Verhaltensmuster
Es gibt einige Verhaltensmuster in der Beziehung zwischen Mann und Frau, die tiefe Wurzeln haben. Sie wurden zwar durch die Emanzipation abgeschwächt, wirken aber immer - oft im Verborgenen -weiter, selbst bei denjenigen, die sie von der rationalen Seite her ablehnen.
Das Grundmuster dabei ist, dass die Frau nicht offen mitteilet "Ich will Sex" sondern eher zurückhaltend, abwartend ist und vom Mann erwartet, dass er initiativ wird, dass er um sie wirbt, dass er sie "erobert". Da kann es durchaus sein, dass ein "Nein" einer Frau in Wirklichkeit bedeutet "So nicht, aber wenn du dich bemühst, dann vielleicht...". Oder es ist nur ein Test, ob der Mann es wirklich ernst meint, ob er schnell aufgibt oder standhaft bleibt.
Selbst hier im Joy lese ich in vielen Frauenprofilen, dass sie vom Mann den ersten Schritt erwarten, dass sie erobert werden möchten.
Ich erlebe so etwas krass bei meiner Partnerin. Wenn sie im Konflikt äußert: "Ich möchte, dass du gehst!" dann bedeutet dies oft in Wirklichkeit "Nimm mich bitte in den Arm." Dies äußert sie sogar verbal, wenn sich die Wogen geglättet haben und das Gespräch wieder auf eine sachliche Ebene kommt.
In einem Buch von David Deida, das für mich ein Schlüssel in meiner Beziehung zu Frauen ist gibt es ein Kapitel mit der Überschrift "Frauen lügen nicht wirklich". Kernaussage dieses Kapitels ist, dass Männer Statements eher als allgemeingültig betrachten, Frauen aber ihren aktuellen Gefühlszustand meinen, der sich in kürzester Zeit ändern kann.
Für Männer, die solche Erfahrungen machen ist es dann oft schwer, die Signale einer Frau richtig zu deuten, die wirklich einen intimen Kontakt ganz ausschließt und nur die freundschaftlich kameradschaftliche Ebene sucht.
Dazu kommt noch - das klingt jetzt vieleicht etwas böse - dass sehr attraktive Frauen manchmal der Versuchung nicht widerstehen können, Männer für ihre Zwecke einzuspannen, sei es nun finanziell oder in Form einer Dienstleistung. Und die Männer machen das bereitwillig, erwarten aber dann oft eine Gegenleistung.
Ich selbst erlebe gerade eine Situation wie die TE nur von der andern Seite. Ich habe letzte Woche eine Frau kennengelernt - beim Klettern an einem kalten Wnitertag in einsamer Natur. Sie ist einiges jünger als ich, sehr attraktiv, eine Frau die die Männer um den Finger wickeln kann. Ihr Facebook-Auftritt hat mir später dieen Eindruck bestätigt.
In einem sehr intensiven Gespräch kamen wir darauf, dass es ganz nett wäre zusammen zu verreisen. Sie hat noch nie im Ausland selbst ein Auto ausgeliehen und traut sich auch nicht zu, alleine online eine Reise zu buchen und bittet mich da um Unterstützung.
Ich bin noch etwas zögerlich, aber ich könnte damit vermutlich umgehen und auch ohne intime Kontakte eine schöne Zeit verbringen. Aber ich kann mir gut vostellen, dass ein anderer Mann da voll Feuer und Flamme wäre, alles für sie tun würde, aber auch gewisse Erwartungen hätte.
Wie Martin so schön ausgedrückt hat ist es ein Spiel mit dem Feuer, an dem beide ihren Anteil haben und die Grenze zwischen Kompliment und Anmache, zwischen zulässiger, vielleicht sogar gewünschter Eroberung und Stalking ist fließend und individuell verschieden.