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Anschlag in Belgien

Ich weiß keine Lösung...
Ich bin total erschüttert, warum ich über den furchtbaren Terroranschlag mit den vielen Toten und Verletzten nachdenke. Er findet vor unserer Haustüre statt und wird von den Medien in unsere Wohnzimmer transportiert. Der eigentliche Krieg, der unfassbare Terror, mit Zerstörung, Mord und Folter und Vertreibung findet woanders statt, weit weg. Er wird nicht medial in unsere Häuser transportiert. Daher die eher verhaltene Betroffenheit, wenn überhaupt. Ich möchte nicht die furchtbaren Terroranschläge relativieren, weiß Gott nicht.
Aber was wird getan, um die Ursachen des Terrors zu beseitigen? Wo liegen die Wurzeln dieser schlimmen Kriege in Syrien und im Osten der Türkei? Sind die USA alleine daran Schuld? Gibt es nicht auch Israel, die arabischen Staaten, die an diesem Krieg profitieren? Wenn ich alleine an Afghanistan oder den Irak denke, wo fast wöchentlich Bomben hoch gehen und Menschen getötet werden, wird mir schlecht...Darüber wird, wenn überhaupt, höchstens in den Randspalten unserer Zeitungen berichtet. Wir lesen die Berichte, denken, "was schon wieder" - aber Betroffenheit kommt selten hoch.
Wer erinnert sich noch an den Anschlag auf das Jugendcamp in Suruc, im Juli letzten Jahres, wo 31 Jugendliche von einer Bombe zerfetzt wurden, als sie sich trafen, um den Aufbau von Kobane zu unterstützen? Das ist ja schon fast vergessen.
Was wurde im letzten Jahrzehnt getan, um diese Region zu befrieden? Nein, sie wurde nicht befriedet - im Gegenteil. Der Terror ist schlimmer als je zuvor.
Es macht mich richtig melancholisch, weil ich keine Lösung weiß....
Mirko
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
@****tna....
Avatar ...... ist wesentlich mehr als NUR ein Film .... viel, viel mehr!
... oder warum hat James Cameron und sein Team nicht mehr Oscars bekommen und man ihm anti-amerikanisches Verhalten vorgeworfen? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.....

@****o4
Das ist es ja eben .... der ganze Prozess geht schon viel länger .... vieles gehört ursächlich rein
Die Wurzeln liegen meiner Meinung nach - wie schon gesagt - im Machtgedöhns, Polit-Klüngel, Bereicherung etc
Es hat systemische Dimensionen, die bis in den Kalten Krieg - quatsch - auch schon vorher reichen.....ich sage nur die Briten und Israel gegen Ägypten ......und andere Geschehnisse. Es ist über Generationen gewachsen und wurde schön weiter geformt.....und heute wundern sie sich über die Früchte, die sie ernten ......
****54 Mann
3.846 Beiträge
****imu:
Dass wir in Deutschland noch nicht betroffen sind, könnte damit zusammenhängen, dass wir bei all diesen Aktionen immer etwas zögerlicher waren als andere westliche Staaten.
Es könnte aber auch damit zusammen hängen, dass die Integration von Zuwanderern in Deutschland nicht ganz so krachend gescheitert bzw. nie angestrebt worden ist, wie in Frankreich oder Belgien.

Und das öffnet auch einen Weg aus dem Dilemma. Wir werden doch in erster Linie bedroht von hier sozialisierten Menschen, die allenfalls Verwandte in den spätkolonialen Auseinadersetzungen zu beklagen haben und für ihre paramilitärische Ausbildung dort hin reisen.

