Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Freunde des Dirty Talk
3246 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Bahnstreik....

*******ng50 Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Bahnstreik....
.....wie weit und wie lange soll das noch gehen?
Und warum?

Ein unnötiger Machtkampf.


Ein GDL-Vorsitzender - Klaus Weselsky - der ein ganzes Land zum 8. mal lahm legt und Milliarden von Geldern verschleudert, nur aus Geltungssucht und Ego!

[xxx Aussage vom Mod Martin gelöscht 05.05.2015]

Nicht mehr und nicht weniger!

Was bildet sich Weselsky überhaupt ein?
Nur aus Machtgier für seine Gewerkschaft.
er stellt sich in seinem Machtkampf über die Kanzlerin und den Präsidenten und lähmt eine ganze Republik.

[xxx Aussage vom Mod Martin gelöscht 05.05.2015]
Der macht alles kaputt.

Und wofür?

Nur für sein Ego und sein Machtgehabe!
****ne Frau
8.378 Beiträge
So würde ich es nicht sehen.
Das Recht auf Arbeitskampf ist im Gesetzt verankert.
Und in der Streikkasse scheint anscheinend genügend Geld zu stecken um diesen durchzusetzen.
Wenn man mal die Gehälter der Bahner anschaut dann spricht nichts gegen diesen Arbeitskampf.

Ehrlich, in meinem Beruf, ich bin in der Pflege, kann man nicht mal eben die Arbeit niederlegen.

[xxx Aussage in Absprache mit Userin vom Mod Martin gelöscht 05.05.2015]
Wenn die Frage wäre: was haltet ihr vom Bahnstreik....ok
aber die Formulierung ist *flop*
Das Streikrecht ist nun mal gesetzlich festgeschrieben ...
... seid froh, dass noch ein Bruchteil der Lokführer verbeamtet sind.

Die Zukunft in öffentlichen Bereichen, in denen zunehmend gestreikt werden darf, auch in Bildungsberufen, macht mir trotz meines Alters in Anbetracht solcher sich aktuell häufender Tatsachenentwicklungen Angst ...

Weselkys werden in allen Bereichen zu Lasten der Normalbürger, denn Geschäftsleute können mobilitätsmäßig ausweichen, Schule machen.
Mal ganz ehrlich,
warum hinterfragt man nicht einmal das Verhalten des Bahnvorstandes in diesem Konflikt, der sich eine handzahme und gehorsame Gewerkschaft wie die EVG als Intressenvertretung für die Lokführer und das Zugpersonal wünscht. Ein Vorstand der auf Zeit spielt, der darauf hofft, das die Bundesregierung im Herbst ein Gesetz beschließen wird, das die kleinen Einzelgewerkschaften zu bloßen Statisten degradieren wird und der in diesem Konflikt mittels Medienhetze und personalifizierung des Konflikt davon ablenken will, das ein massiver Eingriff in das Grundrecht geplant ist. Das Frankfurter Arbeitsgericht gab der GDL und nicht deren Vorsitzenden vor kurzem bereits recht. Die Empörung auf Seiten der Arbeitgeber und in der Regierungspolitik war groß und nun hetzen sie weiter mittels Medien gegen eine Person in der GDL, die lediglich eine Funktion in der GDL ausübt, aber mitnichten die GDL alleine ist. Den zu Streik entschlossenen Mitgliedern in der GDL soll Angst eingeflösst werden, doch das funktioniert nicht.

Die Diffamierung des Vorsitzenden der GDL als machtgeilen Ossi ist unterste Schublade und billigste Volksverhetzung, manch Wessi sollte mal vom Pfad der Arroganz herunterkommen, nach 25 Jahren wird es langsam Zeit, das meine ich persönlich als Wessi.

LG che
******ero Mann
309 Beiträge
Ich möchte...
… gleich auf den ersten Beitrag des Threaderstellers eingehen der -zugegebener Maßen- sehr provokant ist, aber ein schönes Beispiel, was in unserem Land sehr gut funktioniert: nämlich die Meinungsbildung über die Medien. An sich ja nichts schlechtes, woher sollen wir denn sonst die Informationen bekommen, aus der wir unsere Meinung bilden können?

Zunächst meine Ansicht zu den aktuellen Vorgängen bei der Bahngewerkschaft. Was macht Herr Weselsky? Er nimmt ein im Grundgesetz verbrieftes Grundrecht wahr, den Streik. Einen Streik, den er alleine nicht führen kann, sondern es müssen schon Arbeitnehmer mit ihm streiken, genauer gesagt, die Arbeitnehmer streiken, denn Herr Weselsky geht in der Sache ja seiner Arbeit nach. Er macht also seinen Job.

