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Breivik - zurechnungsfähig !!

******ics Paar
646 Beiträge
.......weil man immer "rechts" sein muss, wenn man vom Mainstream abweicht!

Ach! Tatsächlich?

ich habe mich noch nie dem sog. "Mainstream" zugerechnet und bin alles andere als "rechts".

Ich muss nochmal kurz den Titel dieses Threads hier erwähnen: "Breivik - zurechnungsfähig !!" [sic].

Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich befürworte keinerlei Milde oder Resozialisierung für Psychopathen wie Breivik oder G. W. Bush oder ähnliche Auswüchse dieser Gesellschaft. Aber ich wehre mich vehement gegen diese Radikalisierung, die ich in dieser heruntergekommenen BILD-Raubtier-Kapitalismus-Gesellschaft beobachten muss. Ein Extrem durch ein anderes Extrem zu bekämpfen, ist für mich kein Weg.

Hier macht sich eine gewisse Atmosphäre breit, der ich nicht mehr folgen möchte. Deshalb werde ich mich hier jetzt ausklinken.

Viel Spaß hier noch bei der weiteren Diskussion.

Gutmensch Max
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Es ist nur bedingt charmant, wenn man erstmal allen die eine abweichende Meinung haben, unterstellt, Anhänger der BILD-Raubtier-Kapitalismus-Gesellschaft und Rechtsradikal zu sein - und nach diesem Rundumschlag dann das Weite sucht.
******ics Paar
646 Beiträge
Kuestentiger:
Es ist nur bedingt charmant, wenn man erstmal allen die eine abweichende Meinung haben, unterstellt, Anhänger der BILD-Raubtier-Kapitalismus-Gesellschaft und Rechtsradikal zu sein - und nach diesem Rundumschlag dann das Weite sucht.

Unterstellt habe ich nichts – ich zitiere nur:

Kuestentiger:
Ich persönlich würde da das Gutmenschentum in Verantwortung ziehen ...

Zum Stichwort "Gutmenschentum" findet man auf Wikipedia und Google genug Lesestoff.

Balcik87:
.......weil man immer "rechts" sein muss, wenn man vom Mainstream abweicht!

Gute Nacht.

Euer Gutmensch Max.
*********uptas Mann
452 Beiträge
Is ja toll…
… dass auch in Deutschland und nicht nur bei uns in Österreich, wieder mal, alles was sich nicht wie ein Arsch benimmt als "Gutmensch" bezeichnet wird. - Brevik hätte seine Freude daran. *gleichplatz*


Aber das ist nur ein Detail am Rande. Zurück zum Thema. Das ein Mensch wie Brevik vollkommen ausserhalb der gesellschaftlichen Norm steht und meiner Meinung nach auch in keinster Weise heilbar ist stelle ich mal voran. Die Diskussion über psychisch Krank oder nicht hat aber eine andere Ursache. Norwegen kennt keine Lebenslängliche Strafe, was ich als Gutmensch sehr gut finde, genauso wie die Abschaffung der Todestrafe. Aber es gibt auch in der menschlichen Gesellschaft monströse Auswüchse die über das normale System hinausgehen und Massenmörder mit und ohne pseudointellektuellen Pamphleten sind solche monströsen Ausreißer.

Um nunmehr sicher zu sein, das dieses Monster nie mehr die Chance hat freizukommen ist im norwegischen Strafrecht die psychische Verantwortungsfähigkeit für seine kranke Tat von großer Wichtigkeit:

http://www.welt.de/politik/a … is-bis-zum-Tod-moeglich.html


Ariel, der froh ist ein Gutmensch zu sein!
also es hat sich heute entschieden..
der Breivik ist voll zurechnungsfähig.

Außerdem wollte er das selbst so ...
seine Aussage " Psychatrie wäre für ihn schlimmer als der Tod "..grrrrrr

Na mal sehen nach wieviel Jahren er evtl. dann doch wieder raus kommt..

Ein gutes Gutachten wegen "guter Führung" ??
Wer weiß..
doch in Norwegen sind die Gesetze ja etwas anders als bei uns..
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Zu schade, dass er nicht in Singapur angeklagt ist..

