Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Freunde des Dirty Talk
3248 Mitglieder
zum Thema
Dominant/Devot in der Ehe - steht uns die Zuneigung im Weg?36
Wir sind ein offenes Paar das sich gerne ausprobiert und die eigenen…
zum Thema
Offene Beziehung: Wie geht euer soziales Umfeld damit um?153
Ich bin derzeit alleine auf einer Reise und wurde vor 2 Tagen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Der globale Minotaurus

Der globale Minotaurus
Seit dem 27.01.2015 mischt ein Politneuling die europäische Wirtschaftskrise mächtig auf. Wer ist Yanis Varoufakis eigentlich, über den sich die Medien teils empören (schon weil er in Motorradstiefeln und mit offenem Hemd auftritt), die Frauen hingegen Seufzer der Zuneigung ausstoßen?

Ist er nur ein Polit-Newcomer, der sich in der verworrenen Streitlage mit der EU aufspielt und eben mal die Zusammenarbeit mit der Troika aufkündigt?

Nein- er ist vielmehr ein Experte! Schon das ist in der Politik mehr als ungewöhnlich, sitzen doch in den meisten Parlamenten Beamte, Lehrer oder sonstige Zeitgenossen die viel zu oft gar nicht wissen worüber sie reden. Doktor Varoufakis ist ein promovierter griechischer Wirtschaftswissenschaftler, der Wirtschaftsmathematik an der University of Essex sowie Mathematische Statistik an der University of Birmingham studierte. Später arbeitete er als Dozent an Hochschulen in England, Schotland, Australien und Griechenland und war als Berater für späteren griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou tätig, dessen Politik er zunehmend scharf kritisierte. Aus erster Ehe besitzt er auch die australische Staatsbürgerschaft.

Er hat im Gegensatz zum wohlhabenden Juristen Schäuble verstanden, dass die Bevölkerung Griechenlands nach massiven Entlassungen und Lohnkürzungen die Schulden niemals mehr zurückzahlen kann, und beschreibt in seinem viel beachteten Werk „The global Minotaur“ sehr anschaulich, dass eine „schwarze Null“ politisch zwar erfreulich sei, die aktuellen und künftigen Generationen aber nicht alle Lasten alleine tragen können. Zumal die erwirtschafteten Handelsbilanzüberschüsse der reicheren Staaten wie Deutschland, Japan und China zu etwa 70% an die Wall Street geflossen sind. Gerettet wurden bisher nur die griechischen Banken, bei denen diese Nation zusätzlich zum Rettungsschirm ebenfalls hoch verschuldet ist.

Und er hat klar gemacht, dass die zahlreichen griechischen Großunternehmer –insbesondere die bis heute steuerfreien Reedereimilliardäre- herangezogen werden müssen, bevor die Gesellschaft unter immer neuen Lasten zusammenbricht.

Unabhängig von unserem eigenen politischen Standort (in Deutschland scheint es ja nur noch einen einzigen zu geben...) ist das Werk für mich eine klare Empfehlung. Und hilfreicher, als über Motorradstiefel zu debattieren.

Martin von den Nighties, ebenfalls studierter Ökonom *klugscheisser*
****imu Mann
1.296 Beiträge
Ich bin von Herrn Varoufakis auch sehr angetan, sowohl von seinem Auftreten als auch von seiner Kompetenz.
Ich hoffe nur, dass er sein schwierigstes Ziel, nämlich seine wohlhabenden Landsleute zum Zahlen von Steuern zu bewegen auch verwirklichen kann. Aber so lange es in der Welt und selbst in der EU noch zahlreiche Steueroasen gibt, in die sie dann ausweichen können, dürfte das ziemlich schwierig sein.

Sein Buch muss ich mir wohl mal vornehmen. Ich bin zwar kein studierter Ökonom, aber mein gesunder Menschenverstand fragt sich doch immer wieder, warum ein Staat überhaupt so viele Schulden machen muss, besonders dann, wenn er so reich ist und so viele wohlhabende und gutverdienende Bürger hat wie Deutschland.

Die Notwendigkeit von Staatsschulden scheint unter vielen Ökonomen ein unumstößliches Paradigma zu sein. Für die Superreichen dieser Welt ist das natürlich praktisch, denn das ist immer noch die sicherste Geldanlage, die es gibt, weil ja immer ein ganzes Volk von braven Steuerzahlern dafür geradesteht.

Mich aber stört es gewaltig, dass von jedem Euro, den ich ausgebe vermutlich die Hälfte davon draufgeht, die Reichen dieser Welt mit Zinsen und Dividenden zu füttern.

Ich persönlich bin von der "schwarzen Null" sehr angetan, wobei man sich natürlich fragen muss, ob immer an der richtigen Stelle gespart wird.
@Nightphantasy
Danke,

Dass Du uns allen mal sagst, wer der kompetente (und auch noch
so gut aussehende) griechische Finanzminister ist.

Er "KÖNNTE" (wie auch der neu gewählte Ministerpräsidenten) für
Griechenland zum Heilsbringer und zur Lichtgestalt werden.....
Da ich seit über 3 Dekaden Griechenland familiär verbunden bin, weiß,
ich in etwa was dort geschehen ist und augenblicklich geschieht.
Dilettanten haben dieses Land abgewirtschaftet und als Wrack zurück
gelassen, einige bereicherten sich selbst, die Wohlhabenden wurden
in einem - von uns nicht zu ahnendem Maße - unterstützt, vor allem
aber sie drückten die Augen zu, vor der wabernden Korruption, die jeden
regulären Handel und reellen Dienst außer Kraft setzte.

