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Herr von und zu Guttenberg ...

********1954 Mann
859 Beiträge
Bei der augenblicklichen Lage braucht man nur dann ins Detail zu gehen, wenn es um ganz bestimmte Themen oder genau benannte Personen geht. Wie KTzG zum Beispiel.


Ansonsten kann man sich das wegen der Einheitsmapfe sparen. Wenn Du jemand gezielt darauf ansprechen würdest, es wäre mit Sicherheit keiner zuständig. Aus diesem Grund wird ja auch am Volk vorbei regiert.


Dass der Zustand sehr besorgniserregend ist, das teile ich sofort mit Dir.
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Sag mir mal ehrlich: Hast Du irgendetwas unternommen um etwas zu ändern? Dich politisch engagiert? Demonstriert?
Es bringt doch leider nichts, sich nur aufzuregen.

Und nein.. so simpel wie Du es darstellst ist es nunmal einfach nicht. Es ist nicht nur schwarz und weiss.
Sicher gibt es bei uns auch im BT Korruption, Lippenbekenntnisse und Lügen. Wie überall sonst auch. Aber doch nicht nur. Es gibt auch viele Abgeordnete, die dort wirklich versuchen ihr Bestes zu geben. Und Gott weiss wie verdammt schwer es ist, in der Politik immer nur auf sein Gewissen zu hören. Und das liegt sicher nicht nur an den Menschen dort selber. Denn wenn man mal gegen die Masse stimmt, dann wird die Aussenwirkung sofort von der Bild so dargestellt: ParteiXY: "Verraten von den eigenen Leuten". Es ist ein Zusammenspiel von Medien, Interessengemeinschaften, etc.pp. Es ist NICHT simpel.

Aber ich würde gerne mal hören, wie Du es Dir besser vorstellst. Einmal konstruktive Kritik statt immer nur destruktiver.
********1954 Mann
859 Beiträge
Blödzeitung lese ich nicht.


Wir haben ja nicht einmal mehr eine reale Demokratie...


Viele haben ja noch nicht einmal das erkannt. Von denen, die es erkannt haben, geht der größte Teil nicht wählen. Die müssen wieder mobilisiert werden.
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Was genau fehlt Dir denn zu einer richtigen Demokratie? Wo siehst Du die wirklichen Defizite? Was genau wird falsch gemacht.. und was wäre besser?
********1954 Mann
859 Beiträge
Einheitsmapfe CSU/CDU/FDP/SPD/GRÜNE.


Es fehlt an Alternativen.


An wirklichen Parteiprogrammen und an Konzepten.
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Das sind bisher nur Stammtischparolen.

Sag mir doch einmal was eine Alternative wäre und was wirklich anders gemacht werden soll.
Die Parteiprogramme sind so umfangreich, dass nichtmal ich als Politologe die alle durchlese. Also was genau stimmt mit denen nicht? Bzw. warum sind die nicht wirklich?
********1954 Mann
859 Beiträge
Du solltest vielleicht mal meine Texte etwas genauer lesen. Da findet sich zwischen den Zeilen so etliches, was Du trotz Deinem Studium übersehen hast.


Aus welchen Gründen auch immer.


Zwischen Parteiprogrammen mit schönen Bildern von geschniegelten und gebügelten Kandidaten und Texten wie in einem Kaufhauskatalog mit abgedroschenen Werbesprüchen und wirklichen Parteiprogrammen bestehen sehr große Unterschiede.


Und kaum einer der althergebrachten Parteiwähler ("das habe ich schon immer gewählt!") macht sich die Mühe einer Inventur im Sinne von "Was wurde von der Partei XY angekündigt, und was wurde umgesetzt?"
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Ich habe gesagt die Texte sind umfangreich.. ich bezweifle aber, dass ich nicht -wie von Dir unterstellt- in der Lage wäre, da zwischen den Zeilen zu lesen.
Ich versuche nur zu verstehen, was Du mir mit "(fehlen an)wirklichen Parteiprogrammen" sagen willst.

Ist ein wirkliches Parteiprogramm.. das was die Partei wirklich macht? Was sie wirklich tun sollte, deiner Meinung nach? Oder eines was den Status quo ändert? Und.. in welche Richtung soll sie geändert werden?
Was sollen die Parteien anders machen?

