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Verschwörungstheorien

****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Verschwörungstheorien
Bei der Diskussion um politische und gesellschaftliche Themen stößt man immer wieder auf Meinungsäußerungen, denen man den Stempel "Verschwörungstheorie" aufdrücken kann. Die Themen sind wohl allen bekannt, deren Vertreter hier im Joy auch.

Ich halte es für falsch, solche Aussagen pauschal als Unsinn abzutun. Das ist Pauschalisierung und Schwarz-Weiß-Malerei und damit genau das, was diesen Menschen hauptsächlich vorgeworfen wird.

Inhaltlich sind für mich viele solcher Aussagen extrem wichtig für ein breites Meinungsspektrum, denn oft werden Dinge angesprochen, die sonst gerne unter den Tisch gekehrt werden. Hinter jeder noch so verschroben daherkommenden Verschwörungstheorie steckt meiner Meinung nach ein realer Kern, der durchaus ernst genommern werden sollte.

Ich sehe die Probleme in anderen Bereichen
  • Informationen werden selektiert und gegebenenfalls so verbogen oder interpretiert, dass sie ins Bild passen.
  • Die Wortwahl dieser Menschen ins meistens nicht der kultivierte Gesprächsstil, den wir in dieser Gruppe pflegen wollen.
  • Spekulationen und subjektive Einschätzungen werden als absolute Wahrheit dargestellt.
  • Gegen Kritik sind diese Leute immun und Andersdenkende werden als ahnungslose, ferngesteuerte Idioten bezeichnet.

Durch so ein Verhalten bewirken diese Menschen oft genau das Gegenteil von dem, was sie bewirken wollen. Statt positive Denkanstöße zu setzen stoßen sie Andersdenkende vor den Kopf und werden von diesen überhaupt nicht ernst genommen. Als bedauerlicher Nebeneffekt bekommen auch differenzierte Betrachtungsweisen, die vom Mainstream abweichen diesen Stempel aufgedrückt und verlieren damit an Gewicht.

Der Umgang mit diesen Menschen ist nicht einfach. Ich kann ein Lied davon singen, denn ich bin mit einem verheiratet. Die Kommunikation ist da sehr anstrengend, aber ich habe dadurch eine Menge gelernt. Ich habe gelernt, mich nicht so schnell provozieren zu lassen, nicht alle Aussagen gleich zu beurteilen und empathisch zu bleiben auch wenn Gegenwind kommt.
In diesem Thread soll es nicht um konkrete Theorien gehen, sondern mich interessiert, wie andere mit solchen Themen und solchen Menschen umgehen.

[oberlehrermodus an] Ich möchte alle bitten, Pauschalisierungen zu vermeiden, persönliche Angriffe zu unterlassen und im Ton höflich und sachlich zu bleiben - in dieser Gruppe eigentlich Selbstverständlichkeiten, die man aber leider immer wieder anmahnen muss. [Oberlehremodus aus]
Ich sehe die Probleme in anderen Bereichen
Informationen werden selektiert und gegebenenfalls so verbogen oder interpretiert, dass sie ins Bild passen.
Die Wortwahl dieser Menschen ins meistens nicht der kultivierte Gesprächsstil, den wir in dieser Gruppe pflegen wollen.
Spekulationen und subjektive Einschätzungen werden als absolute Wahrheit dargestellt.
Gegen Kritik sind diese Leute immun und Andersdenkende werden als ahnungslose, ferngesteuerte Idioten bezeichnet.

Nun, mein lieber mwalimu - wenn du da mal nicht eine Gruppe (die man gerne in eine Schublade steckt) über den Kamm scherst!
Dazu möchte ich nur einen angeblichen "Verschwörungstheoretiker" anführen: Dr. Danile Ganser, der deinem Klischee keinesfalls entspricht.
Sehr gerne wird von "Verursachern" der "Verschwörungstheoretiker" diskreditiert oder anderweitig versucht, ihn mundtot zu machen.
Ich persönlich gehe einer Verschwörungstheorie gerne nach und informiere mich umfassend. Sehr häufig durfte ich erkennen, daß die Theorie doch eher der Wahrheit entsprach, als uns der Mainstream glauben machen wollte.