Endlich hat man nun (zu spät) erkannt, dass kompetente Menschen
das Ruder in die Hand nehmen müssen! Vor allem im öffentlichen Dienst
müsste zwingend eine Gesamt-Neustruktur vorgenommen werden. Aber
wie soll das gehen, wenn absolut willige Menschen auf Dienststellen-Posten
sitzen, denen aber die Umsetzung einer Verwaltungs- und Infrastruktur
fremd ist und von ihnen kaum funktionell durchgeführt werden kann.

Die heutige jüngere Generation, die in Schulen und Universitäten bestens
ausgebildetet wurde, wäre imstande, die Hebel umzulegen, aber die Stellen
wurden gestrichen, der Staat muß "verschlankt" werden! So dümpelt eine ganze Generation in die Arbeitslosigkeit, reist aus und bietet ihre Arbeitskraft und das Wissen in den Ländern an, die ihnen --ihrer Ausbildung gemäß - Stellen anbieten...Für ihr Heimatland sind sie verloren, denn sie bleiben in der Regel im Ausland, ein unglaublicher Verlust für Griechenland.

Der Sensenschnitt, der von den Geldgeberländern gefordert und letzt-
lich seit dem Geldfluß angelegt werden mußte, stürzt die Alten und Armen
in den Abgrund, ihre minimalen Renten wurden erheblich gekürzt! Auch diese Generation ist betrogen worden! Wie soll denn u.a. eine Wirtschaft wieder angekurbelt werden, wenn für den Großteil der Bevölkerung das nackte Überleben im Vordergrund steht und die Oberschicht der Bevölkerung seit zig Jahren ihr Geld gewinnbringend im Ausland anlegt?

Wer glaubt denn im Ernst daran, dass sich gerade diese reiche Bevöl-
kerungsgruppe im nachhinein besteuern lässt, so naiv kann man doch in der
sog. Troika nicht sein.....? Ich befürchte sehr, dass auch die jetzige fähige Regierung nicht in der Lage sein wird, all die geforderten Maßnahmen in der Zeit umzusetzen, die seitens der Geberländer gewährt wird, wobei Varoufakis' Ideen
eine absolut neue Dimension haben, aber zur Umsetzung braucht
es mindestens eine, wenn nicht zwei Dekaden Zeit!

Vor allem stehen ihm gegenüber die Vertreter der Geberländer, die immer
weiter die Schrauben anziehen, alle beteiligten Personen haben viel zu
viel zu verlieren, sie müssen vor uns Wählern letztlich das Gesicht wahren.
Das Ende sehe ich absolut offen, wiewohl ich mir so sehr eine Lösung wünsche,
die allen entgegen käme, aber ...ich bin in diesem Wissensgebiet Laie...
Turnschuhe hier, Motorradstiefel dort
was beiden fehlt ist die Souveränität, nur eben das die Turnschuhe sie nicht haben wollen und die Motorradstiefel genau diese wieder zurück erlangen möchten!

Der Stiefel verkennt nicht die Ursachen, warum es zu wund gelaufen Füßen seiner Träger gekommen ist, er sucht Heilung durch vorübergehende Schonung und fairen Umgang miteinander, ohne sich dabei aus der Verantwortung für eigene Fehler aus der Vergangenheit stehlen zu wollen---kurz gesagt--der Stiefel braucht Luft zum ausdünsten fremdartigen angesammelten Gestanks, damit die Füße in naher Zukunft einiger Maßen gesundet nicht länger barfuß in eisiger Kälte laufen müssen und nicht weiterhin als Knecht würdelos bei den pelzbehangenden Fallenstellern jeglicher Art ums Gnadenbrot betteln zu müssen.

Der Turnschuh kommt dagegen flott daher, spielt sich auf als Zahl- und Zuchtmeister im selben Haus und ist doch selbst nur Erfüllungsgehilfe von Uncle Sam und Old England und politisch kein bißchen souverän. Gewünscht und gefordert diesseits und jenseits des Atlantiks ist kein förderales und starkes Europa, sondern ein zentrales Europa mit Sitz in Brüssel, das den Interessen von Uncle Sam und Old England zu dienen hat, ein Deutschland, immer noch ohne Friedensvertrag, fällt dabei in den Plänen eine überragende Rolle zu.

Die Globalisierung ist nichts anderes als ein geführter Weltkrieg zum Wohle, Nutzen und Rekonstruktion einer alten und neuen Weltordnung der selbsternannten Finanz, Wirtschafts- und Medienelite um Rockefeller, Lyods & Co, sowie deren Klone aus (Geld)adel, Konzernen, Banken und Versicherungen wie dessen Laufburschen aus Politik, Sport und Kultur aus anderen Ländern auf der ganzen Welt.