Die Erfahrung der Aussichtslosigkeit hier Fuß zu fassen ist m.E. viel eher die Kraft, die sie im Kampf der Kulturen zur Waffe statt zum Wort greifen läßt. Terror ist die Waffe der Machtlosen.
@Michellebr
Aus meiner Sicht liegt die Wurzel des Übels im zerstörerischen Kapitalismus, der Ungleichheit und Ungerechtigkeit in dieser Welt produziert. Es geht den arabischen Staaten, den USA, Europa usw. um Geld, um viel Geld. Die religiösen Ausgeburten sind da nur das Sahnehäubchen. Kein Mensch hat sich um Salafisten oder Wahabiten gekümmert, als der Rubel noch ungehindert rollte.
Wie hat Karl Marx gesagt?
Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.
LG
Mirko
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
tosender Beifall @****o4!
Deswegen nenne ich unser System Kapital-Feudalismus ......

Aber es ist nicht "nur" das Kapital .... es geht eben auch um Macht; Unterdrückung; regelrechte Versklavung - direkt oder auch indirekt (Schaffung von Abhängigkeiten); es geht um die damit verbundene Perspektivlosigkeit; es geht um Werteverlust (Verlust der kulturellen Wurzeln.....der sogenannten Globalisierung sei (un-) Dank; es geht darum, dass die Beziehungen zwischen Völkern nicht natürlich gewachsen sind - und damit von den Menschen getragen sind - sie sind politisch verordnet; übergestülpt; dienen nicht primär den Völkern (Menschen...), sondern eher dem ganzen Klüngel.....

So sehr ich auch diesen ganzen Terrorismus-Sch.... verachte (!) - ich kann die Menschen auch ein wenig verstehen ... so schlimm das auch ist ... aber wer in ein System des Hasses geboren wird ... es über Jahrzehnte miterleben muss, wie Unterjochung funktioniert; wie Rechtlosigkeit Einzug hält; Mord und Totschlag herrschen etc. (Bsp. im Irak ... was die Ami´s da losgelassen haben - und nicht nur da....)
Ich warte immer noch auf die angeblichen Massenvernichtungswaffen .... die Masse der Menschen wohl nicht mehr und findet es trotzdem gut, was unter dem Mäntelchen des "Kampfes gegen den Terror" so abläuft.

Mich wundert nicht, was die Herrschenden da gezüchtet haben ..... wer Monster quasi formt, muss sich nicht wundern......
Gewalt und Gegengewalt
Wer kann den Teufelskreis durchbrechen? Was folgt aus dem Terror in Brüssel? Mehr Unfreiheit für uns Bürger, die Grenzen werden geschlossen und überwacht und neue Antiterrorgesetze werden schon geschrieben..Es macht mich krank, wenn ich drüber nachdenke...
Wie soll das weitergehen mit all dem Hass und der Gewalt? Wohin treiben wir? Geht vielleicht ein Teil der Menschheit zugrunde, wenn die Gewaltspirale sich weiterdreht? Wir müssen all dem Einhalt gebieten...Aber wie???
Mirko
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
ganz einfach!
Endlich anfangen, die Systemfrage zu stellen!

Aber da es allein oder selbst wenn es 1.000´e wären) überhaupt nichts bringt, muss der Krug erst zum Brunnen gehen, bis er bricht.
Ich denke, wir gehen auf Weltkrieg III zu ......

So lange die Menschen überall auf der Welt nicht anfangen, über ihren kleinbürgerlichen Tellerrand zu schauen; die Unwichtigkeit des ICH zugunsten des WIR (der Gemeinsamkeit....) verstehen; anfangen das zu sehen, wohin dieser unsägliche Egoismus, die Gier die Menschen bringt - so lange wird sich nichts nachhaltig ändern!
Und so lange eine unsägliche Kaste aus Politik, Industrie- und Finanzklüngel und all den anderen, die vom System profitieren die Oberhand haben, bleibt es so lange es irgendwie geht ......
Die Frage ist, warum verstehen sie nicht, was sie da anrichten? Oder sie verstehen es und halten trotzdem daran fest, weil sie sich "ihre Bunker" längst gebaut haben - dann wäre es Volksverrat......
Im ersten Fall wären sie schlichtweg verblendet - ja - dumm zu nennen ... das kann ich eigentlich nicht glauben.....
Bleibt "Plan B" ......
****54 Mann
3.846 Beiträge
Bei aller geteilten Kapitalismuskritik ist nun aber nicht der Kapitalist mit der Zigarre der Täter. Natürlich baut sich jeder sein Weltbild und mancher sein Feindbild. Und manches Feindbild wird zurecht angefeindet.