Hast Du denn schoneinmal eine solche Inventur gemacht? So eine Aufstellung würde ich gern einmal sehen..
@rainbow
Nicht nur Küstentiger sondern auch ich würde mir wünschen, du würdest deine Gedanken und Vorschläge nicht zur "zwischen den Zeilen" schreiben.

Worin besteht für dich lebbare Demokratie und was würdest du jetzt und heute direkt ändern, damit sie tatsächlich umsetzbar wäre?
********sign Frau
6.854 Beiträge
Mal locker bleiben...

Drei Frauen unterhalten sich:
"Mein Mann ist Arbeiter. Er taucht Kekse in Schokolade und verdient monatlich 800 Euro."
"Mein Mann ist Automechaniker. Er taucht Kotflügel in Farbe und verdient monatlich 900 Euro."
"Mein Mann ist Politiker. Er taugt gar nichts und verdient monatlich 4000 Euro."
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Vielen Dank für den.. ääähm... qualifizierten Beitrag^^

Aber meine Fragen an Rainbow bleiben.
Scherze zwischendrin sind ganz ok.

Zum Luft holen
Zum Abstand gewinnen
oder auch nur um sich darüber klar zu werden, dass man gerade Gefahr läuft, sich zu verbei?en.

Was soll den das für ein Politiker sein, der 'nur' 4000 Euronen bekommt? Stadtverwaltung?
********sign Frau
6.854 Beiträge
*lol* Das ist nur ein Witz, der die grausame Realität nur am Rande streift aber aufmerksam macht...

Stimmt, ich wollte vor dem Verbeißen retten.

Gong Ring frei zur nächsten Runde!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zu einer echten und funktionierenden Demokratie würde für mich zunächst mal gehören, dass die gesamte Bevölkerung wirklich über alles aufgeklärt wird und jederzeit Zugang zu sämtlichen Infos hat. Also absolut keine Heimlichkeiten in der Politik! Und natürlich, dass Allgemeinbildung, Intelligenz, differenzierendes Denkvermögen und kritische Selbstreflektion gefördert und nicht verhindert werden - übrigens auch bei Politikern selbst.

Ich bin ja in der glücklichen oder peinlichen Lage, ein paar Politiker persönlich zu kennen - unglaublich, wie sehr sie emotional verkrüppelt und kaum in der Lage sind, klar und effektiv zu denken. Und zudem haben sie keine Ahnung, wie es der Bevölkerung wirklich geht, sie haben den Kontakt zum realen, alltäglichen Leben längst verloren ...

Ansonsten ist Demokratie wie bei uns letztlich die Diktatur der Masse, und die Masse wird aus meiner Sicht mehr oder weniger bewusst verblödet. Es wählt also diejenigen, die man die dumme Masse nennt - und das kann nicht gut sein.

Hinzu kommt, dass auch eine geniale Grundidee wie Demokratie stets (wie alle anderen Modelle des Zusammenlebens auch) am Unvermögen einzelner bis hin zu Egoismus und Gier scheitern wird sowie an den emotionalen Fixierungen und Blockaden der meisten Menschen.

Übrigens - auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren ist sinnlos, das hat sich erst wieder bei Stuttgart 21 gezeigt. Was wirklich zu tun wäre, um etwas Grundlegendes zu ändern, müsste auf ganz anderen Bereichen geschehen. Vielleicht ist sogar der Weg von "Anonymous" nicht mal der schlechteste ...

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Eben gelesen - und sowas von wahr:

"Je geringer Bildung und Bewusstsein, je weniger differenziert das Denken und die logischen Fähigkeiten, je weniger Herz auch bei sachlichen Entscheidungen dabei ist, je begrenzter und blockierter die emotionalen Befindlichkeiten - desto "starrer" werden Entscheidungen und Handlungen, was dann letzten Endes zu Monotonie und/oder Lethargie führen kann, im schlimmsten Falle zu einem absoluten Stillstand und/oder Hilflosigkeit."

Das gilt für uns alle einschl. unserer Politiker.

Mir scheint es so zu sein, als wären die wenigen Politiker, die es wirklich noch ernst und gut meinen und nicht nur auf Machterhalt und ihre Vorteile achten, mittlerweile heillos überfordert und somit chancenlos.

