Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Tabou Events
3504 Mitglieder
zum Thema
Dinge, die man beim 1stDate alsauch in der Kirche sagen kann128
Dinge, die man beim 1st Date als auch in der Kirche sagen kann ich…
zum Thema
Sex in der Kirche – ein Tabu?451
Ich hatte vor Jahren mal Sex in einer Kirche. Ich fand das damals…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Katholische Kirche "eine Welt aus Intrigen und Korruption"?

*****910 Paar
236 Beiträge
Themenersteller 
Katholische Kirche "eine Welt aus Intrigen und Korruption"?
Im aktuellen Spiegel (Nr.20 vom 14.5.2012) findet sich ein Artikel mit der Überschrift "Herrschsüchtig und vulgär".
Darin wird beschrieben mit welcher Brutalität Macht- und Geldgeschäfte derzeit im Vatikan durchgesetzt werden.

Zur Aufklärung wurde "ein Trio hochbetagter Kardinäle" eingesetzt, "ausgestattet mit päpstlichen Vollmachten".

Ihr denkt jetzt, die sollen aufklären wer da die christlichen Grundwerte so mit Füßen tritt?

Weit gefehlt! Eine solche Aufklärung ist tabu!

Das Trio soll aufklären, wer diese Internas an die Presse verraten hat!

Es stimmt mich traurig und auch wütend dass es in der obersten Führung der katholischen Kirche anscheinend immer noch absolut normal und in Ordnung ist die christlichen Grundwerte völlig zu ignorieren und statt dessen die Tradition der Inquisition fort zu führen.

Für mich ist die Führung dieser Kirche nach wie vor skandalös und unglaubwürdig!

... auch wenn es natürlich auch wirklich christlich lebende Kardinäle und Bischöfe gibt!
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
da gibt es nur eines: aus der kirche austreten jetzt!
Eine Religion ist nur so gut wie ihre Gläubigen. Man weiß ja, dass der Katholizismus vor Widersprüchen nur so strotzt. Er gibt allemal guten Stoff für ein Urban Fantasy Buch, aber ansonsten fallen mir persönlich immer wieder nur die negativen Aspekte auf. Korruption und ein ungleiches Machtgefälle im Vatikan ist ja nichts Neues. Die Niedertracht dieses Systems geht einher mit der Unwissenheit und der mangelnden Aufklärung der Gläubigen und wird gerade dadurch oft vertuscht. Ich glaube, nicht einmal die Hälfte der Katholiken ist sich dem wahren Glauben dieser Religion bewusst, sondern agiert als kleines Schäfchen innerhalb einer großen Schafsherde. Gruppenzwang ist immerhin sehr bequem. Ansonsten käme man ja auf Ideen und würde anfangen zu denken.
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
http://hpd.de/node/13389

tja, so ginge es auch!
alles schon lange bekannt !!!!
und nichts NEUES..

Wenn man dabei nur dran denkt was für ein Vermögen die Kirche hat..... und wie sie dazu gekommen ist !!!
und auch auf höchste Ebene am jammern ist..

grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr....................

der LINK von sandra42 find ich sehr aufklärend..das habe ich noch nicht gehört..
GUT dass es JOY gibt :-)))) *smile*
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Ausgedient.
Die K. Kirche einfach ignorieren. Es gibt genug Auswahl.
******ics Paar
646 Beiträge
Zu diesem Thema hier ein passender Artikel:
http://www.heise.de/tp/artikel/36/36935/1.html
*********uptas Mann
452 Beiträge
Kirchen, egal …
… welcher Konfession sind machterstrebende Unternehmen. Sie wollen das Übliche: Macht, Einfluss, Geld, und eine gehorsame Kundschaft …

… dafür vergewaltigen sie ohne Scheu Glaube, Vertrauen und Spiritualität!

Und das katholische Unternehmen, dass muss ihm der Neid lassen, ist wohl eines der erfolgreichsten auf diesem Gebiet.
*******lia Frau
1.239 Beiträge
Ich denke, nach Bekanntwerden vieler Missstände, ist es, zumindest "von außen", kein Tabu mehr, die katholische Kirche anzuprangern - das gehört mittlerweile zum Mainstream. *zwinker*
Vor einigen Jahren war das noch völlig anders. Heute wäre es, "von außen", eher ein Tabu, eine Lanze FÜR diese Institution zu brechen. *smile*

"Von innen" allerdings wird ("natürlich") weiterhin alles getan, um die internen Machtspiele zu vertuschen - wie in (fast) jedem anderen größeren Unternehmen auch.

