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Eine neue EU?

@heureka
Danke für die Aufklärung!

Mann und Frau lernen nie aus! Danke! *top*
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Schulden mehr als zurück gezahlt
Man sollte auch erwähnen, dass Deutschland durch versteckte Reparationszahlungen die Schulden mehr als zurück gezahlt hat, übrigens auch an die Griechen.

Und was den Schuldenschnitt angeht: die Griechen haben bereits einen Schuldenschnitt erhalten.

Der wesentliche Unterschied ist: die Einen haben Hilfe zur Selbsthilfe angenommen und es letztendlich durch schmerzliches, aber entschiedenes Handeln geschafft, die Anderen legen sich in die Hängematte und nehmen in Kauf, dass es ihren Landsleuten schlecht geht.

Aber zurück zum Originalthema: Wie könnte man das in einer neuen EU vermeiden?
Wie könnte man da in einer neuen EU vermeiden
gar nicht

dieses thema ist so alt wie es menschen gibt............. gutsherren brannten hütten nieder, bereicherten sich..

das ist der mensch
****imu Mann
1.296 Beiträge
Einen Neustart....
... wie beim PC gibt es bei der EU leider nicht. Ein "neue EU" kann nur durch Veränderung der bestehenden EU erfolgen. Ich denke, darüber sind sich wohl alle einig.
Aber damit ist die Einigkeit dann auch schon zu Ende. Über die konkreten Maßnahmen für eine solche EU-Reform sind sich selbst ausgewiesene und erfahrene Experten uneinig - die Politiker, bei denen Fachwissen eh keine große Rolle spielt sowieso.
Wir als Laien sind dann bei einem so komplexen und vielschichtigen Sachverhalt total überfordert. Was wir hier abliefern sind subjektive Einschätzungen aber es ist trotzdem möglich, dass der unbefangene gesunde Menschenverstand mit den (widersprüchlichen) Analysen und Vorschlägen der Fachleute durchaus mithalten kann. In diesem Sinne möchte ich auch meine folgenden Überlegungen verstanden wissen.

Ein Grundgedanke ist: Wenn ein System zu groß, komplex und unübersichtlich geworden ist, dann kann eine Verkleinerung in vielen Fällen Verbesserungen bringen. Ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion wärd demnach eine mögliche Option. Über die Folgen kann man sich Gedanken machen.

Da Griechenland ein relativ kleines Land ist, gehe ich davon aus, dass die Folgen die Gesamt-EU weniger erschüttern würden als das Land selbst. Dass jetzt bei uns so viele "Experten" vor diesem Austritt warnen, entspringt meiner Meinung nach nicht immer nur der Sorge um die EU und das Land sondern schlichtweg daraus, dass dann das ausgeliehne Geld auf jeden Fall weg ist und sowohl Steuerzahler als (hoffentlich!) auch Investoren müssten dafür aufkommen. Aber wenn man den zur Zeit kursierenden Rechenmodellen glaubt, dann wäre in so einem Fall nicht mal unsere schwarze Null gefährdet.

Ich könnte mir dann zwei Szenarien vorstellen:

  • Durch die mit Einführung der Drachme verbundene Abwertung wird Griechenland wieder konkurrenzfähiger, interessant für Touristen und die Binnenwirtschaft würde vermutlich angekurbelt. Ein großer Nachteil wären die extrem verteuerten Importe aber das könnte auch zu mehr Autarkie anspornen. Einen Nachahmereffekt könnte ich mir dann bei kleineren Ländern vorstellen - einen Austritt Zyperns würden wir wohl auch noch verkraften. Dass ein großes EU-Land (Spanien, Italien) dem Beispiel folgen würde halte ich für sehr unwahrscheinlich.
  • Es könnte natürlich auch sein, dass das Land wirtschaftlich völlig zurückfällt und dann entweder verarmt oder noch mehr auf "Almosen" der reicheren Länder angewiesen ist. Das wäre bedauerlich für das Land, aber für andere Länder in ähnlicher Situation ein Ansporn, sich mehr an die Regeln zu halten, was auch zu einer Gesundung der EU führen kann.


Wie gesagt, das sind Spekulationen eines Laien, aber als Wähler müssen wir uns durch unsere Stimmabgabe indirekt auch über solche Zusammenhänge ein Urteil bilden und Entscheidungen fällen.