TTIP und CETA ( USA / Europa bzw. Kanada / Europa Freihandelsabkommen) mit den angedachten illegalen und sittenwidrigen internationalen Schiedsgerichten, der Abbau von immer mehr Grundrechten der Menschen bei gleichzeitig immer mehr werdenden Zwangsabgaben für eben diese, die stetig steigende Überwachung und Kontrolle, das anzetteln von heißen Kriegen unter den fadenscheinigen Begriffen Friedensmission ( die Grünen gaben uneingeschränkt ein Ja im Bundestag zum Krieg gegen Jugoslawien und Afghanistan unter dieser Bezeichnung) oder Kampf für Freiheit und Demokratie wie jetzt in der Ukraine, in Lybien, Syrien etc., Deutschland selbst zum Biliglohnland ohne Perspektiven für sehr viele gemachten Land, all das gehört dazu zur neuen alten Weltordnung--die Elite will glänzen, das Volk darf leiden.

Die Geschichte wiederholt sich und so ist es gut das ein Varoufakis weiß wovon er spricht und diese Fakten auch anspricht, ein Heilsbringer wird er dennoch nicht sein werden, das wird allein die Solidarität unter den Menschen sein können! Aber es ist gut, das die Menschen allerortens sehen dürfen, das nicht jeder mehr länger gewillt ist wie die ukrainischen Marionetten Präsident Poreschenko und Putsch Premierminister Jazenjuk öffentlich auf Knien bettelnd beim IWF, dem Westen unter Führung der USA und GB und deren Knecht und Magd der EU unter Führung Deutschlands es medienwirksam tun müssen.

Es tut sich vieles auf und es wird für die neue alte Weltordnung und deren Erfüllungsgehilfen zusehends schwieriger wenn nicht gar unmöglicher (z.B.Ukraine oder TTIP)) weiter zu kaschieren, zu spalten, ungehemmt zu lügen (Saddam Husseins angeblicher Besitz von Atomwaffen) und Kriege außenpolitisch unter dem scheinheiligen Banner für Freiheit und Demokratie, innenpolitisch für Sicherheit und Ordnung zu rechtfertigen, um weiter alles und jeden hemmungslos zu pündern. In Deutschland kommen wir dabei sogar in den Genuss einer Lachnummer, indem die Grünen als Oppositionspartei ungehemmt Regierungspolitik mit betreibt.

Die Menschen allerortens sind nicht alle so blöd wie gewünscht, aber viele sind verschuldet und fühlen sich schuldig, sind ängstlich ob der drohenden Peitsche statt des längst bitter schmeckenden Zuckers ihrer Gläubiger und angeblichen Heilsbringer, doch irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht und es bricht sich Volkes Wut den Weg, gut ist es dann immer wenn auch Wissen und Fakten mit im Spiel sind.

In diesem Sinne, danke für deinen Beitrag Martin.

LG che
****mar Paar
2.113 Beiträge
Es gut meinen
Herr Varoufakis meint es sicher gut mit seinem Volk. Er meint es aber sicher nicht gut mit unserem Volk. Was er will ist ganz einfach: dass Andere für die verfehlte Politik seiner früheren Regierungen zahlen.

Halten wir einmal fest: Deutschland hat über Jahrzehnte mehr als alle anderen EU-Mitglieder zusammen in die EU eingezahlt. Auch jetzt noch sind wir immer noch der größte Zahler.

Herr Varoufakis möchte das jetzt zementieren. Das wäre gut für sein Volk, aber katastrophal für uns, denn hier hat durch die hohen EU-Lasten eine wirtschaftliche Entwicklung statt gefunden, die unser Sozialsystem auf Dauer ruiniert.

Nein, so nicht. Was gut für Griechenland ist, ist noch lange nicht gut für uns. Da hilft es auch nichts dass Herr Varoufakis die grundlegenden Fehler seines Landes erkannt hat.
@ Lilomar:

Nun, ich habe Verständnis für deine Sorgen, teile sie aber nicht. Dr. Varoufakis ist intelligent genug um zu wissen welche Folgen ein Schuldenschnitt für alle EU-Länder hätte, vor allem für die ebenfalls hoch verschuldeten Staaten. Doch er ist gerissen genug gewesen, um zunächst einmal die "Institutionen" wachzuküssen und weit mehr zu fordern als nur annähernd zu erwarten gewesen wäre. Doch schon Sir J.M. Keynes zog die Lehren aus der Weltwirtschaftskrise und wehrte sich gegen die heute wieder praktizierte Austeritätspolitik ("schwarze Null"). Griechische Staatsanleihen werden derzeit mit über 11% verzinst...

Die jahrzehntelange Machtteilung zwischen zwei großen griechischen Familien führte zu einer völlig verkrusteten Politstruktur mit den von allen Vorrednern beschriebenen traurigen Folgen. Nun kommt jemand zurück in sein Heimatland, gut ausgebildet, fach- und lebenserfahren genug, um endlich damit aufzuräumen. Doch zunächst steht das Abwenden der Staatsinsolvenz ganz oben, und beide Verhandlungsseiten wissen dass es hierzu keine Alternative geben konnte. Doch der Augurenstall muss erst einmal ausgemistet werden und den bisherigen reichen Tricksern klar gemacht werden, dass sie nun auch endlich Lasten mittragen müssen. Und siehe da- eine Einigung war doch erst mal möglich.

