TV-Kritik
Wer Spaß daran hat kann hier künftig TV-Sendungen mit anderen nachbesprechen, die die jeweilige Sendung ebenfalls gesehen haben Anfangen möchten wir mal mit dem gestrigen 1. Teil der Til Schweiger-Tatort-Doppelfolge "Der große Schmerz" und "Fegefeuer", die wegen der Anschläge von Paris (nicht zu Unrecht) auf Neujahr und den kommenden Sonntag verschoben wurde.
Zunächst musste ich über mich selber lachen- da ich Helene Fischer nicht recht wahrgenommen habe bisher, dachte ich bis zum Schluss dass sie die Rolle der entführten Es-Frau von "Tschiller" gespielt habe (okay, ich habe kein übertriebenes Faible für Blondinnen) Umso überraschter war ich als ich nachher erfuhr, dass sie die Killerin "Leyla" gespielt hatte. Ihre für meine Sprachkenntnisse perfekte russische Aussprache verdankt sie offenbar ihrem Geburtsort, dem russischen Krasnojarsk. Gespielt hat sie die Rolle allemal klasse, insbesondere ihren Tod. Weniger beeindruckend erneut Til Schweigers Tochter, die er seinerzeit erfolgreich in seine Krimis schreiben ließ um ihre spätere Karriere zu pushen. Blass, ausdruckslos, unlogische Kommentare und Handlungen.
Wie üblich floss in einem Schweiger-Tatort ziemlich viel Blut, und es waren nicht wenige Opfer zu beklagen. Dass "Tschiller" immer mehr den Großstadtrambo mit finsterer Miene gibt zeugt von einem vielleicht überzogenen Imagewandel; sein Agieren als LKA-Mann war mir zu vogelfrei. Noch krasser das Auftreten seines hilfsbereiten Partners "Yalcin Gümer", der gegen nahezu alle Polizeiregeln verstößt und den fast naiven Alleingänger gibt- und somit den Tod von Tschillers Ex-Frau zu verantworten hat. Mit den Geiseln den ganzen russischen Frachter zu durchqueren kommt einer Aufforderung zur Hasenjagd gleich- ich hätte die beiden in irgendeine Kabine eingesperrt bis der ganze Zauber vorbei ist.
Trotzdem war das Ding richtig spannend und hatte zu keinem Zeit Durchhänger. Offen bleibt, wie man mit dem restlichen Stoff noch eine weitere Tatortfolge von 90 min füllen kann- ich bin gespannt.
Was ist eure Meinung?