Erinnert ihr euch an unsere Überraschung, als sich Eichmann nicht als Monster sondern als willfähriges Würmchen herausgestellt hat?

Natürlich liegen die Dinge hier anders. Aber der ideologische und religiöse Überbau hat auch hier vielleicht wenig damit zu tun, warum gescheiterte Kleinkriminelle zu Selbstmordattentätern werden.
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Irrtum!
Es sind nicht nur gescheiterte Kleinkriminelle - diese platte Aussage ist zu einfach!

Gerade kam auf Euronews eine Doku über Mütter aus Frankreich, deren Kinder zum Islam konvertierten; sich haben radikalisieren lassen und nun seit teilweise zwei Jahren in Syrien bei Daesh sind.
Es waren ganz normale Kinder .... die zur Schule gingen .... oder arbeiten .... Freunde hatten .....

Die eine Mama hat es trefflich formuliert (wie ich ja auch schon .... genau dasselbe....)
"..... sie haben sich eine andere Gesellschaft gewünscht ... wo man Ziele haben kann ... eine Perspektive .... eine lebenswerte Gesellschaft ..... "

Ein Daesh - Rückkehrer aus Belgien formulierte, er wünschte sich wieder zurück ... dort hatte er ein Leben. In Belgien hat er keines mehr .... gibt Interviews, wie´s dort war, schreibt gerade ein Buch .... aber von allen Seiten nur Hass und Restriktionen .... kein Leben mehr ......

... merkt Ihr was....?
Integration gescheitert
Mir ist es klar, dass in abgeschotteten Ghettos, überall in der Welt, nicht nur der Wunsch nach einem besseren Leben entfacht wird, sondern auch die Kriminalität alltäglich ist. Wenn keine Lebensperspektive bei den Menschen, insbesondere bei Jugendlichen, vorhanden ist, dann ist eine minimalistische Form von religiös verbrämtem Abendteuer immer noch besser, als das schnöde und einsame Dahinleben zwischen Betonburgen und Geistervierteln. Insofern muss ich MichellBr absolut zustimmen!!
Was ging in den Köpfen der Stadtplaner vor, als sie diese Ghettos aufbauten? Wollten sie möglichst billig Wohnraum schaffen und sich dann aus der Verantwortung verabschieden? War ihnen nicht klar, dass hier Keimzellen von Kriminalität und religiösem bzw. islamistischem Extremismus geschaffen wurden?
Warum wurde kein Plan zur Integration ins Leben gerufen? Der Stadtteil Molenbeek in Brüssel ist ein krasses Beispiel für gescheiterte Integration.
Lieber Geld sparen und warten wie sich das alles entwickelt. Für Integrationsmaßnahmen ist immer weniger Geld da, als für staatlich subventionierte, bombastische Großbaustellen (s. Stuttgart 21). Es wirft keinen kurzfristigen Profit ab und für langfristige Perspektiven sind profitorientierte Investoren und wahlorientierte Politiker einfach blind...zu blind...bis sie von Bomben und Terror aufgeweckt werden...mit der kurzschlüssigen Konsequenz, dass neue "Sicherheitsgesetze" verabschiedet werden...zum Wohle der Bürger? Eher nicht.
Lieber Gruß
Mirko
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
.... in Paris doch genauso ... ich weiß es jetzt nur als Extrem von dort. Die Pariser Vorstädte sind desgleichen ..... eine Brutstätte regelrechter Anarchie.

Politiker .....
Nun ... anscheinden fragt sich keiner des "Wahlvolkes", warum ein Politiker "X" jetzt diesen Ministerposten begleitet .... später kann er auf einmal auch auf Posten "B" Sinnvolles für´s Volk tun ...... um wieder später auf "C" genauso "segensreich" ... oder sollte man besser segensfrei im Sinne des Volkes sagen?
Segensreich werden sie schon sein - die Frage ist, für wen.......