Aber die "Institution Kirche" besteht aus (einzelnen) Menschen, zu denen, als "schwächste Glieder" auch die "Gläubigen" bzw. Kirchensteuerzahler gehören.
Es ist nicht die "Institution" an sich, die Macht anstrebt, sondern (ganz viele) einzelne Menschen, die dafür verantwortlich sind und bestimmte Strukturen geschaffen haben. Haben sich solche Strukturen erstmal verfestigt, besteht natürlich auch eine Wechselwirkung zwischen ihnen und den beteiligten Menschen ("Macht korrumpiert").

Über Jahrhunderte verfestigte Strukturen lassen sich nicht so einfach aufbrechen. Es wird Zeit kosten, ist aber nicht unmöglich, wenn es genügend Menschen gibt, die sich dafür stark machen (wollen).
OB es die (noch) gibt, ist natürlich eine ganz andere Frage...


Sie wollen das Übliche: Macht, Einfluss, Geld, und eine gehorsame Kundschaft …

"Die "Macht" der katholischen Kirche fußt u.a. auch auf der Welt/Gottes-Sicht, die sie transportiert: Ein ALL-mächtiger Gott, dessen Vertreter hier auf Erden ebenfalls "mächtig" sind.

Wünscht die Kundschaft ALL-Macht, wird sie doch bestens "bedient". *fiesgrins*
Egal
ob Kirche, Staat oder Könige ... Intrigen, Lügen und Machtspielchen gab es schon immer und gibt es immer noch.

Egal ob bei Politik, den letzen Königshäusern oder auch den Kirchen.... die Menschen erfahren nur dass nötigste und was sie erfahren sollen.

Ich persönlich schieße mich da schon lange nicht mehr auf eine Institution ein, denn im Prinzip agieren alle gleich. Ob das die katholische, die evangelische Kirche, die Sekten oder auch Moslems, Budhisten etc. sind...nirgends werden die einfachen Menschen wirklich komplett informiert.

Wer die Macht hat und gnaz oben sitzt läuft immer Gefahr sie für sich auszunutzen. Sieht man aktuell auch an pleite gegangenen Drogeriemärkten...

Die Kehrseite der katholischen Kirche sind die vielen Instutionen die der Staat alleine in dem Umfang nicht stellen kann... sei es Kindertagesstätten, Altenbetreuung, Sterbehilfe, Jugendgruppen, Zeltlage, Jugendräume... die gerade bei uns auf dem Land von den Kommunen nur endlos diskutiert werden aber nie realisiert werden... wären da nicht die Kirchen die einspringen..egal ob katholisch oder evangelisch... bei uns gäbe es weder Kindertagesstätten, Altenheime, Kindergruppen, Pfadfinder, Zeltlager oder Jugendarbeit weil die Kommunen pleite sind., .....ein wenig Ferienprogramm der Vereine ..mehr aber auch nicht.... in anderen Bundesländern mag es anders sein...in Bayern sind die Kirchen bzw die freiwilligen Menschen unter kirchlichem Dach voller Engagement und wir die hier wohnen sind froh darüber... ohne Kindergarten einen Job zu finden.. undenkbar.Es gibt nur wenige städitische Kindergärten 90 Prozent sind kirchlich ebenso die Altenheime. Das ist die Kehrseite. viele schimpfen über die Kirche bringen aber ihre Omas ins Altenheim, nehmen den Pflegedienst in Anspruch, fahren auf Kur und lassen eine Tagesmutter von der Kasse bezahlen die auch wieder einer kirchlichen Einrichtung angehört, geben ihre Kinder in den Kindergarten und sind froh wenn die "Großen" Kids in einen Jugendraum gehen können wo noch aufgepaßt wird dass kein Alkohol und keine Drogen ausgegeben werden....und wer bezahlt das alles? Die die noch brav die Kirchensteuer zahlen umso wenigstens das Bestehende noch zu retten...

so mancher der bei uns jegliches Angbot nutzt aber hintenrum nur über die Kirche schimpft sollte mal ein wenig nachdenken... oder die Alternativen suchen und bezahlen

klar ist es nicht in Ordnung was die Höchsten machen aber wie gesagt die sind in meinen Augen nicht anders als unsere Politiker und Firmenbosse... wer Macht hat wird sie immer ausnutzen