Selbstverständlich ist ein Streik unbequem für, die ihn betreffen. Das ist der Sinn. Nur so kann Druck aufgebaut werden. Keine 5 Tage Woche, keine 40 Stundenwoche, keine regelmäßigen tariflichen Lohnerhöhungen, keine verbesserten Arbeitsbedingungen, keine 30 Tage Urlaub (gesetzlich sind es z. Zt 20!) usw.

Im aktuellen Falle geht es sogar um mehr, nämlich um eine größere Abdeckung der Verhandlungsergebnisse und damit um eine Stärkung der Arbeitnehmerseite im Sinne von -lasst es mich mit marktüblichen Worten ausdrücken- mit mehr Marktmacht.

Es ist in Deutschland gelungen, nach dem Ende des zweiten Weltkrieges einen demokratischen Staat mit Grundrechten für jeden Einzelnen aufzubauen. Demokratie, Meinungsfreiheit, Freiheit des Einzelnen, unbehelligt Leben zu können, nicht verfolgt zu werden, Selbstbestimmtheit, eine Ausbildung zu machen, Bildung überhaupt, Reisefreiheit. Wow, wir leben in einem tollen Land.

Das alles hat auch seine Schattenseiten. Ein entwickeltes System von Meinungsbildung über die Presse, von Lobbyisten gezielt eingesetzt. Ja, wir haben eine freie Presse, doch wird sie über die Verflechtung ihrer Macher gezielt gesteuert. Selbst das ist nicht verwerflich, solange es eine Ausgewogenheit in der Presse gibt, die mir persönlich seit längerer Zeit fehlt. Die großen Zeitschriften sind selten unterschiedlicher Meinung.

Mir persönlich ist das schon zu vielen Themen aufgefallen, ich war selbst auch schon indirekt betroffen, von dem was tatsächlich geschah und was in der Presse widergegeben worden ist.

Warum die Bildung der öffentlichen Meinung? Nun, grundsätzlich ist es so, dass politische Entscheidungen, die von einer breiten Mehrheit in der Bevölkerung getragen werden, leichter durchzusetzen sind. So funktioniert das Spiel. Auch das will ich nicht verurteilen, ich finde es nur wichtig, diese Regeln zu kennen und sie in der Bildung der eigenen Meinung mit einzubeziehen.

Nun kommt Herr Weselsky aus dem östlichen Teil unserer Republik. Dem Teil, der zwei Diktaturen hinter sich hat. Ein großer Antrieb für den Einsatz demokratischer Werte. Ja, der Streik kostet Geld, er kostet dem Einzelnen Zeit und Nerven und es gibt Zugverbindungen, die ausfallen (keineswegs ist das gesamte Land lahmgelegt, verfolgt das mal, was alles noch so funktioniert weiterhin). Ein vergleichbarer geringer Preis für die Durchsetzung und Ausübung von Rechten, vor allem vor dem Hintergrund, dass im Laufe der Geschichte für Freiheit und Rechte schon viele ihr Leben lassen mussten.

Mein Appell an alle: bildet Euch Eure Meinung, informiert Euch, macht Euch im wahrsten Sinne ein Bild und zieht dann eure Schlüsse. Jede Meinung sollte willkommen sein und in der Diskussion mit anderen eine gewisse Balance schaffen, aber übernehmt nicht einfach unbedacht Schlagzeilen aus der Presse. Ich weiß, das ist einfacher, als sich mühsam zu informieren, aber letzteres ist ein guter Weg, denke ich. Puh, ich wollte noch viel mehr schreiben, aber ich denke, meine Botschaft/Meinung ist dennoch verständlich und ich möchte ja auch nicht diese Diskussion sprengen. In diesem Sinne einen schönen Tag und bleibt aufmerksam und meinungsfreudig. Stefan
@@fledermaus u. Novotna
[xxx Aussage nach Absprache mit der Userin vom Mod Martin gelöscht 05.05.2015]