Ja, auch ich sehe es so, dass es mehrere Generationen dauern wird bis eine so marode Volkswirtschaft wieder gesunden kann. Aber der Anfang ist schon mal nicht schlecht. Viel weitgreifender wird jedoch der von Dr. Varoufakis geopolitische Prozess sein, bei dem die amerikanisch (und vor allem Goldman-Sachs!-) dominierten Strippenzieher die Europäer nicht länger anfixen und dann abkassieren. Denn das von Che (*bravo*) angesprochene TTIP und CETA werden die Situation noch viel mehr in Schieflage bringen. Rettungsschirme dürfen nie mehr für marode Zockerbanken, sondern nur für Volkswirtschaften aufgespannt werden.
****mar Paar
2.113 Beiträge
*********tasy:
Griechische Staatsanleihen werden derzeit mit über 11% verzinst...

Überleg doch mal: diese 11% sind nur über Börsenwetten zu realisieren, denn ein tatsächlicher Gegenwert steht nicht zur Verfügung. Es ist auch klar, aus welchem Reservoir die Finanzierung erfolgen soll: Deutschland ist der größte Schuldner der Griechen. Das findest Du in Ordnung? Du hast doch nicht etwa selbst in griechische Staatsanleihen investiert? Und hast Du schon einmal darüber nachgedacht, wiewiel Geld alleine Deutschland in den letzten zehn Jahren in diesen Staat gepumpt hat?

Ich bin zwar kein Fan von Herrn Schäuble, aber in einem hat er Recht: Wer von uns lebt, muss sich auch von uns sagen lassen, wie das Geld, das von uns gegebem wird, auszugeben ist, und zwar nicht für Wahlgeschenke. Griechenland muss endlich sein Tafelsilber verkaufen.

In einem stimme ich allerdings auch Herrn Varoufakis zu: er muss endlich etwas unternehmen, um die Griechen zu Steuerzahlern zu erziehen, angefangen bei den ganz Großen. An die traut er sich nur nicht heran. Oder hat er etwa in der Zwischenzeit Gesetzesinitiativen auf den Weg gebracht? Nein! Es ist einfacher zu sagen: Die Leute, die uns über Jahre ihr Geld hinterher geworfen haben, sollen das gefälligst weiter tun.

Eine Art von Marshal-Plan finde ich in Ordnung, das wird von Europa auch angeboten. Aber wie gesagt: zu den Bedingungen des Geldgebers.
Ohne wenn und aber
sind Banken unter staatlicher Kontrolle zu stellen und Rettungsschirme allein nur für Volkswirtschaften aufzuspannen!!

Leider ist dies nicht der Fall, die EZB kauft den Banken teuer ihre riskanten Staatsanleihen und faulen Kredite ab, damit diese wieder bei Kasse sind--in der Hoffnung, das die Banken den Mittelstand wieder erschwingliche Kredite gewähren würde, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Doch die Banken feixen sich einen und intensivieren einmal mehr wieder ihr Investmentbanking, jener Bereich der mitverantwortlich gewesen ist für die Finanzkrise 2008.

Was TTIP und Ceta betrifft freut mich, daß das von den Grünen gehaltene Feld der Chlorhühner es nicht geschafft hat, vor den wahren Gefahren dieser Abkommen abzulenken und immer mehr Menschen begreifen, was ihnen wirklich zu blühen droht, sollte es zu einem solchen Abkommen kommen.

Mein Dank an dieser Stelle den vielen kleinen und großen Varoufakis hierzulande und anderswo in Europa, die unermütlich und unerschrocken gegen dieses Abkommen und für Transparenz kämpften und weiterhin kämpfen!!

LG che
wenn die griechen
nach den Bedingungen der Geldgeber handeln müssten....
dann wäre alles doch beim alten..

dann kämen niemals reformen und veränderungen ...so besteht doch eine kleine chance zur neuordnung..

denn unsere politiker wursteln seit jahrzehnten im gleichen trott..suppenküchen in deutschland , mittelstand der bröckelt, rentenkasse leer, krankenkasse? managergehälter 15 millionen per jahr? dagegen leiharbeiter....


ja..auf einem enormen luxuriösem niveau--hier sind es die manager, die konzerne, dort die superreichen reeder.... gibt es da ähnlichkeiten..?

und haben denn die geldgeber der alten regierung ,die besteuerung der superreichen befohlen und begonnen durchzusetzen?


ich habe mich über die neuen gefreut.
und wenn ich meinem vater gehorcht hätte wenn er meinte: solange du deine füsse unter meinem tisch... dann wäre ich vermutlich nicht da wo ich heute bin. (ein kleiner scherzhafter vergleichsansatz... zum : nach den regeln der geldgeber...)

neues zu versuchen, neuem eine chance zu geben..bedarf mut...und ich hoffe , die griechen beweisen uns allen einiges..zugegeben eine minimalste hoffnung ..

aber in einem solchen clan ..wie der eu und iwf usw... neudenkend zu sein und zu bleiben...das wird ein schwerster weg. ..
***at Mann
2.904 Beiträge
die schwarze Null
für mich klingt sie auch attraktiv, die schwarze Null, habe ich selbst doch Schulden, die mich zwingen im Jahr 5 meiner deutschen Rente fleißig weiter zu arbeiten, um nach einem Leben mit Arbeit, Arbeit, Arbeit endlich im eigenen Häuschen Cerny Etüden auf einem schwarzen Klavier spielen zu können ohne Nachbarn zu belästigen

Nach jahrelangen Meldungen über einen stets anwachsenden Schuldenberg Deutschlands wären Meldungen über einen Abbau dieser Schulden ebenso willkommen.

