Das Thema trifft bei mir einen Nerv...
ich hatte noch das Glück, zu Hause richtig bekocht zu werden,
und auch Kochen zu lernen (Ravioli muss man nicht zwingend fertig kaufen, etc.).
Mc Donalds gabs zwar hier und da, doch es war überhaupt kein Thema, dorthin zu gehen...
Als ich eine Hotelfachausbildung machte,
hatte ich wieder Glück,
weil mein Lehrherr Geschmacksverstärker rigoros ablehnte,
und mir zeigte, das und wie man auch für viele Menschen
geschmacklich gut kochen kann.
In den Jahren habe ich dann viel gesehen und daraus meine ersten Schlüsse gezogen
(wo kann ich überhaupt essen gehen, was schmecke ich wie heraus, was lehne ich ab).
Dann - vor etwa 10 Jahren bekam ich von einem Freund das Buch
"Fast Food Gesellschaft" von Eric Schlosser.
Wohlgemerkt: Die Originalausgabe - welche später auf dem Index landete - und dann nochmal später "überarbeitet" wieder käuflich zu erwerben war.
(das Original ist manchmal noch in Leihbüchereien zu finden, erkennbar an den Bögen von McD auf dem Cover)
Ein Wälzer, der MIR zum ersten Mal den Umfang von Allem klarmachte...
von der Fleischverarbeitung, den Hygienestandarts der Länder, dem "Futter", das eingesetzt wird... bis hin zu der Entstehung von Fastfood/Systemgastronomie und dem, was dort auf dem Teller landet.
DAS hat mich so nachhaltig beeindruckt,
das ich mich weiter informieren wollte.
Empfehlen kann ich
"die Ernährungslüge" von Hans-Ulrich Grimm
"die Suppe lügt" von Hans-Ulrich Grimm
"alles Bio oder was" von Hans-Ulrich Grimm
"Futter fürs Volk" von Volker Angres
Auch wenn es ein erster Schritt ist,
das heute die Etiketten mal näher in Augenschein genommen werden...
so ist a) nicht alles darauf zu finden b) weiß der Konsument in den seltensten Fällen, was sich wirklich dahinter versteckt. c) wird es bei Firma A entdeckt, verkauft es Firma A2 weiter unter anderer Bezeichnung - der Konsument weiß ja nicht, das es eine Firma ist
Es wäre zu lang, das Alles aufzulisten,
nur als Schlagworte:
-30000(!) nicht gekennzeichnete gentechnisch veränderte Lebensmittel in Supermärkten
• Futtermischungen für die Tiere, die auf unseren Tellern landen, die den Begriff "Futter" gar nicht mehr verdient haben
• Aromen - nicht das, was vielleicht früher Mutter als Rumaroma in den Kuchen gab, sondern das, was uns heute den altbekannten Geschmack vorgaukelt, der gar nicht mehr enthalten ist (und woraus diese Aromen wiederum gewonnen werden)
-Aspartam wurde schon genannt. Es gibt auch noch Sunett, ein Zuckerersatz in Joghurts, Eistee, Osaft (eigentlich ein Kunststoff, kommt von Hoechst)
• steht "räuchern" auf dem Etikett ist es nicht das, was wir noch darunter verstehen
• echte Früchte in Joghurts, die auf dem Deckel abgebildet sind? Ich muss den Kopf schütteln
• Käse, der gar kein Käse mehr ist
• vergiftete Sojamilch
• genmanipulierter Mais, der verfüttert wird (Kreislauf)
• ... etc. etc.
Heute fällt es wirklich schwer,
in diesem verlogenene und ungesunden Dschungel noch etwas "Echtes" zu finden.
ABER ich weiß zumindest davon und entscheide mich damit bewusst, Dies oder Jenes doch einmal zu essen/trinken!
Diese bewusste Wahl wünsche ich mir für Alle.
Foodwatch wurde hier schon genannt, die sich immer wieder stark machen, gegen die - sorry - Verarschung der Kosumenten und dabei aufdecken.
Demeter ist auch eine Anlaufstelle.
Und nun soll es noch "Einheitssaatgut" geben:
https://www.campact.de/saatgutvielfalt/appell/teilnehmen
Zu dem Thema gäbe es eine Menge zu sagen...
die gesundheitlichen Aspekte - die Anhäufung von neuen oder veränderten Krankheitsbildern, die Einflussnahme,...
doch das Traurige daran ist:
Vieles ist nicht mehr rückgängig zu machen,
wir müssen mit den Konsequenzen unseres Tuns leben.