Jörg (als Mitglied)
@mwalimu
Verschwörungstheorien.....

Danke, ich sage nur Danke, damit ist mir aus dem Herzen gesprochen; ich habe es längst aufgegeben, mich bei politischen Diskussionen in dieser Gruppe, in der stilvoll agiert werden sollte, einzubringen.

Das Netz, in dem Einzelne nach selbst gebastelter Denkweise und oft agitatorisch auftreten, bietet eine fulminante Plattform, um es "Andersdenkenden" mal so richtig zu geben!

[Anmerkung vom Mod Martin: Text von mir neu formatiert zwecks besserer Lesbarkeit 160307]
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
@Magic_Mystery
Du hat genau den Kern des Problems getroffen, besser als ich es konnte.

Ich schätze Herrn Ganser außerordentlich und für mich ist er genau das Gegenteil des typischen Verschwörungstheorikers, denn die vier Punkte, die ich genannt habe treffen bei ihm alle nicht zu. So ist sein Vortrag in Tübingen mit das Beste, was ich Kritisches zu 9/11 kenne. Er liefert eine kritische Betrachtungsweise, die keinen Absolutheitsanspruch fordert, niemanden beleidigt und Andersdenkende nicht diskreditiert. Mit seiner gepflegten Wortwahl würde er besser in unsere Gruppe passen als mancher der sich hier ausbreitet.

Dass er trotzdem von vielen nicht ernst genommen wird, liegt daran, dass viele, die inhaltliches Ähnliches wie er aussagen dies in einer Weise tun, die genau den von mir erwähnten Kriterien entsprechen, also beleidigend, besserwisserisch mit dem Anspruch auf die absolute Wahrheit und der stereotypen Formel, dass alles was von offizieller Seite kommt von vornherein falsch und verlogen ist.
**********rdude Mann
399 Beiträge
9/11 was an inside job!
Ok, die Headline musste jetzt sein. *ggg*

Was Verschwörungstheorien angeht, bin ich selbst auch gern mal dabei. Schlicht, weil ich es ablehne, einfach irgendeine Meinung als die einzig wahre anzuerkennen, ohne mich auch mal mit anderen Standpunkten zu beschäftigen. Und wenn ich dann meine persönliche Dosis von anderen Meinungen intus habe und selbst darüber nachdenke, bliebt meist nicht viel mehr als das Fazit "kann sein, muss aber nicht".

Will sagen: Es gibtzahlreiche Ereignisse, dessen Ursprung bzw. genauen Ablauf wir nicht abschließend klären können. Wer es einfach möchte, schließt sich der größtenteils akzeptierten und als richtig und zutreffend anerkannten Meinung an, ohne es groß zu hinterfragen. Andere schauen sich eben auch mal abseits um.

Was den Umgang mit Aluhutträgern* und co. angeht, finde ich es meist sehr erfrischend, mal sachlich zu diksutieren. Und ja, mit einigen geht sachlich nicht, mit den meisten meiner Verschwörungsfreunde* *zwinker* klappt das jedoch ganz ausgezeichnet.

Wichtig ist im Grunde nur, offen zu sein und jemandem das Gefühl zu geben, ernst genommen zu werden, also dass man tatsächlich über seine Argumente nachdenkt. Und auch wenn man diese dann hinterfragt, entsteht keineswegs eine wütende Streiterei, sondern vielmehr eine interessante Disksussion.

Einer meiner Arbeitskollegen ist auch sehr empfänglich für die eine oder andere Geschichte, es macht mir Spaß, mich mal eine N8schicht lang darüber mit ihm zu unterhalten und nachzudenken, was ihn so umtreibt. Anstregend ist der Umgang mit "solchen Menschen" meiner Meinung nach nur, wenn man sich davor scheut, mal "um die Ecke" zu denken oder es einfach nicht mag (oder kann?), seine Komfortzone zu verlassen. Also sich mit Dingen zu beschäftigen, von denen man z.B. nicht den hauch einer Ahnung hat. Ich nehme es dnn als Herausforderung, mich da reinzudenken, zu fragen, zu verstehen, warum jemand eine bestimmte Meinung vertritt. Und dann gibt es teils sehr interessante Dinge zu entdecken, warum jemand diese bestimmte Meinung hat und wie sie zustande kam.