Doch da hörte ich vor nun schon einiger Zeit im BR eine Sendung, die mein all zu spießiges Gedankengebäude gehörig wackeln lies. Die Sendung war noch vor dem Regierungswechsel in Athen, zu lange zurück um hier einen Link einstellen zu können.

Die Sendung führte auf, wo unser Staat "spart"(*) um die schwarze Null zu erreichen. Mir sind die öffentlichen Einrichtungen Deutschlands in Erinnerung: diese verkommen zusehens. Obwohl wir einer der reichsten Staaten weltweit sind, verkommen unsere öffentlichen Einrichtungen: kaputte Rolltreppen, die nicht instand gesetzt werden, versiffte öffentliche Gebäude. Von immer mehr Verpflichtungen trennt sich unser Staat ----> die heilige Kuh "Privatisierung" <------- während zugleich die Steuern immer weiter erhöht werden. Nun wird auch noch eine zusätzliche Verkehrsabgabe eingeführt, ganz so als gäbe es noch keine Lastwagen Maut und ganz so als hätten wir in den zurückliegenden Jahren keine Autobahnen gebaut.

So erreichen wir die schwarze Null

und hinterlassen Ruinen

Alle Pflichten, denen wir HEUTE nachkommen müssten, hinterlassen wir unseren Kindern.

Nach der Sendung stellte ich mich vor das Häuserl, welches ich einmal meinem Sohn vererben will: Die Holzverschalung des Giebels ist grau und wird bald abblättern, die Fensterstöcke sind faulig, auf dem Grünstreifen, den ich als Garten bezeichnen muß wuchern meterhoch Hecken und Sträuche.

Wie wird sich mein Sohn fühlen, in dieser Ruine? Oder wird er wieder ganz von vorne anfangen müssen, um seinen Kindern ein lebenswertes Zuhause vererben zu können?


(*) Sparen: in meiner Kindheit lernte ich "spare in der Zeit, so hast Du in der Not" und ich sah wie Menschen, die gewissenhafter leben als ich, Geld zurücklegten, um sich ein schickes Auto zu kaufen oder ein Häuschen zu bauen.

Daran ist nicht zu denken, wenn Politiker von "Sparen" reden. Sie meinen vielmehr die ersatzlose Verweigerung von Leistungen unter voller Beibehaltung, wenn nicht sogar Erhöhung der Steuerlasten. Ganz ohne Zukunftsperspektive.
**ny Paar
1.543 Beiträge
Der schwarze Schäuble und die schwarze Null
Warum drängt sich mir bei dem Begriff "schwarze Null" bloss sofort der Begriff
"schwarze Kassen" auf und warum verbinde ich den Namen Schäuble mit dem
Namen Schreiber, den Herr Schäuble ja nach eigenen Angaben erst nach massiver
Unterstützung durch kundige Leute erinnerte.
Warum muss eine Person, die über den Verbleib von Umschlägen mit Geld nur unzureichende Auskünfte geben konnte, anderen Menschen in anderen Ländern
eine Nachhilfestunde in nachhaltiger Haushaltspolitik geben?
Aber so ist es wohl mit schwarzen Löchern: sie verschlucken sogar das Licht der
Erkenntnis.
****mar Paar
2.113 Beiträge
Auf der Suche nach dem Minotaurus
Vielleicht wäre es einmal an der Zeit nachzuschauen, wer das Ungeheur (der Minotaurus) im Inneren des Labyrinths ist.

Angefangen hat nämlich Alles damit, dass amerikanische Kriminelle (*) mit griechischen Kriminellen vereinbarten, europäische Kriminelle übers Ohr zu hauen.

Hintersinn der Vereinbarung war für die amerikanischen Kriminellen, das europäische Wirtschaftssystem, das für das amerikanische inzwischen zu einem ernsthaften Konkurrenten geworden war, schwerst zu schädigen, um sich dann die Filet-Stücke einzuverleiben. Selbstverständlich wollten die griechischen Kriminellen dabei mit verdienen. Die europäischen Kriminellen wiederum wollten den ungeheuren Subventionsbedarf Griechenlands nutzen, um EU-Hilfsgelder abzuschöpfen.

Zum Leidwesen der amerikanischen Kriminellen platzte die Immobilienblase, welche sie für andere gierige Kriminelle aufgebaut hatten, zu früh. Dadurch flog der Handel eines schönen Morgans auf. Die griechischen Kriminellen transferierten daraufhin mit Hilfe luxemburgischer und britischer Krimineller Unsummen aus Griechenland an sichere Plätze. Die amerikanischen Kriminellen betrieben Schadensbegrenzung.

Unter anderem mit Hilfe deutscher Großkrimineller wurde dann ein riesiges Hilfsprogramm für Griechenland aufgebaut. Und ehe man es sich versah, war das Hilfsprogramm wieder von internationalen Kriminellen kontrolliert. Ein Kriminellenkollegium, in dem sich Großkriminelle eines Fonds zur Kontrolle des Währungsaustauschs, der europäischen Finanzen, und der deutschen Großkriminellen in einem Dreigespann wieder finden. Sie lassen ihre schwarzen Puppen tanzen.