Für mich zählen immer die Menschen die greifbar sind, was sie tun, wie sie agieren. Also die Erzieherin, der Pfarrer, die Altenpflegerin... genauso wie der Bürgermeister, der Stadtrat... also die menschen egal ob Kirche oder Staat die für mein Umfeld zuständig sind. Die unser leben hier wo wir sind erleichtern...und wenn deren Arbeit paßt ist es mir gleich welcher Obrigkeit (Staat oder Kirche) sie angehören (Sekten ausgeschlossen!!)

lg Sie von PoL
Immer nur die Katholiken???!!!
Ich will nicht bestreiten, dass in der katholischen Kirche so einiges im Argen liegt.

Aer was mich immer wieder mit schöner Regelmäßigkeit auf die Palme bringt, sind diese Pauschalaussagen "die katholische Kirche macht das und das..." - besonders was die Missbrauchsfälle und dergleichen angeht.

Und besonders was Missbrauch und Misshandlung angeht, sind es auch immer wieder evangelische oder staatliche Einrichtungen, die da negativ auffallen. Aber manchmal kommt es mir so vor, als wären es in den Köpfen der Leute "nur" die Katholiken, die Dreck am Stecken haben.

Und da bin ich ziemlich sicher: Das stimmt einfach nicht. Dreck sammelt sich überall, wo Ehrgeiz, Geld und Macht(gefälle) institutionell gebündelt werden.

Wobei ich zugeben muss: Die katholischen Priester, die ich kenne, neigen in der Tat deutlich mehr zur Weltfremdheit als die evangelischen - ich vermute mal, ganz einfach deshalb, weil ihnen durch das Zölibat zumindest offiziell eine Familie verboten ist. Damit haben sie viel zu viel Zeit, um sich mit hochgeistigen Themen zu beschäftigen.

Zumindest offiziell können sie einem ratsuchenden Schäflein mit Eheproblemen ja schlecht sagen: "Jaja, diese Diskussion haben meine Haushälterin und ich auch immer und mein inoffizieller Ältester erst, na, da kann ich Ihnen Geschichten erzählen..."
******ics Paar
646 Beiträge
Katholische Kirche
Liebe LucyLime,

Aer was mich immer wieder mit schöner Regelmäßigkeit auf die Palme bringt, sind diese Pauschalaussagen "die katholische Kirche macht das und das..." - besonders was die Missbrauchsfälle und dergleichen angeht.

Vielleicht liegt es einfach daran, dass es weltweit keine zweite Organisation wie die katholische Kirche gibt, die mit einer derartigen mafiösen Struktur und Machtfülle ausgestattet ist.

... immer wieder evangelische ... Einrichtungen, die da negativ auffallen.

Kannst du mir dazu Quellen nennen?

Dreck sammelt sich überall, wo Ehrgeiz, Geld und Macht(gefälle) institutionell gebündelt werden.

Da gebe ich dir absolut recht. Aber genau diese Bündelung ist doch schon seit vielen Jahrhunderten charakteristisch für die katholische Kirche wie für sonst keine.

Max

Nur mal so als ein Beispiel von vielen.

Und dann gab es da noch diese ach so berühmte Modellschule in - ich glaub, Berlin...da ich aber nicht mehr genau weiß, welche das war, bin ich mal lieber still, bevor ich da fälschlicherweise eine Einrichtung verunglimpfe.
******ics Paar
646 Beiträge
Danke für den Link.

Absolut verabscheuungswürdig. Gut, dass ich auch diesem Verein nicht mehr angehöre. Nach meiner Meinung sind alle Religionen - insbesondere die monotheistischen - Ursache sehr vieler übler Dinge und menschenverachtender Verbrechen.

Max
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es sind wohl nicht die Religionen an sich, sondern eher der bedauerliche Umstand, dass Glaube und spirituelle Erkenntnis in irgendwelche unüberschaubare Organisationen und damit in ein Korsett gepresst werden - und zahllose Menschen leider begrenzt und/oder bedürftig genug sind, dem dann auch noch anzuhängen und sich dem zu unterwerfen.