Was mir allerdings auf die Nerven geht sind Leute, die ungefragt jedem Ihre Meinung aufdrücken wollen und missionieren, dass man sich doch bitte ebenjener anschließen möge.

Ich selbst haue ja auch nicht jedem sofort vor den Latz, was ich wovon halte.
Z.B. habe ich die persönliche Meinung, um auf die Headline zu kommen, dass die Berichterstattung zu 9/11 nicht unbedingt 100% zu den Ereignissen passt. Niemals jedoch würde ich das anderen Menschen ungefragt auftischen und ihn wortreich erklären, warum ich das denke.

Ebenso gestehe ich jedem Menschen zu, selbst zu interpretieren und sich eine eigene Meinung zu bilden. Und wenn das dann zufällig die Mehrheitsmeinung ist, ist das auch ok.

Abschließend möchte ich sagen, dass man, gute Diskussionskultur, etwas Allgemeinwissen und Offenheit gegenüber Dingen, mit denen man sich nicht oder zumindest nicht gut auskennt voraussetzend, im Grunde über alles diskutieren kann. Ob man das dann auch möchte, ist wieder was anderes *zwinker*

Gruß
nemesis_atf
***at Mann
2.908 Beiträge
Verschwörungstheorien erleichtern dem Anwender so einer Theorie das Leben ganz beträchtlich. Man kann sich mit Nonchalance über sorgsam erarbeitete Details hinweg setzen und andere Diskutanten mühelos ausschalten.

Deshalb wunderte ich mich, als ich im ersten Teil Deines Startbeitrages geradezu eine Würdigung solcher Theorien fand. Aber ich stimme Dir zu, dass wir, die solchen Theorien mit kritischer Distanz gegenüber stehen, nicht unsererseits die Ohren verschließen dürfen. Ich bin gerade am Ende eines Einsatzes in Chile. Das gewaltsame Ende der demokratisch gewählten Regierung Allendes liegt ziemlich im Dunklen. Die Mitwirkung des US-Amerikanischen Geheimdienstes ist ziemlich offensichtlich, und am Sonntag war ich in einem kleinem Buchhandel, wo mir mit verschwörerischer Mine ein Büchlein verkauft wurde, das sich mit den Hintergründen befasst.

Die USA erscheinen mir als Mutterland von Verschwörungstheorien. Da die`'political correctness' so manches offene Wort vermeidet, liegt die Vermutung nahe, dass so manches im Halbdunkel abläuft. Man misstraut offenbar sogar der Mutter Erde auf welcher man steht. Steven Spielberg hat einmal einen endzeitlichen Film gemacht, in welchem dreibeinige, riesige Ungetüme buchstäblich aus dem Boden aufbrechen und Verwüstung anrichten. Bei meiner über zweijährigen Entsendung in die USA ist mir aufgefallen, dass das normale Amerikanische Haus auf Böcken über dem Boden steht. Es gibt keinen Keller. Während bei uns de Keller gewissermaßen eine Wurzel ist, ohne die kein Haus auskommt.

Ich persönlich habe mir angewöhnt, Verschwörungstheoretikern mit einem "Ach so?? Interessant!" aus dem Weg zu gehen, denn Meinungsaustausch ist mit ihnen nicht möglich.
Man sollte nicht allzu schnell "JA" oder "NEIN" rufen, denke ich. Schon der Kennedy-Mord oder das Papst-Attentat warfen mehr Fragen auf als es vielen von den Medien "informierten" Menschen lieb war. Und ihren Politikern erst recht.

