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Breivik - zurechnungsfähig !!

*********ser2 Paar
832 Beiträge
Themenersteller 
Breivik - zurechnungsfähig !!
Einerseits ist jemand, der solche extremen Taten plant und ausführt auf jeden Fall nicht ganz richtig im Kopf. Andererseits heißt nicht geistig gesund zu sein zwar nicht, dass man geistig behindert ist oder so, aber Breivik schien doch ein hoch-funktionstüchtiges Individuum zu sein, sonst hätte er das alles ja nicht so hin bekommen.

Letzteres spricht für mich dafür, dass er als geistig gesund anzusehen ist, denn jemand, der auf so einer Ebene "funktioniert" sollte auch dementsprechend zur Verantwortung gezogen werden.
****24 Frau
162 Beiträge
Die Menschen neigen häufig dazu einen Menschen der schlicht "böse" ist automatisch als krank darzustellen, vielleicht weil ihnen die Existenz des Bösen Angst macht.
Natürlich weicht ein solches Verhalten von der Norm ab, ob man es aber als pathologisch bezeichnen kann... ich weiss nicht.
****ot2 Mann
10.741 Beiträge
Naja,
ob er paranoid-schizophren erkrankt, - oder einfach nur "völlig neben der Spur, aber zurechnungsfähig" ist, - darüber hat sich ja schon die gesamte norwegische Psychiaterelite einen Gutachterkrieg geliefert...
Lg
Gernot
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Ich für meinen Teil bin froh darüber, dass er nun als Zurechnungsfähig eingestuft wird.

Ein Strafprozess gegen ihn mit anschließender Verurteilung ist für mich die "gerechtere" Alternative und wird hoffentlich den Opfern und Hinterbliebenen einen Abschluss liefern.
In meinen Augen kommt er damit immernoch viel zu gut weg.

Es ist ohnehin irgendwie eine gewisse Diskrepanz zwischen der hohen Menge an Aufwand für Täter und kaum bis gar nicht Aufwand für Opfer.
Bizarrerweise diskutieren die Länder in Deutschland gerade, ob Lebenslänglich wegen Mord und/oder Vergewaltigung einsitzende statt nach 10 Jahren nun doch schon nach 5 Jahren Hafturlaub bekommen sollten. Unverantwortlich, finde ich persönlich.
*********ser2 Paar
832 Beiträge
Themenersteller 
Küstentiger - absolut richtig !
Warum ist das so ! Was macht JUSTIZIA in Deutschland falsch ??
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Das ist ja nun widerum fast eine philosophische Frage.

Ich persönlich würde da das Gutmenschentum in Verantwortung ziehen, dass inzwischen mit Phrasen wie "auch Straftäter verdienen diese und jene gute Behandlung" etc. dafür sorgt, dass jede Anstrengung für den Täter getätigt wird und kaum jemand wirklich, ausser beim Lesen der Schlagzeile, mit den Opfern fühlt.
Ich kenne das Justizsystem primär aus Hessen und sekundär aus Schleswig-Holstein, aber im Falle von ersterem ist mir in meiner Studienzeit bisher aufgefallen, dass sich eine Kultur des "auch-beim-6ten-Mal-noch-Bewährung-gebens" eingebürgert hat und Richter von ihren Kollegen schief angeguckt werden, wenn sie den vollen Strafrahmen ausschöpfen.
Es ist ja nicht so als hätten wir keine vernünftigen Gesetze, auch wenn die Strafandrohung für Vergewaltigung meines Erachtens zu gering ist. Das Problem ist eher die Interpretation durch die Rechtsprechung und die allzu große Bereitschaft, Entschuldigungen herbeizuzitieren. Schwere Kindheit, Alkohol etc.
Es gibt da die neusten Gehirn-Forschungen.
Gewaltverbrecher wurden unter Kernspintomografen mit Fotos aller Art konfrontiert.
Die ganz gewalttätigen Fotos lösten z.b. bei Vergewaltigern oder eben Gewaltverbrecher ganz andere Gehirnregionen an, als bei „Normal-Bürgern“.
Man ist noch am forschen…
Aber es ist nachweislich, dass diese Menschen anders „ticken“ als normal..

Das soll gar nichts entschuldigen...es ist nur mal interessant, was da in einem Gehirn vor sich geht..
Und bei mehr Wissen -- kann dann evtl. auch eine dementsprechende Vorsichtsmaßnahme begonnen werden.
Doch das ist wohl noch "Zukunfts-Musik "

Da kommt dann der Ausspruch „ Der ist doch nicht normal“ schon zur Anwendung.