Schon Jesus soll mehrfach darauf hingewiesen haben, dass der Glaube weder Häuser aus Stein noch Organisationen benötigt.

Doch ist es ja leider so, dass fast alle wirklich guten Ideen, sobald sie von Menschen in Organisationen gezwängt werden und zum _ismus gemacht werden, damit auch verdorben und oft genug zugrunde gerichtet werden ... Und das gilt gleichermaßen für alle Kirchen und ähnliche Sekten!

Ich pflege immer wieder zu betonen:

Religion ist etwas für Menschen, die Angst vor der Hölle haben.
Spiritualität ist etwas für Menschen, die hier im Leben längst durch die Hölle gegangen sind.

Vielleicht ist das ja der entscheidende Unterschied?

(Der Antaghar)
Nicht, dass wir uns da missverstehen: Ich denke, die Struktur der katholischen Kirche gehört zumindest dringend überholt, weil absolut nicht mehr zeitgemäß (und ich wette, Benedikt weiß das im Grunde auch, wenn er mal ganz in Ruhe in sich geht...), und ein wirklicher Freund der Kirche als Institution (ALLER Kirchen als Institutionen) bin ich auch nicht.

Dennoch reagiere ich einfach etwas allergisch darauf, wenn alle Katholiken pauschal in einen Topf geworfen werden. (Die verlogensten Menschen, mit denen ich im Zusammenhang mit Kirche und Religion jemals das zweifelhafte Vergnügen hatte - ohne da ins Detail gehen zu wollen - waren übrigens Protestanten...)

Und besonders schlimm finde ist, dass "katholischer Priester" und "sexueller Kindesmissbrauch" inzwischen praktisch in einem Atemzug genannt wird.

Ich kenne sogar einen katholischen Priester, der inzwischen deswegen einsitzt und das völlig zu Recht!

Mein ehemaliger Reitlehrer, der mit Kirche sowas von gar nix am Hut hat, darf ihm aber wegen desselben Verbrechens dabei Gesellschaft leisten.

Und ein ehemaliger Nachbar auch...

Gleichzeitig kenne ich auch katholische und evangelische Diakone, Pfarrer und Priester,die ganz tolle Menschen sind - und auch den einen oder anderen aus dem Verein, der eine totale Bliztpiepe mit leichtem Dachschaden ist.

Und das ist es einfach, was ich so schlimm finde: Dass gegen einen bestimmten Berufsstand da eine regelrechte Hetzjagd veranstaltet wird.

Klar fallen immer wieder Priester, Lehrer, Erzieher, ja sogar Psychologen etc. wegen sexuellem Kindesmissbrauch auf und das ist schlimm - aber dennoch darf man nicht vergessen, dass auch ein Großteil dieser Leute diesen Berufsweg aus Überzeugung einschlägt.

Aber von all den anderen, die auch als Onkel, Väter, Mütter, Tanten, Brüder, Schwestern derartigen Mist machen, ist erstaunlich wenig die Rede - vorausgesetzt, die sind nicht zufällig Priester oder Pastor.

Und das stört mich einfach an der ganzen Debatte ganz enorm.

Daher würde ich an dieser Stelle gerne einmal die Lanze für all die katholischen Priester brechen, die auch in der heutigen Zeit noch einen Berufsweg einschlagen, der inzwischen praktisch per se zum Spießrutenlauf wird - und die wirklich noch naiv und idealistisch genug sind, um zu glauben, mit ihrer Arbeit irgendwas sinnvolles für die Menschheit zu tun.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ LucyLime
*top* Volle Zustimmung!

Es gibt ja auch viele Lehrer, Ärzte, Psychologen, Pfadfinderführer etc., die ebenfalls schon reihenweise Kinder sexuell mißbraucht haben. UNd trotzdem würde keiner auf die Idee kommen, sie alle in einen Topf mit Kinderschändern zu werfen.

Und im evangelischen bzw. protestantischen Bereich gibt's nun wahrlich auch viele Heuchler - insbesondere bei den Pietisten.

Wie gesagt - wo immer eine große Organisation im eine Idee herum entsteht, geht seit jeher in der Geschichte der Menschheit die Idee baden - weil die Organisationen aus Menschen bestehen, die schwach, fehlerhaft, gierig und machtbesessen sind. Man sollte nur meinen, dass gerade Christen frei von diesen Mängeln sind - aber mir scheint es so zu sein, als würden gerade Christen ihre eigene Religion zu miserabel finden, um auch danach zu leben ... Sonst würden sie es doch tun!