Dennoch sind solche Theorien für manche Menschen das (letzte) Lebenselixier. Die Einen sind von Außerirdischen bei uns überzeugt, die Anderen wiederum behaupten, dass "Irdische" niemals auf dem Mond waren. Alles was zunächst unfassbar erscheint bringt schnell Theorien auf, die manchen Menschen bei der Verarbeitung furchtbarer Tragödien helfen mögen. So zählt auch 9/11 dazu. Aber tauchten nicht gerade hier unerträglich viele und konkrete Fragen auf, die von der Phalanx der amerikanischen Rüstungsindustrie mit der Regierung George W. Bush schnell zur "Verschwörungstheorie" abgestempelt wurden?

Leider werden heute viele Theorien vorschnell in diesen Bereich weggeschoben, damit die Menschen sich in Sicherheit wiegen und nicht länger hinterfragen wo es sinnvoll wäre. Der Siegeszug von Monsanto, die TTIP- und CETA-Verhandlungen im Sinne einer monetären Klageflut vor dubiosen Schiedsgerichten, das Fracking und vieles mehr gehören m.E. dringend aus dieser Schmuddelecke herausgeholt und mit robusten Fakten belegt. Wer hier mauert (Beispiel "Leseraum für Bundestagsabgeordnete bzgl. Freihandelsabkommen") macht sich umso angreifbarer.

Martin (als Mitglied)
Verschwörungstheorien
allgemein als Thema ist sicherlich ein interessantes Thema und letztendlich müßte hier auch die Frage aufgeworfen werden, wieso, weshalb und warum man Staaten als Schurkenstaaten betitelt, die zur Achse des Bösen gehören und die vernichtet gehören. Nun gut, wer ist böse und wer ist gut, was ist bloße Empörung, die nicht selten nur vorgetäuscht wird und wo steckt wirkliche Betroffenheit dahinter??

Da dies Thema aber hier gerade jetzt diskutiert werden soll, findet wohl seinen Hintergrund in dem Thema " Schießbefehl", wo das gewünschte Ziel zur Zustimmung des "Wir schaffen das" nicht den erhofften Beifall erzielen konnte.

Warum versucht man subtil Stimmung zu machen??
Bei der Diskussion um politische und gesellschaftliche Themen stößt man immer wieder auf Meinungsäußerungen, denen man den Stempel "Verschwörungstheorie" aufdrücken kann. Die Themen sind wohl allen bekannt, deren Vertreter hier im Joy auch.

Ist Niveau ein Priveleg von Akademikern, die die zu wählende Worte geschönt sehen und diese über den Inhalt gestellt sehen wollen??
Die Wortwahl dieser Menschen ins meistens nicht der kultivierte Gesprächsstil, den wir in dieser Gruppe pflegen wollen.

Bücher werden geschrieben um gelesen zu werden, nicht um den Autoren die Füße zu küssen, um sich je nach Gusto in ihrem Glanz sonnen zu können oder wie ist sonst jene Aussage zu verstehen??
Mit seiner gepflegten Wortwahl würde er besser in unsere Gruppe passen als mancher der sich hier ausbreitet.

Niveau hat auch etwas mit Offenheit zu tun und weniger mit subtiler Stimmungsmache gegen etwas oder einem, der einem selbst nicht genehm ist.
So aber bekommt dies Thema hier für mich einen faden Beigeschmack.

LG che
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
@che
da du mich hier mehrfach zitierst, möchte ich auch mal eine Aussage von dir aufgreifen, die für mich das Gegenteil von sachlich differenzierender Argumentation ist.

da gibt es auch wenig zu sagen, ob nun Maischberger, Will, Jauch & Co, allesamt zu ziemlich hilflosen überbezahlten Instrumenten der "Herrschenden" verkommen

Das ist für mich eine für Verschwörungstheorien typische Pauschalisierung. Es gibt natürlich Versuche der Regierenden, die Medien zu beeinflussen und es gibt unter den Medienmachern auch Leute, die mit den Mächtigen etwas zu viel Tuchfühlung haben. Aber solche Dinge werden innerhalb der Medien kritisch beleuchtet. Ich erinnere an jede "Anstalt"-Sendung, wo die Nähe führender Presseorgane zu NATO-nahen Organisationen aufgezeigt wurde.
Vor wenigen Tagen gab es auch die selbstkritische Dresdener Rede des Zeit-Chefredakteurs, die ich sehr bemerkenswert finde.
http://www.zeit.de/kultur/20 … -dresden-giovanni-di-lorenzo