Den Schaden ausbaden müssen am bittersten die griechischen Bürger, dann aber auch die Bürger anderer europäischer Länder, die von Kriminellen ihrer eigenen Länder zur Finanzierung der Milliardenbeträge heran gezogen werden, zuvörderst die deutschen Steuerzahler, deren Sozialversicherungssysteme gnadenlos geräubert werden, und deren Kinder eines Tages vor einem Riesenproblem stehen werden.

Was also ist zu tun? Man muss als Erstes die Kriminellen im eigenen Land entlarven und verhindern, dass der eigene Staat im Strudel dieses Kriminellenkriegs untergeht. Nur wenn wir als Staat stark bleiben, können wir auch nachhaltig helfen: ein wirtschaftlich zusammenbrechendes Deutschland wird auf Dauer niemandem helfen können.

Und man muss das Labyrinth des Minotaurus aufbrechen, um das Ungeheur im Zentrum des Labyriths sichtbar zu machen. Wer hat noch mal die griechischen Kriminellen ausgenutzt, um den Europäern zu schaden?


(*) Mit Kriminellen meine ich nicht unbedingt Leute und Organisationen, die im Sinne der zuständigen Gesetze kriminell sind, sondern solche, die sich nach meiner sehr persönlichen Auffassung brutal am Wohl der Mehrheit vergehen.
ohne die Geduld vieler unserer User überzustrapazieren möchte ich den letzten Beitragsschreibern ein gesammeltes Kompliment aussprechen. Ihr habt das Thema (bei aller Länge des einen oder anderen Beitrags) genau dorthin positioniert, wo es meiner Meinung nach hingehört. Und genau hier bin ich wieder bei Dr. Varoufakis und seinem "Minotaurus" (dem der antiken Sage zufolge Menschen zum Fraß geopfert wurden), der während seiner Professur in Amerika glasklar "von außen" erkannte, woran es in unserem kleinen Europa hapert.

Die sog. "Finanzkrise" ist und war schlicht eine Bankenkrise von einigen durchaus als kriminell zu bezeichnenden Instituten. Eine Bank, die auch der schwächeren Bevölkerung zunächst billiges Geld anbietet um sich die Häuser in der Krise für einen Bruchteil unter den Nagel zu reißen kann nicht anders bezeichnet werden. Institutionen, die wie in Spanien ganze (nie benötigte) Wohnparks bauen, deren Bewachung nun auf Steuerzahlerkosten erfolge muss, kann ich auch nicht anders nennen.

Gebt bei Youtube mal den Suchbegriff "Goldman Sachs – Die Bank, die die Welt dirigiert" ein. Natürlich wird der Film über die Bank mit 700 Milliarden Eigenkapital dort ständig gelöscht, aber er taucht erfreulicherweise immer wieder neu auf.



Oder googelt nach dem 2012-er Beitrag des ehemaligen GS-Bankers Greg Smith, der nach seinem Ausscheiden "auspackte"... Inzwischen sind GS-Manager in fast allen Führungsetagen auch europäischer Top-Unternehmen verankert bzw. wechseln von dort zu GS.

Einer der wenigen deutschen Vorreiter war vor zwei Jahren übrigens der bekannte Kabarettist Erwin Pelzig in der "Anstalt":
Absolut sehenswert!

FG, auch an die NSA, Martin
Und so etwas
wird dann als systemrelevant bezeichnet, das es zu retten und zu schützen gilt, wie die Bundesregierung durch die Bundeskanzlerin die hunderte von Milliarden an Euros zur Rettung von "angeschlagenen" Großbanken infolge der Finanzkrise rechtfertigte.

Wie kann man eine Staatsform demokratisch nennen, die am Tropf und von der Gnade "Krimineller" abhängt??

LG che
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
...weil es systemisch genau SO gewollt ist!
Das Elend des Drama´s "Europa" fing doch bereits an, wo das erste Mal die selbst festgelegten Stabilitätskriterien aufgeweicht wurden.
Von DA an gings jedes Mal tiefer und tiefer .... die Umverteilungsmaschinierie von Unten nach Oben lief immer schneller und auch, was wir heute sehen, ist noch Pille-Palle. Wartet mal ab......


Als ich 2008 nach "Lehman" im Akademiker-Forum mit einigen der dortigen Pseudo´s über das Real-Werden der Verluste orakelte .... mich auslachen lassen mußte auf breiter Ebene ..... mir die "klugen" Leute erklärten, dass es für uns ganz tolle Gewinne bedeutete, Rettungsschirme aufzulegen ........ tja ...... vielleicht gehörten die Erklärer zu der Gruppe von Menschen, die Gewinner der Umverteilung sind?

Die Völker Europa´s als auch der Welt in Gänze sind jedenfalls immer wieder nur die Verlierer ... die Schlachtlämmer .......
****imu Mann
1.296 Beiträge
Kurzfassung
Eine interessante Kurzfassung (teils wohlwollend, teils kritisch beleuchtet) zu den
mythologisch untermalten ökonomischen Theorien von Herrn Varoufakis findet sich heute auf ZEIT-Online

http://www.zeit.de/2015/07/y … fakis-griechische-mythologie
@mwalimu
Danke ersteinmal für die Einstellung des Artikels.

