das blöde
Das blöde ist nur, wie müsste man das (politische) System verändern, damit die Entscheidungsträger (Politiker) "manipulationsfrei" werden?! (Auch und insbesondere von ihren eigenen Interessen).
Ich habe mich aus der "Politik" verabschiedet, weil ich keine Lösung für mich gesehen haben, nicht durch das System korrumpiert zu werden. Ich war nur in einem kleinen Gremium tätig (ca. 30 Personen), dass ca. T€ 500 verwalten und ausgeben konnte und das in einem recht engen Aufgabengebiet.
Eigentlich müsste man da denken: OK 30 Leute ein wenig Geld, mit dem man zielgerichtet auch etwas auf die Beine stellen kann und nur ein Thema. Das müsste doch funktionieren.
Es war teilweise unmöglich kleinere Projekte durch das Gremium zu bekommen. Man bekommt einfach keine Wohlfahrtsmaximierung auf Gesamtebene hin. Ständig verfolgt irgendein Teilstück der Gruppe "eigene" Interessen und blockiert damit andere.
Ich bin seither vollständig desillusioniert, wie Demokratie in einem Parlament mit einigen hundert Abgeordneten funktionieren soll. Jeder verfolgt nunmal seine Interessen. Niemand verzichtet auf sein individuelles Wohl und Bequemlichkeit für das Gemeinwohl. (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel)
Am schlimmsten finde ich das fehlende Verständnis der (betroffenen) Allgemeinheit:
Viele sagten: Wozu haben wir das Gremium überhaupt?! Das erreicht doch gar nichts und wir müssen ihm Geld geben. Es wird auch beständig daran gearbeitet, das Gremium in seinen Rechten (weiter) zu beschneiden und es "kleiner" zu machen. D.h. der Eindruck der Allgemeinheit man könnte es abschaffen steigt.
Aber ich muss sagen. Dieses verdammet, langsame, unproduktive Gremium ist eine ERFAHRUNGSGOLDGRUBE. Jeder müsste eigentlich dazu verpflichtet werden teilzunehmen um den Ablauf von Demokratie über Institutionen zu verstehen, im Kleinen zu probieren. Eine Meinungsbildung im Gremium zu verstehen. Arbeitsabläufe zu verstehen.
Danke für diesen Faden - ich habe es gerade erst verstanden. jetzt! 10 Jahre später
Das Gremium war ein Studentenrat. Im westlichen Teil der Republik auch ASTA genannt.
Diese Gremien wurden nach dem zweiten Weltkrieg von den Alliierten an den Universitäten installiert (habe ich mal gelesen, übernehme keine Garantie) -> zum Demokratielernen im Kleinen (reiner Selbstzweck also). Und dieses wird regelmäßig versucht von der "Uni" abzuschaffen (anscheinend doch unbequem genug, das es "stört"). Schön zu begreifen, dass die Unileitung damit am Fundament des Demokratiegrundverständnisses sägt. Das macht dann das Regieren der Anderen später einfacher.
Und heisst für mich in Zukunft: Auch kleine Räte (vom Klassensprecher an) nicht als bloße Spielerei abzutun sonder darin Bürgerkompetenz zu erkennen.
VG