Dein Pauschalurteil trifft vielleicht für Nordkorea zu und bald auch für die Türkei. Aber bei uns ist trotz aller Manipulationsversuche eine unabhängige Berichterstattung und Diskussion in den Medien möglich, wenn man als Konsument über den Bild-Zeitungs-Horizont mal hinausschaut. Ein guter Freund von mir ist Redakteur bei SWR2 und kann mir bestätigen, dass sich die Öffentlich-Rechtlichern sehr wohl gegen staatliche Manipulationsversuche zur Wehr setzen
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Schon das Wort selbst besteht aus zwei zusammengesetzten Substantiven.

Verschwörung:

gemeinschaftliches Wirken zu einem geheimen, illegalen oder illegitimen Zweck.

Wer Kinder hat, möge bitte in sich gehen und überlegen, ob er/sie ihnen im zarten Kindesalter den Weihnachtsmann als existierend "verkauft" hat.

Das ist nicht illegal oder illegitim, aber ein geheimes, gemeinschaftliches [Eltern] Wirken ist es allemal. Also auch eine Verschwörung.

Und wer hat noch nie bei einer Erhöhung der Spritpreise vor den Feiertagen gedacht, dass die Konzerne das mit Absicht machen, um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen?

Womit wir schon beim zweiten Substantiv wären, nämlich der Theorie:

Modell der Realität, welches auf Prognosen bzw Indizien basiert.

Demnach ist die Vermutung hinsichtlich der Spritpreise ein Verschwörungstheorie, weil sich u.a. die Frage "qui bono" hier geradezu aufgedrängt hat.

Die Verschwörungstheorie ist ein memetisch belegtes Substantiv und sollte imho als Grundstein mit in die Überlegungen jeder Forschung hereingezogen werden.

Jemanden als Verschwörungstheoretiker zu diffamieren, hat einen üblen Beigeschmack. Sind gerade diese oft sehr viel tiefgründiger in ihren Überlegungen, Recherchen etc als die Sender dieses Totschlagargumentes.

Verschwörungleugner hingegen lassen solche Argumente in ihrer vermeintlich heilen Welt gar nicht erst zu. Ganz egal, wie erdrückend die Beweislage auch sein mag.

Es sollte der Normalfall sein, ermittelte Theorien sachlich/seriös zu diskutieren.
@mwalimu
Wenn ich schon zitiert werde, dann sollte man auch erwähnen, das ich mich auf "Talkshows" bezog, die inszeniert werden.

Das Wort "Show" spricht schon für sich allein und nicht selten sind auch Beifallklatscher mit im Spiel, denn die "Show" läuft nach Drehbuch ab. Das ein Justizminister nun bloß gestellt worden ist in einer Talkshow, weil er seinen eigenen Beifallklatscher, der auch sein Pressesprecher ist, mitbrachte, macht die Talkshow deswegen qualitativ nicht besser.

Anders sieht es bei Diskussionsrunden aus, die weniger auf Quoten aus sind, was ich auch erwähnte, aber von dir wohl nicht gelesen worden ist??

Und danke @****eka für deine Mühe, die Sache mit den zwei zusammengesetzten Substantiven eines Wortes mal zu überdenken und es nicht einfach nur als Totschlagsinstrument zu benutzen.

LG che
Als Mod
möchte ich alle Beteiligten ausdrücklich bitten, mit einem Maximum an Sachlichkeit und rein inhaltlich zu diskutieren. Gegenseitige Angriffe sind im Bereich der Clubmails möglich, nicht aber in unseren Forenthemen. Da muss niemandem "bewiesen" werden, dass er/sie irrt oder Zusammenhänge nicht versteht. Dass seine Beiträge bereits in Richtung "Verschwörungstheoretiker" abdriften.

