Die Motorradsaison hat begonnen
und was des Einen Freude ist, wird für viele andere schnell zum Leid. Nicht selten -und im schlimmsten Fall- aber auch beides. Denn so sehr sich die Biker freuen endlich wieder ihre Maschine aus dem Winterschlaf zu holen und durch die erwachende Landschaft zu jagen, bleiben fast jedes Jahr schon am allerersten Wochenende Viele tot im Straßengraben oder auf dem Acker.Zwischen Freitagnachmittag und Sonntagabend kam es laut dpa in mindestens sechs Bundesländern zu tödlichen Unfällen, bei denen schon neun Motorradfahrer ihr Leben verloren. Die Unfallursachen sind beim Großteil der Fälle noch ungeklärt. Doch sind seit Jahren eine Reihe von Punkten längst bestens bekannt: Die Reifen der Motorräder sind noch nicht wieder "eingefahren" (ein Effekt den alle vom Motorsport kennen, wenn die Fahrer vor dem Rennstart erstmal Schlangenlinien fahren). Nach dem langen Winter hat sich bei den meisten Fahrern auch die Muskulatur zurückgebildet und erlaubt kein so flexibles Anpassen vom Mensch auf die Maschine. Und nicht zuletzt nehmen in den letzten Jahren sowohl die Anzahl der Motorräder wie auch deren Leistung stetig zu. Während unsere Bevölkerung immer älter wird.
Aber auch der Autofahrer ist es nicht mehr gewohnt, dass aus einem winzigen Lichtpunkt am Horizont in Sekunden ein fremdes Gefährt auf seiner Kreuzung wird. So wird oft vom menschlichen Versagen gesprochen, und die meisten Biker können sich -wenn sie es überleben- überhaupt nicht vorstellen dass die Reaktionszeit vieler Autofahrer die Situation falsch einschätzt. Viele Biker in unserem Freundeskreis hatten schon schwere Unfälle, an denen "immer nur" die Autofahrer schuld waren. Lasst uns also bitte alle in diesen Tagen bedenken, dass die ersten Wochen besonders unfallgefährlich sind, und besonders viel Rücksicht + Vorsicht hilfreich sind. Für alle.
Martin, mit Auto- und Motorradführerschein