Aber ganz ehrlich: Gutmensch und guter Mensch sind absolut nicht Synonym. Nur weil ich der Meinung bin, dass Strafe auch Strafe sein muss und ich mir teilweise härtere Bestrafungen wünsche.
Ich rede ja nicht davon, dass ich kuschelige kleine Häschen überfahren will, sondern, dass ich mir wünsche, dass die Opfer mehr gewürdigt werden als die Täter, die nun wirklich schwere Dinge verbrochen haben.
Wenn jemand zB ehrlich bereut was er getan hat und aktiv versucht es wieder gut zu machen, so gut es eben geht, ist das für mich schon eine völlig andere Sache und da ist Vergebung und Resozialisation richtig. Aber man kann nicht systematisch tausende Euro verpulvern für Leute, die nichteinmal einsehen, dass sie etwas falsch gemacht haben.
Resozialisation sollte ein Privileg sein und keine Systematik. Ich würde mir da wirklich differenzierte, kritische Einzelfallentscheidungen wünschen.

Ich empfinde mache Dinge und Ansichten als sich gehörig in der Schieflage befindend. Dazu gehört für mich das Gutmenschentum, weil es diffuse und oft unhinterfragte Wertvorstellungen über Realitäten setzt und sich weigert, sich diesen zu stellen.
Das ist aktuell besonder schlimm in Hinsicht auf Iran - Israel.
Ist nicht ganz zum Thema gehörig, verdeutlicht aber meine Auffassung von Gutmenschen.

Da wird nun von Friedensbewegungen auf Israel geschimpft und der arme Iran vor den bösen Juden beschützt. Das ist ungefähr so als würde man 1938 sagen, dass das arme dritte Reich vor den bösen Polen beschützt werden muss.
Auf der einen Seite haben wir ein Land, das komplett von Feinden umgeben ist. Gleichzeitig der einzige wirklich demokratische Rechtsstaat in der Region mit einer Bevölkerung, die in der Menschheitsgeschichte jahrhundertelang verfolgt wurde und der Sündenbock für alle war. Dessen Bevölkerung keinen Krieg will und doch jeden Tag damit rechnen muss, dass der Typ neben ihnen im Bus eine Bombe zündet oder irgendwelche verrückten Raketen wild aufs eigene Gebiet schießen. Klar, auch hier gibt es Radikale, aber auch die bilden nicht die Mehrheit. Das Land besitzt Atomwaffen ("böse"!), setzt sie aber nicht ein.

Auf der anderen Seite haben wir einen totalitären, fundamentalistischen Gottesstaat, in welchem Frauen gesteinigt werden, gefoltert werden und manch einer sogar gepfählt. Ein Land, in dem Frauen kaum Rechte besitzen und in dem man von der Geheimpolizei ohne Anklage entführt und innerhalb von drei Wochen tot aufgefunden werden kann. Auch hier wünschen sich viele keinen Krieg, aber da die Wahlen vom Religionsrat gesteuert werden und dummerweise nur eine Farce sind gibt es keine Chance fürs Volk die Meinung zu äußern. Der Staat selber hingegen finanziert den internationalen Terrorismus und seine Geheimdienstagenten beteiligen sich in Syrien am Mord der aufständischen Zivilisten. Der Staatschef selber ist ein bekennender Fan von Hitler, leugnet den Holocaust, tituliert Juden als Nichtmenschen, Schweine etc., die man töten und ins Meer treiben sollte. Er verkündet öffentlich, dass er das erstere Land auslöschen will.
Dieser Staat gibt aber vor, atomtechnik nur friedlich einsetzen zu wollen, betreibt aber gleichzeitig geheime Anlagen, zu denen den Inspektoren aus bürokratischen Gründen kein Zugang gewährt wird.
Besitzt aber auch NOCH keine Atomwaffen. (="gut"?)

Nun gucken wir uns beide Staaten an und suchen uns in unserem eindimensionalen Weltbild einen guten und einen bösen Raus. Der erste Staat sagt nun: Wir fühlen uns bedroht von Staat zwei und würden gerne verhindern, dass die zur Atommacht werden und würden uns gezwungen sehen ihn anzugreifen, damit er seine Drohungen nicht wahr machen kann.
Für die Gutmenschen und die Friedensbewegung ist damit die Wahl ganz klar! Wer Angreift ist IMMER der Böse. Gut wäre Staat eins nur dann, wenn Staat zwei zuerst angreift, denn dann darf sich Staat eins, (vermutlich) verteidigen. Dass schon beim Einsatz einer einzigen Atombome durch Staat zwei, der erste aufhört zu existieren ist dabei egal.
Der Zweite MUSS der Gute sein! Der bellt ja nur, der will ja nur Spielen. Staat eins sind die bösen Angreifer.