(Der Antaghar)
Es gibt ja auch viele Lehrer, Ärzte, Psychologen, Pfadfinderführer etc., die ebenfalls schon reihenweise Kinder sexuell mißbraucht haben. UNd trotzdem würde keiner auf die Idee kommen, sie alle in einen Topf mit Kinderschändern zu werfen.


Aber noch mehr, die ebendas nicht tun....

Ich denke einfach, für viele ist die katholische Kirche einfach eine große Unbekannte - besonders für Leute, die mit Kirche Null Berührungspunkte haben. Besonders viel Misstrauen (auch sehr ungerechtfertigtes, weil Fehlinformationen) ist mir da in den neuen Bundesländern begegnet, wo ohnehin ein Großteil konfessionslos ist.

Ich hab einfach manchmal den Eindruck: Die katholische Kirche hat heute bei vielen Leuten den gleichen Status wie in den späten Fünzfigern die Gastarbeiter aus Italien...bloß nix damit zu tun haben wollen, weil...is so...!

Wat der Buer nich kennt, dat fritt er nich...
*******lia Frau
1.239 Beiträge
@Antaghar
Lieber Antaghar,
mit Verlaub -
Religion ist etwas für Menschen, die Angst vor der Hölle haben.
Spiritualität ist etwas für Menschen, die hier im Leben längst durch die Hölle gegangen sind.

das ist ein bisschen platt... *zwinker*

Religion ist in meinen Augen eine sehr persönliche Angelegenheit und zu unterscheiden von religiösen Organisationen.

Religion - im wahren Wortsinn (religare - sich rückverbinden) kann sich darstellen als ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit "einem größeren Ganzen", wie mensch dieses größere Ganze auch immer bezeichnen will.

Ich z.B. bin ein naturreligiöser Mensch - für mich gibt es weder "Hölle" noch "Teufel" (abgesehen vielleicht von der/denen im eigenen Innern, aber denen ist mensch bekanntermaßen nicht hilflos ausgeliefert).
*g*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ Lupercalia
Ich würde es nicht platt nennen, aber es ist auf jeden sehr plakativ.

*zwinker*

Kommt übrigens auch darauf an, wie man Religion definiert. Und nicht zuletzt gibt es in jeder mir bekannten Religion auch viele Menschen, die genau diese Religion mit Spiritualität füllen, mit echtem, gelebtem Glauben - die es also aus theologischer Sicht genau so sehen wie ich.

Anders ausgedrückt: Religion ist die Theorie, Spiritualität ist das Gelebte.

Ja, Religion bedeutet Rückverbindung - doch leider ist es nur eine verkopfte Rückverbindung, eine nicht mit Spiritualität erfüllte und wirklich gelebte Verbindung, sondern nur ein Befolgen bestimmter Vorschriften ...

Was man übrigens als "Naturreligion" zu bezeichnen pflegt und dem ich ebenfalls anhänge, liebe Lupercalia, ist für mich nichts anderes als echte, gelebte Spiritualität im Kontakt mit Mutter Erde (somit voller weiblicher Kraft und Weisheit) - im Gegensatz zu all den bekannten durchorganisierten, häufig patriarchalisch vater-orientierten großen Religionen.

*g*

(Der Antaghar)
Ja, Religion bedeutet Rückverbindung - doch leider ist es nur eine verkopfte Rückverbindung, eine nicht mit Spiritualität erfüllte und wirklich gelebte Verbindung, sondern nur ein Befolgen bestimmter Vorschriften ...

Ich schätze aber, dass es genau das ist, was viele auch wollen: Wer sich vorschreiben lassen kann, was er denken soll, der muss nicht mehr selbst denken.

Ich bin, im weitesten Sinne auch christlich erzogen worden, mit abendlichem Gebet und so - und ich muss gestehen: Dieser Zustand des naiven kindlichen Gottvertrauens, eben auch gepaart mit man mangelnden Weitblick, den man als Kind noch nicht besitzt, hatte schon so seine Vorteile - so wie man eben als glückliches, liebevoll behütetes Kind seine Eltern für die allergrößten hält.

