Man hat mir aufgetan -
wenn das mal nicht ein Fehler war
Moin, moin,
wie man bei uns im Norden auch um diese vorgerückte Stunde noch sagt. Also ich bin der Christian mit den tausend Stacheln unter der Zunge. Gut nicht nur beim Reden, sagt meine Frau
Lasst Euch nicht von dem Beruf »Informatiker« täuschen - politische Ökonomie und wissenschaftlicher Kommunismus - halt, nicht weglaufen! - gehörten vor über dreißig Jahren zu meinen Studienfächern. Danach hatte ich für dreizehn Jahre lang eine echt scharfe Braut. Wenn sie schlecht drauf war, ballerte sie mit 7,62mm - Geschossen um sich. Ihr Name war Kalaschnikow. So um 1985 ging mir dann berühmtes Licht auf, das da besagte, der wissenschaftliche Kommunismus wäre gar keiner, sondern ein Tarnname für eine besonders geile Idee zur Unterdrückung von Menschen. Naja, die nächsten fünf Jahre zählen nicht zu denen, an die ich mich besonders gerne erinnere.
Es wurde 1990, wir wurden endlich befreit und durften in die große Welt reisen. In dieser Zeit lernte ich dann, dass ich jetzt statt in der Diktatur des Proletariats in einer Diktatur des Geldes lebte und politische Ökonomie, Karl Marx und Lord Acton (»Macht korrumpiert ...«) aktueller denn je sind. Was für mich eigentlich nur bedeutet hat, mich aus allem herauszuhalten, denn es hat eh keinen Sinn. Dazu müsste das Raubtier Mensch geändert werden.
Zumindest meine spitze Zunge ist mir geblieben und die Fähigkeit, hinter die Dinge zu blicken. Ich glaube nicht (mehr), was Menschen sagen, sondern frage, warum sie es tun und stelle Zusammenhänge her. Manchmal schreibe ich etwas dazu - naja, und da scheint mir diese Gruppe als Opfer sehr zu passen.
Keine Angst, ich bin zahm und in den Jahren meiner Mitgliedschaft im JC weitestgehend domestiziert worden. Wenn nicht, werdet ihr es als Erste merken, versprochen ...