Das ist gutmenschliche Logik.
Und daher will ich keiner sein.

(ja, ich weiss, es ist vereinfacht dargestellt, aber nicht überzogen)
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gutmensch und guter Mensch sind absolut nicht Synonym.

*top*

Für mich ist dieses "Gutmenschentum" in etwa so ähnlich wie all die christlichen Betschwestern, die sich selbst für heilig halten und sich darauf auch noch was einbilden, die alles und jeden immer nur für gut halten und übersehen, dass es eben auch kranke, kaputte und böse Menschen gibt - auch wenn sie alle das nicht von Geburt an so waren, sondern so gemacht worden sind.

Ich versuche jedenfalls, so gut wie möglich ein guter Mensch und kein "Gutmensch" zu sein.

Übrigens - das wäre auch ein interessanter Thread, wie ich meine ...

(Der Antaghar)
*****k87 Paar
975 Beiträge
@******ics

ich habe mich noch nie dem sog. "Mainstream" zugerechnet und bin alles andere als "rechts".

Wenn Du Dich selbst so einordnest........, schön für Dich.
Mich würden zwar mal derartige vom Mainstream abweichende und so weit von rechts entfernte Positionen interessieren, aber das dürfte dann wohl etwas zu weit vom Thema weg sein.

Meine Erfahrungen den Mainstream betreffend sind auf jeden Fall exakt so. Vermutlich klebt meine "Denke" dann wohl doch am äußerst rechten Rand, was mir allerdings ziemlich egal ist, denn die, die das so einschätzen, müssen es ja wissen!


Balcik87:

.......weil man immer "rechts" sein muss, wenn man vom Mainstream abweicht!

Damit kann ich allerdings nichts anfangen und das hatten wir ja nun doch auch schon mal.
****ups Mann
1.000 Beiträge
Breivik...
...rein von unserem Empfinden her, ist er voll zurechnungsfähig.

Wer seine Taten präzise plant und dann den Plan entsprechend ausführt, kann nicht behämmert sein.

Allerdings beginne ich bei solchen medialen Rummel eine zweigleisige Meinung zu erheben.

Vor Jahren hätte ich glattweg gesagt, der Typ muß gesteinigt werden, Stück für Stück sein Körper, unter vollem Bewußtsein zerstückelt, oder sowas in der Art.
Das gleiche Gedankengut prägte mich, wenn es um Vergewaltigungen, Kindesmißbrauch usw. ging.
Aber würde ich dann nicht auch solch ein Täter werden?

Jedoch treiben mich auch andere Gedanken.
WARUM tun Menschen dies, oder Jenes?
Was hat sie veranlaßt?
Wie war ihr Weg bis zu ihrer Tat?

Und aus meinem Empfinden heraus trägt unsere Gesetzgebung, gravierend an solchen Verhaltensausbrüchen Verantwortung.

Natürlich nicht nur, unsere Gesetzgebung. Letztlich beginnt unser Weg im Kreise unserer Eltern.
Aber auch unsere Eltern unterliegen der Gesetzgebung, dem Alltag, mit all seinen Problematiken.
Und viele Eltern zerbrechen an dieser schnelllebigen, nach immer mehr Profit ausgerichteten Gesellschaft. Wo es letztlich nur um ein paar vereinzelte Industrie-Magnaten geht.
Alles andere muß sich dieser Gier unterordnen.

Dadurch werden u.a. auch soziale Belange vernachlässigt.
Was bitte soll ein Kind lernen, wenn die Eltern keine Zeit haben, weil sie eben 10, oder 12 Stunden für ihren Job unterwegs sein müssen?
Oder wie sollen unsere Kiddis mit Gefühlen umgehen, wenn Ellis, auf unterschiedliche Art, ihnen Gefühle verwehren?
usw. usw.

Warum wettern die Politiker gegen die Nazis?
Wenn diese sich wirklich um IHR Volk kümmern würden, als sich irgendwelcher Verbal-Schlachten hinzugeben, dann würden die Nazis, in der Belanglosigkeit verschwinden.
Bin mal gespannt, was althergebrachte Politgrößen den "Piraten" anhängen wollen.