Und das führt zu dem Eindruck, dass Großtuer und Selbstdarsteller weit mehr als andere beachtet werden (wie ja auch der Herr Guttenberg) und zu dem Eindruck führen, es seien alle so ...

(Der Antaghar)
********1954 Mann
859 Beiträge
@Kuestentiger
Ich stelle zunächst einmal fest, dass unsere politischen Ansichten durch das Alter und die im jeweiligen Fall vorhandene Lebenserfahrung geprägt sind. Und Deine Fragen verkörpern letztendlich auch den Verfall demokratischer Werte. Ganz einfach deshalb, weil es an der Lebenserfahrung fehlt. Deiner Generation fehlt es an den hier notwendigen Vergleichsmöglichkeiten. Ihr habt nichts anderes gelernt und gesehen als das, was uns die Politik heute vorgaukelt. Dies ist keine Kritik, sondern nur eine sachliche Feststellung.


Die SPD z. B. war mal die Partei der Arbeiter. Sie hat deren Interessen vertreten, mehr oder weniger eng mit den Gewerkschaften zusammengearbeitet, und sich ansonsten für soziale Belange der Gesellschaft stark gemacht. Das spiegelte sich gleichzeitig auch in ihrem Parteiprogramm wieder. Die Partei war auch geprägt von Leuten, die sich aus unteren Schichten durch Leistung und eigene Beiträge in Form von Weiterbildung empor gearbeitet hatten. Und es gab in ihren Reihen im Deutschen Bundestag etliche dieser Leute.


Schaue ich mir die Zusammensetzung der SPD von heute an, kann ich nichts dergleichen finden. Akademiker und Leute mit Besitzstandsansprüchen, soweit das Auge reicht. Von der Basis ist nichts zu sehen. Und genau das spiegelt sich im Niedergang der Partei wieder. Eine Identifikation der Wähler mit der Partei und deren Programm kann nicht mehr statt finden.


Bei den anderen Parteien des von mir so bezeichneten demokratischen Spektrums ist das nicht oder nicht viel anders. In der frühen FDP waren sehr viele Selbstständige, Schriftsteller und Künstler vertreten. Das konnte keine berauschenden Wahlergebnisse bringen, gab aber politische Qualität. Später hat man diese Werte ausgemustert, und sich unter Otto Graf Lambsdorff an die Wirtschaft verkauft. Zeugnis des Werteverfalls.


Mit der Amtszeit des Bimbeskanzlers nahm auch die Lobbyismusarbeit deutlich zu. Auch das steht für den Verlust demokratischer Werte. Politische Arbeit, mit der sich der Wähler nicht mehr identifizieren konnte, wollte oder sollte(!). Dies spiegelt sich auch in der stetig abnehmenden Wahlbeteiligung wieder. Mittlerweile feiern sich Wahlsieger großspurig bei 50,01 % Wahlbeteiligung auch dann noch, wenn sie eben mal 2,5 % der Stimmen verloren haben (SPD Berlin). Hauptsache, wir sitzen vorne an den Freßnäpfen, egal wie!


Soweit mal für den Anfang!
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
Wer hier wen verarscht, zeigt sich doch jedes Mal, wenn dieses Lügenmonster Deutscher Bundestag Versammlung hält.

ich bin froh in einer demokratie zu leben!

alles einfach zu beklagen und zu beweinen wie schrecklich die ganze böse welt ist. wie ungerecht..........

ehrlich gesagt, diese gejammre kann ich nicht mehr hören!

es kann doch jeder seinen beitrag leisten!
jammern ist wenig würdevoll! auf! raus aus der jammerhose und los!
partei gründen, in eine vorhandene eintreten und dann ruck zuck alles besser machen!
********1954 Mann
859 Beiträge
Du solltest mal die letzten Beiträge von Antaghar etwas genauer lesen. Da spiegeln sich mehrere Ohnmachten gleichzeitig wieder. Auch die derer, die gerne etwas geändert hätten.
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Hmmm... wer meint auf die Straße gehen und demonstrieren nützt nichts, nur weil das Referendum zu Stuttgart 21 gescheitert ist, der sollte sich Protest vielleicht einmal an mehr als nur einem Beispiel ansehen.