Die Diskussion ist durch Heurekas gelungenen Sprachexkurs nun wieder etwas versachlicht *danke* und sollte bitte auf dieser Ebene fortgeführt werden. Eine so starke Gruppe wie unsere hält kleinere Wortgefechte problemlos aus, wenngleich mich die betont abgrenzende Positionierung schon überrascht- denn inhaltlich liegen die Kontrahenten nach meiner Einschätzung gar nicht mal so weit auseinander.

Aus diversen persönlichen Mails höre ich aber zunehmend Kritik heraus, dass hier einige Wenige mit überlangen und scheinbar festbetonierten Positionen argumentieren und den Usern das Mitlesen zunehmend erschweren. Das sollte von den Beitragsschreibern bitte überdacht werden, denn grundsätzliche Positionen müssen nicht in jedem Posting erneut angeführt werden.

Noch ein kleiner Exkurs zum Thema Talk-"Show": Wer sich mal längere Zeit in Nordamerika aufgehalten hat weiß um deren Auffassung, alles mit großem Kino und Gesprächsfolklore aufzuwerten. Bei uns gab es früher eine eher nüchternde Vorgängersendung: "Journalisten fragen, Politiker antworten (nicht)". Das wollte so niemand sehen. Und wer hat noch Freude an Bundestagsdebatten, wenn sich Ausschußmitglieder durch endloses Zititeren von Prozentwerten mit Nachkommastellen profilieren wollen. Wir sollten hier Standpunkte vertreten, nicht andere Meinungen wegdiskutieren.

*frieden*
Nur eine Verschwörungstheorie...
... hat sich bisher um die Wahrheitsfindung verdient gemacht: Die "Bielefeld-Verschwörung". Sie ist überdies amüsant und sollte unbedingt (!) weiter verbreitet werden.

Ansonsten sehe ich das, was als die einen als Verschwörungstheorie bezeichnen und die anderen als die reine Wahrheit verteidigen, sehr kritisch. Keine Verschwörungstheorie kommt ohne Feindbilder aus ("die Juden", "die Amis", "die Industrie", "die Ausländer" etc. usw.). Sie treiben kausales Denken auf die Spitze (es gibt keine Zufälle oder ungewollte Entwicklungen mehr, nur noch den hinter allem steckende Masterplan finsterer Mächte) und immunisieren sich gegen ihre Widerlegung (der Opponent verschließt sich nur den wahren Informationen). Sie weisen damit Parallelen zu politischen Ideologien auf und haben ähnlich unheilvolle Wirkungen.

Natürlich gibt es immer wieder Skandale, die die Urheber liebend gern unter der Decke halten würden. Aber es bedarf keiner Verschwörungstheorie, um dergleichen ans Licht zu bringen. Umso größer die Sauerei, umso gravierender die Folgen, umso größer der Kreis der Mitwisser, desto höher die bis zur Gewissheit sich steigernde Wahrscheinlichkeit, dass die Dinge bekannt werden.
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Ich denke, dass in jeder, so genannten Verschwörungstheorie, ein mehr oder weniger größerer Wahrheitsgehalt; Denkanstoß liegt, der sich der breiten Masse nur nicht erschließt (warum auch immer ... es gibt unterschiedliche Hintergründe dafür .... von totaler Ignoranz .... Verblendung ..... Besserwisserei oder was auch immer....).

Aber (!) allein in der Verwendung des Begriffs "Verschwörungstheorie" liegt die Diskreditierung begraben.
Die Anfeinder der "Verschwörungstheoretiker" werden vom mainstream gefeiert - der "Verschwörungstheoretiker" ist ja krank und bescheuert (!) und überhaupt verblendet .....

Wie sieht es denn aus, wenn nach Jahrzehnten die Ereignisse dem "Verschwörungstheoretiker" recht geben (?) .... wo sind sie dann, die die den / die Menschen kaputt gemacht haben; denunziert haben (?) ... entschuldigen sie sich dafür....?

Allein dieser unsägliche Zwang immer nur positiv denken zu MÜSSEN ......

