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Vorurteile und Vorverurteilungen...

*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Es ist richtig, dass der Mensch Kategorien braucht, um zu sortieren - ein Automatismus des Gehirns.

Aber jeder kann anschließend selbst entscheiden, wieviel Bedeutung er dieser Sortierung zumisst.

Wer sich nie selbst die Chance gibt, sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen, wird sein Leben lang darin gefangen sein.

Und immer daran denken- ein fauler Hering verdirbt den ganzen Schwarm.

Soll heißen, das etwas einfacher stukturierte Menschen dazu neigen, bei schlechter Erfahrung mit ein, zwei Leuten einer Nationalität eben diese ganz zu verteufeln und der Rest des Schwarmes so nie die Möglichkeit bekommen wird, vom Gegenteil zu überzeugen.

Es sei denn, man schaut plötzlich doch mal über den eigenen Tellerrand.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Urteil - Vorurteil
Wir werden im Leben ständig vor die Aufgabe gestellt, uns ein Urteil über eine Sache, eine Situation oder einen Menschen zu bilden, um auf der Grundlage dieses Urteils zu handeln oder zu entscheiden.

Diese Urteilsbildung ist eine komplexe Sache - Gedanken, Gefühle und Erfahrungen spielen da mit rein und auch viel Unbewusstes ist dabei.

So ein Urteil nimmt dann den Charakter eines Vorurteils an, wenn wir uns dabei zu wenig auf das gegenwärtige Geschehen und den gegenwärtigen Eindruck konzentrieren und statt dessen zu sehr auf in uns gespeicherte Informationen zurückgreifen.

Bei einem spirituellen Lehrer habe ich einmal gelernt, wie wichtig es ist, da einen Unterschied zwischen Begegnungen mit Menschen und anderen Objekten unserer Erfahrung zu machen. Im nicht-menschlichen Bereich ist ein gutes (Vor-)Urteil oft wichtig, ja sogar lebenswichtig.

Problematisch ist, wenn wir solche oft automatischen Handlungsmuster, die uns das tägliche Leben erleichtern auch auf Menschen übertragen. Besonders krass ist die Pauschalierung, also wenn man Erfahrungen mit einzelnen Personen aus einer Gruppe auf alle anderen Mitglieder überträgt.

Aber auch einem Menschen, den man schon kennt oder zu kennen glaubt, sollte man immer wieder ganz neu begegnen, denn Menschen können sich ändern und haben verschiedene Facetten, die man entdecken kann, wenn man ihnen unvoreingenommen begegnet.

Denn das ist das Schlimmste am Vorurteil - es führt zu einer selektiven Wahrnehmung und wird damit oft bestätigt, weil alles andere ausgeblendet wird.
Vorab erst einmal:

als Angehörige der Roma und Sinti möchte ich Euch doch bitten, von der Bezeichnung "Zigeuner" abzusehen.

Dieser Begriff ist für jeden, den ich aus meiner Sippe kenne, eine schwere Beleidigung...

Drolligerweise sind viele Einwanderer, die sich selbst so bezeichnen, gar keine Roma oder Sinti!

Ich habe mit ihnen in den Auffanglagern gesprochen und war zuerst verwundert, dass sie die Sprache "Romani" nicht sprechen... im Gespräch stellte sich dann heraus, dass sie einfach nur angeben, "Zigeuner" zu sein, damit sie leichter eine Aufenthaltserlaubnis erhalten.

Die meisten dieser Art sind "einfach" bitterarm und im Herkunftsland (oft Bulgarien oder Rumänien) chancenlos.

Ich bin fast jedes Jahr einige Wochen auf dem Balkan (Albanien, Rumänien, Bulgarien, Matzedonien und im Kosovo) unterwegs und was ich da teils abseits der Touristenrouten erlebe, ist schon hart.
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
....genau DAS meine ich auch ..... all das, was wir erleben können, ist systemisch!
...und es wäre so unnötig .... wenn die Menschen bereit wären, nachhaltig die Systemfrage zu stellen......

