalb ist es mir immer lieber, ihr habt viel Zeit für mich, als ihr schenkt mir was Großartiges."

Ich war so sehr berührt über diese "Weisheit" eines jungen Mannes, der gerade mal 21 Jahre alt ist, dass mir Tränen in den Augen standen. Und das Schenken war auf einmal kein Thema mehr ...

(Der Antaghar)