Die Weltwirtschaft ist wie ein gewaltiges Getriebe, das täglich neue Schulden produziert. Häuser, Autos, Schulen, öffentliche Ausgaben, alles wird mit Anleihen finanziert. Schulden sind zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor geworden, denn jeder lebt heute auf Pump und hier liegt das Problem.

Martin hatte es in einem vorangegangenen Beitrag kurz aber treffend genannt, man fixt die Menschen an um dann richtig abkassieren zu können, nichts anderes macht ein menschenverachtender Drogendealer auch, der die Praktiken der Geldinstitute kopiert und von ihnen lernte, wobei Goldman & Sachs sicherlich ein globales Schwergewicht ist und die USA nicht ohne Grund dem IWF vorsteht--aber man sollte nicht dabei die gewichtige Rolle Großbritanniens vergessen. Die beiden Weltkriege waren nicht zuletzt auch eine Folge des Kampfes zwischen Pfund Sterling und US $ als Leitwährung für die Weltwirtschaft. Beide Länder führen heute gemeinsam überall auf der Welt Kriege, beide schrieben sich zuerst wieder den Neo-Liberalismus auf die Fahne (Reagan und Thatcher), beide drucken ungehemmt Geld, beide dominieren weiterhin ungehemmt Deutschland und auch die Nato und üben gewaltigen Druck auf die EU aus, die zwar über eine sehr große Wirtschaftskraft verfügt, aber politisch wie militärisch eher als Leichtgewicht zu betrachten ist.

Der Dealer mit seinem kranken Hirn und nicht vorhandenem Herzen kennt nur die Gier und Profitmaximierung, der Abhängige nur den Drang nach neuen Stoff--kurzum, zwei Kranke können und wollen sich nicht gegenseitig helfen, gegen Privatisierungswahn hilft nur gesunde Staatspolitik, die wirklich die Würde des Menschen schützt, wie es die Verfassung als Grundrechtträger vorschreibt und diese nicht ständig bricht. Geld muß kontrolliert werden, denn Geld ist für den Menschen so lebensnotwendig wie die Luft zum atmen. Genau wie Wasser und die Luft sollte Geld ein Gemeingut sein, doch es ist zu Privatbesitz geworden, hiermit meine ich nicht den Spargroschen oder das bißchen Bargeld in den Taschen der allermeisten Menschen.

LG che
****mar Paar
2.113 Beiträge
Rückschau
Nachdem es längere Zeit still war in diesem Thread, ist nun eine Rückschau interessant.

Tsipras und Varoufakis haben nun über Monate ihr eigenes Volk belogen und betrogen und mit den europäischen Partnern Poker gespielt - und verloren. Nein, eigene Anstrengungen unternehmen wollten sie nicht. Nicht einmal den Mut zu einer eigenen Entscheidung hatten sie. Ich sehe da keinen kraftvollen Minotaurus, nur dämonische Satyrn.
Genau
so ist es...beide, Ministerpräsident Tsipas sowie sein "kongeniales" Pokerface
Varoufakis haben alle EU - Mitglieder am Nasenring durch die EU - Manege geführt....
Und das Verlassen des runden Tisch's von Tsipas ist der absolute Höhepunkt einer Komödie,
die dieser nun als Schlussakkord seinem Volk vorspielt. Und nun ruft er heute überdies
nach Polizei, um die Banken vor dem "Mob" zu schützen! Dieser Ruf allein könnte der
Öltropfen im Feuer sein!
Hoffen wir, dass alles gut geht, dass alle kühlen Kopf bewahren.
Wobei ich immer wieder daran erinnere, es ist nicht die gewählte jetzige Regierung,
die dieses Desaster verursachte; nach der Militätjunta, 1973 begann das Land aufzu-
blühen aber auch weit über seine Verhältnisse zu leben! Alles war Lug und Trug!
Auf S. 1 dieses Threats habe ich alles ausgeführt.
Aber das schlimmste an allem ist, dass dem Land mindestens eine weitere Generation
verloren geht, nämlich die, die schon vor Jahren das Weite gesucht haben und all die
jungen Menschen, die jetzt gehen werden, denn, ob Euro oder Grexit ...alles wird zerbrechen....
ernüchterung
enttäuschung...

las gerade meinen 1.beitrag zum thema und muss schon feststellen.. ich habe mich getäuscht! Ein schwerer schlag für alle!

Und dennoch-- ja sie haben es vergeigt.. so nicht! Schwerer schaden für alle, aber hoffentlich genug gelernt für die eu ! für die Zukunft...

So manch einer , der sich jetzt schämen müsste, tut es nicht und wirft den anderen den dreck vor die türe...

so manch einer , der die misere mit verursacht hat, agiert schon andersowo zu seinem vorteil....

es bleibt scheinbar alles beim gleichen--- und ich habe dennoch hoffnung alle lernen daraus!