Aber zurück zu diesem Breivik...

Küstenkrieger beschreibt es.
In Singapur, wäre dies sicher die Todesstrafe. (Habe ich deine Gedanken richtig gedeutet?)
Bei den Amis würde man überlegen ob der Tod, per Strom, oder mit der Spritze vollzogen werden solle.
In China....
gut da wäre er eventuell schon tod.
Bei den Russen vielleicht ein lebenslanger Urlaub in Sibirien.
Im Iran, könnte er gesteinigt werden.

Unterschiedliche Varianten beim Umgang mit ein und der selben STRAFTAT.

Was passiert mit Menschen, die nicht "zurechnungsfähig" eingestuft werden?
Normaler Knast - NEIN.
Er kommt in die "Geschlossene"
Aber jetzt tauchen wieder Fragen auf. Wer ist Nutznießer solcher Einrichtungen?
Die Pharma-Industrie?

Die Wurzel allen Übels beginnt im Elternhaus!!!
****ups Mann
1.000 Beiträge
@ Antaghar
Ich versuche jedenfalls, so gut wie möglich ein guter Mensch und kein "Gutmensch" zu sein.

Übrigens - das wäre auch ein interessanter Thread, wie ich meine ...

Bist du dir sicher???

Neigen wir Menschen nicht permanent dazu, unser eigenes Verhalten als das "non plus ultra" einzuschätzen?

Extrem gesehen, hat ja auch der Breivik sein Verhalten als etwas "Göttliches" dargestellt.

Was ist dann akzeptable, was verwerflich?
Ein heißes Eisen...
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Dem widerspreche ich entschieden.

Ich finde es geschmacklos das über das Elternhaus zu entschuldigen. Ja, sicher ist es eine gesellschaftliche Misere, aber zu behaupten, dass das Elternhaus diese Leute dazu gemacht hat ist eine herabwürdigung all jener -und die sind sicher in der Überzahl- die aus schwierigen elterlichen Verhältnissen kommen und dennoch KEINE Psychopathen sind.

Zudem ist die Behauptung, dass sich Nazis um "ihr" Volk kümmern würden schlicht -entschuldigung- dämlich und absolut wirklichkeitsfremd.
****ups Mann
1.000 Beiträge
@ Kuestentiger
Unsere Elternhäuser ist das, wo wir unsere ersten Schritte gehen. Oder?
Mag sein, das es geschmacklos wirken mag.
Aber irgendwo beginnt es.
Die Gesellschaft ist auch keine Ausrede, denn wir können ja wählen gehen, oder?
Und selbst da gibt es die unterschiedlichsten Argumente und Ansichten.

KT, ich schrieb nicht "die Nazis, die sich um ihr Volk kümmern"!!!
Ich rede, wenn sich unsere Politiker um ihr Volk kümmern würden, dann würde sich keiner mehr den Nazis hingeben, oder verleiten lassen.


Kein Mensch wird von jetzt auf gleich zu einem Massenmörder!!!
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Mag sein, dass ich das mit den Nazis falsch gelesen hab, entschuldigung. Ich schieb das mal in meiner Dreistigkeit auf meinen Rest Gehirnerschütterung *zwinker*

Dennoch: Jeder hat die Wahl, was er tut und was er wird. Keiner ist nur ein Produkt seiner Umstände. Es auf die Eltern zu schieben ist ungefähr auf demselben Niveau wie die Killerspiel-Debatte. Oder davor die Gewalt-in-Filmen-Debatte etc.
Ein mieses Elternhaus allen macht keine Psychopathen. Sonst müssten aus den Kindern mit miesen Elternhäusern weit mehr Gewalttäter hervorgehen.

Und was die Gesellschaft mit Wahlen zu tun haben soll und wie man sie durch wählen ändern können soll.. das muss mir mal jemand erklären. Gesellschaft ist ja was anderes als Politik.
****ups Mann
1.000 Beiträge
stimmt...
... da stimme ich dir zu.

Zumindest bin ich als Mensch in unserer Gesellschaft, (in der Regel) ab dem 18. Lebensjahr, für mein eigenes Leben verantwortlich.
Wer dies erkennt, wird mit Sicherheit ein interessantes Leben erfahren.