Als Lucy irgendwann groß wurde und anfing, sich mit dem Thema ausführlich auseinanderzusetzen und dabei auf einmal überall Haare in der Suppe zu finden begann, war das schon ein kleiner Praxisschock. *zwinker*

Ich will das nicht missen und will vor allem auch nicht in der selbstverschuldeten Unmündigkeit verharren, wie Kant so schön sagte. Für mich gehört diese Emanzipation von der Institution Kirche auch ein bisschen zum Erwachsenwerden und zur Idenditätsfindung dazu. Dennoch kann ich bis zum einem gewissen Grad verstehen, was Menschen dazu bewegt, sich dem zu unterwerfen ohne nachzufragen - wie es bei Ideologien ja auch oft der Fall ist.

Was ich dagegen nur schwer nachvollziehen kann ist, dass eine Distanzierung von der Institution Kirche oft mit einer so massiven Abwertung derselben verbunden ist. Denn dann ist das in meinen Augen keine souveräne Distanz.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ LucyLime
Was ich dagegen nur schwer nachvollziehen kann ist, dass eine Distanzierung von der Institution Kirche oft mit einer so massiven Abwertung derselben verbunden ist. Denn dann ist das in meinen Augen keine souveräne Distanz.

Vielleicht ist es ja eine ähnliche Ablösung wie diejenige, die wir alle in unserer Pubertät mal durchleben mussten, nämlich die vom Elternhaus.

Auch da werden ja die Eltern massiv abgewertet, um sich von ihnen ablösen zu können (und wer das nicht schafft, holt das dann später bei allen anderen Autoritäten ersatzweise nach, gegen die man dann immer volles Rohr gleich losballern muss ... das nennt man dann "Autoritätskonflikt", und von Menschen mit genau dem wimmelt es auch hier im Joylcub nur so) - weil man noch nicht in der Lage ist, das alles differenziert wahrzunehmen und deshalb nicht souverän damit umgehen kann.

Mir kommt's manchmal so vor: Man muss die Kirche, die Priester, die Religion etc. gleich massiv abwerten, um sie abwehren zu können. Denn es müsste jedem klar sein, dass trotz aller Kritik an den Kirchen (und insbesondere auch am Vatikan) sehr viele wirklich ernsthaft engagierte Menschen dabei sind, die es ehrlich meinen und wirklich Gutes tun.

(Der Antaghar)
Mir kommt's manchmal so vor: Man muss die Kirche, die Priester, die Religion etc. gleich massiv abwerten, um sie abwehren zu können. Denn es müsste jedem klar sein, dass trotz aller Kritik an den Kirchen (und insbesondere auch am Vatikan) sehr viele wirklich ernsthaft engagierte Menschen dabei sind, die es ehrlich meinen und wirklich Gutes tun.

Sag ich doch murmelmurmel
*******lia Frau
1.239 Beiträge
Lieber Antaghar,


Ja, Religion bedeutet Rückverbindung - doch leider ist es nur eine verkopfte Rückverbindung, eine nicht mit Spiritualität erfüllte und wirklich gelebte Verbindung, sondern nur ein Befolgen bestimmter Vorschriften ...

das sehe ich so nicht, ist doch gerade die katholische Kirche mit ihren Ritualen und Glaubensvorstellungen sehr viel näher dran an der "alten Religion" aus vorchristlicher Zeit und "wirkt" beim Gläubigen mehr über die emotionale als über die Verstandesebene - vielleicht ist gerade daher auch die allgemeine Empörung um einiges höher, fühlt "man" sich doch von "Mutter" Kirche schwer enttäuscht.

Weiter kannte und kenne ich katholische Menschen, die ihren Glauben wirklich leben und diese Verbundenheit offensichtlich spüren.

Mir, katholisch aufgewachsen, kommt im Gegensatz dazu die evangelische Kirche eher "verkopft" und damit irgendwie "trocken" vor.

Mein Mann ist evangelisch erzogen worden und wir haben schon viele Gespräche darüber geführt, wie unterschiedlich die "Sichtweisen" da wohl sind und wie unterschiedlich wir es jeweils erlebt haben.


Was man übrigens als "Naturreligion" zu bezeichnen pflegt und dem ich ebenfalls anhänge, liebe Lupercalia, ist für mich nichts anderes als echte, gelebte Spiritualität im Kontakt mit Mutter Erde (somit voller weiblicher Kraft und Weisheit) -

Das ist für mich genau so.

