Als provokant zu gelten...? Eine kleine Abhandlung:
Kunst an und für sich hatte schon immer die Aufgabe zu provozieren.
Kunst die nicht auf die eine oder andere Weise provoziert hält sich demnach an bestehende Regeln, Moralvorstellungen oder sonstigen gefestigte und allgemein anerkannten Werte, was ich für mich selber als stillstand, konservativ, "Mainstream" bezeichnen würde. Das sagt allerdings nichts über den Wert der Unterhaltung aus, lediglich über die Risikobereitschaft des Künstlers wirklich Neues zu erschaffen oder etwas in einem nicht gewohnten Kontext zu stellen. Den Unterhaltungswert des Provokanten liegt demnach im Auge des betrachters. Was jemanden als Obszön gillt weil es vielleicht Anregend, abstoßend oder sonstwie wirkt, hat auf andere Menschen mit dem gleichen Gefühl der Anregung, Abstoßung oder Furcht oder, oder oder... genau den gewünschten Effekt.
Die Frage ist: Kann ich mich diesem ausgehenden Gefühl erweren oder spüre ich einen Sog ob ich will, oder auch nicht.
In der wehrlosigkeit gegenüber des Provokanten Objekts offenbart sich die unschuld und wehrlosigkeit der Seele und des Geistes gegenüber der Wahrnehmung.
Ein Ausgeliefertsein an der Realität und ein gewisser Kontrollverlust geht einher....
Dies ist aber etwas Grundlegendes des Lebens. Die Wehrlosigkeit an dem Seienden und das Streben nach Kontrolle darüber...
Da habt ihr ja einen schönen stein ins Rollen gebracht...
Lach