Aber, es gibt eben auch diese Menschen, welche daran glauben,
"das kannst du nicht" und viele andere, tausend Mal wiederholte Äußerungen der Ellis. Und von solchen Äußerungen beeinflußt werden sie nicht erfahren, wie Leben sein kann.
....weil, "ich kann das nicht"...

Ich habe Menschen kennen gelernt, die mit 30 noch daran glaubten, was ihre Eltern sagten.

Genauso wird es Menschen geben, welche keine, oder wenig Liebe/Nähe/Geborgenheit bei ihren Eltern erleben konnten.
Und ich behaupte, genau hier beginnen all diese Tragödien, welche u.U. zu solchen Straftaten führen.

Ich mag ja falsch liegen, aber Kinder/Menschen werden nicht als Mörder geboren!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
... Kinder/Menschen werden nicht als Mörder geboren!

Das ist sicher richtig. Aber sie lassen es zu, dass sie irgendwann zu Mördern werden. Sie könnten auch, bevor es soweit kommt, einen anderen Weg gehen oder sich Hilfe holen oder etwas verändern ...

Deshalb liegt die Verantwortung bei ihnen, nicht bei den Eltern und auch nicht bei der Gesellschaft.

(Der Antaghar)
****ups Mann
1.000 Beiträge
@ Antaghar
da stimme ich dir zu.

Aber sind sie sich bewußt, das sie "Mörder" werden?

Und selbst, wenn "ja", wie reagieren die Behörden (Polizei)?
Hatte sich der letzte bekannte Kindermörder nicht sogar, im November 2011 bei der Polizei gestellt?

Das die Verantwortung bei ihnen selbst liegt ist insofern korrekt.
Aber reicht dies, es zu wissen?
Dann wäre es aber auch eine gute "Ausrede" für uns, um nichts dagegen zu tun.

Mich interessiert mehr, wie es zu solchen Taten kommt.
Was bringt Menschen dazu?
Was motiviert sie?
Wie kommt es zu solchen Gedanken, zu solchen Motivationen?

Denn im Vorfeld zu agieren ist immer noch besser, als auf Verbrechen zu reagieren.

Und hier unterstelle ich unserem gesellschaftlichem System, das es "versagt hat".
Warum?
Es geht letztlich nur um Konsum, Profit, Gier usw.

Es werden Mio € in fremde Länder gepumpt. Man nennt es Solidarität.
Aber zeitgleich laufen in Deutschland Mio Kinder umher und hungern.

Was wollen wir diesen Kindern erzählen, wenn sie uns fragen: "müssen wir erst in Afrika leben, damit ihr unser Elend hier seht?"
Oder ist das Interesse der Politiker, doch eher auf wirtschaftliche Ziele ausgerichtet?

Und darin sehe ich u.a. auch den Keim für spätere Verbrechen.




....aber, ich kann mich ja auch irren.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Keim für spätere Verbrechen ist niemals ein Faktor allein.

Es gibt z. B. weit mehr pädophil veranlagte Männer, als wir uns träumen lassen, doch der weitaus größte Anteil von ihnen will seine Sehnsüchte und Phantasien niemals in die Tat umsetzen, weil sie es mit ihrem eigenen Gewissen nicht vereinbaren könnten, ein Kind sexuell zu mißbrauchen. Sie alle beweisen, dass man sich selbst auch mit schrägen oder kranken Neigungen durchaus bremsen und kontrollieren kann, wenn man wirklich will.

Das sind immer noch zu viele. Und das von Dir genannte Beispiel ist wirklich traurig und zutiefst tragisch, weil da jemand vor einem Mord wirklich zu stoppen gewesen wäre. Aber leider sind auch überlastete Polizisten in personell ständig unterbesetzten Revieren nur Menschen und machen Fehler, manchmal eben auch tödliche. Und da stimme ich Dir zu: da versagt unsere Gesellschaft, und wie!

Wer übrigens wirklich wissen will, was jemanden dazu bringt, dass Menschen zu Massenmördern und Serientätern werden, dem empfehle ich das spannende Buch "Aus der Dunkelkammer des Bösen" von Mark Benecke. Sehr aufschlußreich.

(Der Antaghar)
****ups Mann
1.000 Beiträge
es kam gerade im TV eine Sendung zu diesen Taten von Breivik.

U.a. ganz kurz eingeblendet, seine kindliche Vergangenheit.

Danach dann elend lang und ausführlich seine Verbrechen.