PS: Grundidee meines Beitrages, die ich auch als Kern dieses Threads verstehe ist, hier keine Schuldzuweisungen zu verteilen, sondern konstruktiv in die Zukunft zu blicken.
Ich hatte letztes Jahr in Albanien und in Mazedonien interessante Gespräche über Europa...

die meisten Bürger dieser Länder wünschen sich nichts sehnlicher als Mitglieder in der EU zu werden - ohne allerdings die Nachteile zu sehen.

Beispiel Rumänien:

2007 wurde Rumänien Mitglied der EU.... und schon 2011 führten rigide Sparmaßnahmen in diesem bitterarmen Land zu den ersten Aufständen. Dem Land geht es heute wirtschaftlich schlechter als vor EU-Beitritt - sie können nur froh sein, den Euro nicht eingeführt zu haben...

Polen ist bis heute glücklich mit dem Zloty.

Ich bin kein Wirtschaftsexperte - vielleicht ist die Einführung der Gemeinschaftswährung ein böser Fehler gewesen.
Man kann
jahrhunderte , oder einfach ewig herrschende Verhältnisse, Konditionierungen , die Geschichte, das langjährige politische System oder denken , die nationalität , nicht von heute auf morgen verändern, das bedarf der gleichen zeit, wie dieses denken in den einzelnen völkern oder menschen lebte .

Es ist doch klar, wenn arme menschen über die medien das leben von der mehrzahl der menschen in den industrienationen sehen, das dies eine Sogwirkung hat. Das wie, warum das negative die nebenwirkungen, die zeit...das sieht man nicht, das will man nicht wissen, kann man nicht fühlen.

das scheinbar bessere will man. und wählt oft das schlechtere.

es geht um millionen menschen, nicht um einzelne.. und es gibt überall führer..die die einzelnen an sich ziehen..die meinungen.. versprechen werden egal welche richtung , gemacht. immer ! Es wird euch dann besser gehen, der aufschwung, der reichtum und das satte leben werden wir euch bringen...(oder nehmen...Das wird natürlich verschwiegen) Wer dahinter steht, hinter den einzelnen Propagandaträgern, politikern oder experten, das ist doch nicht sichtbar. das volk vermutet, gehört hat es nichts wirklich mit eigenen ohren ... Oder waren die gespräche so öffentlich, hat man sich interessiert, als normalo?

Und meine ohren und augen sehen dinge anders wie die von "Dir",

Das die kolchosen nicht funktionnierten, die riesen Landwirtschaftsfabriken in den USA oder wo auch immer , genausoviel zerstören wie erwirtschaften... das ist bekannt, wieso ein kleines familienunternehmen, die familie oder einzelperson...

wieso soll dann ein solcher riesen aufgebauschter apparat wie die EU das hinbekommen? Strukturen ändern, ja sie sehen es jetzt..aber werden sie, die verantwortlichen den mut, die kraft, die möglichkeiten haben da schnitte zu machen?

Neu aufbauen..wird nicht gehen, zerschlagen ist vermutlich auch nicht der weg, verändern zu langsam..

und wenn einer was ändert, schreit dann nicht jeder der wird untreu, der ist nicht standfest, das Fähnchen im wind. ?

eingelullt , eingesponnen...bemerken alle den schaden zu spät....es sollte doch so schön sein. da bricht man mal ne regel... ein gesetz...nimmt auf was nicht geht...

ich denke auch zu gross ist nicht beherrschbar..oder verwaltbar..da einzelne übeltäter lange unbemerkt bleiben...

wir kriegen zwar als normaler bürger keine bankkredite mehr ..aber kaufen fernseher und autos mit nullzins auf pump... so gesehen, ist das doch auch eine blase....die der bürger sich da auch aufbaut..die jungen vor allem.. die nicht weiterdenken, wobei weiterdenken und planen ja auch nicht mehr so erstrebenswert sein kann...
Es geht mir zu Herzen,
wenn ich höre und lese, was in Griechenland los ist!
Es sind für uns unvorstellbare Zustände, keine Medikamente,
wegen der Hamsterkäufe in den Vortagen sind die Regale leer.
Aber selten ist mir ein Bild (im Internet zu sehen) wie dasjenige
des weinenden, auf der Straße vor einer geschlossenen Bank
sitzenden Rentners, so zu Herzen gegangen.
Ein Mensch, hilflos, als Spielball der Mächtigen!
Und er ist ja kein Einzelfall!!!!!
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Wo liegt der Fehler?
Was ich nicht verstehe ist, dass so unterschiedliche Staaten wie die, die heute die USA bilden, das geschafft haben, was uns angeblich nicht gelingen soll.
Unterschiedliche Staaten in den USA?