In dem Buch „Schmerzgrenze“ von Joachim Bauer ist das ziemlich gut beschrieben..
*********ser2 Paar
832 Beiträge
Themenersteller 
Justizia !
Kompliment - deine Beiträge sind durchdacht ! *top*
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Es geht ja nicht direkt darum, ob die Leute normal sind, sondern ob man zulässt, dass ihre "Andersartigkeit" zur Schuldfreiheit führt.
Es ist bei uns ja auch so, dass ab einer Promilleobergrenze die Schuldfähigkeit des Täters vollkommen wegfällt ohne, dass es noch einen Auffangtatbestand gäbe.
Das find ich sehr erschreckend.
*********ser2 Paar
832 Beiträge
Themenersteller 
??
Auffangtatbestand ?? Sorry *les*
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Achso, sorry: Ein Auffangtatbestand ist ein Gesetz, welches solche Taten "auffängt" in denen eine Schuldigkeit durch ein spezielleres Gesetz nicht festgestellt werden kann.

Zum Beispiel: Jede Tötung, die nicht unter §211 Mord fällt, weil die dafür nötigen Tatmerkmale fehlen, fällt dann unter § 212 Totschlag.

Wenn Du aber völlig Betrunken bist, dann fällt die Prüfung der Tat, die ungefähr so aufgebaut ist:

1 Objektiver Tatbestand
2 Subjektiver Tatbestand
3 Rechtswidrigkeit
4 Schuld

spätestens bei der Schuld durch, weil Du zu betrunken warst um schuldhaft handeln zu können.
Da gibts dann maximal noch § 323a "Vollrausch". Aber da ist dann zum einen die Strafandrohung vergleichsweise gering, ist nur ein Vergehen, kein Verbrechen (also i.d.R. Geldstrafe oder maximal 5 Jahre Freiheitsentzug, keine Mindestfreiheitsstrafe), plus: Weis mal jemandem nach, dass er sich absichtlich betrunken hat um dann die Tat zu begehen.
*********ser2 Paar
832 Beiträge
Themenersteller 
Bin noch am ....
das ist starker Tobak !
Habe dir eine Mail (web.de ) geschickt ! Vielleicht sollten wir mal telefonieren .

Michael
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Was wie wo web.de? Ich bin doch nirgends bei web.de? verwirrtguck
*****k87 Paar
975 Beiträge
Für mich stellt sich hier zunächst die Frage, was sind derartige Gutachten überhaupt wert?
Zwei Gutachter stellen die Unzurechnungsfähigkeit fest und kein halbes Jahr später ist der Angeklagte plötzlich "gesundet"!

Bedauerlich - immer wieder die sog. "Experten"- Meinungen, die von neuen Experten ad absurdum geführt werden.

Schlimmer sind für mich allerdings noch diese vom Schlage eines Kriminologen, wie z. B. Pfeiffer, der erst letztens wieder nach sorgfältigem "Aktenstudium" entsprechend kritische Aussagen zu den strafprozessualen Maßnahmen im Zusammenhang mit Emden in den Medien verbreitete.
****24 Frau
162 Beiträge
Es gibt doch noch die schöne actio libera in causa, und wie ich deutsche Richter kenne wird da eher auch mal ein Auge zugedrückt und die Voraussetzungen bejaht.

Und beim Vollrausch nach 323a StGB reicht ja schliesslich auch Vorsatz.
****24 Frau
162 Beiträge
reicht ja schliesslich auch Fahrlässigkeit sollte das heissen....
herrje ich brauche was zu essen *g*
*********CatHH Mann
562 Beiträge
naja, der Vorsatz muss sich ja auch zusammenhänglich zur im Rausch begangenen Tat sein. Da brauchst Du ja nen Kausalzusammenhang..

Und Fahrlässigkeit ist in dem Zusammenhang ja immer so ne Sache. Zumal sich das dann ja auch wieder niederschlägt im Strafmaß *snief*

PS: Dir was von seinem Omelette abgeb
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zu diesem sonderbaren Gutmenschentum gibt's eine interessante Anekdote:

Zwei Sozialpädagogen verlassen spät abends eine Kneipe. Direkt vor der Tür liegt ein Mann, zusammengeschlagen, in seinem eigenen Blut.