Aber, wieder einmal ...stehen alle Räder still, weil der GdL-Vorsitzende das so will........
Nur eines ist mir unerklärlich, dass genau dieser Mann an dem Ast sägt, auf dem
Tausende der Menschen sitzen, "deren Rechte er nach außen hin" vertreten
will!!
Nur sehen wir alle sein machtgeiles Gehabe, das sich im Gesichtsaus-
druck und den Ausbrüchen seines Wortschwalls spiegelt.
Nur ein Moderator, bzw. Schlichter kann m.E. hier der Bahn und den Kunden
helfen, dass bald wieder alles in geordneten Bahnen laufen wird.
zahlen werden die Steuerzahler und zwar ALLES!!!!!
Nach dem erneuten Streik will die Bahn einfach nichts mehr mit dieser meu-
ternden Gewerkschaft zu tun haben und wird alles vorantreiben, um die
führerlosen Loks noch eher auf die Schiene zu setzen, als es bisher
angedacht war. Die Erprobungsphase ist in vollem Gange.
Und was dann, Herr Weselsky?
****imu Mann
1.296 Beiträge
Es gab einmal die guten alten Zeiten...
wo alle wichtigen flächendeckenden Infrastrukturbereiche in staatlicher Hand waren und zum großen Teil mit Beamten besetzt waren.
Diese sind vom Streikrecht ausgenommen und haben dafür gewisse Privilegien - eigentlich ein fairer Deal.
Dass die Zahl der Beamten stark reduziert wurde und Bereiche wie Bahn und Post privatisiert wurden, hat meiner Meinung nach zwei Gründe.
Auf der einen Seite ist dies eine mächtige Wirtschaftslobby, die sich diese Bereiche unter den Nagel reissen wollte - auf der anderen Seite aber auch die traurige Tatsache, dass staatliche, mit Beamten besetzte Systeme zu Trägheit und Ineffizienz neigen.

Das ist sehr schade. Bereiche wie Post und Bahn könnten (zumindest theoretisch) mit einem staatlichen Monopol und verbeamteten Mitarbeitern doch auch effizient und kundenfreundlich organisiert werden.

Gewerkschaften und Streikrecht gehören zu einer Demokratie, aber es sollte eine Regelung geben, dass solche massiven Beeinträchtigungen vermieden werden.
Dieses Thema ist vorübergehend gesperrt
und wird in der Modrunde besprochen. Mehr dazu in Kürze

Martin für das Modteam
Hallo Mod-Team
Hallo Martin,
Danke, dass Ihr so umsichtig und sensibel mit diesem Thema
umgeht.
Das ist gerade das besondere Niveau des Forums, das sich
wohltuend von anderen Runden unterscheidet! Danke
Es geht weiter
nachdem wir uns im Modteam abgesprochen haben und einige unschöne Aussagen sowie die verständlichen Antworten darauf herausgenommen haben (ich danke allen ausdrücklich für ihre Kooperationsbereitschaft!).

Das Thema ist insgesamt facettenreich, und ich schließe mich dem Unmut großer Bevölkerungsteile durchaus an. Sieben gescheiterte -aber teure und mehr als ärgerliche- Streikrunden haben keine Lösung gebracht. Immerhin hat die Bahn hatte den Lokführern zuletzt angeboten, die Löhne ab dem 1. Juli in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent zu erhöhen und dazu einmalig 1.000 Euro zu zahlen- davon träume ich genauso wie vermutlich viele von euch.

Streikrechte sollten grundsätzlich nicht angetastet werden, doch sollten sie nach Umfang und Dauuer begrenzt werden. Erst recht, wenn mehrere verbundene Berufsgruppen wie Lokführer und Piloten ihre Arbeitsniederlegungen bündeln und die Wirtschaft erheblich lähmen. Ich habe aber auch Verständnis für Berufsgruppen wie Erzieherinnenm die tatäglich von sprudelnden Steuereinnahmen hören und von ihrem niedrigen Lohn schlicht nicht leben können- sie wollen verständlciherweise auch etwas von der guten Wirtschaftslage profitieren!

Allerdings stimme ich dem Themenstarter durchaus zu, dass die reine Machtfrage für die Meisten nicht mehr nachvollziehbar ist. Ursache ist aber etwas anderes- das bald in Kraft tretende "Tarifeinheitsgesetz", das zu einer deutlichen Machtverschiebung zwischen den einzelnen Gewerkschaften führen wird. Und hier versucht ein einzelnern Gewerkschaftsführer derzeit, Pflöcke einzuschlagen auf die andere Gewerkschaften inständig hoffen. Nein, man muss Herrn Weselsky nicht unbedingt sympathisch finden. Aber Politiker und Vorstände sind in allen Branchen dringend gefordert, nicht nur über Boni und Vorstandsbezüge sowie Abgeordnetendiäten zu diskutieren, während weite Teile der Bevölkerung von ihrer Arbeit nach wie vor nicht mehr leben kann.