In all diesen Staaten lebten Einwanderer... das war schon einmal eine große Gemeinsamkeit.
Sipras und Varoufakis
scheuen sich einen Tag vor dem Referendum nicht von
Erpressung und terroristischem Vorgehen der EU-Länder
zu reden....

Egal wie die Abstimmung ausgeht, die EU-Staaten wollen
die Griechen aus vielerlei Gründen nicht verlieren...
Aber: Wer bitte kann denn noch mit diesen beiden Syriza-
Protagonisten zusammen arbeiten? Wenn da nicht Frau
Merkel wäre, die mit ihrer zwar überaus zielorientierten
Vorgehensweise aber moderaten Art, das wieder ausgleichen
könnte.
Starke
Worte!
Gegen die gestrigen schweren Vorwürfe von Varoufakis gegen die
EU-Staaten (Erpressung und terroristisches Vorgehen) hat
Außenminister Steinmeier in seiner Antwort u.a. folgenden Satz
gesagt:

" Es sei "eine Mischung von Unerfahrenheit, Ideologie und radikaler
Rhetorik" mit der die Regierung in Athen die Verhandlungen in eine
Sackgasse getrieben hätten."

Wobei ich persönlich die Ideologie von Varoufakis, die er gerne
provozierend immer wieder darlegt, für weitere Verhandlungen als
fatal empfinde!
Nein.
Nun, ich wehre mich ein weiteres Mal, wenngleich ich FW Steinmeier in einigen Aussagen durchaus zustimme. Doch im Kern hat Prof. Varoufakis völlig Recht:

Die superreichen Investmentbanken erhalten Milliardenkredite zu nahezu Null Prozent Zinsen von der europäischen Zentralbank und geben sie erst über ihre eigenen Taschen geschleust zu plötzlich sehr hohen Zinsen an die hochverschuldeten Griechen weiter (weil schlechte Bonität nun mal hohe Zinsen erfordert). Es ist der EU längst unmöglich, diesen Mega-Geldhäusern (zu deren erlauchtem Kreis leider auch die Deutsche Bank gehört) sowie der "City of London" noch wirksame Geldpolitik entgegenzuhalten. Wenn die Kredite der EZB von Beginn an direkt und ohne Wucherzinsaufschlag an Griechenland gegangen wären, sähe der Staatshaushalt dort heute ganz anders aus. Stattdessen ist das Land auch durch solch aberwitzige Zinslasten pleite und die Geldhäuser häufen weitere Billionen auf: Spielgelder für weitere Beutezüge im Casino der Staatengemeinschaft.

Ich mag mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie diejenigen Griechen (Rentner, Studenten, kinderreiche Familien etc), die jetzt schon am Abgrund stehen noch weitere Sparmaßnahmen aus Brüssel stemmen sollen und fortan 23% MwSt statt 13% zahlen - aber ich lasse mich als studierter Ökonom gerne von Euch belehren. Und so ist die Verknüpfung des Verbleibs in der EU unter der Bedingung noch weiter verschärfter Fortsetzung der Austeritätpolitik von Schäuble & Co aus meiner Sicht tatsächlich eine Form der Erpressung und des Terrors- auch wenn das wenig diplomatisch formuliert ist.

