Eintopf - Made in Germany
Wir diskutieren hier jedoch nicht über Ausländer, sondern über UNSERE Diskussionskultur zum Thema Integration von Ausländern.
In diesem Sinne - mein Beitrag zum gemeinsamen Gericht...
An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.
André Kostolany
André Kostolany
Das trifft nicht nur auf die Börse, die Wirtschaft und die Politik zu, dass trifft auch auf unsere Gesellschaft zu.
Oft habe ich den Eindruck, dass wir uns nicht immer ausreichen Zeit nehmen kurz zu reflektieren, worüber wir reden. Gerade hier in dieser Diskussion gibt es - meiner persönlichen Meinung nach - zwei Hauptstränge...
1) Menschen, die faktisch von unserer Gesellschaft schon aufgenommen sind und genausowenig, wie wir wissen, was "die Gesellschaft" von ihnen erwartet (Brechen wir nicht alle irgendwelche Tabus unserer Gesellschaft???)
2) Menschen, die gerne von unserer Gesellschaft aufgenommen werden möchten - bei denen wir ("die Gesellschaft") uns aber nicht sicher sind, ob wir diese Menschen wollen und was wir von ihnen erwarten. (Wünschen wir uns nicht alle eine Lösung nach dem System "die Guten ins Töpfchen, die Schlechten...")
zu 1) Für was stehen "WIR" in der Gesellschaft? Was in unserer Gesellschaft ist "Made in Germany"? Unsere Produkte? Unsere Industrie Norm DIN? Unsere "Soziale Marktwirtschaft"? Unser Recht? Unsere Ordnung? Unsere Werte? Im Marketing wird behauptet, dass starke Marken, starre Regeln benötigen um erfolgreich zu sein. Mein Eindruck ist, dass unsere "starre Regeln" nicht existieren und auch nach 1949 nie existiert haben. Wir wissen gar nicht wer WIR sind, was uns ausmacht und verbindet. Zu Beginn war das die gemeinsame Not - die heute nicht mehr wirklich existiert - auch wenn es weiten Teilen der Gesellschaft - nach unseren Maßstäben - nicht wirklich gut geht.
Zum Artikel in der FAZ der hier angeführt ist: Bringen wir unseren Beamten den Respekt entgegen, den wir erwarten, dass unsere Gäste, Mitbürger mit Migrationshintergrund, Asylanten,... ihnen entgegenbringen sollen? Wer schon einmal in Deutschland einen verzweifelten Polizisten gesehen hat, der jedem Bürger einzeln erklären muss, warum er den Verkehr umleitet, versteht von was ich spreche. Nur so zum Vergleich - wen in den USA ein Polizist zeigt - hier abbiegen - dann biegen die Bürger ab - oder der Polizist verschafft sich den notwendigen Respekt - mit der Deckung des Staates - damit das läuft.
"Die da oben mit der ganz vielen, unmoralischen Kohle" sind noch gewiefter als hier von impotentia angeführt. Solange unser ausgeklügeltes System von "Brot und Spiele" (wie im alten Rom) funktioniert - Hartz IV und Unterhaltungsmedien - wird es im Volk gar nicht rumoren... Politik und Wirtschaft setzen ihre ganze Energie ein, damit das so bleibt - soweit das in der Macht unserer Gesellschaft - steht. Wenn das nicht mehr in unserer Macht steht, werden die Karten sowieso ganz neu gemischt und dann zählt nicht mehr "Frauen und Kinder zu erst" sondern "rette sich wer kann". Auch das wird funktionieren, weil dann wieder der Zustand unserer Gründungsväter herrscht - gemeinsame Not.
zu 2) Wenn "zu 1)" nicht funktioniert, ist zu "zu 2)" dehnbar, wie Gummi. Starre Regeln heißt unliebsame Entscheidungen treffen. Dann zählt das Einzelschicksal nicht, da kann soviel "Soziale Marktwirtschaft", Sozialstaat, Solidargemeinschaft drauf stehen wie will. Es wird keine Lösung geben, die alle - immer - zufrieden stellt. Wir werden Menschen abschieben, die Wertvoll wären für unsere Gesellschaft und Menschen behalten, die der Gesellschaft das Leben zur Hölle machen. Fällt wohl unter Evolution.
Mein Beitrag zum Einstieg hier - herzlich Willkommen an alle...
DeltaSagittarii