Die Armut wurde nicht von Gott geschaffen.
Die haben wir hervorgebracht, ich und du mit unserem Egoismus.

Mutter Theresa 1910 – 1997


Realitäten und Träume
Hier ist sehr viel über Vorurteile geschrieben worden, die einfach Bestandteil im Leben eines jeden sind--ich nenne sie lieber Unwissentheit, der man begegnen kann und sollte, durch lernen und Erfahrungen sammeln, heißt im besten Falle sich selbst immer wieder dahin zu quälen, der Kritik die Selbstkritik gegenüber zu stellen---unbequem aber letzendlich hilfreich auch das eigene Gewissenen beruhigen zu können. Vieles erübrigt sich dann von selbst, aber ungefragt hinterfragt und ohne Respekt voreinander schafft erst sehr sehr vieles an Problemen.

Der Frieden bedient sich des Dialogs, der Krieg kennt nur den Monolog.


Wir alle hier würden nicht über Vorurteile sprechen müssen, wenn die Menschheit Möglichkeiten hätte miteinander statt übereinander zu reden, es keine Systembedingten Ausgrenzungen und Abgrenzungen in Folge von Reich und Arm, Gut und Böse, Völlerei und Hunger, Gier und Genügsamkeit, Überbevölkerung und Aussterbung, Städteboom und Landflucht geben würde. Wem gehören denn die Städte, wem das Land, den Spekulanten, dem Adel oder den Menschen??

Ich wiederhole mich gerne, die Vorverurteilung ist ein Kind des Krieges, das natürlich gegebene Vorurteile als Waffe nutzt, neben vielen anderen den Tod bringenden Waffen auch. Das Leben ist Politik und die Politik ist leider nur zu einer einzigen Lüge geworden, nicht erst seit heute, aber heute auch hier bei uns wieder aktueller denn je.

Versteht mich nicht falsch, die Diskussion hier finde ich richtig und gut, doch primär bleiben für mich die Fragen, was trage ich als Ballast in mir, wer greift mich als Mensch an und warum greift er mich an?? Ich will nur leben und darf doch nur ums überleben kämpfen--wem nützt so ein geführter Krieg??

LG che
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
...wobei man den Faden nun fortspinnen kann ... denn Krieg ist nicht NUR der Krieg mit Waffen ......

Jede Form von Unterjochung, Machtergreifung, Höher- oder Niederstellung, Ausbeutung, Diskreditierung Anderer (!) etc. ist meiner Meinung nach bereits Krieg......
Natürlich
fängt der Krieg in unseren Köpfen schon von Kindesbeinen an und deswegen finde ich diese Diskussion über Vorurteile und Vorverurteilungen auch gut.

LG che
mal ein anderes Beispiel
dass mir dieser Tage wieder mal sehr unschön auffiel- der Profilstatus. Dazu gabe es übrigens schon mal ein eigenes Thema in unserer Gruppe Talk mit Niveau: Eigener Profilstatus- Sinnestäuschung?

Bis heute erhalten wir teils üble Mails wegen unseres Profils, das so gar nicht dem Wunschdenken vieler User -übrigens auch Frauen!- entspricht. Die einen jammern es seien ja "bloß" Bilder von "ihm" im Profil, andere wollen wie üblich ganz andere Bilder sehen. In weiblichen sowie Paar-Profilen liest man hingegen nicht selten, dass zuviele oder gar nur Bilder vom weiblichen Teil zu sehen seien, was auch auf Kritik stößt. Unlängst schnitt eine Joyerin den Kontakt mit uns ab, weil sie nun überzeugt war es nur mit einem männlichen (und vermutlich fremdgehenden Teil) zu tun zu haben- sie hatte ihren Facebook-Nick benannt und ich habe die Anfrage bestätigt. Natürlich mit meinem eigenen Profil, denn dort haben meine Frau und ich ja zwei getrennte Profile. Und mein Profil zeigt freilich nur meine Bilder, zumal wir bei Facebook unsere Identitäten deutlich schützen. Also sind wir gar kein Paar, war ihre sehr schnelle Schlussfolgerung und löschte den Kontakt sofort wieder.