Das so eingesparte Geld sowie die Mehreinnahmen aus der fast verdoppelten Umsatzsteuer häuft nach Rückzahlung von aktuellen Verbindlichkeiten nur weitere Milliarden bei den superreichen internationalen Geldhäusern an, wo es ohnehin nur in Form von obszönen Boni an deren Manager abfließt. Dem Land Griechenland und seinen Bewohnern wird das garantiert nicht helfen- im Gegenteil. Aber das Referendum wird unabhängig vom Ausgang weder das Land noch seine Regierung retten. Einzige Gewinner bleiben Goldman Sachs und die anderen Mittäter-Banken. Darauf wette ich tatsächlich meinen letzten Euro.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Ich finde es unfair.....
...ständig auf Varoufakis und Tspiras herumzuhacken. Sie hatten nie eine reelle Chance, denn sie haben ein völlig abgewirtschaftetes System übernommen und die Kapriolen, die sie sich jetzt leisten sind reine Verzweiflungsakte.
Die alten griechischen Regierungen waren trotz ihrer Korruptheit den europäischen Geldgebern lieber, da sie dieses perverse Schuldensystem mehr oder weniger akzeptierten und damit berechenbarer und leichter zu steuern waren. Deswegen werden die offensichtlichen Fehler der beiden Querköpfe besonders ausgeschlachtet, weil man sie so schnell wie möglich loshaben will.

Die beiden Neuen, die dieses Schuldensystem ablehnen haben die Macht auf die gleiche Weise errungen, wie alle anderen Regierungen auch - durch unerfüllbare Wahlversprechen - und versuchen nun, wie alle anderen auch durch Taktieren zu retten was noch zu retten ist. Als Neulinge stellen sie sich dabei recht ungeschickt an und im Gegensatz zu unseren sehr raffinierten etablierten Taktierern á la Merkel haben sie im Ausland fast nur Gegner und wenig Unterstützer.

Es bleibt zu hoffen, dass das Chaos, das sie nun (notgedrungen) verursacht haben ein kreatives Chaos wird und langfristig eine positive Veränderung bringt, auch wenn es erst einmal unweigerlich bergab geht.

Noch eine Bemerkung zu
Einzige Gewinner bleiben Goldman Sachs und die anderen Mittäter-Banken. Darauf wette ich tatsächlich meinen letzten Euro.

Ein pikantes Detail in diesem Zusammenhang ist es, dass Goldman-Sachs vor Jahren von der griechischen Regierung den (geschäftlichen) Auftrag bekam, griechische Bilanzen durch raffinierte Währungstransfers EU-tauglich zu frisieren und für diesen Auftrag 300 Millionen kassierte.
Eine seriöse Quelle zu diesem Deal findet sich hier:
http://www.handelsblatt.com/ … ur-seite-sprang/3376400.html

"Die EU" hat dabei zugeschaut und das akzeptiert. Das ist meiner Meinung nach ein schwerwiegenderes Versagen als das, was Tspiras und Varoufakis gerade veranstalten.

Eine "neue EU" sollte vor allen darauf schauen, dass solche Dinge wie damals bei der Aufnahme Griechenlands nicht mehr passieren
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Gerechtigkeit?
Auf hohem Niveau sind die letzten Beiträge aber nichts anderes als ein Jammern darüber, dass die einen Verbrecher gejagt und bestraft werden, und die anderen nicht.

Natürlich ist das ungerecht! Und mir schwillt der Kamm darüber. Aber deswegen wird doch das Unrecht der Gejagten nicht weniger Unrecht!
Mir ging
es bei meiner o. Ausführung um die Wahl der Begriffe und Worte, die in der
gegebenen Form von führenden Repräsentanten eines Landes gemacht
wurden, ein zukünftiges Miteinander in der EU m.E. erheblich erschweren,
wenn nicht sogar unmöglich machen.
Und was die Ausführungen von Nightphantasy angeht: Es gibt immer Ange-
bot und Nachfrage bzw. Annahme und evtl., späterer Nachverhandlungen,
wenn man sie darin einbettet als "Lesungen" ......
Und ilomar: Gerechtigkeit: die gibt es in der Politik nicht oder nur ganz selten,
wahrscheinlich war das Pokerspiel, dessen Inhalt wir ja leider nicht kennen, von
beiden Seiten zu hoch!
Fazit: In Zukunft wären beide Seiten gut beraten, wenn die Verhandlungspartner
begreifen würden, dass ein einmal begangener Fehler, der einer Partei Vorteile
verschaffte, keinen rechtlichen Anspruch auf Wiederholung hat.
die
Beiträge, (Nightphantasie + mwmalimu)

sehr interessant und richtig. Danke.