... und wenn wir uns - nur mal in D. (!) die Entwicklung der Jahrzehnte so ansehen, stellt sich für mich - zumindest als "gelernte DDR-Bürgerin" die Frage, fällt sonst kaum jemandem auf, was läuft......?
Über die Entwicklung auf allen Ebenen muss man sich nicht wundern ..... bis hin zur zunehmenden Radikalisierung .... leider ... oh ja ... und wie leider.......

Wie heißt es:"Wer Wind sät, wird Sturm ernten!"
... ist er das bereits .... oder ist das nur das lauwarme Vorlüftchen ... wie bei einem richtigen Sturm auf See.....?

Es ist doch alles nur noch krank ......
Humanismus ... echter Humanismus .... im Einklang mit der Natur ... für unseren Planeten; für kommende Generationen; für Mensch und Tier.....?
nur ganz kurz...
möchte nochmal meine Zustimmung kundtun und auf einen Aspekt hinweisen, der mittelfristig helfen könnte und meiner Meinung nach (habe es auch schon von Politikern ausgesprochen gehört, kann mich aber nicht erinnern von wem und wo) unbedingt sofort unternommern werden sollte: Wir brauchen mehr Sozialarbeiter. Menschen, die an den Leuten dran sind. Keine Elfenbeinturm Wissenschaftler (der ein oder andere hier wird wohl wissen was ich meine) ... Auch keine Polizei ... es müssen Menschen aus den Gebieten sein, die sich nicht Recht und Ordnung auf die Flagge schreiben sondern: Zuhören - Menschlichkeit - Problemlösung... Gewissermaßen vielleicht das was das Idealbild eines Geistlichen in einer religiösen Gemeinschaft mal war... (meiner Meinung nach heute nur noch sehr selten ist)

LG N
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
mehr Sozialarbeiter .....
Das ist lieb und nett gedacht - aber schlecht gemacht!
Warum?

Ganz einfach .... es sind Menschen, die in aufopferungsvoller Arbeit DIE Lücken zu kompensieren versuchen, die unsere immer asozialere Gesellschaftsordnung reißt! Sie zerpflücken sich .... reißen sich regelrecht den Ar.... auf ..... versuchen oft total idealistisch zu agieren .... verdienen 100% Bewunderung für ihr Wirken ..... und gehen dabei gnadenlos vor die Hunde ... seelisch, psychisch und oft auch körperlich!

Ist es DAS, was wir brauchen .... noch mehr aufopferungsvolle Menschen, die dabei selbst, wie Don Quichote gegen die Windmühlenflügel versuchen, Gutes zu bewirken und doch am systemischen scheitern schlussendlich MÜSSEN - auch sie können nicht zaubern, obwohl es manchmal einem kleinen Wunder gleich kommt, was diese Menschen bewirken.
Aber ist es DAS, was die Dinge nachhaltig ändert? Denn DARAUF kommt es an!
Wir brauchen beides: Menschen, die sich um diejenigen kümmern, die am Rand unserer Gesellschaft leben und ein Umbau unserer Gesellschaft, damit die immer größer werdende Kluft zwischen arm und reich geschlossen wird. Wenn wir es weiterhin zulassen, dass ca. 65 Reiche fast die Hälfte des Reichtums der Welt besitzt, dann werden wir noch mehr Krisen, Kriege und Terror erfahren. Es wird soziale Aufstände geben und die Superreichen werde diese mit aller Brutalität auslöschen, um ihre Gier nach "noch mehr" auch weiterhin befriedigen zu können...Est wenn wir anfangen mehr in Bildung, in Integrationsleistung und soziale Sicherungssysteme zu investieren, wenn wir beginnen den Reichen ihr riesiges Vermögen abzunehmen, dann kann es vielleicht gelingen eine friedlichere Zukunft aufzubauen. Dazu bedarf es Geschlossenheit!!
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
... aber DAS alleine reciht mir nicht!
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