Dennoch habe ich unter "Heiden und Hexen" schon viele kennen gelernt, die auch hier meinen, das Befolgen bestimmter - im Grunde ja gar nicht wirklich vorhandener, denn "Tue was Du willst und schade niemandem" - "Vorschriften" mache sie zu "besseren" Hexen, Heiden,. Menschen, was weiß ich... *zwinker*

Den Begriff Religion füllen Menschen mit ihrer persönlichen Vorstellung - es gibt hier wie dort Menschen, die persönliche Verantwortung übernehmen wollen und welche, die sie lieber abgeben. Patriarchale Strukturen, wie sie u.a. in der katholischen Kirche bestehen, fördern eher die Abgabe der persönlichen Verantwortung.

Aber selbst dort ist es Religion - die Rückbindung an ein größeres Ganzes: Auch die Gemeinschaft der Gläubigen (Katholiken) ist ein "größeres Ganzes" und manch einer/einem mag es genügen, dort eingebettet und damit verbunden zu sein.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ Lupercalia
Da ist was dran an dem, was Du einwendest ...

In der Tat sind einige Rituale gerade der Katholiken verblüffend nah an schamanischen Ritualen - eben nur mit der wunderlichen Einschränkung, dass es so etwas wie Schamanentum nicht geben kann und darf (worüber sich ja zahllose Menschen z. B. in Südamerika lässig hinwegsetzen und es ganz locker miteinander verbinden).

Hier bei uns wurden ja zahlreiche Feste und Rituale exakt auf die gleichen Tage gelegt worden wie "heidnische" Feste, z. B. die von den Weihenächten (= Weihnachten) und dem Fest zu Ehren der Geburt des Sonnengottes Mitra bis hin (heute die Heilige Nacht und - man höre und Staune - sogar die Mütze des Papstes ist nach dem Sonnengott benannt. Ebenso wie Ostern nach der Fruchtbarkeitsgöttin Ostera benannt wurde und so weiter - ich könnte hier noch seitenlang fortfahren ...

Sogar zahllose Kirchen, Kathedralen etc. wurden ja auf alten, heidnischen Kraftplätzen errichtet, sicher nicht ohne Grund (und nicht nur, um diese zu überbauen und damit zu tilgen).


Und ich halte es für einen interessanten gedanklichen Ansatz von Dir, dass vielleicht gerade daher die oftmal vehemente Abwehr des Katholischen rühren könnte. Ich werde dem mal nachspüren und recherchieren. Allerdings sehe ich das dann allenfalls als wichtigen zusätzlichen Aspekt, denn das Machtgehabe und Geschäftgebaren des Vatikans ist an sich schon ausreichend Grund zu heftiger Kritik). Und es stimmt: Protestanten sind häufig weit mehr Kopfmenschen als Katholiken.


Leider muss ich Dir zustimmen, dass gerade in neuheidnischen Kreisen die gleichen Symptome, Verhaltensweisen, Ausgrenzungen, Neid- und Konkurrenzgehabe und vor allem "Ich bin besser als alle anderen!"-Haltungen anzutreffen sind wie überall woanders auch.

Das ist eben wie überall, wo etwas einfach grundsätzlich abgelehnt wird und man etwas radikal abwehrt, dabei aber selbst genau das tut, was man ablehnt (auch hier im Joyclub zu finden).

Ob das all diejenigen sind, die absolut intolerant gegenüber Intoleranz sind oder die das sogenannte Bewerten als total schlecht bewerten (und alle, die sich erlauben, etwas oder jemanden zu bewerten, gleich mit als schlecht bewerten), ob es diejenigen sind, die jegliches Verurteilen aufs Schärfste verurteilen oder höchst niveaulos das mangelnde Niveau bekämpfen und so weiter (auch hier könnte ich seitenlang Beispiele anführen), es ist immer das Gleiche. Leider.


Und ja, natürlich gibt es in jeder Religion Menschen, die wirklich egagiert und ernsthaft danach leben und wirklich Gutes tun (das hatte ich ja bereits betont) - schade nur, dass auch diejenigen oft genug Andersgläubige abwehren oder verurteilen.

Doch das wäre ein Thema für unseren Thread

Tabu: Christen-Verfolgung 2012 und religiöse Intoleranz

(Der Antaghar)
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.