Martin, als Mod und Mitglied
**********rdude Mann
399 Beiträge
Als Teil des DB Konzerns...
Guten Tag zusammen!

...habe ich beruflich mit den Auswirkungen des Streiks zu tun. Allerdings in einem Ausmaß, dass wir hier oben im nördlichsten Zipfel von S.-H. garnicht so wahrnehmen. Beispielsweise ist die Strecke Hamburg Westerland bestens bedient von der NOB (eine Tochter von Veolia). Dort wird garnicht gestreikt. Einzig zwei IC Verbindungen am Tag sind ausgefallen. Dies mag in Teilen Deutschlands anders sein, anhand meiner Situation hier oben sehe ich das Thema aber, wie so viel anderes, stark übertrieben dargestellt in der Medienlandschaft.

Letzen Endes ist es immer einfacher, sich an den vorgefertigten Meinungen der Medien an- und / oder aufzuhängen, als sich selbst ein Bild zu machen.

Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass es vielen Menschen unglaublich schwer zu fallen scheint, bei einem auftretenden Problem gleich eine Lösung zu suchen, OHNE sich vorher erstmal aufzuregen, denn das bringt einen in der Sache (bzw. hier auf der Reise ;-)) nicht weiter.

Von einer Lähmung des Personenverkehrs kann meiner Meinung nach keine Rede sein, wo ein Wille, da auch ein Weg. Natürlich erfordert das, sein Gehirn etwas anzustrengen, was ggfs. wegen der schäumenden Aufregung noch beschäftigt ist.

Keinesfalls will ich mit dem Herrn W. sympathisieren, der ist mir so unsympathisch wie Fußpilz. Nur ist er das unabhängig von seiner Herkunft nur aufgrund seines Benehmens und Handelns.

Insgesamt habe ich auch den Eindruck, dass die EVG (die wäre für mich die zuständige Gewerkschaft) mehr auf Arbeitgeberseite steht, als sich für Belange der Mitarbeiter einzusetzen. Viel mehr scheint dort schon teilweise im Vorwege klar, was sich aus gewissen Forderungen ergibt. Deshalb bin ich auch kein Mitglied dieses Vereins, und kann mit Stolz behaupten, meinen Dienst weiter gewissenhaft anzutreten und nicht zu streiken. *g*

Meiner Ansicht nach gibt es deutlich schwerwiegendere Probleme, mit denen man sich beschäftigen kann (sollte?), als wiedereinmal von Medien getrieben "die nächste Sau durchs Dorf zu treiben".

Daher wünsche ich uns allen die Gelassenheit und mentale Ausgeglichenheit, Dinge richtig zu beurteilen und sich nicht unnötig aufzuregen.

Gruß
nemesis_atf

P.S. Verwschörerischer Weise könnte man ja auch annehmen, dass man "dem dummen Pöbel" einfach ein Thema zum aufregen vorwirft, um von anderen Dingen abzulenken? Nur so ein Gedanke...
Eine nüchterne Bestandsaufnahme der DB
fällt als Fahrgast und/oder Betroffener vielleicht etwas leichter. Und hier kann ich aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre nur konstatieren, dass sich die Zustände für die Fahrgäste in einigen Bereichen (sicher nicht in allen) auf erschreckende Weise verschlechterten- gerade wegen des geplanten Börsengangs. Unser Bub, der seit knapp zwei Jahren jede Woche von München nach Hamburg und zurück pendelt, muss von uns entsprechend oft zur Bahn gebracht oder abgeholt werden. Es ist unfassbar, wieviele Züge inzwischen Verspätung haben, ausfallen oder die Kunden auf freier Strecke zu längeren Zwangausfenthalten zwingen. Von technischen Pannen abgesehen. Während der letzten Streikrunden kam er meist erst am Montag am Ziel an, weil selbst angekündigte einzige Ersatzzüge am Sonntagnachmittag auch noch ausfielen. Einmal strandeten sie gar kurz vor Mitternacht in Hannover und mussten per Sammeltaxi (!) weitertransportiert werden. Wenn die Züge dann endlich fuhren, durfte er die gesamte Fahrt über im Gang stehen- sieben und mehr Stunden. Das war und ist noch dramatischer als die Medien es überhaupt darstellen! Und hier geht es nicht um eine Fahrt von Klein- nach Großkleckersdorf.