Medien, wie toll ihr doch alles darstellen dürft.
Hilfreich für die Opfer ist es nicht. Egal, wie grausam das alles ist.
....aber für den Umsatz und die Einnahmen, war es okay.

Traurig, für unsere Gesellschaft...
*****k87 Paar
975 Beiträge
Aber Ihr meint sicher nicht, dass Eltern überhaupt keine Verantwortung, keinen Anteil an der Erziehung und der Entwicklung ihrer Kinder haben?
****ups Mann
1.000 Beiträge
@ Balcik
Ich behaupte, das unsere Eltern grundlegend unseren Weg "vorgeben".
Das beginnt mit der Zuneigung, der Geborgenheit, Vertrauen, Akzeptanz, usw.

Hinzu kommt die Art und der Umgang mit unserer Sprache.
Wie sind sie nach einem gestreßtem Arbeitstag mit sich selbst umgegangen.
Was taten sie in der Freizeit mit uns Kiddis?
Ein bissel spielt der finanzielle Rahmen eine Rolle.
Aber auch die Freunde und Bekannten unserer Ellis.
usw. usw.
Später die Erzieherin in der KiTa, dann anfänglich unser erster Klassenlehrer.
Erste Kumpels, Freunde usw.

Egal, wie wir als Kiddis auf unser "Leben" vorbereitet wurden.
(Meißt ja immer zu meinem "Besten". Aber gefragt wurde ich net, ob ich dies auch so empfand.)

Genau mit unserem 18. Lebensjahr wurde die Verantwortung per Gesetz auf uns übertragen.
Genauso, sind wir ab diesem Zeitpunkt für uns selbst verantwortlich.

Sagen wir mal, ca. 80% der Herangewachsenen hatten ein "durchschnittliches" Elternhaus.
Jetzt tun sie erstmal Dinge, welche sie im Elternhaus nie tun durften.
Sie leben/ lebten erst Mal ihre "persönliche Unabhängigkeit" aus.
Bis uns der Alltag wieder "einholt".
(Sofern sie nicht finanziell abhängig sind, auf Grund Schule, Ausbildung, Studium etc.)

Ist nicht jedem von uns Mal der Gedanke gekommen: "So werde ich meine Kinder nicht erziehen, wie es meine Eltern mit mir getan haben"?


aber zurück zum Thema.
Ich erwähnte, das vom Breivik etwas (ganz kurz angeschnitten) aus seiner Kindheit im TV erwähnt wurde.
Und wenn ich es noch richtig zusammen bekomme, ist er ein Diplomaten-Kind, welches zu Pflegeeltern gegeben wurde.
Aus welchem Grund wurde nicht erwähnt. Auch andere Infos zu seiner Kindheit kamen nicht zum Vorschein, außer, das er ein Einzelgänger war, als Jugendlicher.
Ich kann mir ganz gut vorstellen (das muß aber so nicht gewesen sein!!!) das ihm auf Grund dieser Situation ein bissel zu wenig Liebe, Geborgenheit und Wärme zu Teil wurde.
Für mein Empfinden sind dies aber "lebensnotwendige" Sachen.
Denn entziehe einem Kind (ob mit, oder ohne Begründung) LIEBE und es wird seelisch sterben.
Er hat es nicht geschafft, einen Weg zu finden, wo er sich selbst einbringen kann, im sozialen Umfeld.

Die Tat, welche er beging ist absolut zu verurteilen.
Er selbst, sieht es so nicht.

Beim Breivik sehe ich (für mich), das er garnicht weiß, was Liebe, Nähe, Wärme, Geborgenheit bedeutet.
Wenn er es kennen würde, wären seine Taten vielleicht provokant, aber nicht tötlich gewesen.


Abschließend möchte ich erwähnen, das ich solche Taten verabscheue!!!
Genauso wie Vergewaltigungen von Frauen und Kindern!!!

Aber egal was alles in unserem Umfeld geschieht, es hat alles einen Anfang.

Ich kann zwar die Täter/Mörder/Vergewaltiger verurteilen, aber dann werden andere nachkommen!
Ich kann aber auch schauen, wie solche Menschen zu solchen Taten heranreifen. Und dann habe ich die Möglichkeit, im Vorfeld zu agieren, ihnen zu helfen.
Und meißt beginnt es in der Kindheit.

