Ein Politiker gleich welcher Partei und Coleur lügt im Normalfall schon dann, wenn er nur den Mund auf macht zum Luftholen.
Fragwürdig im Fall KTzG ist schon das, was Gegenstand und Form der Betrachtung war.
Denn bei Themen für Doktorarbeiten, die nicht in den Bereich der Forschung fallen, kann es irgend wann keine Neuigkeiten mehr geben, sondern nur Wiederholungen. Aufgearbeitetes und Übernommenes. Umgedichtet und von anderen Quellen Zitiertes.
Ob dann das Vorhandensein von "Gänsefüßchen" oder die Angabe von Textquellen ausschlaggebend sind für die Qualität des Geschriebenen (denn darauf sollte es letzten Endes ankommen) - ich weiß nicht so recht.
Die Amtsflaschen, die die Arbeit bewertet haben, sind trotz nachgewiesen fehlender Arbeitsleistung immer noch im Amt und Würden. Darüber redet niemand. Ganz besonders beim ÖD "sehr" normal. Und wird von diesem, wie gerade im Forum 50+ "Aus aktuellem Anlass" diskutiert, in einer anderen höchst brisanten Angelegenheit in Fragen Rechtsradikalismus auch wieder praktiziert. Wenn die bei KTzG angewendeten Massstäbe überall gegolten hätten, was ich bis zum gegenteiliigen Beweis einfach bestreite (mehr Aufwand ist hier derzeit für mich nicht nötig), dann müsste es da Einige mehr geben, deren Arbeiten keinen Doktortitel wert waren.
Das Statuieren von Einzelfällen zum Exempel war noch nie ein Beweis für Glaubwürdigkeit. Sondern immer nur der von Willkür.
Ganz so schlecht, wie seine Arbeitsleistungen als Minister nach seinem Rücktritt bewertet wurden, können sie nicht gewesen sein. Denn über die Bundeswehrreform erfahren wir derzeit aber nur Gutes. Die aber kann sein Nachfolger in der kurzen Zeit gar nicht alleine bewegt haben. Oder werden wir da schon wieder angelogen???
Der Streit um die Person KTzG verkörpert für mich so etwas wie Hoffnung dahin gehend, dass der Bevölkerung die zunehmende Entdemokratisierung des Landes erkannt hat, und Änderungen wünscht.
Und das nach Lösungen gesucht werden muss für die politische Entwicklung dieses Landes ausserhalb der Einheitsmampfe von CSU/CDU/FDP/SPD/GRÜNE.
Im Deuschen Bundestag gehören ca. 80 % der MdBs dem ÖD oder diesem nahestenden Bereichen an (Bausparkassen, Energieversorger, Kirchen). Die treffen ihre Entscheidungen mittlerweile parteiübergreifend auf Lobbyismus-Veranstaltungen. Welche der Parteien aus dem so genannten demokratischen Spektrum der Einzelne dann gewählt hat, ist letzten Endes unerheblich.
Und welche Parteien dann die jeweilige Regierung bilden, auch!
Die Arbeitsmarktreform und die des Arbeitsrechtes stehen seit etwa 40 Jahren aus. Die Reform für die Gesetze betreffend die Energieversorgung seit mindestens 30 Jahren. die Reformierung des Sozialversicherungswesens seit auch etwa 40 Jahren. Glaubwürdige Bestrebungen für einen aktzeptablen Mindestlohn ohne Aufstockung durch Hartz IV gibt es nicht, und wird es auch weiterhin keine geben.
Statt dessen hat man Hartz IV eingeführt, damit es neue Arbeitsplätze für die Sippschaften des ÖD gibt. Und die Gesellschaft aufgespalten.
Ob nun KTzG letzten Endes wirklich der Hoffnungsträger gewesen sein könnte, ist oder wieder sein wird zur Bewegung dessen, was das Volk braucht, mag dahin gestellt bleiben. Viel wichtiger ist aber die Erkenntnis, dass es Änderungen geben muss. Andernfalls ein Abdriften in die Bereiche unerwünschter Radikalität zu befürchten ist.
Sehr interessant war übrigens eine Diskussion bei news.de über zwei Artikel, die am gleichen Tag erschienen waren - die mögliche Rückkehr des KTzG und die doppelten Pensionswünsche des Hans Eichel. Bei KTzG gab es 130 Kommentare, bei Hans Eichel gerade eben mal 20.
Was war denn nun wirklich wichtig???