Der derzeitige Tarifkampf hat sicher eine Reihe von Facetten, wie ich zuletzt andeutete. Dazu gehört vielleicht wirklich auch der Wunsch, einigen Wettbewerbsgewerkschaften Druck zu machen- aber doch bitte nicht auf dem Rücken der ohnehin geplagten Fahrgäste. Über Tariferhöhungen kann man streiten und streiken- aber sicher keine acht und mehr Streikrunden mit immer längerer Dauer. Nicht aber über Machtkämpfe unter den Gewerkschaften. Sonst überbieten die sich im -bisher ja geheimgehaltenen Mitgliederanzahl- Wettstreit (!) demnächst mit utopischen Forderungen, um ihre Größe zu steigern. Und wenn künftig jede Schlichtung unmöglich gemacht wird, weil eine "unerfüllbare", geschickt verbundene Forderung dies verhindert, beschädigt das unser verbrieftes Streikrecht zusätzlich.

Martin, als Mitglied, der den letzten Absatz nicht kommentieren möchte.
Tarifeinheitsgesetz
war einmal ein durchaus brauchbares Gesetz, funktionierte mehr oder weniger, dann aber kam die Wiedervereinigung bzw. die Einverleibung der damaligen Ostzone und der ungebremste Neo-Liberalismus, der zügellose Privatisierungswahn und die damit einhergehende hemmungslose Plünderung öffentlicher Kassen und menschlicher Ressourcen. Die Wirtschaft selbst forderte die Änderung, die Abschaffung des Tarifeinheitsgesetz und bekam es von der ihr abhängigen jeweils regierenden Partei bzw. Koalition.

Nun wo die vermeintlich klein gemachten Einzelgewerkschaften sich selbstbewußt entwickelten im Schatten der nicht mehr glaubwürdigen Großen wie Verdi, IG Metal oder EGV unter dem Deckmäntelchen des DGB's, dessen Rolle im gesamtgesellschaftlichen kriminellen Aktes namens Agenda 2010 unter Rot/Grün diesem viele Mitglieder kostete und zur Gründung der Linken führte, soll nun aufeinmal wieder das Tarifeinheitsgesetz gelten. Und die SPD bzw. der Rest von dieser Partei unter Nahles, Gabriel und Steinmeier soll es richten--welch ein abgekapertes Spiel. Klar das die Medien in Stellung gebracht werden und aus allen Rohren zu schießen haben, denn Eingriffe in die Grundrechte sind Vorrausetzung für straffreie Plünderung und TTIP wie CETA warten schon.

Die GDL kann keiner Schlichtung zustimmen über Inhalte, die das Grundrecht angreifen. Es geht hier nicht um Prozente oder Einmalzahlungen, es geht um massive Angriffe seitens der Wirtschaft und der ihr hörigen Regierungspolitik auf die Verfassung, das sollte man verstehen, bevor man mit den Wölfen von Springer & Co heult.

LG che
******ero Mann
309 Beiträge
@che59
Ich stimme Dir in Deiner Einschätzung in fast allen Punkten zu, bis auf einen:

die Agenda 2010 war nicht der Grund, warum sich eine neue Linkspartei gegründet hat.

Die Linke entstand zwar 2007 also ca 2 Jahre nach Umsetzung der Agenda 2010, allerdings durch den Zusammenschluss von WASG und der SED-Nachfolgepartei "Linkspartei", daher ist es auch nicht so ganz richtig, Die Linke ausschließlich als SED Nachfolgerin zu beschreiben. Sehr wohl befasst sich das Parteiprogramm mit der Förderung von sozialer Gerechtigkeit, die in den Augen ihrer Funktionäre auch durch die Agenda 2010 in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Aber das führt mir hier in diesem Forum tatsächlich zu weit, weil nicht mehr gesellschaftlich, wie eine Diskussion über Demokratie und Freiheit, sondern tatsächlich politisch und diese Diskussion gehört hier nicht hin und schafft nur Unmut.

Aber sonst im Grundsatz gut beschrieben.
*******elb Frau
706 Beiträge
Bahnstreik
war doch das Thema oder?