LG Schlups
****24 Frau
162 Beiträge
@Kuestentiger
Bei der actio libera in causa brauchst du den Kausalzusammenhang, bei 323a StGB ist die eingetretene Straftat lediglich eine objektive Bedingung der Stafbarkeit sodass weder Vorsatz noch Fahrlässigkeit erforderlich ist. Da reicht das fahrlässige sich betrinken *g*
Klar reicht das vom Strafmaß an bestimmte andere Tatbestände nicht heran.

Ich frag mich nur immer wieso manche Leute ( damit meine ich nicht dich) immer denken wenn härter bestraft würde hätte das einen abschreckenden Effekt. Es ist schlicht nicht der Fall. Und dem Opfer hilft das auch nicht. Der einzige wäre der unreflektierte Bürger der aus Reiner Hilflosigkeit seiner Angst vor Verbrechen irgendwie ein Ventil verschaffen muss.

Es sind auch nicht grundsätzlich die Srafrahme. Falsch, sie werden lediglich oftmals falsch abgewandt. Das ist aber kein Problem des Systems sondern der Menschen die darin arbeiten.
Kommt mal nach Wuppertal, da gibt's Haftstrafen für Sachen die in Köln eingestellt werden!
****ups Mann
1.000 Beiträge
@ Antaghar
Der Keim für spätere Verbrechen ist niemals ein Faktor allein.
...aber irgendwo beginnt es.

Es gibt z. B. weit mehr pädophil veranlagte Männer, als wir uns träumen lassen, doch der weitaus größte Anteil von ihnen will seine Sehnsüchte und Phantasien niemals in die Tat umsetzen, weil sie es mit ihrem eigenen Gewissen nicht vereinbaren könnten, ein Kind sexuell zu mißbrauchen. Sie alle beweisen, dass man sich selbst auch mit schrägen oder kranken Neigungen durchaus bremsen und kontrollieren kann, wenn man wirklich will.
Und genau hier sehe ich schon unsere Kindheit.
Wenn meine Ellis ein "brutales Leben" mit sich selbst, mir vorleben würden, dann würde ich an (meiner einfach strukturierten kindlichen) Gerechtigkeit zweifeln, aber laufe ich dann nicht Gefahr, das ich später meine Partnerin auch nur verprügeln würde, wenn MIR etwas nicht paßt?
Ich kenne es ja nicht anders. Meine Ellis haben es mir über Jahre vorgelebt. Mal nur als Beispiel.

Und ich kann mir gut vorstellen, das auch die sogenannten "pädophil veranlagten Männer" in eine "kindliche Zwickmühle" geraten sind.
Ein Teil von ihnen, spürt in sich diese "Gerechtigkeit", ein anderer Teil ist jedoch schon so weit von eigenen Gefühlen abgedriftet, das sie nur noch nach Begründungen für ihr TUN suchen.

Und ergeht es uns allen, in anderen Belangen nicht ähnlich?
Wie oft verwünscht sich der eine, oder andere seinen Chef. Oder eben auch Mal seinen Partner?
Teilweise mit emotionsgeladenen Lynchgedanken.
...aber dabei bleibt es dann auch.

Es ist mir zu wenig, nur abzuurteilen.
Medial wird sowieso eher auf Mord und Totschlag gesetzt, als sich um positive Erfolge/Ergebnisse zu konzentrieren.

Und ebenso wird in der Politik nicht nach den Ursachen geschaut, sondern eher ein weiteres Gesetz dazu gebastelt.

Und aus dieser Situation heraus stimme ich dir zu, wenn du sagst, das es nicht nur ein Faktor allein ist.
Denn mittlerweile sind so viele Feinheiten, die im verlaufe der Zeit, verkompliziert wurden.

Hast du mal eine IBIN-Nummer von diesem Buch zur Hand?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ schlups
Die ISBN diesen Buches lautet: 978-3-7857-6046-8

*

Natürlich wird die Saat von den Eltern gelegt, keine Frage. Und dass sie einen erheblichen Einfluß auf die Entwicklung von uns allen hatten, ist ja logisch.

Doch irgendwann ist jeder 20 oder 25 - und kann sich nach und nach von diesem Einfluß befreien, die erlittenen Traumatisierungen ausheilen (und sei es mit Therapie) und lernen, mit all dem Erlebten angemessen umzugehen, zumindest so, dass man das erlittene Leid nicht an andere, unschuldige Menschen weitergibt.