Aber das Land braucht doch geld... da es pleite ist?! Wenn ich meinem volk helfen will, oder etwas neues gestalten will, was anscheinend ohne fremde hilfe nicht hinzukriegen ist, sei es ein funktionierendes verwaltungsgerüst , was ja eine der wichtigsten grundlagen ist, um das volk zum steurzahlen zu bringen(zwingen), dann muss ich doch mit jemandem zusammenarbeiten?

wie soll denn das jetzt bei solchen beleidigungen und schuldzuweisungen noch gehen.? Und wieso meinen die beiden, es jetzt schneller hinzukriegen, wie nach ihrer wahl? Hat sich da etwas verändert, können die jetzt mehr, haben sie einen neue strategie ?

Und da die banken ja sichtlich immer gewinnen und unsere politiker auch nichts verändern, was soll sich dann jetzt ändern?

Die angst geht doch um...und angst lähmt . Wer ist der lachende dritte ? Ausser der kapitalwirtschaft?

Und die anderen probleme wachsen derweil zu einem neuen unlösbaren problem an..Flüchtlinge..und auch da wäre ein radikales umdenken von not.Und auch da WIRD WEITER GEWURSTELT.

Letzendlich wird die spirale sich immer weiterdrehen, bis zum kollaps und dann sind wir dran. der weg hat schon begonnen.

Und dieses gebaren wird viele menschen dazu bringen, nicht mehr so auf werte zuschauen, da es keine vorbilder mehr gibt, oder die kinder ihre eltern mal auslachen, weil sie so dumm waren zu sparen.

und damit das volk dumm bleibt oder wird, wird die bildung so gestaltet, dass ein abitur oder studium nichts mehr wert ist, aber jeder eines braucht um eine stelle zu bekommen . die die das nicht können werden die unruhe stiften.
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Immer noch: Gerechtigkeit?
In der Überschrift meines letzten Beitrages stand nicht ohne Grund ein Fragezeichen nach "Gerechtigkeit".

Ich denke, wir alle sind uns darüber einig, dass politisches Handeln oft, und im Fall EU im Allgemeinen und im Fall Griechenland im Besonderen die Situation so verfahren ist, dass wir schon lange nicht mehr über Gerechtigkeit oder gar eine Wiederherstellung der Gerechtigkeit sprechen können.

Vielleicht habe ich das nicht klar genug gemacht. Die sehr nachvollziehbare Empörung über bestimmte Handlungsweisen, egal ob von Seiten der EU-Politiker, der alten oder neuen griechischen Regierung, der deutschen Seite, oder der Banken bringt uns in der Diskussion darüber nicht weiter, was in einer reformierten EU anders sein müsste. Man muss allerdings aus diesen Handlugnsweisen Lehren ziehen.

Und das meine ich nicht theoretisch! Ich bin der ganz festen Überzeugung, dass eine funktionierende EU möglich ist. Nicht morgen, nicht übermorgen, aber in absehbarer Zukunft.

Als Beispiel möchte ich die Situation schildern, die wir Anfang der 1960er Jahre hatten. Ich war damals Gymnasiast und zur Verabschiedung eines Abiturjahrgangs waren hochrangige Redner zu uns gekommen. Damals schien eine Einigung zwischen De Gaulle und der deutschen Regierung für eine Weiterentwicklung der Montan-Union (Deutschland, Frankreich, Benelux, Italien) unmöglich. Die Podiumsredner kamen frustirert zu dem Resultat, Europa werde nie funktionieren. Da meldete sich einer meiner Mitschüler und sagte: "Da haben Sie Unrecht". Hoheitsvoll lächelnd fragte der Diskussionsleiter "Und warum?", darauf der Schüler: "Weil wir, die Schüler, De Gaulle überleben werden". Und irgendwann hat Europa funktioniert, und zwar so lange, bis der von Wirschaft völlig unbeleckte Historiker Helmut Kohl sich ein geschichtliches Denkmal setzen wollte: Er wollte eine Einigung unbedingt noch in seiner Regierungszeit erzielen. Deshalb akzeptierte er eine Formel, die von den raffinierten Briten lanciert worden war: Einstimmigkeit. Damit war den Briten klar, dass sie Alles und Jedes blockieren konnten, gerade so, wie sie es zur Erpressung der Anderen brauchten.