Nicht der Rede wert, sollte man meinen, aber es verärgert mich bis heute dass manche Menschen so schnell ein Vor-Urteil fällen und vorverurteilen. Dich aus den Kontakten löschen und nichts mehr mit dir zu tun haben wollen. Okay, die seien es dann auch nicht wert, mögen manche nicht zu Unrecht sagen. Aber es ist schon jedes mal ein kleiner Stich, gerade wenn sich ein eigentlich sehr freundlicher, und interessanter junger Kontakt ergab. Man wird fallen gelassen und weg getreten.

Ja, auch im Joy tummeln sich leider viele Vorverurteiler. Und ja, ich antwortete ihr dass wir heuer auch ohne solche Menschen unsere Silberhochzeit feiern werden. Denn im Gegensatz zu ihr sind wir noch immer und sehr glücklich verheiratet.
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
....was toll ist und wahrlich leider keine Alltäglichkeit.....
Alles Liebe für Euch und möge es noch lange lange halten.....

*g*
******965 Mann
2.560 Beiträge
Menschen die kein kompetentes Urteil oder gar Vorurteil fällen, weil nicht sauber erruiert, sind für mich nicht relvant. Sie werden allenfalls repektiert............
Menschen die kein kompetentes Urteil oder gar Vorurteil fällen, weil nicht sauber erruiert, sind für mich nicht relvant. Sie werden allenfalls repektiert............

Du beziehst dich auf Menschen, also nicht auf Dich mit deiner Äußerung. Liege ich richtig?

Meine Frage: Sind stets ausgeklügelte bzw. sauber ausgearbeitete Portfolios eine Lösung?
******965 Mann
2.560 Beiträge
@Hinterfragender
Ich beziehe mich in erster Linie mit dieser Aussage auf Menschen.

Ein gewisser Standard sollte gegeben sein, das ist hier meine Präferenz mit dieser Aussage........
Vielleicht sollte das Thema zunächst nicht allzu rational betrachtet werden, denn bekanntlich ist ja das "Irren menschlich". Was macht unser Hirn, wenn es erstmals mit etwas Neuem konfrontiert wird -sei es eine Mode, ein Automodell, ein Gesicht etc.? Es nimmt unbewusst einen Abgleich mit bekannten, gespeicherten Ansichten vor, und wenn uns zB ein Mensch an einen unangenehmen Zeitgenossen erinnert weckt das negative oder positive Assoziationen. "So eine Frisur hatte die Kollegin XY, die ich nicht mochte", "so ein Auto fuhr der Angeber in der Nachbarschaft", "diesen Dialekt sprach doch immer der freundliche Herr Z" etc.

Oder wenn nur ein Forumsbeitrag von jemandem eingeht, den wir mögen oder nicht- sagen nicht Viele von uns "Ach, der/die schon wieder?". Sind wir ehrlich- völlig frei von Vorurteilen ist niemand.

Somit können Vorurteile schlicht auch eine Ableitung aus Erfahrungsschatz sein, weil bestimmte Dinge einfach vorbelegt sind- positiv oder negativ. Und genau an dieser Stelle sind wir alle gefordert, diese neue Begegnung mit möglichst vorurteilsfreien Einschätzungen so neutral wie möglich anzunehmen. Dem anderen die Chance geben, sich auf Dauer so zu entwickeln wie er wirklich ist. Ohne Verhaltensmuster abzuklopfen auf schon mal Erlebtes.

Martin, als Mitglied
Es ist richtig,
in diesem Sinne ist oder kann niemand vorurteilsfrei sein und das halte ich auch nicht für besonders schlimm, wenngleich es doch nerven kann.

LG che
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