Ich hatte früher viele Familien in üblen Verhältnissen zu betreuen und bin immer wieder über das Phänomen gestolpert, dass eine Familie z. B. fünf Kinder hatte. Alle sind gleich beschissen erzogen und betreut worden, bekamen keine Liebe und stattdessen Prügel ohne Ende. Und vier davon sind dann auch in das gleiche Fahrwasser wie ihre Eltern geraten und heute genau so schlimm. Doch eines der Kinder ist ganz anders, ist weder asozial noch kriminell, ist sogar in der Schule gut und beliebt, hat einen ordentlichen Beruf erlernt und sich gegen alle Widerstände durchgebissen - und lebt heute ein ganz normales und glückliches Leben.

Warum wohl? Es geht also, auch bei sehr widrigen Umständen. Und nebenbei bemerkt: Ich bin auch in einer ziemlich kaputten Familie aufgewachsen, wurde brutal mißhandelt und alles andere als gut behandelt - und hab mich auch selbst aus dieser Scheiße heraus gearbeitet.

Sehr gut wird das in einem spannenden Buch von Andreas Altmann beschrieben:

"Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend"

- jederzeit bei amazon.de und in jeder guten Buchhandlung zu beziehen und mehr als lesenswert. Die dort beschriebene Kindheit und jugend ist kaum zu fassen - und der Autor hat es auch geschafft, wenn auch knapp und mit Mühe.

(Der Antaghar)
****ups Mann
1.000 Beiträge
Doch irgendwann ist jeder 20 oder 25 - und kann sich nach und nach von diesem Einfluß befreien, die erlittenen Traumatisierungen ausheilen (und sei es mit Therapie) und lernen, mit all dem Erlebten angemessen umzugehen, zumindest so, dass man das erlittene Leid nicht an andere, unschuldige Menschen weitergibt.

Das ist grundsätzlich richtig.
Aaaaaaaber....

Wenn sie es nicht anders kennen (das Leben), wie wollen sie etwas ändern, was sie zuvor nie gesehen/erlebt haben?

Eine meiner vergangenen Beziehungen, sie war zu dem Zeitpunkt 30 Jahre alt. Und sie nahm alles, restlos alles, was ihre Mutter äußerte für bare Münze.
Mir ging anfänglich, dabei oftmals die Hutschnur hoch.

Erst durch beiläufige Fragen weckte ich ihre "eigene Person", ihre eigenen Wünsche, Sehnsüchte usw.
Und obendrein unternahm ich mit ihr Dinge, wofür mich ihre Mutter Heute noch lynchen würde, wenn sie es könnte. *smile*

Sie begann "aufzuleben", ohne zuvor ihre Mutter zu befragen, ob sie es darf, oder nicht.
Denn in ihrem Innersten, hat sie sich immer so entschieden, das sie keine andere Seele verletzt. (Ich rede von bewußten Verletzungen.)

Und seit dem wurde weit mehr gelacht, mehr Freude am Leben, usw.


Jeder Mensch hat es in seiner Hand zu entscheiden, ob er "glücklich" leben möchte, oder nicht.
Aber nicht jeder weiß darum, das er sich selbst entscheiden darf.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wenn sie es nicht anders kennen (das Leben), wie wollen sie etwas ändern, was sie zuvor nie gesehen/erlebt haben?

Genau das ist doch der Knackpunkt!

Es kann mir keiner erzählen, dass er bis zum 20. Lebenjahr nur die Verhältnisse bei sich zu Hause kennengelernt hat. Es gibt Schulkameraden, Freunde, Nachbarn ...

Man kann sogar in Blättern wie "Bravo" oder "BILD" lesen, dass es auch andere Verhältnisse gibt, man kann in die Glotze gucken, und selbst bei den primitivsten Sender kann man sehen, dass es bei anderen auch anders zugeht als bei sich zu Hause - manchmal noch schlimmer, manchmal auch besser. Und dann kann man ausnahmsweise mal das Hirn einschalten ...

*

Nochmals die Frage: Wie schafft es eines von fünf Kindern, nicht dumm und versoffen und kriminell zu werden, obwohl alle vier Geschwister genau diesen Weg eingeschlagen haben?

Ich finde es wertvoller, mal zu schauen, wie jemand es schafft, da raus zu kommen, als immer nur zu beklagen, dass viele da nicht raus kommen!

(Der Antaghar)
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