Es ist zwar durchaus so, dass es in Deutschland einfacher ist als in anderen Ländern die Meinung des Volkes zu ignorieren, aber zu sagen: EIN Versuch des Widerstandes hat nicht funktioniert, also funktioniert es nie... ist allein schon statistisch gesehen ohne wirkliche Aussagekraft.
Auch die Aussage: "Ich kenne einige Politiker und die sind so schrecklich emotional verkrüppelt" ist zwar unschön, aber kein wirklich sachliches Argument. Wieviel sind denn "einige"? Auf welchen Ebenen der politischen Hierarchie stehen sie? Und was bringt Dich auf die Idee aus der Kenntnis einiger auf die Masse zu schließen?

Ich gebe zu es stört mich, dass ich hier immer wieder den Verteidiger eines Systems geben muss, das ich selber kritisiere, nur weil hier ständig in Stammtischmanier ohne wirkliche Kenntnis der Materie abgezogen wird.
Mir ist klar, dass ich hier vermutlich der einzige Politikwissenschaftler in der Runde bin, aber es kann doch nicht sein, dass hier ständig ohne wirkliche Hintergrundkenntnisse rumgemeckert wird... und das allein des Meckerns wegen.

Und, Rainbow, Du hast es noch immer nicht vollbracht auch nur den kleinsten Verbesserungsvorschlag zu bringen, Du drückst nur weiter Frust und Unzufriedenheit aus.

Schön, Du bemängelst den Verlust an Parteieigener Identität und Profil zugunsten der allgemeinen Entwicklung von der Klientelpartei hin zu Volksparteien und im Grunde scheint es mir, als ließen sich alle Absätze mit "früher war alles besser" zusammenfügen.

Dazu die hauchzart selbstgerechte Unterstellung, dass ich aufgrund meines Alters nichts anderes kennen würde. Das ist leider keine sachliche Feststellung, sondern nur die Bekräftigung der Geisteshaltung, die Du hier gern an den Tag legst. Und aus dem Subtext lese ich lediglich heraus, dass Du der Meinung bist, es Aufgrund deines Lebensalters besser zu wissen.
Ein recht tragischer Irrtum.
Was meine Fragen in Wirklichkeit verkörpern oder worauf sie abzielen ist eher etwas anderes, aber da Du sie kaum beantwortest sondern Dich nur in weiteres Beklagen flüchtest bestätigst Du auch in
Unkenntnis der Absicht dennoch dieselbige.

Aber zurück zum Thema:
Du bist also der Meinung, die heutige Politik sei im Verfall, weil Parteiprogramme sich immer weiter angleichen. Aber dann sag mir doch mal was die Alternative wäre in deinen Augen. Eine Rückkehr zur reinen Klientelpolitik?
Ich vermisse auch ein wenig die innere Schlüssigkeit: Einerseits verteufelst Du den Lobbyismus, andererseits wünschst Du Dir die Verflechtung von SPD und Gewerkschaften (die im Übrigen auch Lobbygruppen sind) zurück.

Zudem lässt sich viel deines Gemeckers (ich borge mal Sandras Worte) im Grunde eher auf den Wandel in Medien und Bildung zurückführen und die Parteien und Politiker müssen sich dem Wandel in Gesellschaft, Wertgefüge, Medien, Wirtschaft, Europa etc. anpassen.
Oh und Rainbow: Wie ist eigentlich deine Meinung zu Europa?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ Kuestentiger
Es sind fünf derzeitige Bundestags- und sechs Landtagsabgeordete sowie der persönliche Referent eines ehemaligen Bundeskanzlers.

Nicht viele, aber für mich ausreichend, um eine Tendenz zu erkennen, weil ich immer wieder mal mit ihnen zusammensitze und mir anhöre, was sie so von sich selbst und vom politischen Alltagsgeschäft erzählen. Und es sind also keine "kleinen" Gemeinderatsmitglieder.

Wobei diejenigen, die ich aus Gemeindeverwaltung und Stadtrat kenne, eher noch die aufrechten und ehrlichen Politiker sind, soweit ich das beurteilen kann. Je höher einer kommt (und ich war mit einigen von sehr weit oben lange Zeit befreundet), um so mehr scheint er von seiner persönlichen Integrität zu verlieren bzw. verlieren zu müssen. Umso glattgebügelter und angepasster werden die meisten (wohlgemerkt: nicht alle!), und sei es nur auf die Linientreue zur Partei eingeschworen und nicht mehr auf das eigenen Gewissen.