Also meine persönliche Meinung ist da ziemlich radikal.
Wenn hier was durchgesetzt werden soll, was die "kleinen Leute" betrifft, dann sollte man noch "einen drauf legen" und sich ein Beispiel an unseren französischen Nachbarn nehmen.
Da streikt mit der Bahn auch noch Bus, Müllabfuhr und andere gemeinsam.
Da liegt alles platt. Die halten zusammen und....nach ein paar Tagen ist eine Verhandlungsbasis gefunden.

Schlimm, dass es sich die Wirtschaft auf Knochen der kleinen Arbeitnehmer immer besser gehen lässt.
Ich finde das wird alles künstlich durch diese Herren in die Länge gezogen und die Medien machen mit.

Au weia und gibt es bestimmt einen schlimmen Aufschrei!
****ne Frau
8.378 Beiträge
Naja, Knechtschaft ist keine Erfindung der Moderne *zwinker*
Nun,. vielleicht können wir wirklich auf das eigentliche Kernthema des aktuellen Bahnstreiks zurückkommen, wenngleich ich es nicht unwichtig und sehr informativ fand, einmal auf die eigentlichen Ursachen einzugehen ehe man sich "nur" an den unerfreulichen Symptomen abarbeitet.

Bei uns gibt es regional ohnehin keine Bahnverbindung, also haben wir mehrere alte Autos die uns mobil halten. Betroffen ist also nur unser Bub, der schon mal eine Rätselraterei ob seiner Verbindung nach Hamburg startet *crazy*
******ero Mann
309 Beiträge
Für das...
...Rhein-Main-Gebiet kann ich sagen: der Ersatzfahrplan funktioniert und die Züge kommen pünktlich. Vielleicht sollte die Streikfrequenz eher erhöht werden, jedenfalls wirkte sich dies positiv auf die Pünktlichkeitsstatistik aus. *gruebel*
tja
so hat der Streik doch etwas gutes gebracht! *zwinker*

Die regional unterschiedlichen Auswirkungen des Streiks liegen aber darin begründet, das im Osten des Landes, in den sogenannten neuen Bundesländern, das Gros an Lokführern eben nur Angestellte und nicht verbeamtet sind wie noch viele ihrer Kollegen in den alten Bundesländern und das Gesetz verbietet Beamten zu streiken.

Von diesem Hintergrund ausgesehen muß man auch verstehen, warum die GDL die sogenannte neu erschaffene Berufsgruppe der Rangierlokführer gleichberechtigt sehen will. Die Rangierlokführer als eigenständige Berufsgruppe sind eine Erfindung des Bahnvorstandes und der EGV, schlechter bezahlt und abgesichert als die "normalen" Lokführer, obwohl Lokführer nunmal Lokführer ist und vor dem Gesetz doch alle gleich sein sollten!! Die Privatisierung hat schon manche Fehlgeburt zutage gebracht, die Post und die Telekom können ebenfalls ein Lied davon singen.

Es knallt an allen Ecken und wird noch weiter knallen, der Privatisierungswahn zu Lasten aller Bürger nähert sich immer schneller der großen Eskalation, die Streiks der GDL gehen weit über das Geplänkel von prozentualen Lohnerhöhungsforderungen und Einmalzahlungen hinaus, die Lehrerschaft, die Erzieher(innen), die Richter und Staatsanwälte, die Piloten alle streiken bzw. streiten auf ihre Weise gegen ihre Dienstherren in Bund, Länder und Kommunen gegen Lohndumping und zunehmender privatisierung hoheitlicher Rechte. Einfach nur mal die einzelnen Konflikte im Zusammenhang stehend versuchen zu verstehen, anstatt sich von Springer & Co manipulieren und von der verantwortlichen Politik blenden zu lassen.

Es bleibt ein Wunsch von mir, aber der Streik der GDL wird angesicht der riesen Verarsche, die mit TTIP und CETA noch größere Dimensionen annehmen wird, noch viel zu mild und sanft geführt.

LG che
"Thank you for Deutsche Bahn"
sagt mehrmals am Tag "Lurch -Peter Hansen", der treueste aller deutschen Zugbegleiter
auf WDR 2, und um ihn alleine zu hören, wie er sich näselnd an die Reisenden wendet
und über alles lustig macht, was sich rund um den Streik ergibt, das ist schon hörenswert, wenn
auch nicht ganz so niveauvoll. Er ist ebenso in der Mediathek zu sehen, da er bei einigen
seiner "Durchsagen" gefilmt wurde. Allein, um seine weiteren "Durchsagen" zu hören, lohnen
sich noch ein paar Tage Streik!
Und "Thank you for Deutsche Bahn" ist in Anlehnung von "Thank you for choosing the
Deutsche Bahn" stets sein Schlußsatz! Hörenswert!!!! *haumichwech*
****mar Paar
2.113 Beiträge
Nicht differenziert genug
Mir sind die letzten Beiträge teilweise nicht differenziert genug. Schwarzweiß-Malerei, die entweder die eine oder die andere Seite verdammt, wird der Thematik nicht gerecht.