Sagt der eine Sozialpädagoge zum anderen: "Du, den müssen wir sofort suchen, der das getan hat, und ihm helfen" ...


Wen interessieren bei uns hier noch die Opfer?

(Der Antaghar)
******ics Paar
646 Beiträge
Gutmenschentum
Schade, dass es hier keine "Dislike"-Buttons gibt.

Ich bin zwar kein Sozialpädagoge, aber ich würde diese "Anekdote" in das Reich der Fabeln und BLÖD-Leser einordnen.

Ich weiß nicht, warum Resozialisierung hierzulande mittlerweile so geächtet wird, dass man mit "Gutmenschentum" brandmarken muss.

Ist das die neue allgemeine "Law-and-Order"-Denkweise, wie sie von vielen Rechten vorgelebt wird? Zurück in die Steinzeit?

Hab' ich mich jetzt als "Gutmensch" geoutet?

Max

*snief*
Dann bin ich kein Gutmensch und will auch keiner sein.

Solche Menschen (sind das wirklich Menschen) gehören weggesperrt bei Wasser und Brot. Und harter körperlicher Arbeit. Ein Leben lang. Weil sie sich mit ihrem Verhalten und Tun ganz eindeutig vom Menschsein entfernt haben.

Und was die Begnadigung von Mördern betrifft, stell ich nur eine Frage:

Und wer begnadigt die Opfer?
Wer erweckt sie zum Leben?

Ok das waren zwei.

Ich habe da wirklich kein Verständnis für und ich will auch keins dafür haben.

Wie verarscht muss sich ein Polizist vorkommen, der unter Einsatz seines Lebens einen Mörder gestellt hat und der kommt nach 10 Jahren wieder raus.
*********CatHH Mann
562 Beiträge
Hmm warum muss man "rechts" sein, nur weil man sich eine härtere und weniger kuschelige Bestrafung für Schwerstraftäter wünscht?
Das hat doch bitte damit nichts zu tun und es ist recht unschön, das so in einen Kontext zu setzen.
In vielen Punkten ist Amnesty wichtig. Und auch die Ideale, die dort verkörpert werden. Speziell dann, wenn es darum geht, dass Menschen aus nichtigen Gründen, wie zB Karikaturen vom Mob und Staat gelyncht werden.
Aber ich finde in manchen Punkten geht es einfach zu weit.
Warum bekommen Straftäter überhaupt sowas wie Hafturlaub? Warum wird alles für Resozialisation getan, auch wenn die Empirie belegt, dass diese in dem Großteil der Fälle keine Aussicht auf Erfolg hat.

Ja, es ist sicher wichtig, dass Straftäter nicht wie Tiere behandelt werden, dass sie irgendwo ein Recht auf körperliche Unversehrtheit haben. Aber wozu brauchen Straftäter eine Kuschelbehandlung?
******ics Paar
646 Beiträge
Aber wozu brauchen Straftäter eine Kuschelbehandlung?

Von "Kuschelbehandlung" habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Mit Resozialisierung habe ich bestimmt auch nicht an Breivik und andere Psychopathen wie G. W. Bush etc. gedacht.

Ich stelle nur fest, dass in unserem heutigen Raubtier-Kapitalismus alles nur noch in Richtung härter, böser, stärker, mehr usw. geht. Das Wort "sozial" wird nur noch genauso wie "christlich" pervertiert angewendet.

Am besten "Rübe ab". Das ist billiger und gibt uns die nötige Rache.

Egal, macht weiter so.

Euer Gutmensch Max.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ Romantics
Aber ich, lieber Max, bin u. a. auch Sozialpädagoge - und ich finde diese "Anekdote", die so sicher nicht wirklich passiert ist, sowas von treffend, weil ich ja meine Kollegen gut kenne: Für alles und für jeden muss man Verständnis aufbringen, auch für Vergewaltiger, Mörder etc., sogar für jemanden wie z. B. Herrn Breivik. Nur die Opfer, die werden häufig im Stich gelassen.

