Dr. Roger Willemsen
hat soviel verkörpert, was vielen anderen seiner Zunft "noch" gefehlt hat. Es war diese lausbubenhafte, verschmitzte Art mit der er sich den aktuellen Themen näherte. Die Unbedarftheit und der Anspruch, nicht perfekt zu sein. Die sanfte Wortgewalt, basiert auf fundierter Recherche und gründlicher Einarbeitung in Themen.
Was viele nicht wissen: Er wurde mit einer Dissertation über die Literaturtheorie von Robert Musil promoviert, nutzte seinen Doktortitel aber nie. Im Gegenzug schrieb er sogar eine Habilitationsarbeit über Selbstmord in der Literatur, die er aber nie beendete und somit nicht auch noch "Professor" wurde- das war ihm nicht wichtig, das bedeutete ihm nichts. Im Gegenteil wurde er oft auf seine anderthalbjährige Beziehung zu Sandra Maischberger reduziert.
Mich beeindruckte am meisten sein soziales Engagement in unzähligen Hilfsorganisationen, Umweltverbänden und nicht zuletzt seine Patenschaft des Kinderhospizes Bethel für sterbende Kinder.
Aus Termingründen habe ich seine berühmte Sendung "Ich trage einen großen Namen" leider nie gesehen.
Ich verneige mich vor einem so großartigen Menschen.