Langer Rede kurzer Sinn: Dinge müssen mit viel, viel Geduld geändert werden. Man darf nur nicht resignieren, und man darf vor Allem keine faulen Kompromisse schließen.

Wie eine Änderung gehen soll? Man muss nicht Alles auf Null zurück drehen. Man kann vielmehr wieder eine Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gründen, und zwar eine, die nicht von vorneherein die alten Geburtsfehler aufweist. Da die wirtschaftliche Zusammenarbeit das Hauptanliegen der jetzigen EU ist, könnte man das so tun, dass die EU ihre Wirtschaftskompetenzen nach und nach an die EWG abgibt. Gleichzeitig müsste man weitere Organisationen schaffen, die eine gemeinsame Außenpolitik, Bildungspolitik etc. ermöglichen. Dann Auflösung der alten EU und Neukonstruktion einer neuen EU. Und bei der Neuaufnahme ebenfalls keine Einstimmigkeit mehr, damit keine Erpressungen mehr statt finden können. (Für die, die es vergessen haben: Griechenland hatte seinerzeit Deutschland dadurch für die Zustimmung zum Eintritt Griechenlands in die EU bewegt, dass gesagt wurde, damit stelle Griechenland keine Forderungen mehr an Deutschland. Zwar hatten griechische Regierungen schon vorher erklärt, keine Ansprüche mehr zu haben, aber es scheint dort ja Tradition zu sein, dass die eine Regierung sich nicht mehr an die Verträge ihrer Vorgänger hält).

Und das erklärt dann auch, warum hier niemand darüber spekulieren will, wie man dem griechischen Normalbürger helfen kann: Niemand will noch einer griechischen Regierung trauen. Gerecht? Nein! Aber was soll man machen? Warten wir mal ab, wie heute die dubiose Volksabstimmung ausgeht!
"Erpressung"
oder zumindest "Nötigung In besonders schweren Fällen" ist bei uns nach $240 StGB schon im Versuch mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bewehrt.

Bei der letzten Wahl in Griechenland drohten etliche EU-Politker dem griechischen Volk bereits mit dem Rauswurf aus der EU, falls es mehrheitlich die linke Tzirisa wählen würde. Es half nichts, das Volk wählte so. Also werden die Schrauben nun erneut angezogen. "Wenn Ihr beim Referendum nicht für einen Sparkurs stimmt..."

Sieht so europäische Friedenspolilitik aus?

fragt sich nachdenklich Mr. Night
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Lieber Mr. Night,

War die Aktion Griechenlands zur Zustimmung der BRD für die EU-Aufnahme keine Nötigung?

Ist die Aktion der jetzigen griechischen Regierung ("Ihr füttert uns weiter durch, ohne jemals eine Rückzahlung zu sehen, sonst machen wir die EU kaputt") keine Erpressung?

Wollen wir in dieser Diskussion nicht einen Unterschied zwischen dem griechischen Volk und seinen diversen verbrecherischen Regierungen machen?
So ...
und jetzt?

Mir graut jetzt vor unseren so gescheiten Europapolitikern.

Mir graut davor , was jetzt kommt. Ich hoffe, die Griechen müssen nicht solche Enttäuschungen jetzt erleben, wie wir es schon stillschweigend seit vielen Jahren hinnehmen.

Wie wohl das deutsche Volk da abstimmen würde?

Mit graut davor, dass weiter Geld fliessen muss, ohne das irgend etwas geregelt und nachweislich reformiert wird. Auf allen Seiten.

Mir graut vor Europa!!
Vielleicht
eine Möglichkeit einer Annäherung....

Varoufakis wird zurücktreten....das könnte eine Möglichkeit sein,
dass ein neuer runder Tisch etabliert würde......
Es ändert nichts an der Sachlage aber der Ton könnte ein gemäßigter
werden, was dem Image aller Beteiligten nur entgegen käme!
Die Eingangsfrage
hieß, eine neue EU?

Warum eine neue EU, wenn man sich als Europäer versteht und selbstbestimmt als solcher leben will??