Ich hab in meinem Leben ein paar Politikerkarrieren verfolgen können. Ich kannte sie, als sie noch keine Politiker waren, und hab beobachtet, wie sie sich verändert haben, als sie in die Politik eingestiegen sind. Da waren auch ein paar Grüne darunter.

Diejenigen, die auch noch heute meine Freunde sind (ich gehöre als Bestsellerautor hier unten im Süden zu den sehr prominenten Bürgern und hab deshalb lange genug in den entsprechenden Kreisen verkehrt), sind ziemlich rasch wieder aus der Politik ausgestiegen. Und sie haben mir sehr genau erklärt, warum sie das getan haben - ich kann sie gut verstehen, denn sie haben im Grunde nur ihre Seele gerettet. Alle anderen sind nach und nach sehr weit nach oben geklettert, den einen oder anderen kennt inzwischen jeder. Und ich kann mit ihnen, wenn wir uns mal begegnen, absolut nichts mehr anfangen. Sie wirken auf mich wie Zombies, wie Politikmaschinen ...

Da ist kein Fleisch und kein Blut mehr, nur noch geschulte Rhetorik und gekonnte, professionelle Selbstdarstellung. Und persönliche Meinungen haben sie nicht mehr, nur noch parteigeschulte Statements sind zu hören - sie können wohl gar nicht mehr anders.

Und wie es in ihren Familien und Beziehungen zugeht, ist leider in den meisten Fällen (nicht in allen!) wirklich total kaputt und erinnert mich fatal an die Bücher der Söhne von Altkanzler Kohl und das Buch über seine verstorbene Frau.

Man kann diese persönlichen Störungen all der Narzissten, die ja nicht ohne Grund in die Politik gehen, natürlich leugnen oder unwichtig finden - ich halte sie für eine der Ursachen der Probleme. Wer wirklich geistig und psychisch gesund ist, hat Besseres zu tun als in der Politik Karriere zu machen. Leider.

Aber das System, in das man gerät, wenn man in die Politik geht, ist nun mal so, dass man so gut wie keine Chance hat, nach oben zu kommen und etwas anders zu gestalten, wenn man seine Persönlichkeit nicht vollends total verbiegt und verleugnet. Wer das nicht macht, wird nicht weit kommen, bleibt aber wenigstens ein aufrecht gehender Mensch - alle anderen machen die gleiche Entwicklung durch wie einst die Grünen, die als "Revoluzzer" angetreten sind und schon bald all die Spiele der Macht bestens beherrscht haben und heute genau so aussehen und wirken, wie all die anderen Politiker auch, ja sie sogar noch übertreffen.

*

Ich schließe keineswegs von Stuttgart 21 auf Erfolglosigkeit aller anderen Demonstrationen, sondern ich weiß einfach, dass etwas Ähnliches wie in den letzten Jahren in vielen afrikanischen und arabischen Ländern geschehen ist, bei uns hier nicht mal denkbar ist. Und ich stand in den 68ern auf Barrikaden und hatte die Hoffnung auf eine bessere Welt - und sehe heute, dass sie seitdem eher schlimmer geworden ist. Also, was haben all die Demos seinerzeit gebracht?

Ich bringe nochmal Hacker-Organisationen wie z. B. "Anonymous" ins Spiel, die in Mexiko sogar die Mafia in die Knie gezwungen haben: Vielleicht ist das auf Dauer der einzige Weg, etwas Grundlegendes zu verändern?

(Der Antaghar)
********1954 Mann
859 Beiträge
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.


Eine Rückkehr zur reinen Klientelpolitik?

Wieso Rückkehr? Die haben wir doch schon fast in Vollendung!



Und, Rainbow, Du hast es noch immer nicht vollbracht auch nur den kleinsten Verbesserungsvorschlag zu bringen

Ich habe mich in meinem letzten Thread einzig mit der Bestandsaufnahme beschäftigt. Warum zu diesem Zeitpunkt diese Bemerkung? Die von Dir geführte Art der Kommunikation ist die gleiche wie im Deutschen Bundestag und in der Verwaltung. Das gab es auch gerade im 50+ unter "Aus besonderem Anlass". Man weiß um die eigenen Unzulänglichkeiten, fordert aber zur Vermeidung eines eigenen Beitrages die Lösung von Anderen ein. Oberlehrerhaft.