Dazu fällt mir ein Zitat ein:
Der Pessimist ist jemand,
der vorzeitig die Wahrheit erzählt.
Cyrano de Bergerac

ach ja .... noch einer.....

Eine Wahrheit kann erst wirken,
wenn der Empfänger für sie reif ist.
Nicht an der Wahrheit liegt es daher,
wenn die Menschen noch so
voller Unweisheit sind.

Alle Geheimnisse liegen in
vollkommener Offenheit vor uns.
Nur wir stufen uns gegen sie ab,
vom Stein bis zum Seher.
Es gibt keine Geheimnisse an sich,
es gibt nur Uneingeweihte aller Grade.

(Morgenstern)

****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Verschwörungstheoretiker und Verschwörungsleugner
Ich danke heureka1 für den Begriff "Verschwörungsleugner" der mir für diesen Zusammenhang sehr nützlich erscheint. Ich versuche nun einmal mal, diese Begriffe etwas zu klären.

Jedes bedeutende Ereignis und jeder wichtige Vorgang auf dieser Welt hat in den wichtigsten Medien immer eine mehr oder weniger "offizielle" Darstellung. Selten trifft diese zu 100% die Wahrheit sondern es ist oft eine "Verschwörungskomponente" dabei. Das bedeutet, dass versucht wird, die wahren Zusammenhänge, Ursachen und Hintermänner zu verschleiern. Da gibt es alle Abstufungen zwischen 0 und 100 in der Nähe zur Wahrheit, und die Einschätzungen driften besonders stark auseinander, wenn die Faktenlage kompliziert ist und eine objektive Einschätzung statt Absolutaussagen eher mit Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten hantieren sollte. Und jeder hat da eine andere Einschätzung und darf sie auch haben.
Zwei konkrete Beispiele: Die Berichterstattung über die Mondlandung ist meiner Meinung nach sehr nahe an der Wahrheit (90% Wahrheit) während viele Vorgänge und Zusammenhänge im Gesundheitswesen meiner Meinung nach ganz anders sind, als sie nach außen dargestellt werden(ich sag mal 40% Wahrheit).

Verschwörungstheoretiker sind für mich solche Menschen, die die offizielle Darstellung grundsätzlich für falsch und manipuliert halten, die hinter allem was passiert eine Verschwörung wittern. Sie haben eine allgemein pessimistische Grundhaltung der Welt gegenüber, schimpfen über alles und haben meist keine realistischen und konkreten Lösungen anzubieten. Die Extremsten unter ihnen sehen hinter allem ein und die selbe Verschwörung. Das kann die jüdisch-zionistische sein, aber auch die Freimaurer oder die sogenannten "Bilderberger" müssen dafür herhalten. Andersdenkende werden als unwissend, leichtgläubig und dumm bezeichnet. Wenn diese in der Mehrheit sind, dann ist es eben "das dumme Wahlvolk" oder die "unwissende breite Masse".

Verschwörungsleugner sind für mich genauso schlimm, denn sie schmettern jegliche Kritik an der offiziellen Darstellung ab und stellen auch Menschen, die diese vorsichtig und differenzierend äußern sofort in die Ecke der hartgesottenen Verschwörungstheoretiker.

Wie so oft entsteht hier eine Polarisierung und wenn man - so wie ich es versuche - eine differenzierende Zwischenstellung einnimmt, wird man von beiden Seiten in die jeweils andere Ecke gestellt. Sowohl Verschwörungstheoretiker als auch Verschwörungsleugner haben eine Schwarz-Weiß-Weltbild, wissen immer ganz genau Bescheid und lassen kaum Kritik an sich herankommen. Mit beiden ist es schwierig, ein vernünftiges Gespräch zu führen (oder positiv ausgedrückt "eine besondere Herausforderung"). Diese Menschen ganz zu meiden halte ich nicht für richtig.
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
... und genau jene Definition des Verschwörungstheoretikers lehne ich ab!
Denn ein als solcher Diskreditierter muss mitnichten prinzipiell (!) einen anders lautenden Erkenntnishorizont haben, um i.d.R. von den Mainstreamern als selbiger betitelt zu werden.
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