An der neuen EU wird doch seit 1990 mit verherrenden Folgen gründlich gebastelt, die Einführung des Euro 2002 für nicht alle EU-Länder war ein erster große Schritt dafür. Es wurde viel versprochen, die Bürger aber durften nicht entscheiden, nur Kaufkraftverlust wie Vernichtung ihrer Spar- und Rentenansprüche, wie massiven Arbeitsplätze- und rechteabbau, Mieterhöhungen etc. erleiden. Gewinne wurden und werden weiterhin privatisiert, die gigantischen Verluste aber sozialisiert, die Folge davon ist ein immer gravierend werdender Sozialabbau, gerade auch in den 19 Euroländern, deren größter Feind ihre sogenannte Troika selbst ist. Die EZB ist zum politischen Machtinstrument umgestaltet worden, was der IWF unter Federführung der USA schon stets gewesen ist.

Das Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und Europa soll ein weiterer Meilenstein in der Errichtung und Festlegung einer neuen Weltordnung nach der Vorstellung und dem Willen von Goldmann & Sachs, Rockefeller und Konsorten sein, wozu auch die Abschaffung des Bargeldes gehört--denn Bargeld ermöglicht noch einen gewissen Freiraum, eine schlecht zu kontrollierende Zone. Folge dem Diktat oder du wirst sanktioniert!!

Wir brauchen eine solche neue EU nicht, was wir brauchen ist Solidarität unter uns Europäern, die in Frieden und Würde leben wollen! Was wir nicht brauchen, das ist das Diktat der hemmungslosen Plünderer und deren gekauften Politiker(innen), die die Privatisierungen voran zu bringen haben und sei es um den Preis von sozialen Unruhen, Bürgerkriegen und letztendlich auch wieder Länderkriegen.

Das was die Euro-Elite bisher abgeliefert hat, ist ein Verbrechen am europäischen Willen nach Frieden und Solidarität--diese Elite gehört davon gejagt zu werden, nicht aber der Grundgedanke einer EU, der Gleichberechtigung sucht und keine Belehrer und Beherrscher braucht.

LG che
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
@che
Gerade deswegen brauchen wir meiner Meinung nach eine neue EU, in der die Regeln so gestaltet sind, das sie transparent und demokratisch sind.

Es darf beispielsweise in einer neuen, funktionierenden EU nicht so sein, dass Einer Alles blockieren kann.

Und es darf nicht sein, dass Einer sich grundsätzlich nicht an die Regeln hält.

In solchen Fällen muss es eine Möglichkeit von Maßnahmen bis hin zum Ausschluss geben. Das ist bei jedem Verein, jeder Partei und jedem funktionierenden Staatenbündnis so, egal von welcher Interessenrichtung her, gleich ob sozial- oder marktorientiert, nur nicht bei der alten EU. Deswegen muss m.E. eine neue EU her.

Deine konstruktiven Vorschläge dazu würden wir gerne lesen.
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
der Maastricher Vertrag...
... verbietet ausdrücklich, dass die EU oder die anderen EU-Partner für Schulden eines Mitgliedstaats haften! Mit dem Stabilitätspakt wird von vornherein sichergestellt, dass die Nettoneuverschuldung auf unter 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts begrenzt wird. Die Euro-Teilnehmer werden daher auf Dauer ohne Probleme ihren Schuldendienst leisten können. Eine Überschuldung eines Euro-Teilnehmerstaats kann daher von vornherein ausgeschlossen werden.

Wer dann diese Regeln als Erster brach, dürfte jedem politisch Interessierten klar sein.

Die Rettungsschirme dienten in erste Linie den Banken. Vorrangig haben Deutschland und Frankreich davon profitiert und hierüber einiges längst wieder im eigenen Sack.

Und ironiemodus an das Geld ist ja nicht weg, nur haben es jetzt andere ironiemodus aus
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Richtig
Der Maastricht-Vertrag hätte bestimmte Entwicklungen verhindern sollen. Konnte er aber nicht, weil es keine Regelmechanismen gab (und gibt), welche Vertragstreue durchsetzen.

Auch Deutschland hat den Vertrag bereits mehrfach verletzt.

Ist das nicht ein neues Argument für eine grundlegende Reform der EU? Wenn man sich nämlich nicht an Verträge halten muss, dann nutzen sie nur den Mächtigen.
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