Wie im kleinsten so im grössten..... und manch ein verlorenerer kampf entpuppt sich als gewinn!!

das wünsche ich für alle!
Konsequenz
Das ist alles schön und gut. Für und wider. Aufrichtig, empört. Aber welche Konsequenz folgt dieser und den vielen anderen "Geschichten", die wir bereits erlebt haben? Ich spreche von der Konsequenz, die aus Wahlen hervorgehen könnte. Wahlen sind in Demokratien die einzige Möglichkeit Regierungen auszutauschen. Und es ist ja durchaus nicht so, dass alle neu gegründeten Parteien sich mit der Zeit überleben und korrumpieren, siehe Die Grünen, das passt schon irgendwie. Objektiv betrachtet.
Doch im Grunde stellen genau die Leute, die hier größtenteils gescholten werden, nach erfolgten Wahlen wieder die Regierung. Also...wann straft der Wähler wirklich auch mal bei uns in Deutschland? Womit, also welche Parteien könnten die Keule darstellen? Warum tut er es nicht? Das ist alles sehr interessant, was Ihr schreibt, aber WAS FOLGT DARAUS?
Was kann noch folgen
Eine gute Frage, wobei hier in diesem Threat nur Hellas
zur Diskussion steht....
Ich weiß nicht, wie die Menschen am Sonntag abstimmen wer-
den und vor allem...was sie gefragt werden......Könnte mir
denken, dass die Abstimmnungsfrage so "link" gestellt wird,
dass viele damit ihre Schwierigkeiten haben.
Aber, wie sehen überhaupt die Weiterungen in Europa aus?
Die folgende Woche wird es bringen, uns bleibt nichts anderes
übrig, als zu warten!
Und dann erst werden die anderen EU-Staaten zum Nachdenken
über ihre eigene Situation kommen..........
****mar Paar
2.113 Beiträge
Neuer Thread?
Vielleicht sollten wir zur Frage von sterntaler2010 einen neuen Thread aufmachen? Ich versuchs gleich mal.
Die jetzige griechische Regierung
hat für mich die einzig richtige Entscheidug getroffen, das Volk darüber abstimmen zu lassen, ob man dem Diktat der Troika nach weiteren Sparmaßnahmen und vor allem Privatisierungen nachkommen soll oder eben nicht, um weitere finanzielle Hilfen aus dem Rettungsfonds zu bekommen, die einen Staatsbankrott angeblich verhindern könnten.

Zum einem gibt es rein faktisch keinen Staatsbankrott, man wird offiziell eine eigene Währung wieder einführen müssen, die sogenannten Gläubigerstaaten, also deren Steuerzahler, werden ihre Forderungen abschreiben müssen, denn eine Schuldentilgung wird nicht möglich sein. Die allseits profitierenden Banken, Investoren etc. bleiben unbeschadet, das gelobte Prinzip, Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren lebe hoch---danke ihr korrupten westlichen Politiker, danke in Deutschland für die seit 1990 in wechselnder Gestalt regierenden Parteien aus Schwarz, Rot, Gelb und Grün.

Griechenland selbst müßte vorübergehend mit Schuldscheinen im Land arbeiten, bis die neue Währung gedruckt und fließend im Land greift---ein gigantischer Schwarzmarkt wird entstehen, dessen Schattenwährung der Dollar und der Euro sein wird. Das Land wird vor einer großen sozialpolitischen Krisenzeit stehen, wobei ein Bürgerkrieg nicht auszuschließen sein sollte.

Im Westen sollte man anfangen darüber nachzudenken, das der Neoliberalismus, die hemmunglose Plünderung durch Privatisierung nicht Frieden sonder Verwerfungen und gar Kriege schafft.

LG che
****mar Paar
2.113 Beiträge
Komplizierter
Ein Schuldenschnitt alleine löst das Problem noch nicht, lieber Che. Die Wirklichkeit ist komplizierter.

Was passiert denn, wenn der Staat nicht mehr zahlen kann? Ich denke da an seine Angestellten, Rentner, Einrichtungen wie Krankenhäuser, Instandhaltung von Straßen, Häfen, Flughäfen, Betrieb von Kraftwerken, usw. usw.

Schon jetzt sind viele Menschen in Griechenland verschuldet. Wie sollen sie dann für Lebensmittel, Mieten, Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte etc. bezahlen können, wenn ein Großteil keinen Lohn mehr erhält?

Also nehmen wir mal an, dass der große Schuldenschnitt gemacht würde, und die Griechen auf einen Schlag alle Schulden los wären. Wo, bitte schön, soll dann irgendeine griechische Regierung gleich welcher Parteien hinreichend viel Geld her nehmen, um ihre Aufgaben wahr zu nehmen? Sie weigern sich ja, Reformen in ausreichendem Maß durch zu führen, was aber heißt, dass nach wie vor mehr Geld ausgegeben werden müsste als eingenommen wird. Innerhalb eines Monats könnte dann wieder der Staat seinen Verpflichtungen nicht nach kommen, und zwar ohne, dass nun eine einzige nichtgriechische Institution beteiligt wäre.

Zuerst muss das Grundproblem gelöst werden, und das heißt: nicht mehr ausgeben, als man einnimmt. Und das hat nun rein gar nichts damit zu tun, ob man eine sozialistische oder konservative oder neo-liberale Haltung einnimmt.

Die Frage ist, wie man aus dieser Falle heraus kommt. Griechenland schafft es offenbar nicht alleine. Aber wer soll Griechenland noch Geld leihen, wenn praktisch so gut wie sicher ist, dass das Geld nie wieder zurück kommt?
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.