Schön, Du bemängelst den Verlust an Parteieigener Identität und Profil zugunsten der allgemeinen Entwicklung von der Klientelpartei hin zu Volksparteien und im Grunde scheint es mir, als ließen sich alle Absätze mit "früher war alles besser" zusammenfügen.

Irriger Trugschluss. Wir haben die Entwicklung von den Volksparteien hin zu den Klientelparteien. Auch darin spiegelt sich ein Mangel der derzeitigen Politik wieder.



Dazu die hauchzart selbstgerechte Unterstellung, dass ich aufgrund meines Alters nichts anderes kennen würde. Das ist leider keine sachliche Feststellung, sondern nur ...

Es ist eine Tatsache, die sich schon allein rechnerisch ergibt. Das bisschen Erlebte kommt dann noch dazu. Habe ich in jungen Jahren auch gerne ignoriert.



Parteien und Politiker müssen sich dem Wandel in Gesellschaft, Wertgefüge, Medien, Wirtschaft, Europa etc. anpassen

Zu viele angepasste Ärsche verderben den Brei. That`s the real problem!



Herbert Wehner würde sich im Grabe herum drehen.
*********CatHH Mann
562 Beiträge
So, einen Laptopabsturz kurz vorm Abschicken und einmal Laptop anschreien später bin ich wieder da. *g*

@*****gar

Sooo wo war ich nur.
Gut, die Zahl der Leute die Du kennst bewegt sich immernoch in einem geschönten 1%-Bereich. Daraus eine Statistik zu machen, so weit würde ich nicht gehen.
Dennoch gebe ich Dir in manchen Punkten, auch aus eigener Erfahrung heraus, recht mit deinen Beobachtungen. Schließlich geschah mein Parteiaustritt aus ähnlichen Gründen. Ich wollte mich einfach nicht mehr soetwas mittragen und Teil davon sein.
Wenn man sich in einer etablierten Partei einzubringen versucht wird man schnell mit den dort bestehenden Strukturen und der Parteiräson konfrontiert, die allerdings auch medial oktroyiert wird. Das einheitliche Bild nach aussen MUSS gestellt werden, egal um welchen Preis. Und es ist verdammt schwer, in der Politik aufrecht zu gehen, ohne Zugeständnisse zu machen.. aber meist endet es in dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Und der ist verdammt klein.

Deinem Resumé der 68er kann ich mich nicht anschließen. Es ist einiges besser geworden. Vor allem in Bildung und Unis.. ja, vieles wurde verwässert, vieles entwickelte sich wieder zurück.. aber zu sagen es hat nichts gebracht.. das würde ich so nicht unterschreiben wollen. Man denke allein an die Emanzipation. Ohne die 68er wäre die nichteinmal halb so weit wie heute und auch wenn wie die Stellung der Frau immernoch nicht gleichgestellt ist.. so ist es doch viel besser als es ohne die 68er geworden wäre.

Es stimmt, dass die arabischen Revolutionen bei uns so nicht möglich wären. Dafür ist die deutsche Mentalität nur schwer mitzureissen. In Deutschland kommen die Revolutionen immer nur aus den Eliten. Der Schnitt bei uns, wie man auch hier in der Gruppe sieht, beschränkt sich aufs Meckern, tut aber nichts weiter. Divide et impera und panem et circenses funktioniert bei uns leider zu gut.

Andererseits frage ich mich, ob ich wirklich solche Revolutionen wie in Arabien will, in denen am Ende Gruppen wie die Muslimbruderschaft an die Macht kommen. Darin begründet sich vielleicht auch eine der vielen Ursachen für die heutige deutsche Untätigkeit: Die Angst davor, dass es noch schlimmer wird als es gerade ist. Das hab ich auch unter Akademikern in einem meiner Seminare beobachtet.

Gruppen wie Anonymous.. sind sicher interessant. Es ist spannend zu sehen, was da vielleicht noch kommen wird und ob sich die Netzbürger oder das "Establishment" am Ende als stärker erweisen. Wikileaks scheint hingegen ja bereits bezwungen.

