Uii, schönes Thema. Vor allem für alternativ religiöse oder auch Heiden genannt.
Da beginnen die Brauchtumsfeste im Februar mit dem
Imbolc am 2. Februar: Lichtfest oder Lichtbrauchnacht.
Gehuldigt wird der Lichtjungfrau BRIGRID.
Es werden Bäume geschüttelt, um den Lebensaft wieder zu erwecken.
Feuer wird in der Nacht vom 1. Februar auf den 2. Februar entzündet und bewacht.
Am Feuer wird vom Frühling des Lebens gesprochen. Von der ungestümen Lebenskraft der Jugend, samt ihrer aufkommenden Erotik. Erinnerungen werden geteilt.
Weiter geht es dann im Jahreskreis wie folgt.
Ostara am 21. März: Frühjahrstagundnachtgleiche
Hier spielen rohe Eier eine besondere Rolle. Es ist das Geschenk der Ostara und symbolisiert die Wiedergeburt. Deshalb sollten die Eier auch in ein helles Rot getaucht sein. Die Farbe steht für das Blut und damit das Leben.
Die Eier werden auf die Erde gelegt, um die Verbundenheit mit ihr zu verdeutlichen. Frische Blumen werden gepflückt und dem Wasser gebracht. Der Gesang spielt eine große Rolle. Es gibt verschiedene Ostara-Lieder, die die Wiedergeburt des Lebens besingen.
Beltane am 1.Mai: Walburgis, Siegesfest
Mit dem ersten Mai beginnt das Sommerhalbjahr. Deshalb ist die Stimmung bei Festen und Tanz ausgelassen.
Baltane huldig dem Sonnengott der Kelten und Germanen.
Das Aufstellen des Maibaumes, sowie die Walpurgisnacht haben sich beinahe unverändert in der Kultur erhalten. Immerhin war Walpurgis eine heidnische Göttin, sie war die Seherin. Sie besaß einen Zauberstab. In verschiedenen Regionen wird dieser Zauberstab mit dem Maibaum gleichgesetzt. Das Aufzeigen zum Himmel soll der Natur zeigen, dass die guten, erntereiche Zeit des Jahres herangebrochen ist. Die Natur soll dies sehen.
Sommersonnwende, 21. Juni: Fest der Fülle
Ein Fest der Tagundnachtgleiche.
Das Feuer wird entzündet. Kranzähren werden gebunden, der Met wird ausgeschenkt.
Die Ährenkränze werden wahlweise am Stab gedreht oder einen Berg hintergerollt.
Gleichzeitig wird sich auf den Beginn kürzerer Tage vorbereitet.
Die letzten guten Speise werden genossen.
Lugnasad, 1. August: Die Hochzeit von Himmel und Erde im Licht
An diesem Tag werden Steinkreise aufgesucht. Die Verbindung zwischen Himmel und Erde wird durch betreten und aufhalten in den Steinkreisen, energetisch spürbar. Sich inmitten des Steinkreises zu legen und mit dem Körper vollständig Erdverbunden zu sein und doch in Richtung Himmel sehen zu können, ist oft praktiziert. Das Licht, egal ob das der Sonne oder das des Mondes, werden in den Körper aufgenommen und als heilend empfunden.
Für viele Heiden ist Lugnasad ein Pflichttermin zur Selbstreinigung von Körper und Geist.
Samhain, 31.Oktober - 1. November: Die Nacht der Toten
Samhain, heute Halloween, ist das Totenfest.
Es werden Tafel gedeckt an denen auch die Verstorbenen einen Platz erhalten.
Heute werden oftmals Bilder an die Gedecke gestellt. Früher waren es zurückgelassene und vererbte Gegenstände, die stellvertretend den Platz der verstorbenen Ahnen einnahmen.
Zu Samhain ist die Schranke zwischen Hierwelt und Anderswelt sehr dünn. Die Toten können sie überwinden und sich in der Hierwelt bewegen. Weil nicht jeder Tote auch ein Ahne ist, war lange Zeit damit impliziert, dass der Tot ins Haus kommt und bleiben würde. Deshalb wurde versucht die Toten mit grässlichen Masken, Lärme und übelriechenden Kräutern vom Haus fern zu halten. Nur die guten Tote, die der Familie, wurden über die Fenster hineingelassen.
Samhain war das Fest der Ekstase. Nicht wenige haben durch Pilze und Kräuter auch zeitweise die Anderswelt besucht.
Herbsttagundnachtgleiche, 21. September: Schwellenfest, Erntedank
Ausschweifende Feierlichkeiten begleiten die Herbsttagundnachtgleiche.
Feuer werden entzündet, üppige Speisen werden gereicht.
Das Tor zwischen Leben und Tot wird geschlossen. Es herrscht Glückseeligkeit, Gesang und Dank.
Die erbrachte Ernte wird dargeboten und im Dank ein Teil von ihr verspeist. Der Gast ist König, ihm wird zuerst gereicht, in Speis und in Trank.
Julfest, 21. Dezember - 23. Dezember: Wintersonnenwende
Es sind die geweihten Nächte, die Wiederkehr und Wiedergeburt verheißen.
Es ist die längste Nacht des Jahres, weshalb die Männer der Sippe, ab 14-Jahre, ausziehen und in den Wäldern die Bäume schlagen (nicht fällen). Durch die schlagenden Geräusche sollen böse Geister und wilde Tiere vom Heim abgehalten werden.
Nicht oft, wird im Schneegestöber der Raunächte Odins Ritt mit seinem Heer bebachtet. Dieser Ritt wird als JOLAREIDI bezeichnet. Darin enthalten das Wort Jol/Jul, woher das Fest auch seinen Namen hat. Vielleicht kommt die Erscheinung auch vom vielen Met, der am Sonnenfeuer genommen wurde. Das brennende Sonnenrad, wird zur Beginn der Raunächte, wie zur Sommersonnenwende, entzündet.
Im Haus der Sippe werden die gelagerten Körner gemahlen und Salzteig gebacken. Um diesen zu trocknen wird er gemeinsam mit frischen Zweigen im Haus aufgehängt (soll Schädlinge abhalten).
Die Frauen und Kinder bereiten das Mal der Sippe vor. An diesem nehmen auch die verstorbenen Teil indem sie besungen werden. Die Mädchen der Sippe haben dafür entsprechende Lieder anhand der Sagen um die Ahnen zu dichten. Besungen werden können Großeltern genauso, wie die Ahnen an sich.
Im Schein der Kerze werden die Schatten der Ahnen sichtbar. Sie geben einen Hinweis darauf, wie lang der Winter noch anhalten wird. Knochen werden geworfen. Jul ist das Fest des Zaubers und der Beschwörung. Beschwören wir das Licht und damit die Wärme. Die Wiedergeburt, die mit Ostara endet.
Darüber hinaus wird von verschiedenen Heiden noch gefeiert:
Perchtenfest - Umzug zum neuen Jahr
Fröblot - Fest für die Göttin Frey zur ersten Vollmondnacht im Januar. Es wird das Ende des Eises gefeiert.
Idunafest - Fest der Jugend in der 3. Märzwoche
Hörmeitidr - Fest für den Gott Thor
Wandelmond - An diesem Tag wird mit den anderen in der Dorfgemeinschaft Scherz getrieben. Es wird auch als Sigrblot bezeichnet.