1. Das Streikrecht ist ernorm wichtig, weil es ein Kräftegleichgewicht zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern herstellen muss. Insofern ein nachhaltiges "JA" zum Streik als Mittel der Auseinandersetzung einer oder mehrerer Gewerkschaften mit der Bahnführung.

2. Ein Streik, der die Volkswirtschaft als Ganzes alleine in einer Woche um eine geschätzte Milliarde Euro schädigt, ist unverhältnismäßig und wird NICHT vom Grundgesetz gedeckt.

3. Die GdL führt als Argument wiederholt und gebetsmühlenartig vor, die Bahn enthalte ihr ein Grundrecht vor, nämlich das Koalitionsrecht. Das ist falsch, denn die Bahn verhandelt ja mit der GdL getrennt von der EVG. Schaut mal im Grundgesetz unter Artikel 9, Absatz 3 und unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Koalitionsfreiheit
Da könnt Ihr selbst feststellen wie die Dinge zu bewerten sind.

4. Ein ganz wesentlicher und nachvollziehbarer Grund für weitgehende Gleichartigkeit der Tarifabschlüsse von GdL und EVG, die von der Bahnführung gefordert wird, ist, dass für gleiche Arbeit mit gleichen Anforderungskriterien gleiches Gehalt gezahlt werden soll. Auch das ist durch das Grundgesetz abgedeckt, nämlich durch Artikel 3, Absatz 3, wo es heißt, dass niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Das aber würde geschehen, wenn die GdL einen wesentlich günstigeren Tarifvertrag bekäme als die EVG, denn die Mitgliedschaft in einer dieser Gewerkschaften ist eine (sozial-) politische Zugehörigkeit.

Was die Auseinandersetzung so schwierig macht, ist, dass es wahrscheinlich gar nicht um diese Dinge geht, sondern darum, wer in Zukunft, wenn das geplante Gesetz zur Tarifeinheit novelliert wird, für die Bahntarife verhandeln darf. Da könnte es nämlich sein, dass es nicht die GdL ist. Wenn das so richtig ist, dann aber ist die Auseinandersetzung nichts als persönlicher Machtkampf.

Geht man davon aus, dass es etwa 10 000 Menschen sind, deren Interessen hier vertreten werden soll, und dass etwa eine Milliarde Euro Schaden entstehen, dann verursacht jeder einzelne dieser Menschen einen Schaden von 100 000 Euro und das in Wochenfrist. Wenn das verhältnismäßig sein soll ...
...
Geht man davon aus, dass es etwa 10 000 Menschen sind, deren Interessen hier vertreten werden soll, und dass etwa eine Milliarde Euro Schaden entstehen, dann verursacht jeder einzelne dieser Menschen einen Schaden von 100 000 Euro und das in Wochenfrist. Wenn das verhältnismäßig sein soll ...

Wenn hier von Verhältnismäßigkeit im Sinne von Geld geredet werden soll, Geld das zur Zeit in Wahnsinnssummen in den Markt gepumpt wird und von dem nur Großkonzerne, Investmentsfonds, Banken profitieren, alle anderen aber , ob nun Kleinunternehmer, Mittelständler oder unselbstständiger Arbeitnehmer/Angestellter wie Arbeitsloser oder Rentner, alles verlieren, dann ist der Schaden dieses Streik recht gering.

Denk mal an die kriminellen Geheimabsprachen in ÖffentlichPrivaterPartnerschaften, sogenannten ÖPP-Geschäften zwischen einzelnen Politikern und Konzernen, wo der Investitionsschutz schon längst Gang und Gebe ist und geheime Schiedsgerichte in London und Amsterdam schon tagten und tagen und für die die öffentliche Hand, der Steuerzahler tagtäglich Millionen zahlen muss, ohne das er darüber informiert wird. (BER-Flughafen Berlin, Elbphilharmonie, Mautgebühren etc. etc.)

