@ ignis, romantics & die folgenden Beitraege
Die nihilistisch - fatalistische Reaktion auf die Erschuetterungen unserer Gegenwart, wer kennt sie nicht, sind wir doch einer solchen Flut bedraengender Hiobsbotschaften ausgesetzt, dass man sich manchmal wuenschte, das Horen & Sehen moege einem sofort vergehen. Und sollte die Welt wirklich Ende des Jahres untergehen, was zaehlt dann noch ?Mich jedenfalls kotzt der Gedanke an, die Flinte ins Korn zu werfen und waere morgen der letzte Tag schon angebrochen, lohnte es sich nicht dennoch, das Gelingen des Tages zu versuchen ?
Im Gefuehl der Hilflosigkeit, Empoerung & der Wut zu verweilen, in meiner Jugend mein Obertrauma, fuehrte in einen duesteren Tunnel der Laehmung, dem gar nicht so leicht zu entkommen war.
Wie gut, dass wir nicht in den Gefuehlen stecken bleiben muessen, dass wir ja auch noch einen Verstand haben, faehig die Emotionen zu zuegeln und faehig sich frei zu bewegen !
Und siehe da, es gibt ja auch noch positive Ereignisse, von den Medien oft weitgehend unbemerkt sammeln sich ganze Heerscharen von Menschen, die ein bewusstes, reflektiertes Leben fuehren, zumindest fuehren wollen, es versuchen, unberechenbar, unbeherrschbar, weil sie die Mechanismen der Manipulation kennen & durchschauen, tastend nach Wegen, an denen die Keime der Zukunft gedeihen koennen. Wie wohltuend, den Blick auch dorthin zu richten, sich eine fragile Balance zu verschaffen, die den Boden unter den Fuessen wieder begehbar macht.
Sie sind ueberall zu finden und es ist spannend, ihnen zu begegnen, denn sie beweisen durch Taten und Impulse, dass es durchaus Moeglichkeiten gibt, etwas zu veraendern.
Ein Beispiel dafuer ist das in der vergangenen Woche gegruendete Netzwerk www.futurzwei.org
Viel Freude beim Suchen & finden wuenscht Euch
Georg
PS. Rilke kriegt das Schlusswort
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen
die sich ueber die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausende lang,
und ich weiss noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein grosser Gesang.