@****bow

Ja was nun..? Erst beklagst Du Einheitsbrei und beschwerst Dich, dass die Parteien nicht mehr aus den ursprünglichen Gesellschaftsgruppen (Klientelen (!)) bestehen und sich für diese nicht mehr vorrangig einsetzen, nun entwickeln wir uns doch wieder zur Politik FÜR einzelne Klientele hin?

Und ganz ehrlich: Alter allein ist nicht alles. Es basiert auch auf Menge, Umfang und Qualität der gemachten Erfahrungen. Und ganz ehrlich: ich hab lieber mit 30 Jahren die Welt gesehen, mich engagiert, protestiert, mich umfassend mit Dingen beschäftigt und daraus tiefsinnige Schlüsse gezogen, als mit beinah 60 Jahren immernoch zu meckern ohne dabei wirklich die Oberfläche zu durchdringen oder etwas getan zu haben um die Dinge zu ändern.

Aber Du setzt ja lieber meine Aussagen mit der von Politikern und Beamten gleich (LOL, um es mit meiner Generation zu sagen *zwinker* ), nur um Dir nicht die Blöße geben zu müssen, dass Du schlicht und ergreifend keine Idee hast, wie man es wirklich besser machen kann. Du hast auch keine Lösung. Wie würdest Du es denn machen, wenn Du die Verantwortung hättest? Was würdest Du anders machen? Und was besser?
********1954 Mann
859 Beiträge
@Kuestentiger
Mein Freund,

viel Schreiben und viel Zuweisen hilft nicht immer viel.

Es wäre sehr begrüßenswert, wenn Du erst mal die aufgezählten Punkte aus meinem vorherigen Beitrag klären würdest, anstatt in Deinem Sinne einfach fortzufahren.


Also daher nochmals

Hin zur Klientelpartei oder zur Volkspartei?

Und dann ist da ja auch noch die Frage der angepassten Ärsche, mit denen u. a. die Verwaltung zugestopft ist.


Wo waren denn da Deine Lösungen?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ Kuestentiger
Auf den ersten Blick wäre ich ja fast geneigt, Dir rechtzugeben: Was die Frauenbewegung betrifft, haben die 68er doch einiges in Bewegung gesetzt. Auch in Pädagogik und Sozialpädagogik ist manches in Gang gesetzt worden.

Heute bin ich mir trotzdem nicht sicher, ob das wirklich gut war. Denn die Frauenbewegung hat zwar einiges zurechtgerückt, das endlich notwendig war, aber auch viele Kinder gleich mit dem Badewasser ausgeschüttet und auf zahlreichen Gebieten viel Verunsicherung und Verklemmung verursacht. Da wäre vielleicht gleichzeitig eine Männerbewegung nötig gewesen ...

Und wenn ich einen Blick auf Pädagogik und Soziales werfe, glaube ich auch, eher eine Pervertierung der Umstände wahrzunehmen als eine Verbesserung. Eltern betreuen ihre Kinder nicht besser oder sinnvoller, sondern eher gar nicht mehr. Aus der anti-autoritären Bewegung wurde schlicht und ergreifend "laissez-faire" ohne Grenzen und Struktur.

Doch in einem stimme ich Dir nun wirklich zu: Möglicherweise sind die Medien die wirklichen Verursacher des Übels, denn blöderweise unterwerfen sich auch viele Politiker den Gesetzen der Medienwelt (der ich mich nach anfänglicher Naivität im Sinne von "Boah, ich bin berühmt!" nur noch verweigert habe), weil es ihnen zuvorderst darum geht, wiedergewählt zu werden und dafür in den Medien stets präsent zu sein und sich dort möglichst werbewirksam darzustellen.

Es sollte ihnen eher darum gehen, gute Arbeit zu leisten, ihrem Volk zu dienen und die richtigen (nicht die populären!) Entscheidungen zu treffen.

(Der Antaghar)
********1954 Mann
859 Beiträge
@Kuestentiger
Es sollte ihnen eher darum gehen, gute Arbeit zu leisten, ihrem Volk zu dienen und die richtigen (nicht die populären!) Entscheidungen zu treffen.


Damit ist das aktuelle Übel umfassend beschrieben.


Dem ist nichts hinzuzufügen.


Oder sollen nach Deinen Vorstellungen die die Arbeit machen, die nichts dafür bekommen?


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