Nee dieses Argument taugt nicht als Totschlagsinstrument!

LG che
******ero Mann
309 Beiträge
@ lilomar: Stimmt so...
...leider auch nicht. Ein Tarifabschluss zwischen zwei Tarifparteien gilt zunächst einmal nur zwischen diesen Tarifparteien. Dies ist auf der einen Seite der Arbeitgeber (viele davon zusammengefasst im Arbeitgeberverband) und auf der anderen Seite die verhandlungsführende Gewerkschaft die in dem Falle ausschließlich ihre Mitglieder vertritt (Arbeitnehmerverband) und auch nur für diese berechtigt ist zu verhandeln.

Nun ist die Arbeitgeberseite geneigt, auch den Nicht-Mitgliedern der verhandelnden Arbeitnehmerseite die gleiche tarifliche Erhöhung zukommen zulassen. Damit soll ein Zulauf zu der Arbeitnehmerorganisation verhindert werden. Den würde es sehr wahrscheinlich auch sofort geben, wenn nur die organisierten Arbeitnehmer der verhandelnden Seite die Lohn-/Arbeitsverbesserung bekämen.

Der Gleichheitsgrundsatz ist der zweite Grund, warum der Arbeitgeber alle in den Abschluss einbezieht. Der wiederum muss aber von jedem Einzelnen eingeklagt werden. Im Zweifelsfalle würde gelten: wo kein Kläger, da kein Richter. Ist aber nicht auszuschliessen und spätestens wenn je nach Größe des Betriebes die ersten geklagt haben, knickt die Arbeitgeberseite ein, denn es würde dann ja noch teurer.

Zu Zeiten der Tarifgleichheit, eine verhandelnde Gewerkschaft schliesst ab, für die anderen gilt dieser Abschluss ebenfalls, wurde von seitens der Arbeitgeber immer mal wieder versucht, mit Gewerkschaften zu verhandeln, die nicht so stark waren, um niedrigere Abschlüsse durchzusetzen. Es wurden sogar neue gewerkschaften in ihrer Gründung unterstützt, die dann arbeitgebernah fungierten. Berühmtestes Beispiel Siemens und die AUB. Damals ein Skandal, der Wellen schlug.

Mittlerweile ist es EUweit zulässig, innerhalb eines Betriebes mehrere Gewerkschaften als Verhandlungspartner zu haben, die den jeweiligen Berufsgruppen zugeordnet sind. Überschneidungen sind möglich, als einige Arbeitnehmer der Berufsgruppe A sind in der einen, die anderen in der anderen Gewerkschaft organisiert. Gab es zum Teil in Mischbetrieben früher schon. IG Chemie vs. IG Metall. Die Chemieabschlüsse lagen immer höher, glücklich wer einen Arbeitsvertrag hatte, der sich nach Chemie und nicht nach Metall richtete.

In diesem Falle griff auch der Gleichheitsgrundsatz nicht, denn die Zuordnung wurde eindeutig über die Berufsgruppen geregelt.

Diese Euweite Neuordnung sorgt in der Tat für die heutigen klein-klein Auseinandersetzungen.

Wenn nun aber ein Funktionär einer Gewerkschaft versucht, für sein "Unternehmen (Gewerkschaft)", das Beste zu erreichen und den Machtspielraum zu erweitern, so ist das nicht persönlicher Machtkampf, sondern seine Pflicht.

Es wird ja auch nicht in Frage gestellt, wenn Unternehmen versuchen zu wachsen. Dabei verlassen sie sich auch nicht ausschließlich darauf, dass sie ihre Verkäufe dadurch steigern, nur weil sie von ihrem Produkt überzeugt sind. Die Mechanismen sind viel subtiler, fallen vielleicht dadurch nicht so auf, wie ein Streik.
****mar Paar
2.113 Beiträge
@che
***59:
Wenn hier von Verhältnismäßigkeit im Sinne von Geld geredet werden soll, ...
dann ist der Schaden dieses Streik recht gering.

Da verursachen diese Leute pro Person einen Schaden, der ein Vielfaches eines durchschnittlichen Jahresgehaltes ist, und das ist wenig?

***59:
Totschlagsinstrument
Ist die Forderung nach Verhältnismäßigkeit ein Totschlagargument? Das sehen unsere Gerichte anders.

Es ist richtig, sich über Ungerechtigkeiten aufzuregen, das darf aber niemals als Entschuldigung für andere Ungerechtigkeiten dienen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.