Mal ernsthaft ohne Aufregung diskutieren, mit Niveau
*******f_56:
Was haben die Nazis für Medikamente verabreicht..?
Sie haben systematisch viele Substanzen an Patienten getestet. Einfach mal googeln, beipsielsweise unter dem Namen Mengele.
Unter der Naziherrschaft wurden rassistische Gründe zur Rechtfertigung absolut unethischer Experimente eingesetzt.
Daher reagieren auch heute sehr viele Menschen in Deutschland höchst emotional, wenn über Dinge nachgedacht werden soll, die an solche Handlungsweisen erinnern. Dann wird oft gar nicht mehr nachgedacht, sondern nur noch abgelehnt, vor lauter Angst, man könne eine Grenze überschreiten.
Das passiert gerade zum Teil bei dieser Diskussion.
Denken wir einmal logisch weiter. Es gibt im Grunde zwei extreme Ansichten über Menschen, die kriminell geworden sind. Die eine Lehrmeinung geht (grob gesagt) in die Richtung von Krankheit, die geheilt werden muss, die andere in Richtung eines sozialfeindlichenen Verhaltens, das durch Strafe korrigiert werden muss. (Es gibt viel Varianten dazwischen).
Menschen, die unter einer bipolaren Störung leiden (früher sagte man, sie seien manisch depressiv), und nicht richtig diagnostiziert und dann therapiert werden, sind eine Gefahr für die Gesellschaft. Man setzt sie daher systematisch einer bestimmten Gruppe von Psychopharmaka aus, um sie zu "dämpfen".
*******f_56:
Mit Antidepresiva kann man keinen Schaden anrichten
Das ist schlichtweg falsch, auch wenn sich die Pharma-Industrie viel Mühe gibt, ihr gefällige Gutachten zu lancieren. Immerhin ist es einer ihrer Hauptgeschäfte. Aber selbst wenn man einmal davon absieht:
Wenn man Wiederholungstäter -- und bitte nicht überlesen, dass es sich um Wiederholungstäter handeln soll -- die ihre Sexualität einfach nicht in den Griff bekommen, als Kranke ansieht, warum soll man ihnen dann keine zeitbeschränkte -- und nicht überlesen: zeitbeschränkte -- Dämpfung ihrer Sexualität (nein, wir reden nicht von Kastration!) verordnet und zwar nach medizinischen und psychologischen Kriterien und unter rechtsstaatlicher Aufsicht inklusive richterlichem Beschluss, was ist dann an einer Medikamentation falsch?
Wenn man jugendliche Wiederholungstäter wie Diebe und Schläger nicht als krank ansehen will, sondern als sozial fehl geleitet, was ist dann falsch daran, sie verstärkt Sozialarbeit leisten zu lassen? Der seinerzeit bekannt gewordene Fall Mehmet zeigt, dass in solchen Fällen das Abschreckungspotenzial hoch sein muss. Das ist es zur Zeit bei weitem nicht, was sogar Mehrheitsmeinung unter Juristen ist.
Wenn unter 14-Jährige einsichtig genug sind, dass sie verstehen, wegen ihres Alters nicht bestraft werden zu können und dennoch gerade deswegen straffällig werden, dann muss das Strafmündigkeitsalter herab gesetzt werden.
Kinder und Jugendliche ins Gefängnis zu stecken, halten wir nicht für angebracht, da werden sie höchstens noch krimineller. Also muss für Kinder und Jugendliche verständliche Abschreckung her. Das funktioniert nur so, dass sie nicht hinterher als "Helden" da stehen, sondern dadurch, dass sie ausgelacht werden. Nochmals: das soll nur für Wiederholungstäter gelten, denn es soll die klare Botschaft geben: einen Fehler kann jeder machen. Willentlich den Fehler aber zu wiederholen muss schwere Nachteile bedeuten.
*******f_56:
Wie sähe denn so ein Gesetz aus und was verhängst Du an Strafe, wenn es zu groben, sexuellen Übergriffen kommt..? Die Strafe für eine Vergewaltigung wäre dann welche..?
Gefängnis, im Extremfall mit Sicherungsverwahrung. Was sonst?