Natürlich ist die Begebenheit maßlos überzogen, also das Ganze wie unter einer Lupe verzerrt - aber es verdeutlicht etwas, das bei uns absolut krank ist und schief läuft, und es zeigt dieses alles und jeden verstehende sozialpädagogische Denken, unter dem viele in diesem Beruf leiden und was unsere Gesellschaft immer kränker macht:

Täter kriegen jegliche psychologische Betreuung und Beratung, Hilfe und Therapie. Und zwar nachgeworfen! Während die Opfer häufig lebenslang unter der Tat leiden und sich selbst um Hilfe kümmern müssen (ich kenne da einige), während die Opfer oft daran zerbrechen, ihre Arbeit verlieren (weil sie zu lange unter posttraumatischen Störungen leiden und nicht mehr arbeitsfähig sind), oft sogar ihre Familien daran zugrunde gehen.

Ich selbst musste aus beruflichen Gründen schon so manchem Vergewaltiger und Mörder kleiner Mädchen und Jungs gegenüber sitzen und auch noch freundlich sein, ihnen helfen, sie unterstützen (z. B. wenn sie sich wegen der Haftbedingungen beschwert haben, obwohl sie ihre Opfer kein einziges Mal gefragt haben, ob es ihnen recht ist, was sie ihnen antun) - obwohl ich ihnen, ehrlich gesagt, lieber eine aufs Mauls gehauen hätte (vor allem dann, wenn ich gemerkt hab, dass sie nicht die geringste Reue verspüren).

Einmal, ich werde es nie vergessen, musste ich ein paar Gespräche mit einem Kerl führen, der sein eigenes Kind solange mit Gewalt Wasser eingeflösst hat, bis die Bauchdecke aufgerissen ist und das Kind starb - er fand aber sein Verhalten völlig okay, denn das Kind hatte dauernd Durst und ihn, den Ärmsten, damit genervt.

Oder vor gar nicht allzu langer Zeit die Mutter, die ihre beiden Kinder in der Badewanne mit Gewalt ersäuft hat, weil sie damit nicht zurechtkam, dass ihr Mann Besuchsrecht für die beiden Mädchen haben wollte.

Und beide Täter bekamen bzw. bekommen immer noch allerbeste Betreuung und Therapie (die in den meisten Fällen völlig sinnlos ist), während die Opfer gar nicht mehr betreut werden können - sie sind nämlich tot.

Nichts, aber auch gar nichts gegen Resozialiserung (war selbst jahrelang Vorsitzender eines Vereins zur Resozialisierung straffälliger Jugendlicher) - aber alles, wirklich alles gegen dieses Im-Stich-lassen der Opfer!

(Der Antaghar)
@Antaghar
Du sprichst mir aus der Seele.

Meiner Meinung nach muss man erstmal den Opfern helfen.
Und jemand der Kinder missbraucht, ermordet hat meiner Meinung kein recht mehr auf tolle Behandlung.
Soviel arbeiten lassen, damit sie ihre Kosten bezahlen können, die sie im Gefängnis verursachen. Und dann in die Zelle mit ihnen. Ohne Fernseh und Internet. Und als Lektüre würde ihnen vielleicht die Bibel guttun.

Ja ich weiß das ich da böse bin, aber da fehlt mir jegliches Verständnis

die Gruppe PUR hat es mit einem Lied gut ausgedrückt

Nur Text darf man ja nicht


*****k87 Paar
975 Beiträge
Hmm warum muss man "rechts" sein, nur weil man sich eine härtere und weniger kuschelige Bestrafung für Schwerstraftäter wünscht?


.......weil man immer "rechts" sein muss, wenn man vom Mainstream abweicht!

Ja, es ist richtig, man bekommt unweigerlich den Eindruck, dass Täter zu oft mit Samthandschuhen angefasst werden.
Zu oft, weil ich auch hier nicht pauschal alle Täter einbeziehen möchte.
Aber wenn man manchmal während einer Gerichtsverhandlung erlebt, was sich dort ein Angeklagter "leisten" (in jeder Beziehung) kann und wie verschüchtert manche(r) Geschädigte(r) ohne jeglichen Rechtsbeistand auf die ausgeklügelten Fragen reagieren, ihn Paroli bieten soll........ - sehr anschaulich fast jedes Mal bei Rocker-Prozessen!

Um allerdings etwas die Objektivität zu wahren - es mag sein, dass Täter, vor allem, die aufrichtig bereuen, durch für sie günstigere Haftbedingungen in ein ordentliches Leben finden könnten, allerdings geht es hier wirklich um "Schwerverbrecher" und dies dann entsprechend zu beurteilen......!
Es gab schon zu viele "Fehl"-Gutachten mit immer wieder neuen Opfern; verantworten muss das wohl dann keiner?!
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